Hallo zusammen,
ich habe den Film noch nicht gesehen, habe ihn auf DVD und werde ihn mir dann mal ansehen – aber darum geht es gerade gar nicht.
Ich möchte auf das Hauen und Stechen eingehen – man erkennt soviel von Allem in diesen Auseinandersetzungen…
Ich sehe einen gravierenden Unterschied in Michas Verhalten zu dem Verhalten von Sternchen – Micha geht in eine Halle, weil er keine anderen Menschen kennt – nur Spieler.
Diese Aussage ist natürlich alarmierend und so ist es für Micha sicherlich eine Gefährdung, wenn er nach so kurzer Zeit der Spielfreiheit wieder in „seine Lieblings-Spielothek“ geht. Micha – vielleicht solltest Du diese Halle meiden und Dir erstmal ein anderes Umfeld schaffen, Menschen finden, die nicht aktiv spielen, damit Du Dich nicht weiter gefährdest – so würde ich es mal ausdrücken wollen.
Bei Sternchen ist es doch ganz anders – die Spielfreiheit dauert schon ein Stückchen an, sie hat offensichtlich ein spielfreies Umfeld und besucht in ihrer Halle lediglich jemanden auf einen Kaffee. Ich bin mir sicher – die Automaten interessieren sie dabei gar nicht.
Ich war in meiner kurzen spielfreien Zeit (16 Wochen) auch zweimal in einer Halle – aber nur, um dort ins Internet gehen zu können. Als ich das erste Mal wieder „drin“ war ging es mir sehr merkwürdig – ich lauschte auf die Hintergrundgeräusche, vermied es aber, die Automaten anzusehen. Als ich die Halle verließ fühlte ich mich großartig – ich war Superman….habe meinen eigenen Schweinehund besiegen können und habe nicht gespielt.
Der zweite Besuch ist ein paar Wochen her – wieder konnte ich zuhause nicht ins Internet und so fuhr ich in eine Halle, weil ich meinen Austausch nicht missen wollte.
Die Automaten interessierten mich nicht die Bohne – die Geräusche konnte ich nicht wahrnehmen – es war mir auch egal, ich wollte meinen Austausch haben, das war mir wichtig. Das Glücksgefühl war nach dem Verlassen der Halle nicht mehr so immens – vermutlich habe ich mich ein großes Stück vom Einfluss der Automaten entfernt – aber es ging mir schon gut und ich spürte meine Kraft sehr gut: ich muss keine Angst haben vor Spielautomaten – egal in welcher Situation oder in was für Räumlichkeiten.
Ich kann Sternchen gut verstehen und der Vergleich mit dem „nassen“ Alkoholiker ist fantastisch. Es gibt aber auch noch ein Gegenbeispiel: ich habe einen Kollegen, der trockener Alkoholiker ist – aber der kommt trotzdem mit in die Kneipen, wenn wir nach Feierabend noch etwas unternehmen oder Weihnachtsfeiern oder Kohl- und Pinkel-Fahrten anliegen – er sieht sich überhaupt nicht gefährdet – er ist mit sich und seiner Sucht im Reinen…..
Und Gerri – erinnere Dich mal an Deine Aussagen zu Deinem Rückfall – der Taxifahrer der seit geraumer Zeit seinen Stellplatz vor einer Spielhalle hat – sie angeblich auch lange nicht wahrnahm (wie das wohl ging…?) und dort auch gelegentlich Kunden abholt….Sorry – wenn Du das nicht kannst, dann ist es DEIN Problem, Deine Unfähigkeit, der Sucht in diesem Rahmen doch zu strotzen. Denn Du bist derjenige, der dieses Problem hat, nicht Sternchen, nicht der Ziegenbock und auch Boomer nicht – aber vielleicht noch Micha….keine Ahnung.
Gerri – Du wolltest etwas mehr Akzeptanz für andere Wege zulassen – fang doch mal damit an. Wir gehen alle unsere Wege – es gibt kein Patentrezept, es gibt immer nur den eigenen Weg und den eigenen Willen.
Also, laufen wir weiter….
Liebe Grüße
Vom
Ziegenbock