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Thema: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

  1. #11
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    hi,

    vielleicht so. als ich herausfand, das er spielte, waren wir noch nicht lange zusammen. erst hatte ich das gefühl, da steckt eine andere frau dahinter. ich hatte das bauchgefühl, er betrügt mich. erst nach einigen anläufen kam ich dahinter, das er zockt. da wußte ich noch nichtmal, was das ist spielsüchtig.

    ich hab recherchiert. im internet. rund 1 jahr hab ich dazu gebraucht, um auf die art zu verstehen, was das überhaupt ist: spielsucht. dann hab ich rund ein jahr damit verbracht, strategien zu entwickeln, wie ich ihm helfen kann. dann.......tja dann kam der vorwurf meines mitstreiters, ich habe einen krankheitsgewinn. ich war wie vor den kopf geschlagen. und hab langsam aber sicher angefangen, auf mich zu schauen. auf meine defizite.
    auf meine co-abhängigkeit, auf meine verlustängste, auf meine bindungsangst.

    da liegt ganz viel arbeit hinter mir. über 5 jahre beschäftigung mit einem spielsuchtforum.

    ich hab heut leider nicht mehr zeit.
    aber ich mag schreiben: den mensch hinter dem spieler sehe ich durchaus. ich weiß sehr wohl zu schätzen, welche positiven eigentschaften er hat. aber ich kann so nicht mehr mit ihm leben.
    das liegt ganz sicher nicht nur an der spielsucht.

    viele dinge sind im letzten jahr passiert. betrug auf jede nur erdenkliche art und weise und mir bleibt JETZT nix anderes übrig, als mir und dem kind den popo zu retten..............

  2. #12
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    Hallo Gerri,
    nein, hier wird kein Stab über Menschen gebrochen!
    Hier wiird ab und an nur geschildert, wie der süchtige Mensch alles, was wir an ihm mal geliebt haben und was wir jahrelang versuchten, wiederzufinden, verliert, indem er sich seinen neurotischen Verhaltenssstörungen nicht in erforderlicher Weise widersetzt oder widersetzen kann. Das Suchtverhalten
    deckt doch alles andere zu, die guten Eigenschaften kann man irgendwann nicht mehr wahrnehmen, weil die Skrupellosigkeit, in der wir immer wieder um unser Vertrauen betrogen wurden, uns sprachlos und zutiefst verletzt gemacht hat. Ist das nicht verständlich? Für mich war dieses verzweifelte Gefühl, dass dieser Mann nicht derjenige ist, den ich aus Liebe geheiratet habe, der Auslöser für meine eigene Arbeit an mir selbst. Natürlich habe ich mein Teil dazu getan, dass mein Mann so mit mir umgehen konnte. Ich habe auch Verhaltensstörungen und eine Menge Neurosen, die ich nun mühsam versuche loszuwerden. Dazu gehört u.a. auch das sinnlose und leidvolle Festhalten und Aushalten in lieblosen, zermürbenden Beziehungen. Warum? Aus Schuld- und Verantwortungsgefühl. Weil sich der typische Coabhängige immerzu für alles und jedes verantwortlich fühlt und damit der ideale Widerpart ist für jemanden, der ein ausgeprägtes Suchtverhalten zeigt und damit immer geneigt ist, die Schuld an allem was ihm widerfährt auf andere Schultern zu packen. Da treffen zwei Charaktere aufeinander, die zusammen passen wie im Puzzle. Zufälle spielen da kaum eine Rolle.
    Wenn es in deiner Beziehung und in denen deiner Bekannten gute Entwicklungen gab, finde ich das klasse. Berichten kann ich aber nur von meinen eigenen Erfahrungen, und die sind bis heute sehr ernüchternd und traurig. Menschliche Enttäuschung steht da tatsächlich im Vordergrund, auch wenn ich glaube, dass Fred sein Verhalten nicht begreift, weil er nicht gelernt hat worauf es ankommt im Leben. Ich habe das Gefühl, dass er derart in seinen Verhaltensmustern gefangen ist, dass er genau wie ich riesige Schwierigkeiten hat, sich davon zu lösen. Aber - wie gesagt - möchte ich mir das Nachdenken über seine Gründe und Gedanken abgewöhnen. Ich bin endlich soweit, aus der Coabhängigkeit zu entwischen - allein dadurch, dass es für mich nicht mehr ausschlaggebend ist, ob Fred etwas begreift oder Nutzen aus meinem Verhalten zieht. Für mich ist endlich mein eigener Weg wichtig geworden, unabhängig davon, ob er mit oder ohne Fred weitergeht.
    DAS ist der Erfolg. Und ob das verbittert oder kalt klingt, ist mir inzwischen wirklich egal, denn genau wie die meisten Co`s habe ich viel zu viel Zeit damit verschwendet, für meinen Partner zu denken, zu handeln und zu `helfen`. Schluss damit! Dann hat Fred vielleicht auch die Chance, selbst die Initiative zu ergreifen und seine guten menschlichen Eigenschaften wieder unter dem Berg von Zwängen hervorzuholen. Schön wärs ja.
    Dir alles Gute und Glückwunsch zu dem, was du schon geschafft hast...alle Achtung!
    LG

  3. #13
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    Heide, Andrea und Julia,
    es ist nicht meine Art, drei Menschen gleichzeitig anzusprechen - und versteht es auch nicht als Mißachtung Eurer Persönlichkeit.
    Mir gegenüber sitzen drei Frauen - Mitbetroffene - denen ich hier meine wirkliche Hochachtung entgegenbringe.
    Ihr habt Eure Zukunft eigentlich schon fest im Visir - auch wenn ihr vielleicht noch ein wenig Zweifel in Euch spürt. Es ist ein Punkt in Eurem Leben erreicht, der unbedingt eine Entscheidung von Euch verlangt. Diese Entscheidung darf nur für EUCH ausfallen.
    Kein Mensch kann mehr geben, als ihr es in Eurer und für Eurer Liebe gegeben habt.
    In mir ist das Wissen, das ihr starke Frauen seit - und dadurch auch die Gewissheit, das ihr Euren Weg auch allein gehen könnt.
    Ich denke, das Eure innere Verletzbarkeit einen Status hat, der am äußersten Limit ist. Dieses Verletztsein braucht sicher eine ungewöhnlich lange Zeit der Heilung - und wenn ich Eure Einträge lese, ist mir bewußt, das eine solche Heilung nicht in der jetzigen Situation erfolgen kann. Ihr könnt ungeheuer stolz auf das sein, was ihr geleistet habt. Es gibt keine Steigerung - höchstens noch die totale Selbstaufgabe - lasst es nicht zu - ihr seit da zu wertvoll für.
    Ich will nun kurz mal auf mich zu sprechen kommen - meine Erfahrungen von Spieler zu Spieler.
    Als Gruppenleiter hatte ich eine Spielsuchtgruppe geführt. War da also in gewisser Weise auch eine Art Helfer.
    Obwohl emotionell bei weitem nicht so sehr an diese Menschen gekoppelt, kam für mich der Zeitpunkt wo ich mir sagte, das hälst du nicht aus.
    Auch hier gab es das - das Hintergehen und Lügen innerhalb der Gruppe - scheinbare Freundschaften unter den Spielern - die sich ins nichts auflösten, wenn es ums Farbe bekennen gab. Von daher kann ich so manches verstehen.
    Verstehen kann Euch auch meine Frau, die auch diesen Thread las - und mir noch einmal nahebrachte, wie groß eure innere Leere sein muß - und auch das Gefühl immer wieder in ein dunkles Loch gestossen zu werden.
    Sie sagt, schreibe diesen Frauen, das sie sich befreien müßen, bevor sie selbst zu Grunde gehen, keinen Weg mehr für sich selbst erkennen.
    Ja, ich spreche mit meiner Frau oft - über unsere Gefühle, über das, was ich empfinde wenn ich z.B. Euch lese.Denn ganz aufrichtig - Eure Situation geht mir doch sehr nahe - und sehr gerne möchte ich Euch trösten.
    Doch ich weiß, Trost hilft nicht - hier ist Handeln gefragt.
    Ein Handeln, welches Euch als Hauptperson, als Mittelpunkt des aggieren macht - und nicht die Menschen, die sich augenscheinlich in ihrer Sucht wohlfühlen und ergeben.
    Andrea fragte nach der Zeit , die ich investiere.
    Wieviel Zeit habe ich vergeudet in Spielhallen - für meine Sucht. Ich glaube es ist wichtig, das ich einen Teil dieser Zeit für meine Genesung - und somit auch meiner Partnerschaft investiere. Eine sinnvoll angewandte Zeit denke ich.
    Nein Andrea - eine Nachtherapie ist es nicht - hatte nie eine Therapie und bin mit Hilfe der SHG - und hier auch nochmal gesagt - meiner Partnerin - meinen Weg in die Spielfreiheit gegangen.
    Was andere in Therapien aufarbeiten - ich denke, für mich erfolgt eine gewisse Aufarbeitung in diesem Forum - denn ich finde hier so viele Ansichen, die mich immer wieder veranlassen die eigene Meinung zu überdenken - und auch gegebenenfalls die neuen Aspekte mit einzugliedern. Vielleicht ist das meine "Therapie".
    Ja, es hilft mir über mich selbst nachzudenken - über meine Partnerschaft,
    über das, womit ich auch meine Liebe in tiefe Abgründe stürzte, wo wir zu unseren Wohl ein Hilfsseil fanden, an dem wir uns mühsam wieder hochkrabbelten. Nein - geschenkt wurde auch meiner Frau nichts - aber ich bin froh, das ich mittlerweile ein wenig zurück geben konnte .
    Schade, das Eure Partner dieses Seil nicht fanden - oder nicht erklimmen konnten.
    Wäre schön, Euch dennoch manches Mal hier zu lesen.
    Wie es EUCH geht, was IHR fühlt und denkt.
    Denn IHR seit jetzt WICHTIG - Eure Kraft muß sich erneuern - um auch wieder das schöne zu sehen, was dieses Leben für EUCH - ohne Sucht noch geben kann und wird.
    Euch eine allerherzlichsten und lieben Gruß
    Gerri

  4. #14
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    hi gerry,

    heilung. hm. innere leere. nein, beides nicht, große traurigkeit, weil ein abschied bevorsteht. ein abschied von einem leben und von einem partner.
    viel stärke. weil ich an mir gearbeitet habe, meinen weg gegangen bin und nun weiß, wo ich hin will.
    geschenk. ohne UNS gäbe es unser kind nicht. es ist ein geschenk. das beste.
    vorfreude. auf ruhe und inneren frieden und auf den luxus, mich nur auf mein kind und mich konzentrieren zu dürfen.
    erwartung. das dieser ballast, der seit so vielen jahren drückt, da hin geht, wo er hingehört.
    erleichterung. die verantwortung für sein leben und sein glück an ihn selber abgegeben zu haben.
    glaube. weil jemand in meinem leben ist, der mich gelehrt hat, was wirklich liebe ist und was sie kann und wie sie sich anfühlen sollte.
    gottvertrauen. weil ich so viel erlebt und überstanden habe, soviele verletzungen, soviele sorgen, so endlos viel kummer und verpflichtung und verantwortung und ich trotzdem daran glaube mein glück zu finden.
    phantasie. weil ich mir ausmale und vorstellen kann, wie ich mein leben gerne haben möchte.
    liebe. im geben und nehmen.

    was ich nicht habe: keine schwarzen löcher mehr. ich bin weit genug davon weg. keine verzweiflung mehr. kein entsetzen, keine fassungslosigkeit, kein durchdrehen, am ende sein.

    ich kann ihm nicht helfen.

    ein punkt dahinter.

  5. #15
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    hallo gerri,

    ich kann dir nicht wirklich sagen welche hilfe durch angehörige möglich ist, richtig erscheint mir deine einschätzung, dass man sich selbst sichern muss um hilfe geben zu können. materiell scheint mir dies einfacher zu lösen zu sein im gegensatz zu der emotionalen, gefühlsbezogenen hilfe/sicherung.

    mir hat 25 jahre nichts und niemand helfen können, mehrere beziehungen sind darüber kaputt gegangen, dreimal habe ich meinen job verloren, aufgehört habe ich deshalb nicht. meine partnerinnen wussten alle von meiner sucht, ich habe das aber immer runtergespielt, gelogen vertuscht und das ganze programm abgespielt. der ernst der lage war mir nicht bewusst und somit auch meinen pertnerinnen nicht.

    als ich im vergangenem jahr meinen finalen absturz hatte und diesen meiner,mitlerweile von mir getrennten lebensgefährtin, gebeichtet habe, hat sie mir gesagt: "ich helfe dir nicht, du kannst dir nur selber helfen". später sagte sie:"du musst nichts für mich tun,nur für dich musst du es tun und wollen"

    dazu muss ich sagen, dass meine lebensgefährtin 7 jahre mit einem drogenabhängigen zusammen war, davon die letzten 3 der 7 jahre kenntnis hatte und drei jahre vergeblich ihm versucht hat zu helfen.

    wir haben heute ein sehr freundschaftliches verhältnis zueinander. sie lernt vertrauen in mich aufzubauen.

    ich glaube, hätte sie sich vor acht monaten anders verhalten, ich wäre nicht aus meiner festung spielsucht ausgebrochen.

    entscheidend für die hilfestellung scheint mir eins zu sein:

    JEDER, DER DER HILFE BRAUCHT UND DER DER HILFE GEBEN WILL, MUSS SICH DEUTLICH VOR AUGEN HALTEN WIE ERNST DIE SITUATION IST,ZU WELCHEN LÜGEN EIN SPIELER FÄHIG IST UND DAS NUR MIT EHRLICHKEIT UND STRIKTER SELBST/-KONTROLL HILFE MÖGLICH IST.

    aber ich kann wie alle hier nur für mich sprechen,schreiben.

    viele grüße
    axel

  6. #16
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    Hallo Axel,
    ich stimme im wesentlichen mit deinen Zeilen überein.
    Insbesondere mit Ehrlichkeit und strikter Selbstkontrolle die Basis für eine spielfreie Zukunft zu schaffen.
    Ohne den Willen des Betroffenen ist durch den Mitbetroffenen auch nach meinen Denken keine Hilfe möglich.
    Wenn überhaupt Hilfe, dann Hilfe zur Selbsthilfe.
    Doch diese Hilfe ist immer noch von großer Wichtigkeit.
    Wichtig war für mich z.B. die Kontrolle der eigenen Ehrlichkeit - und zwar auch in der Form, das ich aus meinen eingefleischten Verhalten des Lügens und Verheimlichen heraus wollte.
    Das geht natürlich nicht von Heute auf Morgen. Es war ein Punkt, den ich mit Hilfe meiner Partnerin weitgehend klären konnte.
    Wenn sie mich beim Lügen ertappte - ich log eigentlich schon aus Gewohnheit - und ohne Grund - gab es ein Hinterfragen. Warum hast du jetzt gelogen - welche Notwendigkeit besteht zur Lüge.
    Die Aufmerksamkeit der Partnerin ist die einzig machbare Hilfe - unter der Voraussetzung der Süchtige WILL konsequent an sich arbeiten.
    Das war bei mir gegeben - und somit auch die Hilfe meiner Partnerin ein wesentlicher Punkt Fortschritte auch in unserer angeknacksten Partnerschaft zu erzielen.
    Die Wichtigkeit des Bestands des sozialen Umfeldes - der Familie - der Beziehung - ist nicht hoch genug einzuschätzen. Aber es ist kein Selbstläufer - wir als Abhängige haben zerstört - und wir als spielfrei werdende Menschen haben die Möglichkeit - und für mich gesehen die Pflicht - den Erhalt dieses sozialen Umfeldes zu sichern.
    Ich will hier aber auch nochmal auf Andreas Eintrag rückgriff nehmen.
    Natürlich gibt es unabhängig davon Personen - ob Spieler oder nicht, die Partnerschaften eingehen allein des persönlichen Vorteils wegen.
    Beziehungsprobleme gibt es überall - und haben nicht unbedingt mit der Spielsucht zu tun. Für ein Spieler ist der persönliche Vorteil ,das er möglichst wenig Unkosten hat, um mehr für´s Zocken ausgeben zu können - und gegebenenfalls zusätzlich beim Partner irgendwie Geld locker machen zu können - aus dem gleichen Grund.
    Ich habe nun einen Punkt der Hilfe durch den Angehörigen genannt - das ist die Aufmerksamkeit auf das Verhalten des spielfrei werdenden Partners.
    Niemand kann das besser erkennen, als der Mensch, der mit mir lebt - und der durch die entstandenen Probleme hellwach ist.
    Die Hilfe durch den Partner ist möglich und ungeheuer wertvoll - unter der Voraussetzung, sie wird zugelassen.
    Lieben Gruss
    Gerri

  7. #17
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    hallo gerri, hallo heide,

    jeder kann sich da nur selber helfen. und wenn der spieler will, kann man ihm zur seite stehen und ihn unterstützen. wenn nicht, kann man nur sorge für sich selber tragen.

    ich hab lang nichts mehr geschrieben. gestern hab ich die scheidung beantragt. ich kann nicht mehr.
    ich hab 7 jahre alles versucht und ich kann nicht mehr.
    seine reaktion war typisch.

    julia

  8. #18
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    Hallo Julia,

    habe gerade Deine Zeilen gelesen und fühle mich an meine Vergangenheit erinnert. Ich hatte eine heroinabhängige Freundin, die ich über Jahre von ihrer Sucht abbringen wollte. Nach sechs Jahren stellte ich fest, dass dies unmöglich ist und musste eine Entscheidung für mein eigenes Leben treffen.
    Ich habe mich von ihr getrennt und musste aus der Ferne beobachten, wie sich sich zu Grunde richtete und schließlich verstarb.
    Der Punkt an dieser Geschichte ist jedoch, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen habe - nur viel zu spät eigentlich.
    Ich hoffe, Du kommst irgendwann an den Punkt, wo Du sagen kannst - wieso habe ich das nicht schon viel früher getan...? Aber Du kennst die Antwort wohl selber - die Liebe ist eine mächtige Angelegenheit...

    Hoffe auch, dass sich Dein Freund nicht zu Grunde richtet und wünsche Dir viel Kraft für Deine Wege. Tu Dir und dem Kind was Gutes!

    Lieben Gruß
    vom Ziegenbock

  9. #19
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    Hi Gerri und alle andern,
    es gibt sehr wohl auch beispiele wo es gut ging nämlich heidi und ich.
    ich bin mehrfachabhängig und zum schluss selbstmordgefährdet. und trotzdem gab es einen weg daraus. ich habe vor einem jahr versucht die selbstmordgedanken in einer psychosomatischen Privatklinik in der griff zu bekommen. das ging auch für kurze zeit.
    Nun kommt der Knick, Heidi ging selber in Therapie und zwar für sich, sie hat sich von mir, von einer baustelle vor unserem haus und von ihrer arbeitstelle soweit runterziehen und mit den nerven fertig machen lassen, dass es einfach nicht mehr ging. wobei der auslöser mehr ihrer arbeit war. sie kam zurück erholt und viel zufriedener als vorher.
    ich weiss nicht ob es daher kam wie ich mich verhalten habe.
    sie hatte dort sowas wie einen kurschatten der ihr wohl geholfen hat sich selber so zu sehen wie sie ist nämlich ein ganz ganz toller mensch.
    jetzt müsste ja eigentlich von mir die eifersucht (schon wieder ne sucht)kommen.
    aber nein, ich hatte heidi schon mal vor 15 Jahren betrogen (auch sowas wie sexsucht gibt es) und ihr damals nachdem wie nocheinmal zusammen gefunden hatte gesagt das sie jetzt auch einmal frei hat mit einem andern ihre erfahrungen zu machen.
    Und jetzt hab ich ihr gesagt dass das ok ist.hat mir zwar nicht gepasst aber gerecht wars.
    dann mit der zeit kamen meine Selbstmordgedanken wieder und jetzt kommt wohl meine richtige eintscheidung. ich hab mich freiwillig in die Psychatrie einweisen lassen. was ich da alles gesehen und erlebt habe da hab ich das 1. mal in meinem leben aufgehört zu jammern on meinen vielen süchten, und habe gelernt mich abzugrenzen von den schicksalen dort.
    war ne brutal harte zeit 8 Wochen aber es hat geholfen.
    und dann noch was für die angehörigen. lasst den süchtigen zeit meine 1. entziehungskur hat 6 monate gedauert und ich habe dort erst nach 4 1/2 monaten begriffen was sucht ist und wie ich damit umgehen muss.
    es gibt nur 2 möglichkeiten 0 Trinken da ist es leicht beim rest muss mann die grenzen selber finden wenn mann z.B. esssüchtig ist kann man ja nicht aufhören zu essen und spielen wie heisst ein spruch das ganzen leben ist ein spiel. also wo da aufhören.
    Und nun noch ein schlusswort von mir. Ohne druck von heidi hät ich nie aufgehört zu sauffen und was was ich noch. meiner meinung nach gibt es nur eine art mit dem süchtigen umzugehen. ihn vor die wahl zu stellen sucht oder beziehung, nur wenn er dann die sucht wählt lasst ihn ziehen, dann hilft nichts mehr also selbstschutz selbstschutz und nochmal selbstschutz.

    Liebe Grüße
    Harry

  10. #20
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    Standard AW: Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich ?

    Hallo Julia,

    OH, das finde ich toll, dass du für dich nun endlich eine Entscheidung getroffen hast.....und ihn und seine Krankheit sich selbst überlässt.

    Das ist die richtige Antwort auf die Frage, wie Angehörige "helfen" können.
    Super!
    Ich wünsche dir alles Glück der Welt und die Fähigkeit, dich auf dein eigenes Glück und das deines Kindes zu konzentrieren.....und dass auf sieben schlimme Jahre mindestens sieben schöne Jahre folgen.
    Hoffentlich lässst du ab und an mal von dir hören...:-)

    Lieben Gruß
    Heide

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