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Thema: Der Automaten-Mann

  1. #11
    Registriert seit
    13.04.2006
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    84

    Standard Der Automaten-Mann

    Hallo Skarabäus,

    ich kenne das Buch und dachte damals in einigen Passagen, da hätte jemand eine Biographie über mich geschrieben. Ich muß schon sagen, daß ich Deine "Analyse" in einigen Bezügen ( Eltern - im besonderen Vater ) als sehr gelungen und auf mich zu 100% zutreffend beurteilen kann. Allerdings ist es in meinen Augen immer ein ziemlicher Drahtseilakt, diese Schwächen oder Handlungsweisen bei seinen Eltern / Vater zu beschreiben, ohne ihnen/ihm gleichzeitig eine Schuld an der eigenen Sucht zu geben. Ich schreibe seit einigen Monaten ebenfalls an einem Buch - über mein Leben mit der Sucht - und genau dieser Part (Verhältnis zu den Eltern / Verhalten der Eltern / Involvierung der Eltern) macht mir mit am meisten Kopfzerbrechen, da es ein wirklich (für mich) heikles Thema ist. Kopfzerbrechen in sofern, die Tatsachen hinzustellen ohne Schuldzuweisungen vorzunehmen.
    Aber wie gesagt, im großen und ganzen fand ich Deinen Beitrag sehr gut.

    Viele Grüße
    Maik

  2. #12
    Registriert seit
    02.08.2006
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    16

    Standard AW: Der Automaten-Mann

    Hallo Maik,


    danke für die liebe Rückmeldung.


    Ich schrieb, Eltern sind Opfer und Täter zugleich. Will sagen: Sie wussten es nicht besser, als sie dich damals auf diese Welt brachten. Anders ausgedrückt: In unserer Kultur wird in den Familien und auf den Schulen alles und jedes gelehrt, aber nicht das wirkliche Rüstzeug fürs Leben. Der eigene Körper, Krankheiten, Psychologie oder Ähnliches kommt darin nicht vor, genauso wenig wie Wirtschaft und Soziales.


    Unsere Eltern, mit dubiosen christlichen Werten konfrontiert, stammen aus dem Tal der Ahnungslosen, beladen mit Angst und gepeinigt von Schuldgefühlen. Auch wir bleiben ahnungslos, wenn wir nicht versuchen, aus Fehlern zu lernen. So wird nicht nur das Gute an die nächste Generation weitergeben, sondern stets auch das Negative - und das in großen Portionen!


    Schreiben hat auch immer etwas mit Therapie zu tun. (Du weißt es selbst, mit Schreiben kann man in unserer Gesellschaft - dank Buchpreisbindung / damit verbunden der kalkulierbare Einkauf von internationalen Lizenzen durch die deutschen Verlage, schau auf die Bestseller-Liste - kein Geld verdienen. Aber, du wirst nach einiger Zeit die Welt mit anderen Augen sehen.)


    In einer Autobiografie (oder in einem Roman) würde ich das Verhalten der Eltern scharf angreifen, sogar verurteilen. Denn schließlich hat ihre Unwissenheit (schützt vor Strafe nicht!) mit dazu beigetragen, dass dein Suchtverlangen aufkam. Aber: Letztendlich wirst du den Eltern verzeihen müssen, weil du irgendwann Verständnis für ihr Handeln bekommst. Kein Verzeihen würde dein Leben von Grund auf vergiften. Und: Irgendwann wirst du dies sogar gerne tun.


    Herzliche Grüße
    Skarabäus


    PS: Falls du mal einen Ratschlag für dein Manuskript brauchst (Spannungsbogen nach Syd Field z.B. oder Lebensläufe der Protagonisten), dann schreib mir eine Mail. Aufgepasst: Bei Debütanten geraten die Protagonisten immer recht schwach. (Leser aber mögen keine schwachen Helden.) Diese Schwäche liegt oftmals in der psychischen Schwäche des Anfängers. Wird der Autor stärker, wächst sein Selbstwertgefühl, dann werden auch seine Helden sichtlich potenter!
    Also weißt du, was du zu tun hast. Wir stehen und fallen mit unserem Selbstwertgefühl!

  3. #13
    Registriert seit
    26.05.2006
    Beiträge
    8

    Standard AW: Der Automaten-Mann

    Hallo Skarabäus...
    Danke für die kurze Inhaltsangabe zum Buch Automaten-Mann.... So können sich interessierte noch mehr darunter vorstellen.....
    Und auch danke für die weiteren Buch-Tipps...
    Ich habe bis jetzt fünf Bücher und bin über jede Neuheit in meinem Bücherregal sehr froh..

    Also VIELEN DANK

    LG Andy

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