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Thema: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

    Hallo Nany,
    vielen Dank für Deinen mutigen Beitrag.
    Ein Streit, (Ehestreit) kann nie der Auslöser für eine Spielsucht sein, sondern in meiner Erkenntnis stellt es lediglich eine Legitimation dar, Spielen gehen zu können.
    Der Spielsüchtige sucht daher den Streit um sich im Groll vom Partner abzuwenden. Groll richtet sich gegen den Grollenden, der kämpft gegen sich selber, hier: Er spielt.
    Ich bin erfreut zu lesen, daß Du Dein eigenes Konto hast. Hoffentlich hast Du die Bankkarte sicher verwahrt.
    Der Beroffene - Spielabhängige - glaubt alles im Griff zu haben - solange noch eine Möglichkeit besteht, weiter spielen zu können. Hier sind diffuse Tagträme vom "Ultimativen Gewinn" - der "Alles - wieder - gut " werden lässt.
    Ich wünsche, daß Du dich in liebevoller Kraft vom Deinen Mann abgrenzen kannst, solange - bis das Glücksspiel seine Partnerin ist.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  2. #2
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    Standard AW: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

    Hallo Nany,
    genau diese Verhaltensweisen sind oft gemeint wenn wir darüber sprechen wir müssen nicht nur unser Spielen beenden, sondern versuchen, unser Verhalten zu verändern.
    Nur so kann ich wirklich abstinent sein.
    Eingebunden im Fehlverhalten eines Spielers sind Schuldzuweisungen , verschweigen eigener Probleme, Lügen um zu verstecken, undurchsichtig machen in Geldangelegenheiten - alles um sich mit eigenen Schuldgefühlen nicht wirklich befassen zu müssen.
    Auf der anderen Seite jedoch ein echt liebevoller Umgang mit dem Partner - Schwächen und Fehler des Partners akzeptierend - begründet im Hinterkopf des Spielers, so kann sie (er) mir für mein eigenes Fehlverhalten keine Vorwürfe machen.
    Und kommem diese doch, kann ich ja anstatt mich offenzulegen angreifen.
    Diese Verhaltensweise ist schwer zu erklären - und noch schwerer für den Mitbetroffenen zu verstehen.
    Andreas hat es mit wenigen Worten wohl treffend geschildert.
    All das ist nicht wirklich so gewollt oder geplant von Seiten des suchtkranken Spielers.. doch es erfolgt eine automation des Handelns um sich nicht zu öffnen.
    Deswegen ist der erste Schritt in eine Abstinenz nicht das aufhören Geld zu verzocken - sondern da darlegen seiner gesamten Indentität bei mindestens einen Menschen.. das dich öffnen - das herauslassen der eigenen Fehler Schwächen - ehrlich ALLES auf den Tisch gelegt..ab hier kann eine Abstinenz beginnen. So sehe ich es - das ist der Grundstock an sich was zu ändern, aber auch ein evtl. verstehen zu erreichen. Denn dieses Verstehen ist uns schon sehr wichtig.
    Ich kann nicht sagen, das ich mich mit dem Spielen verändert habe..es kam schleichend - aber gefährlich wie meine Suchterkrankung. Meine Verhaltensweisen haben sich meinen Suchtverhalten angepasst - und um je mehr mich meine Sucht hatte, um je weniger war ich Mensch - und Partner. Nicht wirklich bei den Menschen, die mich lieben - viel zu verstrickt im verheimlichen und mit Beschaffung neuer Finanzen um erneut meiner Sucht nachzugeben.
    Ich meine, diesen Status hat im Moment Eure Partnerschaft .. eine ganz entscheidende Phase.
    Du kannst so nicht mehr.. und er verweigert die Konsequenz des sich wirklichen Öffnens.
    Wenn das nicht ganz schnell geschieht - mit entsprechenden Maßnahmen, kannst du nur dich und die Kinder helfen - durch rigorose Abgrenzung. Und das in erster Linie und als Sicherheitsschritt sofort in finanzieller Hinsicht.
    Er ird es verstehen - vielleicht nicht zugeben.

    Eine weitere Veränderung erfolgt beim Suchtkranken mit dem erleben der eigenen Abstinenz .. aber darüber ein anderes mal, denn das ist nicht unser Thema .

    Ich wünsche Euch, das dein Mann die wirklichen ersten Schritte vollzieht - ehrlich zu sich selbst - ehrlich mindestens einen Menschen alles erzählen - von da an ist eine Gesundung möglich, wenn ich auch vom gesund werden bei einer Suchterkrankung nicht sprechen will.

    Ich hoffe, das ihr die Chance neuer Gemeinsamkeit habt - aber du siehst es richtig - es kann nur durch ihn - durch sein Wollen erfolgen.

    Lieben Gruss
    Gerri

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