Hallo miteinander,

gibt es allgemeingültige Erkenntnisse darüber, welche Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen sich bei Suchtkranken ähneln bzw. wie diese sich im Lauf der Zeit verändern oder gegenseitig verstärken?
Welche Veränderungen sind möglich, wenn der Abhängige seine Sucht erkennt und wirklich dagegen kämpft?

Als Partnerin eines Spielers merke ich, dass sich bei mir Verhaltensweisen verfestigt haben , die ich früher nie als Teil meines Charakters erlebt habe(z.B. Misstrauen; das Bedürfniss, über alles die Kontrolle zu haben; das Gefühl, trotz aller Bemühungen gescheitert zu sein)
Mein Partner war noch nie ein großer Redner, aber heute spricht er freiwillig gar nicht mehr über sich oder uns; er war nie ein gefühlsbetonter Mensch, aber heute kann er noch nicht einmal mehr nachvollziehen, wie sehr z.B. seine Lügen mich verletzen. Seine Familie zerbricht, weil sein Verhalten jedes Vertrauen zerstört hat und trotzdem hat er keine realistische Einschätzung von den Auswirkungen seiner Spielsucht, hält sie immer noch für harmlos, da er sich nicht zu den exzessiven Zockern zählt.
Er isoliert sich immer mehr, hat keinen wirklich guten Freund, mit dem er einmal reden könnte.
Seiner Meinung nach war er schon immer so, ich aber empfinde es, als ob sich bestimmte Eigenheiten massiv verstärkt haben und heute sein Verhalten dominieren. Ich habe keine Chance mehr zu ihm durchzudringen.

Ist das eine für einen Suchtkranken typische Entwicklung?

Wie war/ist das bei euch?
Freue mich über eure Antworten.

Lieben Gruß an alle
Silvia