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Thema: Möchte er nicht?

  1. #1
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    Standard Möchte er nicht?

    hallo zusammen,

    ich muß mir mal wieder meinen frust von der seele reden. :-)

    etwas mehr wie 3 wochen ist es her als torsten mal wieder spielte.
    er gelobte mir alles zu tun was ich will und was ihm gut tut um nicht mehr zu spielen. aber ich sehe nicht das er sich sehr bemüht.
    er hat für nebenjobs einige anrufe getätigt und nichts bekommen und sich deswegen weiterhin erstmal nicht mehr bemüht.
    auch eine adresse um im internet nach therapeuten zu suchen hat er aber noch kein einziges mal nachgeschaut.

    will er denn nicht?

    er sagt immer er spielt nie wieder, ich glaube ihm das er das nicht will aber irgendwann wird wieder der punkt erreicht sein wo er spielen geht. wie soll ich ihm je wieder vertrauen wenn er nichts dafür tut.

    ich war gestern das erstemal wieder in therapie für mich und auch dort wurde mir irgendwie bewußt das ich vielleicht schuld bin. ich bin vielleicht unbewußt in die fußstapfen meiner schwiegereltern getreten und meinen mann mit leibesentzug gestraft wenn er scheiße baute wie es seine eltern früher taten.
    meine therapeutin sagte wir hätten viel arbeit und ich solle meinen mann gar nicht rauswerfen bevor ich nicht etwas daraus gelernt hätte, sonst würde ich vielleicht wieder auf einen solchen mann reinfallen. richtige gründe warum er noch hier ist habe ich nicht.

    wenn er sich doch nur bemühen würde, etwas tun würde, in therapie gehen würde und alles einfach nur schön wäre.
    ich mag mich von ihm nicht anfassen lassen und er hat null verständnis dafür. er will immer schmusen und sex und spricht mich täglich darauf an oder fummelt mich an.

    ich bin einfach nur hin und hergerissen wenn ich doch nur in die zukunft schauen könnte. haben wir eine zukunft?
    ich möchte so gerne einfach nur vergessen können aber mein kopf der kann einfach nicht abschalten. ich muß immer daran denken wie sehr er mich verletzt hat.

    liebe grüße
    nicole

  2. #2
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    Standard AW: Möchte er nicht?

    Hallo Nicole,

    offensichtlich möchte oder kann er nicht. Er hätte ansonsten bereits seinen Hintern hoch gerkriegt und sich Hilfe gesucht.

    Ich kann Dir leider nicht erklären, wie wir Spieler ticken, warum wir uns und andere durch unsere Sucht so verletzten und so vieles kaputt machen. Ich weiß nur, dass Spielsucht den Betroffenen selbst und auch seine Familie zerstört. Ich weiß auch, dass ich mir damals nur selbst helfen konnte. Ich habe in den letzten Jahre sicherlich einige hunderte Spieler durch unsere Gruppe gehen sehen, einige nur wenige Male, andere über viele Jahre. Gelernt habe ich aber für mich wieder ein selbstbestimmtes und glückliches Leben zu führen. Das ging jedoch erst, nachdem ich meinen endgültigen Schussstrich unter meine Spielsucht gesetzt habe.
    Aber das hilft Dir hier nicht und so will ich lieber auf ein paar Aspekte deines Postings eingehen.

    Du sagst Du würdest ihm glauben, dass er nicht spielen will.
    Ich setzte dem entgegen: womit beweist er es Dir?

    Dieses Dilemma wird Dich die nächsten Jahre oder Jahrzehnte begleiten, wenn Du Dich entschließt Ihn nicht zu verlassen. Das zerstörte Vertrauen kann nur er, nach und nach, in kleinsten Bausteinen wieder aufbauen - nur wenn er konsequent Glücksspielabstinent zu leben beginnt.

    Du besucht für Dich inzwischen eine Therapie.
    Gut so, Du hast erkannt, dass Du etwas für Dich tun musst!
    Du kannst nur an deinen Problemen arbeiten, nicht seine für ihn bewältigen.

    Aber warum die Frage nach 'Schuld'?

    Wer nach Schuld fragt, wird versuchen Gründe zu suchen. Wohin soll das führen? Mir hat es genügt zu erkennen, dass Spielsucht für mich konkret lebensbedrohlich war. Ich habe irgendwann die Kurve gekriegt und aufgehört. Ich habe in fast zwei Jahrzehnten nicht einen Grund gefunden warum ich spielte, oder wer daran denn Schuld war. Ich habe aber auch nie gedacht, ich müsse zunächst Gründe ermitteln, diese dann ausschalten um _dadurch_ abstinent leben zu können. 'Einfach' nicht mehr spielen hat genügt. Viele Probleme lösten sich danach fast ganz von alleine. (Natürlich war auch sehr viel ehrliche und harte Arbeit - auch in der Selbsthilfegruppe - notwendig.)
    Bitte lass Dir von niemandem einreden, dass irgendjemand Schuld ist. Das ist müßig und führt nicht aus der Misere.
    Wichtig ist eins: der Spieler ist der einzige, der entscheiden kann, ob er aufhört, oder weiter spielt. Ob er sich entscheidet und wie, kann also in Deiner jetzigen Situation keine Rolle spielen und auch keine Schuldfrage sein, die Dich betrifft. Auf keinen Fall, solltest Du das zu deinem Problem machen (lassen).
    Er ist Opfer seiner Spielsucht und Du bist es ebenso.
    Ihr beide leidet. Er ist der einzige, der seine Sucht bekämpfen kann und Du bist die einzige, die für Dein Leben die Verantwortung trägt. Du wirst sein Spielproblem nicht lösen können, aber Dein Leben in eine Richtung lenken, in der Du wieder ein lebenswertes Leben leben kannst, kannst nur Du. Wieweit Du Ihm Zeit gibst, wenn Du Ihm eine Chance geben willst, entscheidest Du. Und Du tust gut daran, wenn Du Dir Hilfe suchst um irgendwann eine Entscheidung zu treffen. Wenn er also Eure Ehe weiterhin verspielt, kannst Du es nicht ändern. Es liegt nicht in deiner Macht. Vielleicht wirst Du Dich irgendwann trennen? Falls Du das tun musst um für Dich zu überleben, tue es mit Deinem Recht auf ein eigenes, selbstbestimmtes Leben. Ohne Schuldgefühle wird das nicht abgehen, aber bedeutet das, dass Du Schuld hast? Wo soll Schuld darin liegen, ein glückliches Leben führen zu wollen?
    Und selbst wenn irgendwo, irgendwelche tief verborgenen Kindheitstraumata existieren würden (nur mal hypothetisch), wären es seine, nicht Deine. Dann müsste ER mit seinem Therapeuten daran gehen diese auszubuddeln und zu bewältigen.

    Du schreibst: Deine Therapeutin rät Dir dich nicht zu trennen, bevor Du nicht etwas daraus gelernt hättest, um nicht sofort an den nächsten Kerl zu gelangen, dem Du auf den Leim gehst...

    Ja tickt die gute Dame noch ganz sauber? Wie zum Teufel kommt die denn auf diese hirnverbrannte Schlussfolgerung, dass Du Dich erst dann trennen sollst, ehe Du für Dich genug getan/gelernt hast?
    Du könntst ihn heute schon rauswerfen und Dein Leben wieder ordnen, Deine Verletzungen heilen lassen und daran arbeiten, dass Du wieder ein lebenswertes leben führen kannst. Wer sagt denn, dass Du Dich gleich dem nächsten Problemmann an den Hals wirfst? Wer sagt denn, dass Du nicht genug gelernt/gelitten hast? Also in dem was Du da berichtest, kann ich Deiner Therapeutin nicht folgen... Hat sie Angst, Dich würden Schuldgefühle so sehr packen, dass Du darüber nicht mehr in der Lage wärst, Dein Leben wieder in Bahnen zu lenken, in denen Du auch wieder ein glückliches, lebenswertes Leben führen kannst? Also wie die auf das schmale Brett kommt, das versteh ich nun absolut nicht. Ich kann da nun wirklich kein Argument entdecken, das zwangsläufig für oder gegen eine Trennung (jetzt oder später, oder wenn, dann wann, oder ob überhaupt?) sprechen soll.

    -> Teil 2 folgt

  3. #3
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    Standard AW: Möchte er nicht? (Teil 2)

    ...

    Irgendwo steht überall bei Dir die Frage nach Trennung...

    Frag doch Deinen Mann mal irgendwann, warum er alles dafür tut, dass Ihr Eucht trennt. Alles was ich erkennen kann, ist doch, dass er nirgendwo ein Interesse an Eurer gemeinsamen Zukunft zeigt. Frag ihn doch einfach mal, warum er die Trennung anstrebt, warum er nichts mehr in Eure Beziehung investiert, sondern lieber krankhaft sein Ding macht...
    Ja toll, hin und wieder will er mal seine angestauten Hormone abbauen, auf seiner Gattin, die ihn augenscheinlich nicht mehr begehren kann...

    Ich kann Dir nur mit ein paar Denkanstössen helfen - hier in dieser Form eines Internetforums. Einige eigene Ansichten äußern, die mir beim lesen Deines Postings hier durch den Kopf gegangen sind. Vielleicht hilft es Dir ein paar Punkte klarer zu sehen. Ich ahne, dass Du noch einen weiten und schweren Weg vor Dir hast, egal ob alleine, oder gemeinsam mit deinem Mann. Viele meiner Worte haben sicherlich alles andere als Mut gemacht. Aber ich habe für mich gelernt, dass ich lieber der Wahrheit schonungslos in die Augen sehen, als vor Realitäten wegrennen will (um in der Spielhalle zu landen und mich zu betäuben). Ich konnte meine ausweglos erscheinende Situation erst bewältigen, als ich hart auf dem Beton der Realität aufschlug. Erst als ich mich schonungslos offen und erhlich mir mir selbst auseinanderzusetzen begann und eine Bestandsaufnahme machte, begann für mich ein neues Leben.
    Was mich erstaunte war jedoch, trotz aller Scheiße (pardon für dieses garstige Wort), in die ich mich geritten hatte, dass ich dennoch irgendwo in meinem Leben noch ein paar klitzekleine gute Seiten fand. Ich bin sicher, auch Du wirst irgendwo auch noch ein paar kleine positive Dinge entdecken. Das sind die Dinge die einem Mut machen können. Bei allem Mist, vergiss nicht diese kleinen Pflänzchen zu gießen, zu hegen und zu pflegen... Da schlummern kleine Helferlein, die einem Kraft geben können.


    Egal was passieren wird, egal ob er die Kurve kriegt, egal ob Du die Notbremse für Dich ziehst... irgendwie geht das Leben weiter.
    Früher oder später wirst Du eine Entscheidung treffen, falls er Dir nicht zuvor kommt und wieder selbst Verantwortung für sein Leben zu übernehmen beginnt. Ich wünsche es Dir und ihm. Aber ich habe darauf keinen Einfluss, ebensowenig wie Du. Die Abhängigkeit abzuwarten, ob und wie er sich entscheidet, wirst Du nicht ewig aushalten können. Irgendwann wird Dir der Kragen platzen. Ob Du willst oder nicht, Du wirst auch jede Menge Wut mit Dir rumtragen, solange sich Eure Situation nicht entscheidend bessert. Irgendwann wird der grosse Knall kommen und ich glaube das weisst Du selbst bereits und er wird das sicherlich auch irgendwo spüren. Es gibt nur mögliche eine Lösung für EUCH und eine andere Lösung für DICH... ich wünsche Euch, ER kommt mal langsam aus dem Quark und macht den notwenigen Schritt!

    Wie lange Du ihm dafür Zeit geben wirst, liegt an Dir. Irgendwann entscheidest sonst Du und wählst Dein Leben. Und dazu hast Du verdammt nochmal jedes gute Recht.

    Mist, jetzt werde ich hier schon wütend...

    Du steckst aber auch in der Bedrullie, aber es hilft ja nix. Die Karre steckt im Dreck. Und viele Möglichkeiten gibt es einfach nicht. Hoffentlich wird Er bald mal wach und kriegt die Kurve.

    Wenn nicht, biegst Du eben ab und steuerst alleine in Deine Zukunft. Dann stehen Dir endlich wieder alle Türen offen und nach und nach wirst Du Dein Leben wieder lebenswert gestalten können.

    Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass da mal langsam was passiert. Das es so nicht weitergeht ist klar. Wann es Dir oder Euch aber wieder besser gehen wird? Irgendwas muss sich bewegen... ich wünsch Dir, dass das bald passiert, damit es wieder aufwärts gehen kann... Das Leben hat so viele schöne Seiten!

    Ich drück die Daumen!

    Ziggy

  4. #4
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    Standard AW: Möchte er nicht?

    Hallo,
    @Nicole,
    ich wünsch Dir da den Mut, dir jede Hilfe zu holen die du brauchst.
    Schau auf Dich und lerne auf Dich zu hören, es ist DEIN Leben.

    @Ziggy,
    dein Beitrag hat mich sehr berührt, Dafür Dank

    Lieben Gruss
    Claus

  5. #5
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    Standard AW: Möchte er nicht?

    Hallo Nicole und Ziggy,
    danke von Herzen für Eure offenen Beiträge.
    Mir wird sehr deutlich bewußt, daß wir in unserer Stadt keine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Spielabhängigen haben,
    wie wichtig es ist, daß sich beide Seiten unvoreingenommen betrachten können,
    jede,jeder einen Weg findet, den sie und er gehen kann;
    Angehörige können ihre Co - Abhängigkeit und ihr Helfersyndrom teilen,
    Spieler den Weg aus der Abhängigkeit des Selbstzerstörerischen Glücksspiels in ein Freies Leben -
    und gemeinsam können wir erkennen, daß alle, ihr Angehörigen und wir Spieler/Innen einen Weg auf einander zu gehen können.
    Persönlich bin ich gerade berührt, weil meine Ex - Frau zum Frühstück kam, teilte ihre Sorgen mit und auch ihre Freuden, ließ mich aber wissen, daß ich nicht perfekt bin, da der Kaffee noch nicht fertig war, (ich schließ die Nacht sehr schlecht -Allergie -) bat aber um Gehöhr in einer Miet - Angelegenheit - in der ich sie an ihren Psychiater verwies, (Professiioneller Befund) Meine gescheiterte Ehe ist eine Parabel für mich, zu Erkennen, daß ich sowohl Betroffener (Spieler) wie auch Angehöriger (eines Psychisch kranken Menschen) bin und ich kann nach dem Trennungsschmerz und einer stationären Therapie im Wesen sehr gut damit umgehen.Aber warum kam Kritik wegen dem Kaffee...?
    Es ist immer wieder das Erkennen meiner Machtlosigkeit dem Spielen und den Menschen gegenüber und immer wieder der Bitte nach einem liebevollen verstängigen Austausch der Gedanken und Gefühle.
    Ihr habt mir eine Tür geöffnet.
    Danke!
    Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen
    Andreas

  6. #6
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    Standard AW: Möchte er nicht?

    Hallo Nicole,
    ich möchte versuchen von meinen eigenen Gefühlen als Spieler zu sprechen.
    Gefühle und ein Denken, die mich ,als ich aus der Spielsucht wollte, mit Sicherheit in Eurer/Seiner Situation ergriffen hätten.
    Das soll kein Rückschluss oder Schuldzuweis sein - sondern einzig und allein mein krankes Denken zu dieser Zeit aufzeichnen - und vielleicht kannst du daraus paralellen zu deinen Mann erkennen.
    Ansonsten hat Ziggy wohl alles gesagt, was zu sagen ist - ich kann es eigentlich nur unterstreichen.
    Was mir fehlt ist indess die Darstellung dessen, was als Spieler in der Situation empfinden könnte - und ich hätte so empfunden.
    Zunächst glaube ich nicht, das der Versuch mit dir Zärtlichkeit und Sex zu haben nicht einzig und allein hormongesteuert sein wird,sondern dahinter eine Suche nach noch vorhandener Gemeinsamkeit steckt.
    Von meiner Warte aus geschildert - ich bin seit drei Wochen ohne Spiel. Das war eine große Anstrengung für mich. Habe also nach meinen Denken (seinerzeit) bewiesen, das ich ohne Spiel sein kann. Anstatt nun in irgendeiner Weise Anerkennung zu bekommen - die ich in dieser Phase sehr brauchte, entwickelt sich langsam - aber immer sicherer das Gefühl in mir, durch Liebesentzug bestraft zu werden.
    Warum soll ich denn weiter an mir arbeiten, wenn ohnehin alles schon zu spät ist ? Wofür soll ich kämpfen - meine Frau zeigt mir jeden Tag, sie will nicht mehr. Ja - ich verstehe Sie - aber Sie mich noch ? Habe ich wirklich alles mit meinen Spiel zerstört? Aus dieser inneren Zerrissenheit wird bei mir zwangsläufig immer wieder der Versuch erwachsen meine Partnerin Liebesbeweise abzuverlangen - Fragen, wie liebst du mich eigentlich noch - wären zwangsläufig. Der Druck auf der Partnerin zur Entscheidung dadurch zwangsläufig höher. Nehme mir dadurch selbst die Schanze, das die Zeit für mich arbeiten kann...Aber wofür soll ich tun und machen wenn alles kaputt ???
    Insbesonders ist dieses Denken, weil ich nach dieser kurzen Teit der Spielfreiheit noch nicht erkannt habe, das ich für mich aufhöre zu Spielen.
    Nein - in den Moment ist es wohl eher für die Beziehung - das vermeiden wollen eines noch tieferen Absturzes in den finanziellen Kollaps. Das ich es für mich tue - daran profitiere als Mensch - dadurch mein Sehen - Fühlen und Handeln in positiver Weise beeinflußt wird, habe ich erst später erkannt.
    Wenn du und dein Mann noch die Gemeinsamkeit wollt, halte ich es für unumgänglich neben Euren "eigenen" Therapien eine Art Partnerschaftstherapie zu machen.
    Ich denke ihr solltet ein Beratungsgespräch mit den Fachtherapeuten der Glücksspielsucht vereinbaren. Für eine Termingebung kannst du auf dieser Startseite die Telefonnummer und die Mailadresse der Fachstelle erfahren.
    Er sollte das tun - damit auch einen kleinen Beweis erbringen, das er tun will.
    Wie es auch bei Euch weitergehen wird - ich wünsche dir eine positive Zukunft.
    Lieben Gruss
    Gerri

  7. #7
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    126

    Standard AW: Möchte er nicht?

    Hallo Nicole,

    es ist eigentlich schon alles gesagt. Ziggi hat es auf den Punkt gebracht. Ich möchte daher nur einige Äüßerungen von Ihm unterstreichen. Dich trifft auf keinen Fall eine Schuld. Deine Therapeutin hat da wohl einiges mißvertanden. Ich denke Du hast kein Problem mit Dir, sondern mit Deinem Mann. Meine Frau hat sich in der ersten Zeit auch von einer Therapeutin beraten lassen. Glücklicherweise war sie auch in der Suchtberatung tätig und konnte so gezielt meine Frau auf das vorbereiten was sie erwartet, wenn sie denn den Weg mit mir gehen will, hier ging es nie um Fehler oder Defizite die meine Frau haben könnte.

    Ich hätte es im Nachhinein verstanden, wenn meine Frau sich von mir getrennt hätte. Verstanden habe ich aber auch, dass für lange Zeit zwischenmenschlich das Feuer erloschen war. Wir haben es gemeinsam wieder angezündet und heute brennt es auch wieder.

    Ich denke auch wie Ziggi, dass er noch nicht bereit ist sich in aller Konsequenz von der Sucht abzuwenden, nur mit der Aussage man würde nie wieder spielen ist es nicht getan. Meiner Meinung nach muss er sich in Therapie begeben oder/und eine SHG aufsuchen. Auch sollte der Zugang zu Finanzmitteln unterbunden werden. Ich habe erst seit 4 Monaten meine Kontokarten zurück und das nach fast 2,5 Jahren Abstinenz. Ich spreche aber immer noch alle Geldgeschäfte im Vorfeld mit meiner Frau ab und habe auch kein Problem damit.

    Nochmals der Rat, lass dich nicht vor seinen Karren spannen. Du hast ein Problem mit ihm, er hat aber ein Problem mit sich selbst und gehört in Behandlung.
    Wenn Dein Problem mit ihm zu groß werden sollte musst Du auch die Konsequenzen ziehen.

    Ich wünsche DIR/EUCH alles Liebe

    Karl

  8. #8
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    43

    Standard AW: Möchte er nicht?

    Hallo Nicole,

    was mich erschreckt hat, ist die Aussage, dass du keine Berührungen welcher Art auch immer mehr magst, dass er dich sozusagen anekelt.

    Lass doch mal die Sucht außen vor und frag dich, ob du bei einem nicht-süchtigen Mann bleiben würdest, wenn es dich anekelt von ihm berührt zu werden!

    Zwischen meinem Ex und mir war es ähnlich - und er war nicht süchtig.
    Es lief immer schlechter, wir haben uns beide nicht mehr so recht wohl gefühlt.
    Ich hab wirklich alles mögliche versucht, Kinderwunsch wurde plötzlich riesengroß - bin ich froh, dass das nicht geklappt hat!!!!

    Jedenfalls, als er eines Abends ein wenig angeheitert nach Hause kam (was vielleicht einmal im Jahr vorkam), da ging es mir ähnlich. Er war extrem liebesbedürftig, und ich hab den Abend damit verbracht ihm auszuweichen (und das war gar nicht einfach!)
    Das hat den Ausschlag gegeben.
    Am nächsten Tag hab ich meine Sachen gepackt und bin zu einer Freundin gezogen.
    Wie könnte ich mit einem Mann zusammensein, wenn es mich anekelt von ihm berührt zu werden?

    Ja, dein Mann ist süchtig, aber vergiss darüber nicht die "normalen" Probleme.
    Nicht alles ist auf die Sucht zurückzuführen, auch wenn sie so viel zerstört.

    Ich vermute, du wirst noch sehr viel Geduld brauchen, wenn du wirklich warten willst, bis er aufhört zu spielen, und es gibt keine Garantie, dass er es jemals tut.
    Die Ausgangsposition dafür kann nur sehr, sehr große Liebe sein.
    Wenn du bleibst, obwohl du ihn gar nicht mehr liebst, machst du es euch beiden schwer.

    Und ich versteh auch, was deine Therapeutin meint.
    Aber wer entscheidet wann du genug gelernt hast?
    Ich wette du hast schon so manches gelernt. Es gibt ja auch keine Schule auf die man ewig geht, oder?
    Verpass bloß den Absprung nicht, wenn der Felsen aus ist!

    Alles Liebe
    Leilani

    PS: Sorry, ich weiß das klingt jetzt hart. Wüsste aber nichts anderes zu sagen
    (und behalte mir vor, unrecht zu haben!)

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