Hallo Nany,
bin sehr angerührt durch deine Beiträge; (auch durch deinen Gerri) und suche ja vielleicht immer noch nach einer Erklärung, warum meine Ehe gescheitert ist, obwohl ich meine Frau Kennenlernte, als ich bereits vier Jahre frei vom Glücksspiel war.
Bezeichnend für meine Sucht sind erst einmal Selbstverletzungstendenzen.
Nach jedem Diebstahl, Scheckbetrug - habe ich mich vor den Spiegel gestellt und mir kräftig in das Gesicht geschlagen. So als äußere Form meiner Hilflosigkeit.
In meiner Zeit mit meiner Ehefrau habe ich alles getan, wirklich alles, soweit es zu 150% ging. Ging natürlich nicht. Mein Zwang zum Perfektionismus führte mich zu Zwangsgedanken, diese zu Mordgedanken und diese ergaben Suiziddruck. Ich konnte meiner Frau ohne Auseinandersetzungen nicht mehr begegnen. Einmal, nachdem ich einem Streit nicht standhalten konnte, schlug ich mir vor ihren Auigen mir wieder in das Gesicht.
Später teilte ich ihr meine Zwangsgedanken mit, verzweifelt, oder in der Phantasie - sie vor mir schützen zu müssen.
Meine Frau wurde später in die Psyiartrie eingewiesen.
Erst viel später erfuhr ich, daß sie ihre persönlichen "Altlasten" aufzuarbeiten hatte. Ich besuchte sie so oft wie möglich. Zumindest jedes Wochenende.
Dort sprach SIE das erste mal von Trennung in Erfahrung ihrerTherapie.
Ich wollte nicht wahrhaben, verstrickt in meinem "Ich rette Dich - um mich selber zu Retten - Syndrom". Aber unsere Ehe war nicht mehr zu retten. Als meine Frau aus der Klinik wieder kam ging sie mir aus dem Weg. Ich war inzwischen mit Psychopharmarka vollgepumt, intravenös, auch selbstverletzend, wie ich weiß!
Im Juli 2002 haben wir uns getrennt... Sie zog in ein anderes Bundesland und ich freute mich auf meine eigene Wohnung, auf meine wieder gewonnene Unabhängigkeit....
Freunde aus meiner Spieler SHG halfen bei meinem Umzug, (Danke ihr Lieben) und ich entdeckte meine Soziale Schwäche durch mein Verarmungssyndrom.
Ich begann eine stationäre Therapie.
Ich habe dort lange, lange an dem Vertag über Nicht - Selbtverletzung gearbeitet und habe - in Erkennung meiner Machtlosigkeit - mir eine Sponsorin gesucht um diesen Vertrag auszuarbeiten. Schmerz und Tränen und die Entdeckung eines liebevollen Menschen waren die Erkenntnis, (Danke Eva,Volker).
Über meine gescheiterte Ehe habe ich eine gewissenhafte Inventur geschrieben und erkannte dabei meine Charakterschächen und mein Suchtverhalten im Bezug auf Partnerschaft.Ich konnte meine Ehe loslassen.
Einen Grollbrief meiner Frau beantwortete ich unter Therapeutischer Anleitung, angemessen: was lese ich von Dir, wie geht es mir damit, was ist wahr, was stöert mich, was bitt ich zu entschuldigen, was stört mich an Dir; am Brief.
Meine Ehe war aus!
Über ein Jahr später nahm meine Ex wieder Kontakt mit mir auf und wohnt nunmeht ein paar Straßen von mir wieder entfernt. Aber nicht in einer Wohnung. Wir besuchen uns gegeneinander, sie kocht feine Mahlzeiten und ich höre ihr einfach zu, wenn sie Sorgen und Freuden hat und brauche nicht mehr ihre Konflikte zu lösen. Sie ist frei, ich bin frei. Wir sind Freunde.
Ich brauche kein Fluanxol mehr, bin frei von Selbstverletzenden Gedanken, von Zwängen und Angst vor Sozialem Verfall.
Nani , ich schreibe das, weil Dein Beitrag mich anrührt, nicht um Verhaltensregeln zu offerieren.
Es ist das Geheimnis des LOSLASSENS, das ich so schwer begreife, abwer so schön ist.
Viele liebe Grüße
Andreas