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Thema: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

    Hallo,

    mich interessiert ob man sagen kann: Spielsucht ändert einen Menschen viel?
    Wird er irgendwann wieder wie er war?


    Mein Mann hat sich sehr gändert seit er spielt, ich kann ihm kaum mehr erkennen! Der hat mich bzw. unsere Streiten in der Ehe als Grund für seine Sucht gesehen.
    Am meistens hat ihm gestört dass ich ihm die Geschichte mit d. Aktien (wo ich fast 3 Jahre alleine gearbeitet habe und der hat noch studiert - er hat viel Geld an d. Aktien versäumt ohne mich zu fragen) oft später beim streiten vorgeworfen habe.
    Dannach hat wieder behauptet: nein, ich bin mir selbst schuld! Und dann hat auch einmal gesagt dass er sich ändern muss! (so quasi dass er "zu gut" zu mir war, was ich ausgenutzt habe ????) Aber wie er jetzt ist - möchte ich ihm nicht "haben".

    Er lässt sich nicht helfen, er s"chafft das alleine"!
    Will mir seine Kontoauszüge nicht zeigen, erst dann wenn unsere Verhältnisse besser sind, bzw. wenn ich "brav" bin (sein Spielsucht oder Geld nicht erwähne)- > er setzt mich unter Druck - ich bin im Karenz (habe seit kurze Zeit eigene Konto - da ich gesehen habe ich kann ihn nicht kontrollieren) und der setzt mich unter Druck nach d. Motto: wenn du nicht brav bist - bekommst du keinen Geld für die Sachen die wir zbs. für die Wohnung brauchen!???

    Er gibt erst zu dass dass er d. Fehler gemacht hatte, erst wenn ich darauf bestehe! Aber sein Verhalten zeigt leider nichts vom Beräen! Verhält sich als nicht einbisschen schuldig, bzw. ist ganz gefühlslos geworden.

    Ich habe auch keine Vertrauen in anderen Sphären. Und er will mir nicht irgendwas beweisen. Bemüht sich nicht!

    Wenn ich reden will dann hört wenig zu und dann fragt mich: woher hast du die Kraft so viel zu reden?

    Nach seine Fehler oder Provokationen will sich überhaupt nicht entschuldigen. Ist seit September im Ausland, kommt monatlich auf paar Tage- wo er wieder arbeiten muss (in letztes Jahr hat er immer in der Arbeit gespielt und bis spät geblieben).

    Wir haben aber 2 kleine Kinder. Früher war er ein toller Vater.
    Ich will ihm Vertrauen, aber sein Wort leider ist nicht genug und das sieht er nicht ein. Ich würde ihm nicht mehr Spielsucht erwähnen, wenn er wirklich zeigen würde dass er "trocken" ist und mir gegenüber auch fair wäre (vor allem erwarte ich mehr Respekt).

    Ich bin einzige die für diese Ehe kämpft, die immer reden will und er... distanziert sich, ist gleich agressiv usw.
    Ich denke am besten ist sich scheiden zu lassen. ich habe keine Kraft mehr. Aber es wird mir sicher schwer mit 2 kleinen Kinder. Manchmal frage ich mich: Ist es Wahr was mir passiert, möchtet er wirklich überhaupt nicht redem, nicht sich mit mir "einigen"? Wieso? Ich bin wirklich verzweifelt!
    P.S. entschuldigung dass es einnisschen durcheinder und konfus ist!

  2. #2
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    2

    Standard AW: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

    Hallo Ziggy und alle anderen

    Wenn ich deinen Beitrag lese, erkenne ich meinen Mann wieder. Er ist spielsüchtig und du hast recht, irgendwie kann ich es nicht verstehen, es geht über meinen Verstand hinaus wie er so weit reinrutschen konnte. Er hat mich jahrelang belogen. Hat sich überschuldet, natürlich merkte ich, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber immer wenn ich ihn darauf ansprach wieso das Geld nicht reicht ist er mir ausgewichen. Eigentlich behauptet er heute sogar, dass ich Schuld daran bin, dass er soweit gegangen ist. Ich hätte ständig Ansprüche. Ansprüche auf Urlauf, Ansprüche auf Kleider, Schuhe etc. dabei stimmt das gar nicht. In Tat und Wahrheit haben wir die letzten Jahre nur von meinem Gehalt und Ersparten gelebt, weil ich einfach nicht die Augen öffnen wollte um die Wahrheit beim Namen zu nennen. Bis er im Februar letzten Jahres mit der ganzen Wahrheit heraus gerückt ist und mir gestanden hatte, dass wir über 70000 Schulden hatten! Ich weiss bis heute nicht wie er sich dieses Geld ergaunert hat von Visa Carten und diversen anderen Kreditanbiedern - auf die ich auch eine Wut habe. Aber erst als ihm das Wasser bis zum Halse stand und die beste Lüge nichts mehr gerettet hätte, hat er die Wahrheit gesagt. Ich hasste ihn, aber Hass ist nicht Gleichgültigkeit. Deshalb habe ich meine Eltern um Hilfe gebeten. Mit ihrem letzten ersparten haben sie uns geholfen. Und ich habe meinem Mann klare Regeln aufgestellt. Nach etwa 7 Monaten gerade als ich wieder Mut für eine gemeinsame Zukunft gefasst hatte und die Sonne wieder in meinem Herzen aufging hat er schon wieder 18000 Schulden in 2 Monaten zustande gebracht. Diesmal hatte er seine Mutter gebeten mir diese Böse-Botschaft zu überbringen, er fleht mich an ihn nicht zu verlassen. Ich dumme Kuh - und so nenne ich alle die an die Liebe glauben - bin immer noch bei ihm! Er geht jetzt zu einem Psychologen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob es ihm hilft. Und ich kann auch nicht verstehen, wieso er nachdem alle Probleme - von meiner Sicht aus - gelöst waren er wieder damit angefangen hatte.
    Ich versuche wirklich alles ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist, dass ich ihn liebe dass es auch andere Menschen gibt die ihn lieben... Ich möchte eigentlich Kinder und eine Familie gründen. Ist das aber überhaupt noch möglich? Kein Vertrauen, Angst mit jedem Satz den er spricht eine neue Schuldentonne vor mir zu sehen... Ich weiss nicht wie deine Lebensgefährtin/Frau sich gefühlt hat.
    Auch lese ich hier öfters, dass es die Ehemänner sind die Spielsüchtig sind. Und die Frauen heben zu ihnen. Würde ein Mann dasselbe für seine Frau tun? Hättest du es getan?
    Gruss, Hella

  3. #3
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    Standard AW: Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen

    Hallo Hella,
    vermutlich wäre ich nicht bereit, dieses alles zu erdulden.
    Ich denke schon, das Männer im allgemeinen sich nicht so schnell in die Opferrolle drücken lassen.
    Entschuldige - aber ich habe das Gefühl, das es viele Frauen von Suchtkanken so tun - und sich sagen, ich muß es erdulden - im Guten wie im Bösen...
    Das diese Menschen dabei zu wirklichen Opfern werden, liegt auf der Hand.
    Aber sie nehmen dabei auch oft die eigenen Kinder mit in diese Rolle.

    Ich denke schon, das eine Beziehung mit einem suchtkranken Spieler nur mit einer konsequenten Handlungsweise - Grenzabsteckung - möglich ist.

    Wenn ein Spieler Inkonsequenz beim Partner bemerkt, wird er sie vermutlich ausnutzen, um KONSEQUENT seine Sucht auszuleben.

    Es ist keine Hilfe, wenn du die Schulden eines Spielers übernimmst - er sieht sich dadurch aufgefordert sein Verhalten - um es harmlos zu sagen - nicht zu ändern.

    Du solltest anfangen zu trennen - und ganz rigoros zunächst das Finanzielle.
    Es könnte bis zu dem Punkt gehen, wo du Unterhalt für Eure Kinder - Miete - und deinen Unterhalt direkt von seinen Verdienst auf ein eigenes Konto überwiesen wird, auf das er keinen Zugriff hat.

    Ihm muß klar werden, das niemand mehr bereit ist, seine Sucht zu akzeptieren und dessen Folen zu tragen. Das hast Du, deine Eltern - und jetzt letztlich auch seine Eltern getan. Warum also soll er aufhören?
    Natürlich ist das kein bewußter Gedanke bei ihm - nehm ich mal so an - aber sein Unterbewußtsein zielt voll darauf ab - und wird ihn in einen schwachen Moment voll in seine Sucht zurückwerfen.

    Deine Eltern wollten dich helfen - nicht seine Sucht unterstützen - das ist mir schon klar. Und du wolltest IHN und EUCH helfen...

    Das verstehe ich. Aber diese Hilfe hätte mit Bedingungen verknüpft sein müssen - z.B. sein Gehalt auf ein Konto zu schicken, auf das er zunächst mal keinen Zugriff hat.

    Auch das er weiterhin Kreditkarten mit sich führt, ist wenig verständlich.

    Es beweist, das er im allgemeinen überhaupt keine Absicherung getroffen hat - und daher bleibt eigentlich nur zu hoffen, das wirkliche Ernsthaftigkeit im Bezug auf Spielfreiheit in ihm ist.

    Fast alle Spielsuchthelfer raten dazu, das der Spielsüchtige den Umgang mit Geld neu erlernt.
    Dazu gehört, das man mit recht geringen Summen anfängt - und darüber peinlich genau Buch führt. Aber auch, das man für seine Familie als Suchtkranker Sicherheit gewährt, indem man zunächst auf Kontovollmachten und Bankkarten verzichtet.

    Auf deine Frage.. nein, ich wäre als Mann nicht bereit, das zu erdulden.

    Im übrigen..schön das du hierher gefunden hast..herzlich willkommen.

    Lieben Gruss
    Gerri

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