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Thema: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

  1. #1
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    Beitrag Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo zusammen,

    wie oben schon steht ist mein Mann Spieler. Wir sind seit 6 Jahren zusammen und 3 verheiratet. Ich weiß es schon von Anfang an und vielleicht hätte ich ihn fallen lassen wie eine heiße Kartoffel wenn ich gewußt hätte wie schmerzhaft das alles für mich ist!
    Als ich schwanger mit unserem Sohn im Krankanhaus lag wegen Komplikationen, spielte er und schwor mir es nie wieder zu tun. Ich glaubte ihm und wollte ihm glauben. Aber ich war so gemein zu ihm wie er zu mir. Ich war während der Schwangerschaft so oft hysterisch und habe geschrien, das wir einen noch so gesundes Kind bekommen haben, habe ich nur Gott zu verdanken.
    Wir bauten ein Haus und unser Konto immer recht strapaziert geriet noch mehr aus den Fugen als mein Mann vergangenes Jahr mehrmals spielte. Ich wollte es vielleicht nicht wahr haben und schaute wohl deswegen nicht genauer nach denn die Kontoauszüge lies mein Mann immer schön verschwinden.
    Jetzt arbeite ich wieder wegen des Hauses etc. und als mein erstes Gehalt kam und ich am 07.07.06 aufs Konto schaute waren wir schon wieder mit 1500 Euro in den miesen, das konnte nicht sein. Also fragte ich bei der Bank nach ob mein Mann Geld anholte. Peinlich sage ich Euch! Ja er war es, für mich brach eine Welt zusammen.
    Ich weiß nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
    Er spricht ja mit mir nicht.
    Ich habe ihm die Vollmacht für unser Konto entzogen, er muß sich einen Nebenjob besorgen und das Geld wieder reinholen und eine Therapie machen. ABER ob er wirklich sieht das er ein Problem hat oder vielleicht macht er das nur damit ich nicht rauswerfe.
    Unser Sohn ist jetzt 15 Monate alt und seit mein Mann in der Schwangerschaft gespielt hat, habe ich mich sehr verändert zu meinem Nachteil. Alle haben das schon festgestellt, besonders seine Familie weil ich nicht mehr mit ihm schmuse oder ihn küssen, ich mag auch gar nicht das er mich anfasst. Ich bin zickig, ständig gestreßt komme irgendiwe mit nichts mehr klar.
    Ich möchte ihn ja nicht mein lebenlang kontrollieren.
    Ich will einen Mann der sich ums Geld kümmert, Schreibkram und Entscheidungen treffen. Alles muß ich alleine machen. Ich muß nicht nur mein Leben planen auch noch seins und ihm immer sagen was er tun und lassen soll. Irgendwie fehlen mir die Kräfte. Manchmal denke ich wenn ich bei ihm bleibe werfe ich mein Leben ins Klo. Ich möchte so gerne glücklich sein. Wer weiß wielange das noch so hält. Ich möchte nicht so sein. Ich habe aber auch Angst was passiert wenn ich mich trenne? Er geht unter und ob ich nochmal jemand nettes finden werde? Wer will so ein Biest (Wie ich geworden bin) schon lieben?

    Kann mir denn keiner Helfen?
    Was soll ich tun, was kann ich tun?
    Kann mir einer sagen warum er mich so verletzt?

    Liebe Grüße
    Nicole

  2. #2
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    ich bins nochmal, habe hier eben ein paar beiträge gelesen und erkenne schmerzlich ... wenn ich glücklich werden will muß ich mich scheiden lassen?

    das kann doch nicht sein oder?
    was meint ihr dazu?

    liebe grüße
    nochmal nicole

    ps: ich gehe jetzt ins bett und lasse mich von der glotze berieseln.
    vielleicht habe ich morgen eine antwort, bin echt gespannt drauf! bin doch ziehmlich am ende.

  3. #3
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo Nicloe,
    das Verletzen kommt von der Sucht. Die Lügen und die Heimlichkeiten gehören genauso dazu wie der Kontrollverlust. Ich leibe meine Frau über alles, aber wenn ich mit ihr im Casino war und Roulette gespielt habe habe ich gar nicht bemerkt dass sie auch noch da ist. Ich habe früher mal gesoffen und eine Entziehungskur gemacht und trinke seit 24 jahren auch nichts mehr, aber es kam immer wieder was anderes.
    Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit einen Süchtigen zum Aufören zu bringen, stell ihn vor die alternative du oder das Spiel.
    Hätte meine Frau das damals nicht bei mir mit dem Alkohol gemácht würde ich vorausichtlich heute noch saufen.
    Nur sei dir über eines im klaren, wenn du ihn vor die alternative stellst du oder die Sucht was machst dann du wenn er sich für die Sucht und gegen dich entscheidet. Ich hoff die können meine Erfahrungen in bezug auf Sucht weiterhelfen. Ich bin morgen wieder hier. Wir können auch mal was am chat ausmachen wenn du willst.

    Liebe Grüße
    Harry

  4. #4
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo Nicole,

    nein - Du musst Dich sicher nicht scheiden lassen, um glücklich zu werden.
    Glücklich werden kannst Du auch ohne Scheidung, indem Dein Mann begreift, welche Schritte er gehen muss, um mit dem Spielen aufzuhören - es gibt sehr viele Möglichkeiten dafür. Gleichzeitig musst auch Du Deine Wege gehen und Dir vielleicht Hilfe in Form von Beratung etc. holen.
    Offensichtlich hast Du erste Maßnahmen ergriffen und die Verwaltung des Geldes übernommen - welche Maßnahmen hat er ergriffen?
    Hier im Forum gibt es viele Hinweise auf Anlaufstellen für Spielsüchtige und ihre Angehörigen - hier musst Du nun wählen, welche Hilfestellung bei Dir passt - gleiches gilt für ihn.
    Wenn ihr ernsthaft an Euren Problemen arbeitet, dann muss eine Scheidung nicht das letzte Mittel sein - andererseits ist es eben nur eine geringe Prozentzahl, die diese Schwierigkeiten überwinden kann und es ist oft jahrelange und harte Arbeit und ein sehr langer Weg, um aus diesem "Zocker-Leben" wieder heraus zu kommen.

    Das geht nur, wenn beiden klar ist, was eigentlich los ist und von beiden auch die Bereitschaft da ist, diese Schwierigkeiten konsequent anzugehen.
    Es gibt hier viele Spieler, die ihre Beziehungen retten und halten konnten - es gibt aber auch Angehörige, die jahrelang versucht haben, mit "ihrem" Spieler diese Wege zu gehen und die letztendlich doch gescheitert sind.
    Es liegt an Dir, ihm die Konsequenzen für sein Fehlverhalten deutlich aufzuzeigen - und dies könnte in der Tat die Androhung der Scheidung oder einer Trennung auf Zeit sein.

    Klar sein sollte Dir aber, dass es mit dem einmaligen Gang zu einer Beratungsstelle nicht getan ist - er muss den Willen aufbringen, die Ursachen für seine Spielsucht zu finden und erkennen und daran arbeiten - und das kann sehr lange dauern.
    Ob Du das über Jahre ertragen möchtest, vermag ich nicht zu beurteilen - sicher ist nur, dass das nicht von heute auf morgen erledigt sein wird.

    Viele Angehörige - so auch ich, als ehemaliger Angehöriger einer Drogensüchtigen - verzweifeln an den Jahren, die sie für den Süchtigen "opfern mussten" und bedauern es, ihr Leben so verlebt zu haben. Irgendwann kommt die angestaute Enttäuschung dann so heftig hervor, dass man von allem und jedem und auch von sich selbst enttäuscht ist.
    Raten kann ich Dir eigentlich nur, für Dich selbst zu entscheiden, ob Du diesen steinigen Weg mit ihm gehen willst - ob Deine Liebe stark genug dafür ist, ob Du die Bereitschaft dafür aufbringen kannst.

    Man kann seine Spielsucht bekämpfen, man kann sich auch Hilfe holen, wenn der eigene Wille doch zu schwach ist oder man Probleme bearbeiten muss, die ohne professionelle Hilfe einfach nicht zu lösen sind - aber man muss es erkennen und man muss es auch wirklich wollen, sonst sind alle Anstrengungen vergebens.
    Problematisch ist jedoch, dass man von niemanden im Vorfeld einschätzen kann, ob er die Kraft hat, mit dem Spielen aufzuhören. Ich kann nie von außen erkennen, wie stark der Mensch in dem Süchtigen noch ist - und die Sucht ist ein verdammt starker und listiger Gegner.

    Du kannst eine Menge Geschichten von Spielern und Angehörigen hier lesen - entscheiden musst Du jedoch selbst, ob das alles für Dich auch so zu ertragen ist - und wie Deine Definition von Glück ist.

    Ich wünsche Dir und auch Deinem Mann alles Gute
    der Ziegenbock

  5. #5
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo Nicole,
    wie sich die Erfahrungen gleichen!
    Ich habs schon so oft geschrieben, hier kopier ich es nochmal für dich rein, damit du siehst, wie wenig allein du mit deinen Problemem bist:

    Als ich nach 8 Jahren Ehe (!) endlich Klarheit über die Spielsucht meines Mannes bekam, war durch die ständigen Lügen, die Betrügereien und das respekt- und grenzenlose Verhalten meines Mannes über das Glücksspiel hinaus alles an Vertrauen und Gefühl kaputt gegangen.

    Seine dreisten Lügen und Diebstähle, der ständige Vertrauensbruch und das fortwährende Überschreiten meiner Grenzen habe ich mir viel zu lange lange gefallen lassen.
    Ich wusste nicht, was los ist, was mein Mann mit den vielen hundert Euro im Monat macht...auf meine Fragen bekam ich immer nur ausweichende Anworten...neue Lügen....und ich habe mich endlos hinhalten lassen. Habe meine Zeit mit Gesprächen vertan, mit Kontrollversuchen, mit immer wiederkehrenden Abstürzen meines Mannes, der sich mir nie anvertraute und meine Naivität missbrauchte.
    Jahrelang und ohne mit der Wimper zu zucken.
    Als ich dann endlich wusste: er ist spielsüchtig, habe ich auf den Rat vieler trockener Spieler und Angehöriger hier im Forum die Finanzen allein in die Hand genommen, habe meinem Mann alle Vollmachten entzogen, ihn in die GA-Gruppe geschickt...also Kontrolle ausgeübt und dafür gesorgt, dass er uns nicht weiter finanziell das Wasser abgräbt.
    Genaugenommen habe ich zwar gehandelt, aber blieb in meinem lang eingeübten Co-Verhalten stecken, indem ich ihm eigene Entscheidungen abnahm und alles für ihn regelte. Heide hat telefoniert, verhandelt, gemacht.....wie immer.
    Aber es war wenigstens ein Anfang.

    Nachdem ich feststellen musste, dass seine Beteuerungen, Therapie zu machen, nie ernst gemeint waren und er eine nach der anderen abbrach, natürlich ohne mir davon zu erzählen, habe ich mir erst Gedanken über mein eigenes Verhalten gemacht.
    Weil ich absolut ratlos vor diesem Berg aus Enttäuschung und Unsicherheiten stand, habe ich mir eine Psychotherapeutin gesucht, mit deren Hilfe ich allmählich Abstand zu den Problemen meines Mannes gefunden habe.
    Das ist eine schwere Sache für einen Menschen wie mich, die immer die Schwierigkeiten anderer zu ihren eigenen gemacht hatte. Eine echte Neurose ist das...:-/
    Ich habe gemerkt, dass es auch an mir lag, dass er so handeln konnte. Das ich es in der Hand habe, ob mein Leben so weitergeht oder eben nicht.
    Mit der Zeit gelang es mir nun immer besser, meinem Mann seine Probleme zu lassen, meine Grenzen zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass es mir besser geht.
    Den Blick von ihm weg auf andere Dinge zu richten, meine Lebensfreude zu stärken, indem ich mir Unterstützung suche und Rückzug erlaube. Freunde und meine Kinder wichtiger nehme als ihn.
    Das hat mich gestärkt.
    Ein großer Schock war dann seine schwere Erkrankung, da wäre ich an meinen Schuldkomplexen fast wieder zerbrochen. Aberich habe bald gemerkt: mein Weg ist richtig, auch jetzt noch.
    Dass es funktionieren kann, mich auf mein eigenes Leben zu konzentrieren und meinen Helferkomplex in den Griff zu kriegen, konnte ich mir am Anfang gar nicht vorstellen.
    Für mich waren die Rollen klar: er (der Böse) macht mein Leben kaputt....also leide ich (die Gute) und versuch ihn zurück in die Bahn zu bewegen...inzwischen weiß ich, dass ich nur für mich verantwortlich bin und keine Schuldgefühle haben muss, wenn ich ihm seine Sucht lasse und konsequent meine Grenzen verteidige, anstatt immer wieder sein kaputtes Leben zu leben.

    Die Hoffnung, doch noch mal wieder vertrauensvoll zueinander zu finden, ist minimal, ich habe jetzt die Zuschauerposition eingenommen.
    Ich bin für ihn da wie eine Freundin, lasse aber nicht mehr so viel Gefühl zu und mache klar, was ich mir von ihm wünsche und was Voraussetzung ist, um weiter miteinander leben zu können. Ich erwarte von ihm ernsthafte und erfolgreiche Arbeit an sich selbst.
    Er kennt die Alternative: entweder ändert sich sein Verhalten generell oder er ist seine Frau los. Das sind keine leeren Drohungen - ich meine das sehr ernst. Es ist nicht möglich, eine befriedigende Beziehung mit einem Süchtigen zu leben.
    Mein distanziertes Verhalten ist für mich einzige Weg, um mit der derzeitigen Situation umgehen zu können.
    Die Therapie und die Tips aus diesem Forum haben mir gezeigt, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich meinem süchtigen Mann meine Grenzen zeige. Diese Schuld- und Verantwortungsgefühle waren der Grund, warum ich dieses jahrelange Desaster so lange durchgehalten habe...nun ist Schluss damit.
    Also, Nane, DAS sind meine Erfahrungen, vielleicht kannst du für dich etwas herausziehen.... Ich kann deine Gefühle des Im-Stich-gelassen-Seins gut nachvollziehen, weiß nur leider auch keinen allgemeingültigen Rat, um damit besser umgehen zu können.
    Nur eben dies: konzentriere dich auf dich selbst und überlasse ihm seine Arbeit an sich selbst.....vielleicht kriegt er es hin und ihr habt noch eine lange, glückliche Zukunft vor euch.
    Ich wünsche es Dir sehr .....aber eine Garantie gibt es nicht.

    Lieben Gruß
    Heide

  6. #6
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    Beitrag AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    hallo nicole
    ja ich kenne das was du da schilderst. ich stand damals da und war so wahnsinnig enttäuscht, verletzt und wütend. ich konnte nicht begreifen das mein mann mich solange belügen und betrügen konnte und ich es nicht warhaben wollte.
    ich kenne das gefühl nicht mehr zu können. gefühle zu haben die mehr als schlecht sind. mich zu verändern und dinge zu sagen und zu tun die nicht zu mir passen.
    die sucht hat seiten an mir und meinem mann zu tage gebracht von denen ich nicht glaubte sie zu haben.
    ich habe auch mit einer trennung grungen. bin aber letztenendes geblieben.
    ich habe auch druck ausgeübt. habe die kontovollmacht an mich genommen und kümmere mich um die finanzen.
    ich habe meinem mann klar gemacht was ich von ihm verlange, wenn diese ehe weitergehen soll. ich habe ihm die tür gezeigt zur therapie, aber durchgegangen ist er alleine.
    ich glaube das ich noch "glück" habe, denn er hat damals nichts abgestritten und zugegeben hilfe zu brauchen. meine kraft und energie ziehe zum teil aus dem forum. ich lese die beiträge und filtere für mich heraus was ich brauche. es hat mir geholfen wieder mehr auf mich zu achten mich selbst als wichtig zu sehen. mein eigenes leben nicht zu vernachlässigen. ich habe gelernt meine eigenen wünsche und gefühle meinem mann gegenüber zu sagen. ich wollte das alles auch nicht mit der finanzielen verantwortung. nun, es wird leichter.
    mein mann ist in therapie und arbeitet an sich und erste erfolge stellen sich ein. wir können wieder miteinander reden.
    beiträge von spielern haben mir geholfen mit der sucht besser umzugehen. sie ist ein teil von ihm und wird es wahrscheinlich immer bleiben. aber ich kenne auch seine andere seite.
    ich habe mich bewusst für diesen weg entschieden und ihn nicht bereut.
    die angst vor einem neuen absturz bleibt. eine garantie, die gibt es nicht.
    aber ich bin froh geblieben zu sein.
    ich wünsche dir ganz viel kraft für deinen weg, wie auch immer er ausehen mag.

    nane

  7. #7
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo Heide,

    bist du mit deinem Mann noch zusammen?
    Bist Du glücklich?

    Weißt Du mein Traum war einfach immer einen netten Mann finden, heiraten, Haus bauen und Kinder. Ein gemütliches und glückliches Leben führen, am Wochenende gemeinsam frühstücken etc.

    Ich habe nicht geheiratet um meinen Mann zu kontrollieren oder getrennte Wege zu gehen aber dennoch das Bett zu teilen.

    Liebst Du deinen Mann noch?
    Vertraust Du ihm wieder?

    Torsten (mein Mann) fragt immer wann ich ihm wieder vertraue, wann ich ihn wieder liebe oder wann ich ihm verzeihe. Ich weiß es nicht wielange! :-(
    Seine Familie weiß es seit heute aber machen sich nur darüber Gedanken was passiert wenn ich ihn rausschmeiße weil er nicht im Haus eingetragen ist. sie haben gesagt "diesmal helfen wir ihm nicht mehr aus der Scheiße" da ich kein Geld mehr von der Bank bekomme um Essen und Trinken für meinen 15 monatigen Sohn zu kaufen, bekomme ich das Geld von meiner Mama. Grundstein, Grundstück und monatliche finanzielle Unterstützung kommt von meiner Mama.

    Oh Gott jetzt blubbere ich Euch so voll, manchmal denke ich, ich bräuchte eine Therapie. Wie können wir wieder zusammen kommen wie ein glückliche Familie? Ich würde so gerne eine Partnertherapie machen, denn ich muß mich auch wieder ändern. Ich habe dafür kein Geld.

    Manchmal denke ich, ich stehe ganz alleine da zwischen allen. Meinem Mann, meiner Mutter und seiner Familie und dennoch mir wird es nie gelingen es allen Recht zu machen.

    Liebe Grüße
    Nicole

  8. #8
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo Nicole,

    ja, das mit dem Alleinsein, das kenne ich auch.
    Wenn man einen süchtigen Partner hat, ist man allein, leider. Man kann eben nicht auf den Partner bauen, ihm vertrauen und eine normale Aufgabenteilung machen, sich nicht anlehnen.
    Immer bleibt viel zu viel an den Angehörigen hängen, solange sie mit ihrem Süchtigen zusammenleben und sein Leben mitleben.
    Und genau das ist der springende Punkt. Ich komme nachher noch mal darauf zurück...:-)
    Du fragst, ob ich glücklich bin - nein, das bin ich sicher nicht.
    Ich bin seit langen Jahren unglücklich in dieser Ehe, sie hat mir kein Glück gebracht. Das liegt zum Teil an meinen coabhängigen Strukturen, die mich bisher in der Ehe gehalten haben, zum anderen Teil an dem völligen Verlust an Vertrauen und Nähe durch das Suchtverhalten.
    Ein Partner, der mich ständig betrügt und hintergeht, stützt mich nicht, sondern belastet unendlich.
    Auch dein Mann fragt, wann du denn (endlich) wieder Vertrauen zu ihm haben wirst?
    Das kenne ich, mein Mann hat auch immer wieder versucht, mich so unter Druck zu setzen nach dem Motto:
    "So, jetzt warst du aber lang genug knatschig, ich habe eben Fehler gemacht, seis drum - nun musst du aber auch wieder auf mich zugehen und Vertrauen zu mir haben....."
    Mit diesen Worten hat er mir immer gezeigt, dass er meine Verletzungen nicht ernst nimmt. Er hat allen Ernstes geglaubt, man könne einfach so eine Seite umblättern und weitermachen, als wäre nichts gewesen.
    Aber, du weißt das ja, so funktioniert es nicht im Leben.

    Es ist gut, dass du Unterstützung bekommst von deiner Mutter, verdient dein Mann denn noch? Hat er Arbeit?
    Wenn die Schulden erdrücken, wie ist es mit einer Privatinsolvenz?
    Irgendwie muss ja das Geld für dich und den Kleinen hereinkommen...kommt dein Mann denn noch an Bargeld heran?
    Ich will deine Ängste nicht schüren, Nicole, aber sei vorsichtig, wenn er die Bankvolllmachten wieder bekommen möchte.
    Mein Mann hat das auch ganz schnell wieder eingefordert, und hat sofort wieder neue Schulden gemacht.
    Sei nicht weiterhin vertrauensselig, warte ab und lass ihn in machen. Kontrolliere weiterhin die Finanzen, dann wirst du sehen, ob er es tatsächlich ernst meint mit dem Kampf gegen die Sucht, ob er durchhält. Lass dich nicht unter Druck setzen und lebe dein Leben, ohne allzu sehr auf ihn zu bauen. So schmerzhaft es ist, aber Kontrolle und Abgrenzung sind nötig in der Zeit, in der dein Mann um seine Gesundheit kämpft.

    So stellt sich keiner eine glückliche Beziehung vor, das ist klar. Ich hätte es auch lieber leichter und konfliktfreier gehabt. Gerade mit einem so kleinen Kind stelle ich mir die Verlorenheit sehr hart vor...:-?
    Doch es gibt immer nur zwei Möglichkeiten:
    sich den Problemen stellen und versuchen, für sich selbst das Beste zu erreichen oder - die Ehe zu beenden.
    Mir hat diese schwere Zeit auch Positives gebracht, nämlich mehr Nähe zu mir selbst und mehr Abgrenzung zur Außenwelt generell.
    ch fühle mich heute nicht mehr für alles und jedes verantwortlich, kann delegieren und mich selbst mehr wertschätzen. Das war überfällig und ich genieße die neu erworbenen Fähigkeiten, die mich viel zufriedener machen.
    Im übrigen, Nicole, für eine Therapie brauchst du kein Geld. Das zahlt bei Therapeuten mit Kassenzulassung die Krankenkasse.

    Nur: fang jetzt nicht mit einer Paartherapie an, dafür ist es viel zu früh.
    Ich finde, du solltest dich jetzt erst mal um dich selbst kümmern, an dir selbst arbeiten. Dein Mann kann etwas für sich tun, seine Sucht in den Griff kriegen und auch sein süchtiges Verhalten.
    Das ist nicht deine Baustelle.

    Wenn er Boden unter die Füße bekommt und auch du wieder Halt gefunden hast, ist es früh genug für eine Paartherapie.
    Jetzt aber ist erst mal Distanz gefragt.

    Dein letzter Satz läßt mich aufhorchen: ".....dennoch mir wird es nie gelingen es allen Recht zu machen...."
    Das ist so ein typischer Gedanke für einen Coabhängigen, du machst das Glück der anderen zum Gradmesser deines Gutmenschentums. Das muss aufhören!!!
    DU bist nicht dazu da, damit es den anderen gut geht. Du bist in erster Linie für DICH da.
    Dann für deinen Sohn....der braucht dich vor allem .....und dann kommt ganz lange Zeit gar nichts.
    Denn Mann, Eltern,Schwiegereltern können auch für sich selbst sorgen, denen gehts vielleicht viel besser als dir...und du reibst dich auf vor lauter Verantwortlichkeiten. Merkst du, wo der Hase langläuft?

    Bei mir wars genauso. Bis ich mal verstanden habe, dass ich mich selbst überfordere, meine eigenen Bedürfnisse ständig vernachlässige um die Probleme anderer zu lösen....vielleicht auch um von mir abzulenken, das hat lange gedauert.
    Bei dir höre ich ähnliche Strukturen heraus...oder irre ich mich?
    Sonnige Grüße aus dem richtig heißen Bremen -
    Heide

  9. #9
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    Hallo Heide,
    was muss ich aus deinem Beitrag rauslesen, spielt dein Mann noch oder hat er aufgehört. Ich bin Spieler und Alki und weiss was noch süchtig, aber in einem muss ich dir wiedersprechen, meine Frau heisst auch Heide, aber wir führen eine sehr glückliche Ehe, obwohl ich Süchtiger bin.
    Meine Frau hat schon vor 25 Jahren bei meiner Entziehungskur bezüglcih Alkohol bemerkt, dass Sucht eine Krankheit ist, und der Süchtige nichts mit Absicht macht sondern das Symptome der KRankheit sind (Lügen Heimlichkeit und die ganzen andern schlimmern Dinge). Das soll nciht die SÜchtigen in Schutz nehmen es soll es nur erklären wo das her kommt. Wenn ein Kranker sonstige Symptome hat versteht man das doch auch.
    Das wir glücklich sind und Heidi mit der Sirtuation sehr gut fertig wird zeigt auch schon, dass sie nie heir reinschreibt obwohl ich das gerne hätte. Sie sagt immer sie braucht das nicht.
    Sicher habe ich sehr viel Porzelan in meinem Leben in unserer Ehe zerschlagen, aber wenn man als Angehöriger gar nicht verstehen gar nicht verzeihen und immer alles so sehen will wie zu nassen Zeiten dann ist es meiner Meinugn nach sicher besser sich scheiden zu lassen, ich wollte so mit meiner Heidi nicht zusammenleben und sie mit mir glaub ich auch nicht.
    Ich denke mal Angehörige sind für den Süchtigen sehr wichtig, weil er einen Grund braucht aufzuhören, aber irgendwann sollte auch wieder VErtrauen wachsen, wenn da jeder Nährboden weg ist hat meiner Meinung nach die ganze Sache keinen Sinn mehr. Ich habe damals eine stationäre Therapie gemacht 6 Monate lang. In der Zeit hat Heidi mich sehr viel besucht, und wir hatte sehr viel Zeil miteinander zu reden, über den MIst den ich das gemacht habe, nur hat Heidi eben auch gemerkt dass ich ein anderer geworden bin. Deswegen empfehle ich ja auch jedem der in einer Beziehung ist eine stationäre Therapie. Man hat als Paar Zeit zu reden, Zeit wieder aufeinander zu zu gehen und Zeit zu verzeihen, und wenn das nach 6 Monate immer noch nicht möglich ist, hat dann die Beziehung überhaupt noch einen Weg. Verzeihen heisst doch nicht vergessen! Verzeihen heisst für mich einen neuen Anfang zu machen, bei null neu anzufangen.
    Ich weiss ganz genau was ich meiner Heidi in diesem Leben alles angetan habe, das macht mir selber ganz große Schwierigkeiten, wenn ich das gerade schreibe kommen mir beim Schhreiben schon wieder die Tränen, aber wenn mir Heidi das noch täglich vorhalten würde, ja was würde ich dann tun?

    Liebe Grüße
    Harry

  10. #10
    Registriert seit
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    Standard AW: Mein Mann ist Spielsüchtig? Wer kann mir was darüber erzählen!

    hallo harry,

    weißt du harry ich kann ja die süchtigen verstehen, nein, verstehen kann ich sie nicht. ich habe mitleid und würde alles tun das torsten es läßt zu spielen aber wenn man schon über 10 mal dachte mein mann spielt nicht mehr und würde es nicht mehr tun, dann bekommt er die kontovollmacht wieder und in einem unbeobachtete moment verspielt er wieder alles an geld was da ist auch mein geld. wie soll da vertrauen aufkommen? das frage ich dich wie?
    ein hoch zu deiner frau .... du spielst noch oder habe ich das falsch verstanden? wie kann sie dir dann verzeihen?
    ein ehemals befreundetes paar er spieler sie weiß es aber macht sich nichts draus solange sie noch essen hat. das er mitlerweile schon 100.000 euro schulde für nichts hat!

    ich würde gerne meinem mann vertrauen aber wie kann ich das. weißt du wie sehr es schmerzt. enttäuschung und angst nie ein problemfreies leben zu fürhren.

    ich fühle mich so verletzt ich will meinen mann nicht verstehen. ich will kein verständnis für ihn haben und ich will nicht über meinen schatten springen und so tun als wäre nichts gewesen ich will meine launen ausleben, meine enttäuschtheit. ich will das er mich versteht. ich habe doch nicts getan und werde so bestraft. harry es tut so weh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    und wenn er vor mir sitzt und sagt er wüßte nicht warum er spielt würde ich alles tun um es unschädlich zu machen aber wie? ich nehme ihn auch in schutz wenn mal seine familie oder meine mama was gegen ihn sagt.

    liebe grüße
    nicole

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