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Thema: den krieg kann ich nicht gewinnen

  1. #1
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    Standard den krieg kann ich nicht gewinnen

    hallo

    ich bin jetzt 30 jahre alt und alles was ich kann ist zocken uns saufen. was macht das alles noch für einen sinn ??? dachte immer ich habe alles im griff und unter kontrolle.... aber falsch die sucht regelt mein leben. habe letzte nacht mal wieder versucht mich umzubringen mit tabletten... und was ist ? war 3 mal auf toilette brechen hab nen dicken schädel und bin sogar jetzt wo ich hier schreibe wieder am online poker zocken. keine ahnung was in meinem kopf vorgeht aber ich wünschte ich hätte eine bessere chance gehabt auf dieser welt.ich lese immer das man den arsch hochkriegen soll und was unternehmen.... aber wenn ich ehrlich bin fehlt mir die kraft mich aus so 2 übermächtigen süchten zu befreien und ich bin es auch leid mich selbst zu belügen. habe das gefühl meine uhr läuft ab und ich kann nichts dran ändern. ich hoffe für alle die das hier lesen die kraft und den mut haben die sucht zu besiegen. ich hatte sie leider nicht und muss nun den letzten schritt gehen.

    ps: seit stärker wie ich und besiegt die sucht

    lebt wohl
    bad_ip_adress

  2. #2
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    49

    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    Hallo Bad,
    würde mich sehr freuen, wenn wir in Kontakt treten könnten.
    Melde dich bitte entweder hier im Forum oder im Chat?
    Es gibt einen Weg aus der Sucht u. es gibt auch Lösungen für Probleme.

    Melde dich
    #Nicole

  3. #3
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    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    Den Krieg kann man schon gewinnen, davon bin ich überzeugt.

    Aber das es sauschwer ist, das ist keine Frage:(

    Hoffe Du findest die Kraft, doch noch "Deinen Arsch hochzukriegen", denn unter dem Strich ist das Leben doch lebenswert.
    Auch wenn es oft nicht den anschein hat.

    Weihnachten ist sowieso bei so etwas immer eine besonders schwere Zeit:o

    Mach dich nicht fertig!

  4. #4
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    19

    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    Hallo Bad,

    bin zufällig im Forum und habe Deinen Beitrag gelesen.
    Ich glaube, es ist sehr schwer zu ermessen, was Du im Augenblick erleidest.

    Im Moment scheinst Du überwältigt von der bittern Erkenntnis, dass Du eben nicht alles im Griff und unter Kontrolle hast, und siehst keinen anderen Ausweg, als Dich zu vergiften bzw. Dich umzubringen.
    Gleich zwei Süchten entgegentreten zu müssen ist auch wirklich schwierig. Aus jahrelanger therapeutischer Erfahrung weiß ich wie viel Energie und Anläufe die Betroffenen brauchen, den Kreislauf der Alkohol- und der Spielsucht zu durchbrechen, aber es ist zu schaffen!!!
    Du schreibst, dass Du überall den Rat liest „dass man den Arsch hoch kriegen soll, Dir aber dafür die Kraft fehlt.
    Mir kommt der Gedanke in den Sinn, dass wir Menschen mitunter bis an die Grenze gehen müssen(und manchmal sogar ein wenig darüber hinaus, denn das hast Du getan, indem Du die Tabletten genommen hast), um letzte Reserven zu mobilisieren und sich noch einmal für das Leben entscheiden zu können.
    Vielleicht ist es gerade JETZT der richtige Augenblick, sich erneut für das Leben zu entscheiden. Denn diese Entscheidung ist wichtig zu treffen, damit Du Dir tatsächlich eine Chance gibst Deinen Süchten die Stirn zu bieten und Du wieder Dein Leben regelst und nicht die Sucht dies tut.
    Vielleicht klingt es für Dich verwunderlich, aber manchmal kann genau darin der Sinn des Lebens wieder entdeckt werden.
    Zunächst bräuchtest Du dafür gar nicht so viel machen. Tausche Dich weiter hier im Forum aus und gib dem Leben eine Chance.

    Hey Bad, ich wünsche Dir den Mut, die Kraft und die Ausdauer das Leben doch noch einmal „anzugreifen“.
    Mich würde interessieren, was Du von meinen Gedanken so hältst?

    Liebe Grüße
    Verena vom Fachstellenteam

  5. #5
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    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    Hallo Bad,
    wer hat wirklich schon einen Krieg gewonnen - ohne Opfer zu bringen und wieso kämpst Du noch, wenn Du schon verloren bist.
    Nutzt Glücksspiel wirklich dauerhaft, um verlorenes Leben - Lebensqualität - wieder zu erobern, mit Glück, wo die Grenzen des Verstandes Ausgereitzt werden.
    Als ich am Bahndamm stand, (die maskuline Art des Suizidversuchs) ... ich weiß noch den Tag, auch wenn meine Gefühlswelt ausgeschaltet, kalt war, weder Erleichterung , noch Trauer, schon keine Angst, Tot. ?
    Die Vögel sangen an einem herrlichen Augustmorgen... Ich fuhr zur Polizei und erstattete Selbstanzeige. Danach fuhr ich in die Spielhalle, wie immer.
    Ich brauchte das Glücksspiel nun für mein Überleben. Die leere Hülle Andreas ließ sich in der damaligen Situation nur durch Glücksspiel und unkontrollierten Fressen füllen. Meine Süchte sicherten mein Überleben.
    Auf dem Polizeirevier verleugnete ich einen Biedermann, einen mir bekannten Nachbarn, der Schlüsselgewalt hatte...
    Erst als die Kripo mich auf den Pott setzte, die haben gewissenhaft ermittelt - und einige Akten von spielsüchtigen Tätern vorliegen gehabt,erkannte ich, dass ich nicht allein bin. An dem Tag, an dem ich mein Geständnis unterschrieb, gehörte ich zum Kreis der Suchtkranken Glücksspieler.
    Ich besuchte daraufhin eine Selbsthilfegruppe. August 1989...
    Ich habe in der Gruppe nie über meine Suizid - Absichten sprechen können, (war das das Geheimnis des Vogelklangs?) oder nahm ich mich nicht ernst, aber: Im Sommer 2003 brauchte ich eine stationäre Therapie, weil ich durch Arbeitslosigkeit Strukturmängel vorwies.
    Mein Therapeut reichte mir einen Non Suizidvertrag , des ich ohne Überlegen zu können gleich unterschrieb. Dann kamen mir die Tränen.
    In dieser Therapie könnte ich mich wirklich befreien, von Suiziddruck, Selbstverletzungsdruck, Sozialen Ängsten, unkontrolliertem Essen und dem Rauchen. Das Glücksspiel konnte ich Gott sei Dank in der Selbsthilfegruppe lassen. Nach 10 Jahren Spielfreiheit kämpfe ich wieder um Spiel, Tod und Zweifel, ich kämpfe gegen den "Faulen Arbeitslosen Andreas" bewaffnet mit einem Geldstück gegen den "bösen Spielautomaten" Dieses Spiel aber konnte ich aufgeben, bevor der 1. Schwertstreich erging, die Münze fiel. (Wieder die Vögel am Bahnbamm)?
    Ich weiß bis Heute nicht, was mich von Tod, Psychiartrie, Gefängnis befreit hat. Ich habe heute nicht gespielt, mich nicht überfressen.
    Ich freue mich auf Morgen.
    Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem vollen Glanz - oder hinter einer Wolkendecke. Das wissen wir nicht. Aber eines ist sicher: Sie wird aufgehen. Bis sie aufgeht, brauchen wir uns über Morgen keine Sorgen machen.
    Bleibt nur der Heutige Tag. Jetzt ist 22:44 Uhr und ich blicke auf meine Angst, Heute, meinen Zorn, Heute, meine Freude, Heute, meine Tränen Heute , meine Freunde - Heute zurück und ich freue mich Morgen Abend den Geburtstag meines besten Freundes ,der mir mein Schwert aus der Hand nahm, zu feiern.
    Gott sei Dank.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  6. #6
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    3

    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    hallo

    ja ich muss sagen ich lebe noch .... und ich muss sagen das ich überwältigt bin von euren aussagen (ich bin mehr als sicher das sie von herzen kommen ) . nie hätte ich gedacht das auch nur 1 mensch auf dieser welt versteht was ich zur zeit durchleide. an dieser stelle möchte ich eines klar stellen. ich erwarte weder mitleid noch irgendeine art von verständiss. ich weiss das es mein leben ist was ich zerstöre.... nur weiss ich nicht wie ich diesen kampf gewinnen soll ? ich hatte letzten abend ein gespräch mit meinen eltern (mal wieder) und alles geht um meine sucht aber leider finden wir keinen weg . ich habe ca. 15-20 suicid versuche hinter mir aufgrund der sucht. der letzte hat mich meinen linken fuß gekostet ( 6 facher trümmerbruch) als ich aus einem fenster gesprungen bin. wie gesagt ich möchte in keinem fall mitleid nur weiss ich wirklich nicht weiter . deswegen wende ich mich mit letzter kraft an alle die das hier lesen und vielleicht mitfühlen können wie es mir zur zeit geht . bitte helft mir denn einen anderen ausweg kenne ich leider nicht .DIES IST MEINE LETZTE HOFFNUNG UND ICH BITTE EUCH VON GANZEM HERZEN DAS IHR MIR VIELLEICHT HELFEN KÖNNT.

    in ewiger angst um das eigene leben
    bad_ip _adress

  7. #7
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    555

    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    HI Bad IP,
    ich wollte hier eigentlich nicht mehr schreiben, aber weil du denkst du bist der einzigste der Suizid Versuche macht, meld ich mich halt doch. Ich habe 3 mal Tabletten genommen ( wurde jedes mal ganz kurz vor Ende gefunden) mich einmal vor den Zug gelegt( hat mich im letzten Moment der Mut verlassen) bin in einen Fluß gesprungen ( war ganz blöd ich kann schwimmen) habe mir die Pulsader aufgeschnitten auch zu früh entdeckt, also ich denk mal der liebe Gott oder wie immer man die Macht die alles lenkt nennen will hat für mich einen andern Plan.
    Für dich Bad Ip wohl auch.
    Ich habe 1982 dann meine 1. Therapie gemacht Alkoholentziehungskur so hiess das damals. Ab dann war Schluss mit saufen und auch Schluss mit Suizidversuchen.
    Gezockt habe ich allerdings absolut vernichtend.
    Dazwischen hat sich mein Vater erhängt (muss bei uns wohl in der Familie sein).
    Vor 2 Jahren fingen bei mir dann wieder die Gedanken an mich umzubringen. Aber ich wusste ja was hilft "Therapie". Ein ewiger Kampf mit Nervenärzten und Krankenversicherung ich bin privat versichert und da muss man sich vorher die zusage holen das hat bei mir dann so alles in allem 1 Jahr gedauert (wenn ich da heut drüber nachdenke seiss ich gar nicht wie ich das überlebt habe).
    Mit der 1. Therapie war ich gar nicht zufrieden vor allem mit der Therapeutin nicht die ich hatte und welchseln lassen wollte man mich nicht. Also habe ich die Geschichte nicht verlängert und bin nach 3 Wochen nach Hause.
    Die schlimmer Gedanken mich umzubringen waren weg aber gut ging es mir immer noch nicht. Das war die Zeit wo ich oft hier drin war, unzufrieden, mit jedem gestritten, am meisten mit mir selber.
    Ich habe dann von meinem NEUEN Psychater gehört dass man sich in die Psychatrie einweisen lassen kann ohne vorher abzukklären wer zahlt also nix wie ab dorthin.
    Das war dass wohl in meinem Leben die härteste Zeit. Die ganzen Schicksale dort, die jungen Menschen, zum teil noch nicht mal 20, und fast allen dort drin ging es meist noch schlechter als mir.
    Da hab ich dann 1. gelernt mich abzugrenzen, mich von andern Schicksalen nicht niedermachen zu lassen. Und 2. mich selber in den ..... zu treten und mir zuzugestehen so schlecht geht es mir doch gar nicht.
    Die 1. Behandlung dort ging dann 8 Wochen und als ich raus kam ging es mir den Umständen entsprechend wirklich gut.
    Nur ich habe eben ein schwarz-weiss Denken kommt wohl durch die Sucht die geht auch nur voll-oder gar nicht.
    Also nochmal rein in die Klappse. Diesmal allerdings nur rückwärts gemacht. Alles wieder in Frage gestellt, Versicherung weigert sch zu zahlen, aber was solls. Ich kann damit umgehen.
    Ich habe meine Süchte dadurch im Griff,
    WEIL ICH DEN ERSTEN SCHRITT NCIHT TUE! Beim Alkohol der 1. Schluck Beim Zocken den ersten Einsatz. WEIL DEN ENTSCHEIDE ICH! UND ICH WILL NICHT MEHR ABHÄNGIG SEIN!ICH WILL NICHT MEHR VON SUCHT GESTEUERT WERDEN!ICH VERANTWORTE MEIN LEBEN SELBER!
    So war ein langer Roman, ich hoffe mal er wilft dir wenigstens ein wenig. Ich denke mal mir hilft schon mir den ganzen Mist mal aufzuschreiben.

    Lieben Gruß
    Harry

  8. #8
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    Standard AW: den krieg kann ich nicht gewinnen

    Hallo an die Runde;)

    Ich habe diesen Thread gelesen ... und nochmal gelesen ... und nochmal ... und mir gehen dabei zwei Dinge durch den Kopf:

    Bad-IP scheibt: "ich hoffe für alle die das hier lesen die kraft und den mut haben die sucht zu besiegen. ich hatte sie leider nicht und muss nun den letzten schritt gehen" -> Ich kann nicht gegen mich kämpfen! Meine Spielsucht ist ein Teil von mir das immer dann am Drücker ist wenn ich meine eigene Wünsche nicht genug berücksichtige. Ich telefoniere dann mit einem Freund darüber und nehme mir gezielt etwas positives für mich vor (z:B. Pullover kaufen, in einer Bäckerei üppig Frühstücken, ins Kino) und gehe dann direkt ins Bett (der Tag mit Suchtdruck ist für mich auch "gelaufen"). Am nächsten Morgen wiegt die Vorfreude auf meine Aktivitäten höher als die depressiven Gedanken. Das ich meine Pläne umsetze liegt auf der Hand - wer soll mir denn trauen wenn ich mir selbst meine Versprechungen nicht einhalte?

    Jetzt denken viele sicher "Der hat es gut ..." - nein, ich habe nicht so mal eben meine Lebensweise geändert; es war ein hartes Stück Arbeit trotz meiner Spielgedanken und Rückfällen andere Aktivitäten überhaupt anzupacken.

    Was kann ich Bad-IP empfehlen? Es gibt sicher einige Wege aus der Abwärtsspirale rauszukommen - überlege dir welche Möglichkeiten du schon versucht hast und welche du noch nicht ausprobiert hast. Damit meine ich nicht die Auswahl der Kliniken und Beratungsangeboten, damit meine ich: Was muß passieren damit du mit deinem Leben besser umgehen kannst? (Nicht nachdenken was du alles nicht willst ... das ist allgemein bekannt) Sollte dir dazu nichts einfallen mache erstmal folgendes: Klemm dir Schuhe unter die Füße und mache einen Dauerlauf (muß kein Hochleistungssport sein - hauptsache du bis außerhalb deiner 4 Wände und nicht in einer Spielhölle) Schaffe dir einen wöchentlichen Termin für Sport! (es gibt bei den Vereinen kostenlose Probemitgliedschaften - nutze sie reichlich bis du etwas gefunden hast was dir Spaß macht - ich zB habe meinen wöchentlichen Schachabend) Hole dir einen Ausweis von der lokalen Bibliothek (dürfte nicht viel kosten - in Paderborn ist er sogar kostenlos)

    Ich vermute daß du ein suchtmittelfreies Leben überhaupt nicht kennst - da ist es in meinen Augen wenig sinnvoll erst das Spielen / Trinken aufzugeben und dann Alternativen zu erarbeiten. Ich vermute daß du eher der Typ bist der von vorneherein Alternativen braucht um sich zu motivieren.

    Irgendwo habe ich mal den Spruch gelesen (sinngemäß): "Was soll ich mit tausenden Möglichkeiten mit dem Spielen aufzuhören wenn für mich nur der eine Weg gangbar ist?" Da mußt du nur den für dich gangbaren Weg finden;)

    Einer, der erst dann aktiv geworden ist als er auf der Eisenbahnbrücke stand ...

    Ingo

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