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Thema: Kein Tip von einem Angehörigen

  1. #1
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    Standard Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo Judith,

    in deinem Tread möchtest Du Informationen ausschließlich von Angehörigen haben, weil Deiner Meinung nach niemand von den Betroffenen die Position von Angehörigen verstehen kann. Ich akzeptiere Deinen Wunsch, daher antworte ich auch nicht in Deinem Tread. Ich bin Spieler, der vor 2 Jahren seiner Familie alles gebeichtet hat. Ich habe 3 Kinder, 2 sind schon volljährig. Ich habe nach meinem "coming out" sehr oft mit meinen Kindern diskutiert und weiß mitlerweile genau, wie sie gefühlt oder gedacht haben. Vieles von dem, was ich über ihre Gefühle erfahren habe war mir fremd. Ich habe ein ganz tolles offenes Verhältnis zu meinen Kindern. Wie schon gesagt respektiere ich deinen Wunsch nur Infos von Angehörigen zu bekommen. Bedenke aber, dass diese aufgrund der verständlichen, durch Lügen verursachten Verletzungen, in der Regel sehr emotional sind. Nach 2 Jahren Abstinenz fühle ich mich manchmal bei Menschen, die ich hier lieb gewonnen habe, selbst als Angehöriger und versuche nur noch zu helfen.

    Ich hoffe, dass Du Deinen Vater nicht fallen läßt, vielleicht hilft Dir doch, wenn andere Väter über ihr Verhältnis zu ihren Kindern berichten.

    Liebe Grüße

    Karl

  2. #2
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo Judith,

    Auch ich gehöre zu den Spielern- und akzeptiere deinen Wunsch. Es sind nicht alles Lügner, oder alle haben ausreden etc. die spielen. Nur weil du persönliche schlechte Erfahrungen gemacht hast, solltest du nicht alle in einen Topf schmeissen.

    Mach was Besseres aus Deinem Leben- wenn dir nicht gefällt was Deine Eltern daraus gemacht haben. Folge dem Rat von Skarabäus !

    Seinem Satz:
    ***Mein Tipp: Liebe deine Eltern, achte deine Eltern - aber nicht bis zur Selbstzerstörung. Führe ab sofort in Selbstverantwortung dein eigenes Leben! Und: Man höre und staune, das ist das Beste, was du für dich und deine Familie tun kannst!***

    Mehr kann man dazu gar nicht mehr sagen- sehr guter Tipp!

    Lieben Gruss Boomer

  3. #3
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    ich danke euch,
    es tut mir leid, ich bin wütend, tief verletzt und fühle mich so ohnmächtig.
    ich hatte immer ein gutes verhältniss zu meinem vater, aber der mensch der mal mein vater war, hat gar nichts mehr mit meinem vater zu tun.
    ich liebe ihn und hasse ihn, aber noch mehr liebe ich mein leben und darin ist keine kraft mehr für jemanden der meine familie kapputt gemacht hat.
    dieser abschied soll nicht für immer sein, nur denke ich häufig an nichts anderes mehr. ich kann mich nicht konzentrieren. er spukt immer in meinem kopf, wie ein geist.
    was sagen eure angehörigen und speziell eure kinder über eure akute zeit, wie habe sie die zeit überstanden? gibt es heute keine vorhaltungen?
    ich fange an meinen vater zu hassen, weil ich nicht verstehe warum er das mit mir macht. er redet nicht mehr mit mir, behandelt mich wie eine fremde und trotzdem ruft er immer wieder an, macht einen auf small-talk und lockere sprüche und erzählt absolut nichts aus seinem leben, macht mir vorhaltungen weil ich meiner mutter beisteht, und macht den rest der familie bei mir schlecht und mich und meinen mann bei der familie. im februar bat er mich um geld, dies habe ich ihm natürlich verwehrt, seit dem behandelt er mich so.
    ich kann nicht mehr.
    danke judith

  4. #4
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo!

    Ich habe auch gerade eben bei Judith einen Beitrag geschrieben und muss diesbezüglich sagen, dass ich mir gerne mal anhören würde was ein "Spieler" zu meiner Situation bzw. ähnlichen Situation wie bei Judith zu sagen hat. Mein vater hat schon unzählige Therapien - von der Spielergruppe zur Gesprächs- und Psychotherapie bis zur ambulanten 6 monatigen Therapie- hinter sich. Im Moment ist es wieder ganz schlimm bei ihm, er trinkt und verspielt alles sobald er wieder Geld hat. Obwohl er im Moment wieder eine Beziehung zu einer Frau hat, er hatte zwar einige Beziehungen seit dem Tod meiner Mutter aber er hatte jetzt lange keine mehr und hat sich danach gesehnt. Ich verstehe es nicht, er sagt dass er sich bewußt ist, dass etwas passieren muss, dass er sich so selbst zerstört aber dennoch möchte er keine erneute längere ambulante Therapie machen!
    Ich weiß, ich kann ihm bei diesem Entschluss schlecht helfen, aber ich überlege in wie weit es helfen würde wenn ich ihm sage dass ich erst wieder Kontakt möchte wenn er definitiv etwas unternommen hat. Er liebt mich, das weiß ich, vielleicht wäre ein kurzzeitiger Schlußstrich gerade deshalb wichtig???
    Liebe Grüße- Susanne

  5. #5
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo Susanne, hallo Judith,

    ich weiß nicht ob ich Euch viel helfen kann. Bei mir war es etwas anders als bei Euch. Ich habe es mehr oder weniger gut geschafft über all die Jahre meine Sucht zu verbergen. Vieles was ich in diesen Jahren meiner Familie angetan habe realisierten sie erst nach meinem "outing". Ihnen wurde im nachhinein so manches klar, ich musste ihnen eingestehen, dass ich sie häufig belogen oder nicht die Wahrheit gesagt habe. Nach meinem "outing" bin ich bis jetzt trocken geblieben, so dass meine Familie mich nie mit den Augen gesehen hat wie ihr das bei Eurem Vater jetzt tut.

    Meine Tochter wollte oder will eigentlich keine Einzelheiten wissen. Sie hat sich schon als Kind immer die Ohren zu gehalten, wenn es was unerfreuliches gab. Bei meinem ältesten Sohn war das anders, wir haben in zahlreichen Gesprächen vieles aus der Vergangenheit aufgearbeitet und verstehen uns heute besser den je. Mein Jüngster wird wohl aufgrund seines Alters irgendwann dieses Thema abgehakt haben, wenn ich denn auch weiterhin standhaft bleibe.

    Natürlich kommt dass Thema vor allen bei finanziellen Engpässen immer wieder hoch und ich muss mir Aussagen gefallen lassen......"Wenn Du nicht gespielt hättest dann......... aber ich kann mitlerweile damit umgehen.

    Ein Wort noch zum Abbrechen des Kontaktes zu Euerm Vater.

    Ich hatte in all den Jahren Angst, dass meine Familie mich verstößt wenn Sie meine Sucht realisieren, ich weiss nicht ob ich diese Angst vorgeschoben habe um nichts zu sagen, damit ich weiter spielen kann, oder ob ich wirklich aus Angst vor einer Trennung so lange gewartet habe.

    Ich hatte Glück und zwar in der Liebe, meine Fanmilie ist bei mir geblieben und hat mir geholfen.

    Ich weiß, dass ich Euch mit meinen Gedanken nicht wirklich helfen konnte.

    Liebe Grüße

    K@rl

  6. #6
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo Karl,


    du hast vollkommen recht, man sollte immer den Einzelfall betrachten.

    Die beiden vorliegenden Fälle scheinen mir allerdings eindeutig zu sein. Über Jahre hinweg keine positive Veränderung im Suchtverhalten, sondern immer die alte Leier. (Schuld haben immer die anderen. Selbstverantwortung wird abgelehnt. Dem Angehörigen werden Schuldgefühle aufgedrückt.)

    Ich weiß, wie deprimierend und verdammt erschöpfend das ist. Jeden Tag, oder zumindest bei jedem Besuch oder Anruf, immer dieselbe Negativ-Dosis verpasst zu bekommen, das zermürbt. Wut und Hilflosigkeit zugleich beeinträchtigen das Leben der Angehörigen, insbesondere, wenn diese harmoniebedürftig sind oder durch die Sucht des Angehörigen erst harmoniebedürftig geworden sind.

    Ich meine, hier hilft nur konsequentes Handeln. Das muss nicht bedeuten, dass alles im Chaos endet (Streit, Vorwürfe, verbale Hässlichkeiten, körperliche Tätigkeiten u.a.). Nein, dafür gibt es einen kleinen Trick:

    „Vater, du lebst ab jetzt dein Leben, und ich lebe mein Leben!" (Die Trennung der Welten und das Leben wird plötzlich einfach und leicht.)

    Kein böses Wort, keine Vorwürfe. Einfach diese Feststellung (Selbstschutz, lebensnotwendige Abgrenzung), die anschließend konsequentes Handeln nach sich ziehen muss. (Positiver Egoismus!)

    So nabelt man sich von einem Angehörigen ab, ohne ihn in die Hölle zu stoßen. So bleiben auch diese verdammten Schuldgefühle aus. Und sollte sich die Situation eines Tages verbessert haben, dann reicht man sich wieder die Hände, wenn man möchte. Erfahrungsgemäß kann es bis zur Annäherung oder Versöhnung einige Jahre dauern, aber das tut nichts zur Sache.

    Sollte es nicht wieder zur Annäherung kommen, dann war's das gewesen. Man hat sein Bestes gegeben, aber die Gegenseite wusste es nicht zu würdigen.

    Sorry, ich kann mich nicht für alles und für jedermann verantwortlich fühlen, selbst wenn es der eigene Vater ist, denn damit bin ich vollkommen überfordert! Dadurch wird die Welt auch nicht besser, das Gegenteil ist Fall ...! Denn übertriebene Hilfe und angestrengtes Mitfühlen wird von den Mitmenschen (fast) immer als Schwäche ausgelegt und ausgenutzt. Oftmals wird es bis zur Schmerzgrenze ausgereizt ohne Rücksicht auf die Gefühle der Leidtragenden zu nehmen. (Negativer Egoismus)


    Herzliche Grüße
    Skarabäus

  7. #7
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo,
    wieder will ich Skarabäus aber auch Karl zustimmen.
    Ähnlich wie bei Karl liegt auch meine Situation - lange bekam meine Familie nicht mit, das ich spielsüchtig bin.
    Die Abgrenzung von der Skarabäus sprach ,ist wohl der einzig machbare Schritt, um Euer eigenes Leben positiver zu gestalten.
    Ihr habt viel erdulden müssen auf Grund der Spielsucht Eurer Väter.
    Nur wäre es natürlich schön mal eine Darstellung der Väter zu hören - was war der Anlass für sie nichts gegen ihrer Spielsucht zu tun ?
    Auch Väter sind letztlich Kinder ihrer Eltern - und vielleicht sollte man da mal etwas genauer hinschauen - gerade als erwachsenes Kind dieser Väter.
    Vielleicht gelingt es Euch durch dieses Hinsehen den Hass aus den Herz zu bekommen - und vielleicht werdet ihr dadurch mehr verstehen.
    Spielsucht ist eine Krankheit an der man als Betroffener eine Menge tun kann - nicht mehr spielen müssen zum Beispiel. Dennoch bleibt diese Sucht in uns - und der Kampf dieser Sucht nicht nachzugeben, ist gerade in der ersten Zeit sehr schwer - und bei besonderen Belastungen kann er auch noch nach Jahren der Abstinenz phasenweise sehr schwer sein.
    Nein, ich suche kein Verständnis für Eure Väter die an sich nichts getan haben. In diesen Punkt sehe ich sogar eine gewisse Schuld durch sie - die Schuld nichts zu tun.
    Etwas verändern wollen in sich ,bedeutet jedoch Kraft aufbringen zur Veränderung . Aber selbst diese Kraft scheint nicht in euren Vätern zu wohnen. Das ist bedauerlich - gibt es aber öfter als ihr denkt - beim Alkohol - beim Rauchen - auch beim Kaffee oder Süßwarenkonsum. Die Kraft was verändern zu wollen und zu können fehlt in vielen Menschen - nicht nur in Euren Vätern. Vielleicht schaut ihr da auch mal bei Euch, ob da nichts ist, was ihr eigentlich verändern wollt aber nicht schafft? Wenn es da etwas gibt, könnt ihr vielleicht besser verstehen - und aus diesen Verstehen eure schwachen Väter verzeihen. So verzeihen, das in euren Herz auch kein unterschwelliger Hass mehr ist.
    Denn auch das bedeutet ein positiver Neuanfang für Euch, den ihr wohl so gestalten solltet wie Skarabäus vorschlägt - für mich gesehen - nach Möglichkeit auch frei von Hass. Denn erst damit seit ihr frei für einen wirklich positiven Neubeginn, bei dem der spielende Vater keinen Einfluss mehr nehmen kann. Macht Euch frei.

    Das wünscht Euch
    Gerri

  8. #8
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Danke, Gerri, für die passenden Worte.


    Ich habe hier noch einen Nachtrag:


    Hinsichtlich der Süchtigen und ihren Angehörigen gibt es zwei unterschiedliche Problemfelder.

    1) Das Problem, das der Süchtige mit der Sucht hat.

    2) Das Problem, das der Angehörige mit dem Süchtigen hat, bzw. mit sich selbst.


    Man höre und staune, aber es ist so. Das Problem, das sich dem Angehörigen stellt, kann (in den meisten Fällen) nur von ihm selbst gelöst werden. (Vom Süchtigen ist grundsätzlich kaum Hilfe zu erwarten, sprich ein Entgegenkommen bezgl. Therapie oder Loslassen der Sucht.)

    Wie groß das Problem des Angehörigen ist, liegt in dem Angehörigen selbst begraben, in seiner Psyche. Hat er es gelernt, Probleme zu bewältigen, zu lösen? Oder ist er dazu nicht in der Lage, weshalb er sich dauernd im „Kreis dreht"? Kann er Probleme loslassen oder bleibt er z.B. aus Schuldgefühlen am Ball? Hat er genügend Selbstvertrauen, um sich gegen den krankhaften Egoismus des Gegenübers tapfer zu verteidigen (Grenzen ziehen. „Bis hierher und nicht weiter!"), oder lässt er sich auf eine unendliche (leidvolle) Geschichte ein, die ihn in den Teufelskreis des anderen hineinreißt ...?

    Wenn der Angehörige mit sich selbst im Reinen ist, also mit seinen Gefühlen klarkommt, verringert sich sein Problem auf ein Minimum. Er kann aufatmen; und er wird staunen: Zaubern ist also gar nicht so schwer.

    Will sagen: Löse deine eigenen Probleme und du hast viel weniger Probleme mit deiner Umwelt.

    Das Schicksal des Süchtigen steht dabei auf einem ganz anderen Blatt; es liegt auch in seiner Eigenverantwortung. Hört sich für den Außenstehenden hart an, ist aber gar nicht so hart und brutal.

    Achtung: Die Menschen mögen keine Veränderung, weder an sich noch an anderen. Sie lieben den Status Quo. (Das was sie haben, das kennen sie, damit haben sie sich arrangiert. Was kommt, davor haben sie Angst. Manchmal sogar so schreckliche Angst, dass sie lieber im elendigen Sumpf stecken bleiben, als den Versuch zu unternehmen, herauszukriechen.) Sobald sie feststellen, dass sich jemand zu ihren Ungunsten verändern will, gibt´s Ärger. Warum? Weil der andere dann nicht mehr manipulierbar ist. Und manipuliert wird überall, auch in der Familie, auch unter Ehegatten und Kindern. (Buchtipp: Kirschner - Manipulieren, aber richtig.)


    Herzliche Grüße
    Skarabäus


    PS: Schön, dass es dieses Forum gibt.

  9. #9
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Lieber Skarabäus, lieber Gerri, lieber K@rl!

    Ich danke an dieser Stelle als Tochter eines Spielsüchtigen für eure Antworten !

    Es hilft mir eure Gedanken zu meinem Problem zu lesen!

    Das Verhältnis zu meinem Vater ist eigentlich gut... wäre halt nicht die Spielsucht.
    Ich liebe meinen vater und die Wut die in mir entsteht bezieht sich eigentlich eher darauf, dass er mir sagt "Ja, ich spiele wieder", "Ja, ich weiß ich muss erneut eine Therapie machen" und dann "Ja, ich weiß dass ich eine Therapie brauche, schaffe aber nicht den Schritt sie zu beginnen".

    Ich bin mit mir im Reinen- alleine durch meine Therapie die ich wegen dem Tod meiner Mutter gemacht habe, wo ebenfalls mein vater Thema war- aber wenn ich von ihm höre, dass er genau weiß was jetzt zu tun wäre und es dennoch nicht macht- das ist es was mich wütend macht- wo ich ihn gerne "in den Arsch treten möchte" damit er wieder loslegt etwas dagegen zu tun!!!
    Was soll ich also dann blos machen???? Nur das sind die Dinge wo ich dann doch länger wach liege und mir darüber Gedanken mache!

    Was geht da in meinem Vater vor? Ich weiß die Motivation muss von ihm kommen... aber verdammt, er weiß ohne Therapie geht es kaum und trotzdem geht er diesen Schritt nicht!

    Habt ihr einen Rat- eine Antwort für mich??
    Liebe Grüße
    Susanne

  10. #10
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    Standard AW: Kein Tip von einem Angehörigen

    Hallo Susanne,
    ein Ratschlag ist leider noch nicht so erfolgt, wie von dir erwartet.
    Ich selbst berichte aus meinen Erfahrungen - und da ist vielleicht eine Sache dabei, die Euch weiterhelfen kann.
    Wichtig finde ich, das dein Vater dir gegenüber sein Spiel gesteht. Also die Einsicht ein wirkliches Problem zu haben, durchaus erkannt ist. Was fehlt ist indess sein Handeln. Übrigens sehe ich es als wichtigen Schritt zur Ehrlichkeit, sein Gestehen, der bei einen spielkranken Menschen häufig fehlt.

    Meine Partnerin - uns verbindet eine tiefe Liebe - hat es seinerzeit auf sich genommen und mich in einer Spielerselbsthilfegruppe, in der auch Mitbetroffenen willkommen sind, begleitet.

    Vielleicht könntest du deinen Vater durch solch eine Begleitung die Schwellenangst nehmen?

    Die erfahrenen Menschen in der SHG werden deinen Vater mit Sicherheit stärken können - und mit den richtigen Argumenten bestimmt bewegen mehr für sich zu tun.

    Es ist nach meinen dafürhalten auch nicht immer zwingend erforderlich gleich eine Therapie zu machen. Ich bin ohne Therapie abstinent vom Glücksspiel geworden - denn die Spielerspezifizierten Therapien gibt es noch gar nicht so lange.

    Ich weiß auch nicht, ob es mir heute mit Therapie besser gehen würde - glaube ich nicht - denn es geht uns recht gut - und unsere Beziehung ist durch das gemeinsame Erleben eher stärker geworden.

    Vielleicht wäre es für Euch machbar einmal pro Woche eine Spielerselbsthilfegruppe zu besuchen. Nur erwartet von 1 oder 2 Besuchen keine Wunder - es brauch etwas mehr Zeit - auch um Vertrauen gegenüber den Menschen in der SHG zu fassen - und nur mit diesen Vertrauen ist wohl wirklich was errreichbar.

    Wenn du einige Male mitgegangen bist, wird dein Vater die Schwellenangst los sein - und ich denke er wird auch allein - und innerer Freude die Gruppenstunden dann weiter besuchen.

    Denk also mal drüber nach, ob das ein machbarer Weg für Euch wäre - und um sich selbst eine Chance zu geben, solltest du auch bei deinen Vater den anfänglichen Druck nicht scheuen.
    Bevor wir Spieler was für uns tun, muß schon eine Drucksituation da sein .
    Die finanzielle Ausweglosigkeit - das erkennen der immer stärker verworrenen Lebensumstände - das Bewußtsein, meine Familie - mein Partner verlässt mich.
    Ohne irgendeinen Druck wird wohl niemand eine Therapie oder SHG besuchen.
    Also vollkommen legal wenn du mit Ellenbogen - und den besagten tritt im Po
    dafür sorgst, das er ins Laufen kommt.

    Eines vorweg - wenn du Ultimaten stellst, dann so, das du diese auch einhalten kannst - sonst bringt es nämlich überhaupt nichts.

    Das meine persönliche Einstellung dazu - andere mögen anderes sagen und denken - für mich war es anfänglich sehr wichtig den Druck meiner Partnerin zu spüren.

    Lieben Gruss
    Gerri

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