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Thema: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

  1. #41
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Ja Harry,
    manchmal ist es wie in einem Kindergarten. Wir spielen wohl auch alle gern.
    Und wohl nicht nur miteinander - leider auch häufig gegeneinander.
    Die Meinung anderer Betroffener wird bei Spielern wohl häufig nur dann akzeptiert, wenn sie konform geht.
    Diskussionen unter Spielsüchtigen sind - warum auch immer - selten von erbauender Effiziens.
    Etwas besser klappt es wohl in der Regel mit Menschen, die nicht von einer Spielsucht betroffen sind.
    Woran das wohl liegen mag ?
    An dir oder mir ? Oder an anderen ?
    Vielleicht liegt es daran, das wir ein gutes Stück von der Norm abweichen..auch in unserem Verhalten.
    Ich will dazu keine Meinung eröffnen - habe das Gefühl, als Spielsüchtiger fühlt man sich wohl zu schnell angegriffen und auf den Schlips getreten.
    Wichtig für uns scheint nur zu sein, Anerkennung für das eigenes Handeln zu bekommen - habe nicht das Gefühl, das Gedanken um das Wohl, die Anerkennung und die Verletzbarkeit anderer Menschen eine wesentliche Rolle einnehmen.

    Gruss Gerri

  2. #42
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hallo Gerri,
    Eine ideale SHG,die Du suchst, gibt es wohl nicht.
    Sich wirklich auf andere einzulassen geht doch nur, wenn man seine größten Probleme gelöst hat und Kraft hat anderen wirklich zuzuhören, vor allem sich dabei selbst ganz zurüchzunehmen.
    Dazu gehört viel Tolereranz um anzuerkennen,das der Gegenüber auf seinem Weg an ganz anderer Stelle ist als man selbst.
    Ein Stück mitgehen und Ihn dann weiter laufen zu lassen indem man losläßt
    und sich nicht gegenseitig behindert ist wohl besser.
    Wenn ich in der Gruppe nur einen finde der mich versteht, hat sich der Besuch schon gelohnt, wenn es mehrere sind ist es schon fast ideal, bei den Verletzungen die wir uns selber zugefügt haben,brauchen wir nicht noch weitere von anderen.
    Gruß
    Chris

  3. #43
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hallo Chris,
    du hast Recht - die ideale Gruppe gibt es wohl nicht.
    Aber viele Gruppen, die schon einen prima Weg gefunden haben - und für manch einen sicherlich ideal sind.
    Was ich meinte ist nicht die Suche einer idealen Gruppe - wohl eher die Schaffung einer Gruppe, die meinen Idealen entspricht - und wofür ich wohl die Bereitschaft habe, eine Menge zu tun.
    Das Tun ist es, was die Selbsthilfe bestimmt - nicht das Suchen und Warten, ob sich für mich was ergibt.
    Gruss Gerri

  4. #44
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hallo Maik,
    vermisse dich in letzter Zeit hier.
    Was ist mit dir? Wäre schön von dir zu hören.
    Ich hoffe, dir geht es auch weiterhin gut und dein Buch macht weiterhin Fortschritte.
    Melde dich mal!
    Lieben Gruss
    Gerri

  5. #45
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hi Gerri und Chris,
    was ihr in euren beiträgen ausdrückt stimmt sicher. ich merk das auch an mir selbst. ich habe die besten erfahrungen gemacht wenn ich wirklich andern "nur" helfen wollte ohne irgendwelche Hintergedanken für mich.
    ich erklär das mal an einem bespiel. bei meiner letzten therapie war n junges mädchen dabei die sich mit meinem tischnachbar angefreudet hat. als der entlassen wurde hab ich ihr gesagt ich wär ihre krücke sie soll mich so lange nehmen wie sie will und dann wieder in die ecke stellen ohne jede verpflichtung. dabei war es mir sehr wohl.

    Liebe Grüße
    Harry

  6. #46
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hallo Harry,
    ich finde es sehr schön, das du eine solche Hilfestellung leisten kannst und willst.
    Das könnte ich heute nicht mehr.
    Meine persönlichen Erfahrungen sprechen dem entgegen.
    In den ersten zwei Jahren meiner Abstinent meinte ich auch jeden helfen zu müssen. Was blieb war bei mir das schale Gefühl benutzt worden zu sein.
    Habe mich vor den Karren anderer Spieler spannen lassen - wollte eigentlich nur helfen - und kam mich manches mal wie ein Fussabtreter vor.
    Ich kann nicht verheimlichen, das auch mit mir gespielt wurde - weil ich einfach davon ausging, jeder Spieler wollte das gleiche wie ich. Trocken sein - weg vom Spiel. Das ist leider nicht so - auch wenn manche Spieler eine SHG besuchen. Manchmal sind sie in einer SHG nur weil Druck ausgeübt wird - der eigene Wille fehlt indess.
    Ich kann daher auch die Enttäuschungen der Angehörigen gut verstehen - ich kniete mich damals in meiner falschen Hilfsbereitschaft derart rein, das auch ich diese Enttäuschungen - wenn auch nicht so schlimm wie ein Angehöriger -
    für mich kaum noch verarbeiten konnte. Ich habe noch nie zuvor Menschen erlebt, die mich derart belügen konnten.
    Aber es hatte auch ein gutes für mich. Alles in der Welt will ich sein - aber nicht so verlogen und hinterhältig wie diese Menschen . Es klingt zwar hart - aber das war mein Empfinden. Natürlich soll das nicht heißen, es wäre immer so und bei jeden - es gab auch für mich Positiverlebnisse.
    Heute bin ich noch bereit von meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten -
    den Versuch zu helfen unter Einsatz meiner gesamten Persönlichkeit werde ich tunlichst unterlassen - es wird ein manches mal sehr zurückwerfen.
    Nein - ich denke heute mehr an mich - denn ich habe meine Grenzen erfahren.
    Und helfen kann ich nur sehr begrenzt - vor allen Dingen nur Menschen, die Hilfe suchen - und nicht nur so tun als ob. Es ist schwer zu erkennen. wenn wirkliche Hilfe gesucht wird - und der persönliche Einsatz geht schnell über die eigene Kraft. Doch diese brauche ich für mich selbst - und für die Menschen, die ich liebe - ich kann meine Kraft nicht mehr einfach so verpulvern - sie ist begrenzt.
    Lieben Gruss
    Gerri

  7. #47
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    hi Gerri,
    ja es ist sicher net immer leicht sich selber abzugrenzen, aber das hab ich zum Glück in der Psychatrie gerlernt. Und noch was dazu, ich denk die einzigste Hilfe die man geben kann ist von seinen eigenen Erfahrungen zu bereichten, das allerdings schonungslos wenn man es kann sonst bringt es nichts.

    LG
    Harry

  8. #48
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hallo Harry,
    das mit dem Abgrenzen ist wohl eine wichtige Sache. Freue mich, das du dieses Thema aufgegriffen hast.
    Ich wollte ich hätte das auch für mich gelernt - sicher hätte ich mich in so manchen Situationen anders verhalten.
    Nein, eine Therapie habe ich nie gemacht - als ich seinerzeit mein Problem erkannte, gab es noch keine spielerspezifische Therapie - jedenfalls keine mit Kostenübernahme.
    Auch diese Fachstelle gab es seinerzeit noch nicht.
    Was es gab, waren eben Spielergruppen - und wirkliche Versuche, sich gegenseitig Hilfe zu geben.
    Es ist gut, das eine Hilfestellung heute weiter gefächert ist - und das auch Angehörige mittlerweile Ansprechpartner haben.
    Ich denke gerade bei Angehörigen ist eine Abgrenzung sehr wichtig ,um nicht in eine Co-Abhängigkeit zu geraten , oder aus dieser hinauszukommen.
    Aber auch für die vielen Gruppenleiter - oder Gruppenverantwortlichen.
    Ich finde es ganz wichtig, das diese Leute mehr Unterstützung bekommen - und kann so zu den Ausgangspunkt dieses Threads kommen, indem ich schrieb in meinen Gedanken möchte ich eine Gruppe, die bei Bedarf auf therapeutisch geschulte Kräfte zurückgreifen kann.
    Ich weiß, das mittlerweile von dieser Fachstelle ein solches Angebot besteht - und hoffe es wird von vielen Spielerselbsthilfegruppen genutzt.
    Unser Lernstoff damals war vor allem ,die gemachten Erfahrungen auszutauschen.
    Aber nach wie vor ist es wohl unglaublich wichtig für Suchtkranke sich miteinander auszutauschen - vielleicht auch, um ein Gefühl der Solidarität zu erfahren.
    Ich denke aber auch ,das in der Spielersuchthilfe noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist - es kann noch viel geschehen - in den Gruppen und vermutlich auch in der Suchtkrankenhilfe allgemein.
    Wir dürfen einfach nicht stehen bleiben. Auch wenn es sich nur wie ein Schlagwort anhört - Stagnation ist Rückschritt - und den brauchen wir alle nicht.
    Herzlichst
    Gerri

  9. #49
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    Standard AW: Problematik in der Spielerselbsthilfe...

    Hallo,
    habe gehört, das es mittlerweile überregional Treffen verschiedener Gruppenleiter gibt.

    Wäre schön, wenn ihr dann und wann mal aus Euren Erfahrungen und neuen Planungen auch hier berichtet.

    Danke
    Gerri

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