Hallo Losplayer,
stimme mit dir überein.. Angehörige können eine Sucht nicht beenden.
Aber kann das überhaupt jemand? Ist Sucht überhaupt zu beenden.. oder lediglich im Griff zu bekommen ? Bleibt Sucht - einmal davon erfasst nicht immer ein Bestandteil in uns?
Ein Süchtiger lässt sich nur einen gewissen Zeitraum diktieren und zwingen sein Suchtverhalten zu verändern - und wenn der eigene Wille nich dahinter steht - es nicht Klick macht - ist wohl jede Hilfe irgendeines Angehörigen aber auch eines Fachtherapeuten vergebens.
Der eigene Wille als Voraussetzung sein Suchtverhalten zu beenden - und dann die Frage " Welche Hilfe ist durch Angehörige möglich? "
Das war eigentlich die gedachte Konstelation dieses Threads.
Die defintive Möglichkeit aufzuhören hat ein Spieler - ein Spielsüchtiger immer.
Mit diesen Wunsch und Willen - weg von der Spielsucht- ist eine maßgebende Hilfe durch Angehörige durchaus machbar - und vielleicht sogar eine entscheidende Hilfe einen "normalen" Lebensrhytmus wieder zu erlangen.
Denn was hier im Forum wenig rüberkommt ist die Workaholic - die eng verbunden mit der Spielsucht einhergeht - und das Leben des Spielsüchtigen als zweite Sucht begleitet. Entstanden vermutlich aus der Situation mehr Geld zur Finanzierung der Spielsucht zu haben.
Wenn wir uns verändern wollen - mit unserer Sucht ins Reine kommen wollen, so ist es unerlässlich sich da zu überprüfen.
Aus einen Wiedergutmachungswillen des entstandenen finanziellen Disaster,beginnt oft auch eine Aufholjagd durch übertriebenen Arbeitseinsatz .
Das ist unglaublich gefährlich - treibt es uns doch in alte Gewohnheiten zurück..arbeiten .. arbeiten .. Geld verdienen.
Und wenn wir diesen Rhytmus beibehalten verändern wir uns nicht wirklich.
Auch da müssen wir auf uns achten - nicht überziehen. Kleine Schritte - und einer nach dem anderen , bringen auch hier mehr, als panisch versuchen alles gut zu machen.
Hilfe des Angehörigen ist auch da - so weit wie es möglich ist - den Süchtigen klar zu machen, das die beste Wiedergutmachung eine Vermeidung alter Gewohntheiten wie Lügen, Verheimlichen,Übertreibungen jeder Art - auch die hier beschriebene im Arbeitsleben.
Hilfe des Angehörigen ist dem Süchtigen klarzumachen, das er ehrlich sein darf - kann und sein muß.
Dem Süchtigen die Angst nehmen zu erzählen - ja zu beichten, wenn etwas nicht so glatt gelaufen ist - auch ein eventueller Ausrutscher in Sachen Spiel.
Wobei ich jetz absichtlich das Wort Rückfall vermied.. denn da sind für mich Unterschiede.
Das ist schwer - denn der Druck den Angehörige auf den Süchtigen ausüben, damit er endlich was für sich tut - was ich auch für richtig halte - schürt natürlich indirekt die Angst des Süchtigen sich ganz zu öffnen..auch die Angst eventuell den Partner bei einen erneuten Versagens zu verlieren. Denn als Versager fühlt man sich ja nach jeden Rückfall oder auch Ausrutscher.
Da die Ballance zu finden ist eine Kunst.
Eine Kunst die man lernen kann - indem man offen spricht...was geschieht, wenn ein Rückfall doch passiert?
Ich denke bei solch einen Vorfall das Vertrauen zu haben zu beichten - zusammen zu weinen - und zusammen wieder nach vorne schauen - sich Vorwürfe anhören zu können - und doch sich vereint weiter auf den Weg machen..das ist die große Hilfe unserer Angehörigen...
und selbst nach einen Vorfall...es war ein Schritt zurück..aber er kann uns in unserer Vorwärtsbewegung nicht aufhalten, das muß uns klar sein.
Manche machen 3 Schritte vor - dann wieder 2 zurück. Solange wir eine Vorwärtsbewegung in uns spüren - Betroffene und Mitbetroffene - ist es gut -aber natürlich wahnsinnig schwer, die Schritte zurück auszuhalten.
Ich wünsche allen die Kraft hierfür...
und allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit.
Lieben Gruss
Gerri