Seite 3 von 3 ErsteErste 123
Ergebnis 21 bis 30 von 30

Thema: Wo und wann beginnt der Rückfall

  1. #21
    Registriert seit
    07.04.2006
    Beiträge
    123

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Karl,

    ich habe mich heute morgen entschlossen, Dir den Gedanken den ich schon beim ersten Lesen Deines Beitrages hatte nun doch zu schreiben,denn als ich den Beitrag von Mikesch an Dich eben noch mal las hatte ich genau denselben Gedanken, bzw. stellte ich mir genau die gleiche Frage wieder.

    Ich zitiere hier noch einmal den Satz von Dir, den ich meine:

    "Auch ich habe immer vom großen Gewinn geträumt, mit dem ich meiner Familie jeden Wunsch erfüllen kann.
    Mit wachsenden Bedürfnissen wurden die Träume intensiver.
    In den drei Jahren habe ich gelernt meine unrealistischen Träume zu verdrängen.
    Waren Sie plötzlich wieder da? Haben unerwartete finanzielle Engpässe notwendige Ausgaben oder Wünsche dazu geführt, dass ich wieder vom großen "Glück" geträumt habe?

    Karl, ich bin überzeugt davon, dass Du das auch wirklich so meinst, was Du geschrieben hast. Trotzdem glaube ich, dass dieses:

    "ich habe gespielt um meiner Familie jeden Wunsch erfüllen zu können" eine Schutzbehauptung vor Dir selbst ist. Denn eigentlich hätte dieses Spielen dann ja einen "positiven" Grund. Du wolltest was gutes tun für Deine Familie...
    Ich glaube nicht Karl, dass das der wirkliche Grund für Deinen Rückfall ist.
    Verstehe mich nicht falsch Karl, ich will damit nicht sagen, dass Du lügst, wenn Du das schreibst aber ich denke einfach, dass das nicht der wahre Grund ist.

    Wer kann schon seiner Familie JEDEN Wunsch erfüllen und wer kennt nicht finanzielle Engpässe oder unerwartete Rechnungen aber wer geht deshalb NICHT spielen und regelt diese Dinge auf "normalem" Weg?

    Ich frage mich, wovor Du wegläufst, was Deine wahren Gründe für das Spielen bzw. für Rückfälle sind.

    Mikesch hat Dir die treffenden Fragen gestellt....
    ich denke auch, dass Du tief in Deinem Inneren schauen musst, was WIRKLICH mit Dir los ist und dass Du mit "Verdrängen" nicht weiter kommst.
    Es könnte sonst immer wieder der Moment kommen, an dem es einfach ein Zuviel des verdrängen müssens gibt, so dass Du unweigerlich an den Punkt kommst, wo Du Dir das Ventil öffnest, nämlich spielen gehst, um das alles aushalten zu können.

    Sternchen*

  2. #22
    Registriert seit
    23.04.2006
    Beiträge
    344

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo ihr Lieben,
    ich merke einmal mehr, gerade durch das Lesen eurer Beiträge, daß der Rückfall an sich nur eine vordergründige Gelegenheit ist, seine Gefühlswelt nicht in den Griff zu bekommen.
    Da ist erst einmal der Rückfall zum selbstzerstörerischen Glücksspiel. Die nahezu perfekte Methode Streit und konstruktiven Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen und sich in die scheinbare Geborgenheit des Glücksspiels zu begeben. "Niemand ist mir mehr böse, keiner greift mich an und - wenn ich endlich den Hauptgewinn habe, kann ich es euch allen einmal deutlich zeigen" Der Spielgewinn wird für eine erhabene Machtstellung mißbraucht.
    Was brauche ich Geld, wenn ich in Frieden mit meinen Mitmenschen leben kann!
    Ich bin Heute Nachmittag spazieren gegangen in meiner Stadt in einer Straße, in der Multimillionäre wohnen, berühmte Persönlichkeiten.
    Hohe geweißte Mauern, schwere Stahltore, Kameraüberwachumg und ein frugaler Blick auf deren Prachtvillen.
    Nee, um diesen Preis möchte ich nicht reich sein. Lieber in meiner Schlichtwohnung, wo mein Nachbar im Treppenhaus noch Worte mit mir wechselt. Das kann auch einmal Streit sein. Der Pansionär, der den Wäschboden alleine für seine Unterwäsche benötigt und sich über meine Bettwäsche stört, die Nachbarain, die die Gebühr für die Treppenhausreinigung anmahnt und der alkoholkranke Nachbar, der mir meine Nachtruhe stiehlt.
    Wenn ich in all meinen aufgestauten Groll in unerbittlicher Wut meinen Dampf - von nichterlebten Freuden, vielleicht durch eine armselige mißbrauchte Kindheit verursacht wie ein entfesselter Orkan rausbrülle, und dazu neige ich , bin ich in einem emotionalen Rückfall. Ich schiebe meinem Nächsten, also denjenigen, den ich anschreie etwas herüber, was nicht zu ihm gehört, ich oktruiere ihm mein schlechtes Gewissen und verabreiche ihm ungefragt meinen Eigenhass!
    Das tut weh, nicht nur dem Bezogenen. Auch mir als dem Brüllenden.
    Meine Gerechtigkeit erhalte ich von Gott. Meine Gerechtigkeit liegt in der Liebe. Ich weiß nicht, wie das jetzt in euren Augen sehbar wird, aber ich fühle mich jetzt, beim Schreiben wohl im Bauch.
    Ich bin geliebt. Nicht von irgend wo her.
    Nein Bestimmt! Meine Bestimmung liegt in der Liebe.
    Ich Andreas, der ich lange glaubte im Kraisssaal verwechselt worden zu sein bin liebenswert.
    Manchmal lässt mein Egoismus das nicht zu. Dann sind die ollen Selbstzweifel größer. In dieser Zerrissenheit sachreie ich meinen Schmerz hinaus.
    Ich habe diese Eigenschaft von mir hier im Forum erkannt und in beschriebener destruktiver Weise an euch weiter gegeben.
    Das tut mir leid, bitte um Entschuldigung.
    Ich selber habe nur ein kleines unscheinbares Selbstbewusstsein. Manchmal bläht es sich zu einem Über - Ego auf und im Taumel Euphorischer Ergüsse verplatzt es wieder und ich lande unsanft auf dem Hosenboden. Immer wieder.
    Ich habe viel gelert in meiner Therapie eine Struktur zu erlangen in angemessener Form den Menschen zu begegnen. Also liebevoll und tolerant anderen gegenüber aufzutreten. Je toleranter ich bin und je offener ich mich den anderen zeige, desto mehr wird mein kleines Sebstbewußtsein wachsen, und es geschieht langsam, manchmal zu langsam. Wenn mir jemand etwas Böses zufügt, dann verlange ich ja nach meinen gewohnten Schlägen, ich provoziere si ja nahezu um den Motor meines Grolles aufrecht zu halten.
    Der Spaziergang Heute endete im Stadtwald, Herbstliches Laub um mich herum, Kinder auf den Spielplätzen, Menschen mit eilenden Fahrrädern zogen vorbei. Im Wald werde ich eins - mit dem Menschen, der ICH bin. Im Wald brauche ich meine Borderline - Störung nicht an mich heranlassen, zur Not umarme ich die Bäume bis es kracht. Wie viel Kraft, gute Kraft spüre ich dabei in meinen Schultern! Und der Urschei der Wonne entrinnt dem Dicken Bauch!
    Das bin ich, wie ich mich mag, wie ich mich liebevoll entdecke
    Ich habe Heute nicht gespielt.
    Uns allen
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  3. #23
    Registriert seit
    03.08.2007
    Beiträge
    101

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo ihr,
    solange mit Menschen gespielt wird kann ich nicht von Spielfrei reden! Da musste ich für mich ansetzen. Ich glaube bei jedem der weiter mit Menschen spielt kommt der Rückfall früher oder später automatisch.
    Und merke ich ein anderer Spielt mit mir und ich lasse es zu, wird der schmerz so groß das ich ihn mit der Sucht verdränge. Heute lasse ich diese Menschen los.
    Aus Rückfällen kann mann/frau lernen sein Leben ins Gleichgewicht zu bringen.

    Lieben Gruß
    Jürgen

  4. #24
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Karl,

    hab' Dich leider gerade im Chat verpaßt. Weiß nicht, ob Du überhaupt jemanden erreicht hast. Wenn Du magst, ich bin noch bis ca. 20 Uhr da, dann nochmal ab 22 Uhr.

    Ansonsten wünsche ich Dir einen schönen Abend! Vielleicht klappts ja dann ein anderes Mal.

    Alles gute für Dich
    bis demnächst
    Mikesch

  5. #25
    Registriert seit
    04.04.2006
    Beiträge
    126

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Mikesch, hallo Sternchen,

    danke für Eure Antworten und dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt meinen Text zu analysieren.

    Seit nicht Böse, wenn ich Euch nicht in allen Aussagen folgen kann.

    @ Marlies,

    ich denke schon, dass ich mich heute besser kenne als damals, wer man wirklich ist, oder wer man sein möchte oder darstellt, wird man wohl nie so richtig ergründen, ich muss da nur an der Treat mit den Masken von Sternchen denken.

    Verdrängen war vielleicht nicht der richtige Ausdruck bei meinen Träumen, ich darf diesen Träumen, die manchmal immer noch da sind, bloß nicht mehr nach jagen.

    Ob ich die Fragen, die ich an mich stelle jemals beantworten kann weiß ich auch nicht ich glaube nicht, dass ich mir noch etwas verschweige, aber vielleicht stelle ich auch noch nicht die richtigen Fragen.

    @ Sternchen,

    Ich habe nicht geschrieben, dass ich gespielt habe um meiner Familie jeden Wunsch zu erfüllen. Aber wenn jemand Glückspiele betreibt hofft er doch auf einen Gewinn, er macht sich Gedanken, was er mit dem Gewinn macht, warum nicht der Familie Wünsche damit zu erfüllen.

    Wenn ich wüsste, was der wahre Grund wäre warum ich Spiele wäre es leicht damit aufzuhören, solange ich das nicht weiß, kann ich Gründe nur darin suchen, wie ich oder mein Körper auf bestimmte Einflüsse reagiert.

    Fakt ist nun mal, wenn starke Wünsche da sind, wenn durch unvorhersehbare Ereignisse finanzielle Ansprüche auf mich zu kommen, bekomme das Bedürfnis zu spielen. Ihr könnt sagen, dass ich in erster Linie lernen muss, mit Problemen besser umzugehen, nicht immer sofort bei jedem Problem die Welt um mich herum komplett schwarz anzumalen, da habt ihr recht, ich arbeite da auch an mir, und irgendwann werde ich auch Problemen gelassener gegenübertreten, aber für mich kann das im Moment ein Auslöser sein, der mich zum Spielen verleitet.

    Wenn ich auf die letzten 35 Jahre zurückblicke habe ich in solchen Situationen immer verstärkt gespielt.

    LG

    Karl

  6. #26
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Karl,

    wenn Du weißt, was zur Zeit der Auslöser sein kann, der Dich wieder zum Spielen treibt, dann ist das doch schon einmal ein guter Anfang.

    Die Achtsamkeit gegenüber sich selbst nicht vernachlässigen (wovon ich ausgehe, dass Du jetzt wieder nicht tust), sonst würdest Du hier nicht nach Gründen suchen oder überhaupt schreiben, ist dann doch das nächste Ziel.
    Weitere Gründe zu suchen, die Dich ebenfalls wieder "straucheln" lassen, ein weiteres.

    Das ist auch einer der Gründe, warum ich hier schreibe: Achtsamkeit, Hinterfragen, Stellung nehmen, meine Defizite aufarbeiten, all die Dinge, die ich für mich manifestieren möchte, um nicht wieder in den Sumpf zu gelangen.

    Ich habe heute lange über die von Claus eingestellte Geschichte nachgedacht.
    Manchmal muss man auch einfach erkennen, dass man etwas loslassen muss, damit es einem besser geht.

    Dir wünsche ich von ganzem Herzen,
    dass Dir alles was Du Dir wünschst gelingen mag

    Marlies

  7. #27
    Registriert seit
    03.04.2006
    Ort
    Essen
    Beiträge
    587

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Mikesch,
    möchte einmal auf deinen Eintrag zu sprechen kommen, in der du eine Deffinition der Spielsucht im Net gefunden hast - und diese für dich als zutreffend beschreibst.
    Auf mich trifft eine solche Erklärung meiner Sucht absolut nicht zu.
    Ich habe gespielt, weil es mir Spass machte ..zunächst.
    Das ich gespielt habe, um meiner Familie ein sorgenfreies angenehmes Leben zu gestalten, oder im entferntesten daran glauben konnte, war bei mir nicht der Fall.
    Ich sehe eine solche Deffinition auch eher als eine Entschuldigung für sich selbst an. Unter dem Motto, schaut her, so schlecht wie ihr mich haltet bin ich gar nicht.
    Natürlich ist eine Spielsucht schlecht .. wie alle Süchte.
    Sie macht aus mich einen unzuverlässigen Partner, unberechenbar für die Menschen, die mich lieben.
    Sie macht mich aber nicht zu einen schlechteren oder besseren Menschen.
    Ich bin ich - so wie ich bin, werde akzeptiert als Mensch, oder man lässt es.
    Bin Suchtkrank - und muß diese Krankheit beherrschen lernen.
    Wie ein Diabetiker oder Asthmakranker mit seiner Krankheit lernen muß umzugehen, so muß ich es auch.
    Es gibt nicht die Pille für uns, oder eine Medizin.
    Unsere Medizin ist das erkennen unserer Krankheit - und daraus die Kraft zu ziehen, damit umzugehen.
    Diese Kraft ziehen Suchtkranke aus unterschiedlichen Quellen ..von den Therapeuten, der Selbsthilfegruppe, der Familie, Freunden..aus Therapien, ja..mitunter auch aus Foren, oder gar im Gebet. Und manche Suchtkranke, zu denen ich auch gehöre, zapfen mehrere Quellen gleichzeitig an, um so einen evtl. Rückfall vorzubeugen. Doch eine Garantie dafür gibt es bei keinen.
    Wir sehen, bei allen genannten Hilfequellen steht das Gespräch, der Austausch in den Vordergrund.
    Gespräche, in denen eine Vertrauensbasis geschaffen wird, in der ich von mir und meinen Problemen frei berichten kann - ohne Schuldgefühle, wie ich sie z.B. gegenüber der Partnerin und Familie habe.
    Darf auch mal sagen, das Spielen..ja es macht(e) mir Spass..ohne das ich dafür verdammt werde. Darf auch ergründen was hat mir denn so gut gefallen ..und werde immer wieder erfahren, das abschalten vom eigentlichen Leben.
    Vom beruflichen Stress , von familiären Problemen, von wirtschaftlicher Verzweiflung (sicher wird es Spieler geben die durchs Spiel wirtschaftliche Probleme lösen wollen ).
    Es zeigt also deutlich das ein suchtkranker Mensch oft zu dünnhäutig ist, sich den wirklichen Problemen des Lebens zu stellen - ein Ventil sucht, diese für ihn zu große Belastung seelischer Natur auszugleichen.
    Dünnhäutig - sensibel - kritikunverträglich - liebesbedürftig -
    und diese Eigenschaften versteckend..so würde ich einen Suchtkranken beschreiben.
    Die Wurzel dieses erhöhten Geltungsbedarfs kann in der Kindheit liegen - vielleicht gar genetisch vorbestimmt sein.
    Ich bin nicht Schuld an meiner Krankheit , habe aber die Pflicht meine Krankheit die immer in mir sein wird zu steuern und zu beherrschen - wie es jeder andere Kranke auch tut.
    Die Stärke manches Körperbehinderten kann da für uns beispielhaft sein..der eiserne Wille Fehlendes auszugleichen.
    Den müssen wir für uns erkämpfen..mit den erreichen haben wir es geschafft.

    In diesem Sinne
    Allen
    lieben Gruss

  8. #28
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Gerry,

    Deinen Worten gebe stimme ich zu 100 % zu.

    Leider habe ich den besagten Satz nicht eindeutig so dargestellt, dass ersichtlich wird, es handelt sich um ein Zitat.

    Ich finde aber, dass macht überhaupt nichts. Weil jeder von uns kann sich gar nicht oft genug vor Augen führen, warum, wieso und weshalb er süchtig ist bzw. trotz Thearpie und langjähriger Spielfreiheit doch wieder rückfällig wurde. Und nach Erfahrungen anderer suchen, die er für sich auch nutzen kann, sei es, dass er diese Situationen bisher verkannt hat, sei es, dass er sie bis dato noch nicht erfahren hat, sich aber vergegenwärtigt, dass er auch da schnell hineingeraten kann.

    Deshalb finde ich, wenn durch so ein kleines Mißverständnis ein solches Posting entsteht, die von Dir geschriebenen Worte als doppelte Bereicherung.

    Gute 24 Stunden
    Marlies

  9. #29
    Registriert seit
    19.10.2007
    Beiträge
    16

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Karl,

    ein sehr interessanter Beitrag!
    Ich habe im Juni nach einem sehr heftigen Absturz, wo ich das Monatsgeld total verzockt habe, mit Müh und Not Geld für Miete etc.. zusammenleihen konnte (mit "dubiosen" Ausreden!) mit geoutet und versuche seitdem spielfrei über die Runden zu kommen.

    Bisher soweit so gut.... aber jedes Mal wenn ich ein paar Euros in der Tasche habe, kommt schon der Gedanke, ach ich könnte ja mal, vielleicht werden es ja mehr, eventuell auch wieder der Jackpot bei den Geldautomaten... und alles wäre für den Monat wieder einfacher...

    aber mittlerweile taucht nach diesem kurzen Gedanken auch gleich der andere Gedanke auf, der mir ein sehr schlechtes Gefühl vermittelt und ich denke, ne, ne, das muss ich heute mal nicht haben.... und soweit klappts erstmal...

    Garantie ist das natürlich keine, aber ich versuche jeden Tag mir bei dem Suchtgedanken auch gleichzeitig das andere Gefühl beizuholen, wie schlecht es mir nach dem Zocken geht.

    Aber gerade in den letzten Wochen hatte ich etwas mehr Geld auf dem Konto und die Gedanken sind da, aber bis heute war ich ganz standhaft und das Geld steht immer noch da....zahle langsam aber sicher meine Verbindlichkeiten ab und versuche mich an dieses Gefühl zu gewöhnen, dass mal alles in geregelten Bahnen verläuft.

    Aber ich habe auch Angst vor einem Rückfall, besonders, wenn ein bisschen mehr auf dem Konto ist.....

    Einen schönen spielefreien Tag und Abend wünsche ich!

    Gruss

    mari

  10. #30
    Registriert seit
    03.04.2006
    Ort
    Essen
    Beiträge
    587

    Standard AW: Wo und wann beginnt der Rückfall

    Hallo Mikesch,
    hätte deinen Eintrag wohl aufmerksamer studieren sollen - wäre es sicher nicht zu dem Mißverständnis gekommen.
    Danke, das du es mir nachsiehst.
    Aber ist leider so, das ich im Moment nicht meine gewohnte Konzentrationsfähigkeit habe. Zu viel mit mir selbst zu tun.
    Und sicher spielt auch die Gefahr eines erneuten Rückfalles bei mir dazu bei.
    Denn trotz meines Wissens um viele Dinge der Spielsucht, bin ich, so sehe ich es, momentan sehr rückfallgefährdet.
    Ich weiß, wie es für mich geht , wie ich 6 Jahre ohne Rückfall geblieben bin - und fühle mich doch momentan so, wie zu meiner Anfangszeit - voller Unruhe voller Spieldruck innerer Anspannung und Nervösität.
    Doch wie kann es? Das frage ich mich zur Zeit doch sehr. Was ist anders als in meiner Zeit als ich keine Rückfallgefahr in mir spürte?
    Eigentlich - doch sehr viel.
    Ich habe aufgehört in der Gruppe zu gehen - ungefähr zwei Jahre nicht mehr.
    Die zweite Stütze - dieses Forum, fühlte ich mir beraubt - und wurde nach meinen dafürhalten auch nicht so angenommen wie ich bin.
    Bin kein pflegeleichter Mensch - und nach dem Mund reden halte ich für falsch - das ist einfach unehrlich.
    Aber natürlich liegt es letztlich in mir selbst - nicht bei den anderen.
    Für mich folgendes Fazit:
    1. Ich werde ab Montag wieder eine Selbsthilfegruppe aufsuchen - und stelle mir vor, dieses langfristig zu tun.
    2. Ich werde Probleme die ich in mir spüre beim Schreiben rauslassen - für mich selbst ( Tagebuch) aber auch weiterhin in diesem Forum.
    3. Ich werde mir, wenn diese Unruhe nicht nachlässt um eine ambulante Therapie bemühen.
    4. Ich versuche total ehrlich mit meiner Partnerin darüber zu sprechen - denn mein letzter Rückfall hat sehr viel unserer Vertrauensbasis zerstört - und schon beim wiederaufbau dessen spüre ich ERNEUTE UNRUHE in mir.
    5. Ich gebe für mich zu, es ohne Hilfe nicht langfristig zu schaffen - brauche andere Menschen - deren Erfahrung - deren Stützkraft - und will wenn ich wieder stützen kann, das auch tun.
    Das ist mein persönliches neues Programm - und ich bin mir sicher, Gott wird mir beistehen es umzusetzen.
    Danke für´s zuhören Mikesch.
    Wünsche dir natürlich ein schönes WE - und ein Leben voller Zuversicht - innerer Freude und Spielfreiheit.
    @Marilina
    schön das du hier angekommen bist - und ganz toll, das du gegen deinen Spieldruck angehst - doch vergiß nicht - der wird von Tag zu Tag stärker ,
    hole dir Hilfe ins Boot - Menschen die mit dir rudern -
    so schaffst du auch unruhige Gewässer.

    wünsche Allen die Kraft, und die Bereitschaft den inneren Schweinehund zu besiegen - und die persönliche innere Freude es geschafft zu haben.

    Allen die besten Wünsche

    gerri

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •