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Thema: Nun ist er in der Klinik ....

  1. #31
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo, Sternchen, hallo, Karl,

    danke für eure Anteilnahme, das tut sehr gut.

    Ja, gestern kam ich zurück. Es war sehr aufregend, ich habe in kurzer Zeit viele Menschen (Spieler und Angehörige) und Lebensgeschichten kennengelernt, und, was viel wichtiger ist, ich haben einen neuen Mann kennengelernt: MEIN Mann hat sich völlig verändert. Er ist viel präsenter, direkter, gefühlvoller, entschiedener, ehrlich, ....

    Ich war auch noch nie so lange von ihm getrennt und wir sind auch schon 11 Jahre zusammen. In 2 Wochen darf er für ein Wochenende nach Hause und dann sind es nur noch drei Wochen. Er versucht, soviel wie möglich für sich aus der Therapie herauszuziehen und das finde ich soooo toll. Er nutzt jede Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln, etwas über sich zu erfahren, ...

    Ich bin so stolz auf ihn...

    Nun wünsche ich, dass er noch viel aufarbeiten kann, "geklickt" hat es glaube ich schon, ... er ist so fest entschlossen, sein Leben zu ändern, dass man es ihm ansieht ...

    @ sternchen: Das mit der Therapie für mich habe ich auch schon überlegt. Leider gibt es bei uns hier in der Pampas weder für Spieler noch für Angehörige SHGs. Da mein Mann ja dringend jemanden für die Nachsorge braucht, wenn er wieder da ist, plant er jetzt schon in der Klinik, wie es weitergehen könnte. Evtl. gründet er sogar selbst eine SHG. Spieler gibt es hier, nur keine fähigen Therapeuten. Aber er ist so entschlossen und bekommt auch Unterstützung in der Klinik .... Ich bin gespannt.
    Wie finde ich denn heraus, ob ein Psychologe sich mit Spielsucht auskennt? Muss ich die einzeln anrufen? Gibt es Verzeichnisse?

    Ich werde vielleicht im nächsten Jahr eine Kur beantragen (an Urlaub ist ja auch erst mal nicht zu denken), mit einem psychologischen Schwerpunkt. Ich habe gehört, dass Spielerfrauen bzw. Angehörige von Süchtigen recht schnell eine Kur bekommen. Jedenfalls schneller als Otto Normalverbraucher. Aber ich denke wir brauchen erst mal Zeit für uns, unser Leben neu zu ordnen, zu gestalten, ... und dann sehe ich weiter. Mir geht es schon besser, wenn es ihm gut geht.

    So viel erst mal, freu mich auf eure Reaktionen, Fragen, ...

    Ute

  2. #32
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Ute,
    ich kann dir einfach nur sagen, das ich mich wirklich für Euch mitfreue.
    Es ist so schön, wenn man nach einer langen Fahrt durch einen dunklen Tunnel endlich wieder Licht erblickt,
    wenn der schwere Fels, der auf unserer Seele liegt immer leichter wird.

    Wünsche Euch sehr, das diese positive Zeit für immer anhält.

    Für uns, mich und meiner Frau, war es im nachhinein eine Erfahrung, die uns und unser Verhalten zueinander sehr geprägt hat.
    Das feststellen, das sich eine schwere Belastung , die man gemeinsam durchsteht, die Beziehung und Liebe auf eine große Probe stellte - aber durch den großen Kampf letztlich vertiefte und irgendwie einmalig macht.
    Das war unsere Belohnung.

    Lieben Gruß- und alle Gute für Euch

    Gerri

  3. #33
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Ute,
    ich kann dir sagen aus meiner heutigen Sicht, das die Zeit meiner Zockerei zwischen dem 12-16 Jahr unserer Beziehung jeden von uns Stark gemacht hat diese Krise zu bewältigen.
    Heute sind wir 38,5 Jahre zusammen und es wird immer schöner.
    Vor 19 Jahren war ich für 12 Wochen ebenfalls in einer psychosomatischen Klinik zur Therapie und meine Frau hat mich dort besucht, sie hat es aber abgelehnt dort zum Partner-Seminar zu kommen. Habe mich jedenfalls sehr gefreut das sie da war und es hat mir mächtig Auftrieb gegeben.
    Meine Frau war vor mir zu einer Kur in einer psychosomatischen Klinik, wir besuchen beide SHG;s für Spieler und Angehörige getrennt jeder in seiner oft recht kleinen Gruppe.
    Wenn Du willst kann ich dir behilflich sein beim finden einer Gruppe in eurer "Pampa", oder ich kann Dir/Euch auch beim Aufbau einer Gruppe mit Rat und Info zur Seite stehen.
    hier meine e-mailadresse claus@ga-kontakt.de
    Ich wünsche Euch jedenfalls auf diesem Wege alles Gute
    Es Funktioniert


    Lieben Gruss

  4. #34
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Liebe Ute,

    hey, das hört sich richtig gut an, was Du da geschrieben hast.
    Ich hatte so für Dich gehofft, dass Du nicht enttäuscht zurückkehrst!

    Zuerst zu Deiner Frage bzgl. der Therapeuten....
    Ich wüsste nicht, dass es so etwas wie eine Liste spezieller Therapeuten
    für Spielsüchtige gibt.
    Ich kann da auch wieder nur aus eigener Erfahrung berichten...
    Als ich vor ca. 5 Jahren eine Therapie bei der Krankenkasse beantragte, habe ich mich direkt bei der Kasse erkundigt, ob es denn Spezialisten auf diesem Gebiet gäbe....aber wie soll man erwarten, dass man da eine erschöpfende
    Auskunft bekommt. Jedenfalls hat man mir eine Liste der niedergelassenen
    Psychologen im näheren Umfeld geschickt. Natürlich ohne Hinweis auf die
    Spezialisierung in Richtung auf irgendwelche Fachgebiete.
    Da hatte ich nun eine Liste mit mehr als 30 Adressen und man konnte nur unterscheiden in analytische Therapie oder Gesprächstherapien/Verhaltenstherapien oder was es da sonst noch so alles gibt.
    Ich hatte mich für eine analytische Therapie entschieden, da ich die Ursachen für meine Spielsucht ursprünglich als "sehr tief in mir verborgen" vermutete.
    Diese Therapie habe ich nach einem knappen halben Jahr abgebrochen, da ich meine Spielsucht nicht zum Thema machen durfte, da meine Therapeutin nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollte, wenn mal eine Stunde so sehr in meine, hmmm nennen wir es mal dunkle Abgründe, gehen würde und ich danach .....um mich nicht damit beschäftigen zu müssen...direkt spielen ginge.
    Der Witz ist ja, dass dies der Grund war, eine Therapie zu machen....
    Um es jetzt nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
    Ich hatte jetzt eine Verhaltenstherapie bei einer Therapeutin, die bislang keine
    Erfahrungen mit Spielsucht, wohl aber mit Süchten anderer Art, wie Tablettensucht, Alkohol und Drogen hatte.
    Da es bekanntlicherweise sehr viele Parallelen bei der Spielsucht mit beispielsweise Alkohol gibt, konnten wir doch recht gut zusammenarbeiten und ich denke, dass wir beide voneinander lernen konnten.

    Resümierend kann ich sagen, dass es wohl wichtig ist, dass man mit seinem Therapeuten "kann"...soll heissen, dass so was wie eine Sympathie da sein muss, damit man sich öffnen kann und ich hatte wohl dieses Glück bei meinem 2ten Anlauf zur Therapie.

    Dass Du eine Kur beantragen möchtest finde ich gut und richtig. Trotz allem denke ich, dass eine Therapie über einen längeren Zeitraum effektiver ist.
    So wie Du zum Bsp. auch bei Deinem Mann sagst, dass er eine Nachsorge braucht, um nicht in alte Strukturen zu verfallen. Im Moment ist er geschützt in seiner Therapie. Quasi wie unter einer Käseglocke. Nichts kann an ihn rankommen. Keine Probleme, keine Sorgen, keine Spielmöglichkeit, in die er sich flüchten könnte.
    Ich denke, die harte Zeit für ihn, ist die Zeit, die danach kommt.
    Stress bei der Arbeit, Probleme zuhause (und die gibt es ja immer irgendwie),
    und vielleicht auch die Unsicherheit einer Ehefrau, die ihrem "neuen" gestärkten und selbstbewussteren Partner ganz sicher noch nicht WIRKLICH traut.
    Ich möchte Dir keine Angst machen aber es ist eben nicht ausgestanden, wenn man eine stationäre Therapie gemacht hat und sich sehr sicher fühlt.
    Dieses sich sicher fühlen birgt manchmal mehr Gefahr als unsicher zu sein.

    Alles in allem wirkt das, was Du geschrieben hast doch schon mal sehr, sehr positiv auf mich und ich freue mich wirklich darüber.
    Vielleicht schreibst Du ja auch mal, wie Du die Zeit nach der Therapie einschätzt, ob Du glaubst, Dich dadurch auch verändert zu haben, ob Du Ängste hast vor Situationen, die eintreffen könnten und wie Du damit umgehen möchtest.

    Wie schon gesagt, ich würde gerne mal mit Dir chatten, das ist einfacher als erst mal unkommentierte Monologe zu verfassen.
    Bei mir könnte Sonntag so ein Tag sein.(Früh bis Nachmittag)
    Ich würde mich freuen!
    Ansonsten freue ich mich aber auch darauf von Dir zu lesen.

    Sternchen

  5. #35
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Ute

    freue mich sehr daß Dein Mann Fortschritte macht,und sich vielleicht selber neu entsdeckt.

    Adressen von fachkundigenTherapeuten für die NAchsorge findest Du bei der nächsten kirchlichen oder kommunalen Dogenberatungstelle, evtl bei anderen städtischen Stellen Gesundheitsamt ,oder Ärzten.
    Aus der Pampa mußt Du ggf.in die nächste Stadt fahren.

    Alles Gute weiterhin für Euch,

    LGruß
    v.Chris

  6. #36
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik .... es geht los

    Liebe Ute,

    Endlich geht es los :
    von Freitag bis Mitte Dezember habe ich mich selbst aus dem Verkehr gezogen, um mir etwas wirklich Gutes zu tun .

    Schwerin mit der Klinik am See erwartet mich, alle Sorgen wegen der Unterbringung sind erledigt, (Einzel).
    Ich freue mich nur noch und bin dankbar, das es jetzt doch schnell ging.

    Natürlich dreht sich jetzt viel im Kopf herum, viel zu erledigen und ich war ziemlich angespannt,weil meine Kleine gleich an zu heulen fing, weil sie jetzt auf sich allein gestellt ist für längere Zeit, aber auch sie wird das schaffen, so wie Du auch und sie hat es leichter.

    Heute war ein schöner Abschied von meiner Gruppe mit vielen guten Wünschen.
    Also sag ich Tschüß
    und bis dann ,wenn es sich ergibt im Internet Cafe schreib ich mal was ,aber das wird dauern...

    Dir und den Deinen alles Gute ,

    L.Gruß
    Chris

  7. #37
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    Standard Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Leilani,

    was Deinen Mann betrifft, kann ich persönlich einen Verhaltenstherapeuten sehr empfehlen. Mein Verhaltenstherapeut hatte keine Erfahrungen mit Spielsüchtigen, aber mit anderen Süchtigen und im Endeffekt geht es in meinen Augen darum, herauszufinden, woher die Sucht kommt, wie man sie bekämpfen kann (sprich, wie man sich wann wie verhält) und vorallen Dingen auch darum, das Selbstwertgefühl wieder zu steigern. Ich bin seit 2,5 Jahren bei meinem "Doc" in Behandlung. Anfangs auch, weil ich einen Suizid-Versuch hinter mir und große Beziehungsprobleme. (Alles in allem nicht sehr förderlich, um von der Sucht loszukommen - leichtes Grinsen )
    Vor einem Jahr hat sich mein Schalter endlich endscheidend umgelegt und seine Hilfe ist richtig zu mir durchgedrungen. Anfangs war ich einmal wöchentlich bei ihm (bezahlt von der Krankenkasse), mittlerweile gehe ich nur noch alle 3-4 Wochen und das ist auch so okay, denn die großen Probleme haben wir inzwischen zusammen bewältigt.
    Mein bisheriges Zwischenergebnis : Innerhalb von 1 Jahr und 4 Tagen war ich 3 x spielen. Wie Gerri es mal so schön gesagt hat, waren diese 3 Male keine Rückfälle, sondern Ausrutscher, denn ich bin jedesmal nicht mein altes Verhalten zurückgefallen. Für mich persönlich ist das genial, denn das hatte ich noch nie geschafft (aber auch nie wirklich versucht).

    Aufgrund meiner Erfahrung kann ich jedem den Verhaltenstherapeuten empfehlen.

    Euch weiterhin alles Gute
    Maik

  8. #38
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo, ihr alle!

    Danke für eure Antworten (auch wenn ich nicht Leilani heiße ;-)).

    Ja, ich weiß, dass die harte Zeit erst "danach" anfängt. Und ich habe von Tag zu Tag mehr Angst davor. Ich habe so das Gefühl, dass es sehr spannungsreich und auch stressreich (im negativen Sinne) wird, aber vielleicht täusche ich mich auch. Ich versuche, dem offen und aufgeschlossen entgegenzusehen.

    Und außerdem habe ich ja euch, wenn es mir mal nicht so gut geht.

    Wenn ich es zeitlich hinbekomme, werde ich morgen zu meinem Hausarzt gehen und mich bzgl. einer Therapie für mich beraten lassen. Der nächste Schritt wird die Beratungsstelle sein, falls er keine Therapeuten nennen kann. Ich glaube, Verhaltenstherapie spricht mich an, aber ich muss mich da noch ein wenig informieren, um die richtige Form zu finden.

    So, nun will ich aber noch ein wenig abschalten, wenn es geht.

    Viele liebe Grüße, Ute

  9. #39
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo Ute,

    meine Frau war auch bei einer Therapeutin, es hat am Anfang ziemlich Stress gegeben, weil ich angenommen habe sie hätten sich gegen mich verschworen, das ganze ist dann auch in einem gemeinsamen Gespräch mit meinem und ihrem Therapeuten eskaliert.

    Heute denke ich anders darüber und würde es jedem Angehörigen empfehlen.

    Lieben Gruß Karl

  10. #40
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    Standard AW: Nun ist er in der Klinik ....

    Hallo!!!

    Endlich war ich bei meinem Arzt. Er hat mir eine Psycho-Therapeutenliste mitgegeben und mir einen empfohlen.

    Nachdem dieser schon auf dem AB sagte, er habe keine freien Therapieplätze, habe ich noch ca. 10 weitere Psycho-TherapeutInnen versucht anzurufen. Auf die Fachrichtung habe ich gar nicht mehr geachtet, eher auf die Entfernung. Aber herausgekommen ist, dass nur einer mich auf die Warteliste gesetzt hat, alle weiteren haben eher so Auskünfte gegeben wie "kurz vor Weihnachten können Sie noch mal anrufen, vielleicht können wir Sie dann auf die Warteliste setzen oder ein Erstgespräch anbieten". Auf eine Therapie muss ich also ca. ein Jahr warten.

    Aber wie der Zufall (oder die Fügung oder Gott?) es so will, gehe ich mit meinem Mann in eine Beratungsstelle in die Nachbarstadt und der Therapeut dort vermittelt mir einen Angehörigengruppe, es scheint das zu sein, was ich schon seit Jahres suche. Donnerstag habe ich ein Einzelgespräch mit der Leiterin der Gruppe und dann geht es im 3-Wochen-Rhythmus los. Ich bin sehr gespannt und kann mir vorstellen, dass es genau das richtige ist.

    Das beste ich aber, dass mein Mann sich bei diesem Therapeuten sehr aufgehoben fühlte und die Nachsorge nun dort starten kann. Darüber sind wir sehr froh und es nimmt und eine große Last, weil wir noch nicht wussten, wie es weiter gehen sollte.

    Nun bin ich ganz zuversichtlich und hoffe, dass es so weiter geht.

    Wünsche allen, die dies lesen, eine schöne Woche, viel Kraft und Mut ...

    Liebe Grüße!!

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