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Thema: Nun ist er in der Klinik ....

  1. #1
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    Standard Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo!

    Ich muss mir was von der Seele schreiben.
    Heute morgen habe ich meinen Mann zum Bahnhof gebracht - für erstmal 6 Wochen, wahrscheinlich länger macht er seine erste Therapie.
    Obwohl es traurig war, haben wir uns wegen unseres Sohnes zusammengenommen und es kurz und schmerzlos gemacht.
    Durch verschiedenste Aktivitäten haben wir den ersten Tag einigermaßen über die Runden bekommen.

    Aber dann kam der Anruf aus der Klinik: Er durfte nur kurz sein (Wurde er mitgehört???)
    - bin angekommen
    - habe eine Angstattacke bekommen unterwegs
    - Trost von mir: Ich halte zu dir, du schaffst das schon (was soll ich sonst sagen?)
    - Hältst du immer zu mir?
    - Ja, wieso?
    - Ich hab dir im Zug einen Brief geschrieben. Ich darf nicht so lange telefonieren.
    - PENG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    .... Und seitdem sitze ich da und kann keinen klaren Gedanken fassen. Was ist schon wieder passiert? Tausend verschiedene Sachen gehen mir durch den Kopf, wenn ich dran denke, kommen mir die Tränen.
    Ich weiß nicht, wie ich die Zeit, bis ich lesen kann, was noch passiert ist, aushalten soll.
    SCHEISSSSSSSSE.
    Ich weiß, dass mir bis dahin niemand helfen kann, aber ich musste es rauslassen.

    Warum hat er es gesagt?? Ich verstehe so vieles nicht. Er macht es mir so schwer!
    Und in jedem Fall will ich auch nicht zu ihm halten. Es ist so wenig Vertrauen da nach diesem Zwischenfall, das ich noch nicht einmal 100%ig glauben kann, dass er auch angekommen ist.
    Melden die sich dann von der Klinik?? Das will ich doch hoffen.

    Na, besser geht es mir auch nicht, will schlafen, kann nicht ....

    Wünsche euch einen schöneren Abend und eine angenehmere Nacht.

    die-alte

  2. #2
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo,
    ich war mal in der gleichen Situation wie dein Mann. Als ich in der Klinik war, durfte ich nur anrufen (ersten 3 Wochen Kontaktsperre) um meiner Frau zu sagen das ich dort bin in der Klinik.
    Eine Scheiß Angst hatte ich und ich habe ihr wohl sonstwas erzählt in meinem Gefühlshaos....................
    Er ist jedenfalls an einem guten Ort. Ich wünsche dir von Herzen das Du ihn Loslassen kannst und an mal nur an Dich denkst.
    Damit hilfst Du ihm, schicke ihm ein paar gute Gedanken wenn du sie übrig hast.
    Das hilft bestimmt.
    Liebe Grüsse und einen guten Schlaf wünsch Ich Dir
    Claus

  3. #3
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo "die alte",
    magst du mir nicht deinen Namen verraten, denn sooooooo alt bist du sicherlich nicht. Ich kann dich sehr gut verstehen, als mein Mann in der Klinik war, hat er mich auch nach 2 Tagen angerufen u. mir gesagt, dass er noch 1 Tag vor der Rheha gespielt hat. SCHOCK !!! Aber ich konnte nichts tun, außer für mich zu sorgen.
    Es besteht höchstens die MÖglichkeit, mit seiner Teamleitung zu sprechen, wenn es dich beruhigen würde. Vielleicht ist noch ein kurzes Gespräch dann erlaubt. Ob das gut ist, weiß ich nicht, aber hat er den Brief auch abgeschickt? Wenn du jetzt keine Ruhe finden kannst, rufe an; ansonsten warte die nächsten Tage ab. Vielleicht kannst du ihr (der Teamleitung) deine Situation erklären u. sagen u. danach fragen, ob noch ein kurzes GEspräch möglich sein.

    Mein Mann war 12 Wochen in Rheha u. es hat im - augenblick macht es jedenfalls den Anschein - sehr gut getan. MIR aber auch u. dass hoffe ich auch für dich.

    LG
    Nicole

  4. #4
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo,
    auch von mir der Wunsch loszulassen und für ein Neues Leben für Dich.
    Ein Klinikaufenthalt ist ein Ort der Hoffnung, der Geborgenheit, der Sich-selber-Findung..
    Kontaktsperre ist wichtig und als sie vorbei war, rief gleich ein lieber Freund aus meiner Spieler - Selbsthilfe - Gemeinschaft an. Dads vergesse ich nicht.
    Danke.....,
    Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen
    Andreas

  5. #5
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo,

    danke für eure lieben Wünsche. Es tut gut, von Leuten zu lesen, die fühlen wie ich oder verstehen können.
    Der Tag hat mich von diesem Brief und seinem möglichen Inhalt abgelenkt.
    Mit Herzklopfen habe ich ihn dann geöffnet, er war heute schon da. Zum Glück bin ich alleine zu Hause, unser Sohn ist bei Oma und Opa.

    Ja, Nicole, mein Mann hat auch gespielt - von Dezember bis Juli, und zwar hat das Geld eines Kindergartens, dessen Vorsitzender er ist. Es sind ca. 5000 €. Und nun bittet er mich, einen Teil davon zu überweisen. Außerdem überlegt er, Selbstanzeige zu erstatten.

    Was soll ich tun?
    Steht bald die Polizei vor der Tür?
    Lese ich davon in der Zeitung?
    Soll ich abwarten?

    Habe mich erst mal für letzteres entschieden.

    Ich bin völlig fertig.
    Gute Gedanken verschicken? Das klingt echt gut. Versuchen werde ichs, hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, "nur" mein Vertrauen ganz verloren.

    Gruß, Ute

  6. #6
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Ute,
    dein Mann ist Nicht Therapierbar, wenn er eine solche Geschichte offen hat!!
    Da du dich zum Mitwissser hast machen lassen, empfehle Ich Dir das mit der Klinik abzusprechen was zu Tun ist.
    Denn Grundlage jeder Therapie ist "reinen Tisch" zu machen und ggf. "erste Hilfe" zu holen
    Abwarten löst keine Probleme, weder bei Dir noch bei Ihm.
    Wenn er nicht handeln kann (oder Will?), dann wird er behandelt vom Staatsanwalt.
    Habe Mut
    Lieben Gruss
    Claus

  7. #7
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo, Claus!

    Ich gehe davon aus, dass er damit nicht hinterm Berg hält und wirklich reinen Tisch macht. Ich wollte das Abwarten auch nicht ewig ausdehnen. Sollte eher bedeuten, ich warte so lange ab, bis er sich meldet und meine Reaktion per Brief erfährt. Ich werde das Geld nicht bezahlen.
    Hab mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt, bin ziemlich verwirrt und gehe jetzt ins Bett.

    Gute Nacht, Ute

  8. #8
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Guten Morgen Ute,

    ich habe Deine Beiträge gelesen und versuche mich in Deine, als auch in die Position Deines Mannes zu versetzen.
    Es schlagen immer 2 Herzen in meiner Brust, wenn ich lese, dass Spieler schreiben, Angehörige sollten keine Schulden bezahlen.
    Ich gehe mal davon aus, dass Dein Mann dieses Geld vom Kindergarten genommen hat, da er selbst keines mehr hatte.
    Würdest Du nun diese Schulden begleichen, so würdest Du ihm kein Geld zum Spielen geben, sondern eine 1. Hilfe zum Start in seine "mögliche" Spielfreiheit.
    Ich denke auch, dass man weiss, dass man ganz unten ist,wenn man eine solche stationäre Therapie macht. Warum also solltest Du hier nicht helfen wenn es Dir finanziell möglich ist? Warum soll er sich selbst anzeigen? Ehrlich gesagt verstehe ich das nicht ganz. Wenn er diese Therapie aus eigener Entscheidung und nicht aus Druck von aussen heraus begonnen hat,
    so wäre die Begleichung dieser Schulden eine Hilfe, nicht völlig die Selbstachtung vor sich zu verlieren in dem er sein Verhalten öffentlich machen muss und somit nur sehr schwer oder eben gar nicht in seiner Arbeit für den Kindergarten wieder Fuss fassen kann.

    Ich kann Dir aus eigener Erfahrung heraus sagen, dass ich Geld, was man mir geliehen hatte zum Spielen nutzte aber dass mein Start in die Spielfreiheit vor 19 Monaten damit begann, dass man mir die grösste Last einer Schuld, nämlich indem man sie mir beglichen hatte, genommen hat und ich somit bei Null anfangen konnte, mein neues Leben zu leben.
    Ich weiss, dass ich bei den meisten die hier schreiben mit meiner Einstellung, oder besser mit meinem Erlebten anecken werde. Es ist nun aber mal meine Geschichte und somit auch nicht in die Ecke zu kehren oder als falsch oder als was weiss ich was anzusehen. Ich bin auch überzeugt, dass wieder die erhobenen Finger erscheinen werden, die mich oder auch Dich warnen werden, meine Geschichte oder meine Meinung für Dich zu nutzen.
    Das musst Du auch nicht. Ich wollte nur einfach mal sagen, dass ich mit dieser "Hau drauf, wenn er am Boden ist und wenn er alle Selbstachtung verloren hat, dann schau zu ob Du nicht bewirken kannst, ob es nicht noch eine Nummer härter geht" Mentalität nicht immer konform gehen kann.

    Ganz klar, Voraussetzung ist natürlich dass er WIRKLICH aufhören will mit dem Spielen. Leider habe ich in der SHG die ich besuche auch schon häufig die Erfahrung gemacht, dass Leute aus der stationären Therapie zurückkamen und nach kurzer Zeit wieder spielten. Ich bin überzeugt davon, dass sie nicht
    wirklich mit dem Spielen aufhören wollten. Ich hoffe sehr, dass Dein Mann das will und dass Du die Situation für Dich einschätzen kannst und das tust, was Du für richtig hältst. Egal ob Du die Schulden begleichst oder nicht, Du wirst die richtige Entscheidung treffen.
    Liebe Grüsse
    Sternchen

  9. #9
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Eva,
    von mir gibt es sicher keinen erhobenen Zeigefinger, wenn deine Art dir geholfen hat spielfrei zu sein, dann war sie auch richtig.
    Ich möchte dich begrüßen als "alte" Leidensgenossin. Ich denke mal es gibt bei der Sucht nicht nur eine Auswirkung, also gibt es beim trocken werden auch nicht nur einen Weg.
    Zu der Begrüßung auch gleich wieder ein tschau, ich werde heute hier für sehr lange Zeit zu letzten mal schreiben. Vielleicht treffen wir uns mal im Chat, ich bin heute abend ab 19.10 drin.

    Ganz liebe Grüße
    Harry

  10. #10
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    Standard Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Ute,
    ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Meine Eltern haben früher desöfteren meine Schulden ausgeglichen. Natürlich war es gedacht, als "sorgenfreier Neustart", aber im Grunde genommen war es immer nur der Startschuss für neue Schulden. Sehr wahrscheinlich hatte sich in meinem Unterbewußtsein der Gedanke eingenistet, das meine Schulden ja doch irgendwie wieder ausgeglichen werden.
    Vielleicht hat Dein Mann auch unter diesem Aspekt wieder gespielt. Nicht bewußt und auch nicht berechnend, aber vielleicht war dieser Gedanke da.
    Ob Du einen Teil der Schulden zahlen willst bzw. überhaupt kannst, weiß ich nicht und ich möchte Dir auch nichts raten, aber meinen letzten großen Schuldenberg hat niemand übernommen. Ich wollte es nicht ! Ich wollte ihn ganz alleine abtragen - ich bin noch dabei und werde dazu auch noch einige Jahre brauchen, aber so ist es richtig.
    Ich persönlich denke mittlerweile, daß man jemandem, der unverschuldet in finanzielle Not gerät, warum auch immer, helfen sollte. Aber ist ein Spieler nicht selbst schuld ?

    Wünsche Dir viel Kraft, diese Situation durchzustehen
    Liebe Grüße
    Maik

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