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Thema: Perspektiven

  1. #1
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    Standard Perspektiven

    Hallo liebe Freunde,
    bin gerade sehr beschäftigt hier bei meiner "Maßnahme zur Beruflichen Widereingliederung" - einem derzeitigen Betriebspraktikum im Rahmen dieser Maßnahme, das von meinem zuständigen Job - Center mit Bildungsgutschein gefördert wird. - Ich bin seit August 2000 arbeitssuchend.
    Nun habe ich diese Maßnahme, die mit einer Rechtsbelehrung gestatet ist, (Androhung auf Kürzung des ALG II, nach § .. SGB II ) nur scheinbar bereitwillig, aber innerlich rebellierend begonnen. Der einzige Punkt, der mich reizte, war die Aussicht, mich mit Langzeitarbeitslosen auszutauschen, Betroffens zu diskutieren, begleitend Anteil zu nehmen. Kenne ich ja von dem Weg zur Genesung meiner Spielsucht.
    Leider hat sich dabei der Kontakt zu einem Mitstreiter verloren, ich habe nur seine E-Mail Adresse und die mag der Server nicht, kommt unzustellbar zurück. Das tut mir schon weh. Beim Bildungsträger, der mich bertreut, gigt die Betreuerin sich verschlossen, (Wahrung von persönlichen Daten nach
    § ... BDSG. Werde aber weiter forsche, denn ich merke, daß mir wieder einmal ein Interesse an einem Menschen gewachsen ist, von ich mir wünschte, er könnte mein Freund sein.
    Ich habe tendenziös Schwierigkeiten, Freundschaften aufrecht zu halten, löse mich sehre schnell und es braucht noch nicht einmal eine Kränkung - von wem auch immer vorausgegangen zu sein.
    Es ist die Angst, mit Menschen zu spielen, sie als Marionette meiner Eitelkeiten zu mißbrauchen. Ich mag Dich nur, wenn ich dich brauche ...
    Nichtmelden erlebe ich in diesem Kontex als Kränkung, die sich wieder auf meine Verhaltensweisen meiner aktiven Spielerzeit beziehen, also "Alte Bekannte"
    Dieser Freund ist als Praktikant bei einem Bildungsträger und übt sich dort in die Dozententätigkeit für EDV - Schulungen ein.
    Ich bin als Praktikant bei einem Bildungsträger und übe mich für die Tätigkeit in Kaufmännisch /Adminstrativen teil ein.
    Weiterhin laufe ich real Gefahr, meine Langzeitarbeitslosigkeit zu verlieren. will das aber noch nicht realisieren.
    Freitag führe ich ein Gespräch - mit dem Chef von meinem Praktikumsbetrieb, ein langjähriger Freund von mir.
    Bei diesem Freund hält die Freundschaft und ich frage mich , ob es nur die Zweckgemeinschaft der Spieler - SHG ist. Das will ich alleine nicht glauben.
    Vor allem schwer zu glauben ist, daß ein Freund sich bedingungslos für mich einsetzt und ich muß nicht leisten, ackern, seine Konflikte lösen.
    Ich brauche nur "mein Ding machen".
    Meine Kaufmännische Erfahrung selbstbewußt umsetzen.
    Und das, was ich in den 6 Jahren Arbeitslosigkeit verloren habe, kann auch ich wiederfinden.
    Zeit und Geld sind verspielt. - unwiederbringlich, - das Wertgefühl lässt sich wiederherstellen.
    Daß ich Anno 2000 Arbeitslos wurde, hat im Klartext nichts mit meiner Spielsucht zu tun, der Betrieb, bei dem ich 23 Jahre beschäftigt war, meldete Insolvenz an.
    Gut ich habe die Pleite ausgesessen, bewegungslos in einer Depression.
    Nun aber kommen Perspektiven!
    Es sind wirklich Freunde da.
    Ich habe gegenwärtig den Wunsch, daß ich diesen Freund unbürokratisch - ob mit oder ohne E - Mail wiederfinden kann , um mich mit ihm auszutauschen - und ihm und Euch zu sagen, mir geht es gut.
    Ich setze das in das Forum, weil das Thema Freundschaft gegenwärtig mein zentrales Thema ist und ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  2. #2
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    Standard AW: Perspektiven

    Hallo Andreas,
    also erstmal ich betrachte dich als einen Freund und ich bin Froh dich zu kennen, mehr als nur ein "Mitstreiter"!
    Mir ist aufgefallen, das Du erst sagst:t "Mitstreiter", also soviel wie Kamerad und dann von einem "Freund" sprichst.
    Ich habe ganz viel freundschaftliche Kontakte- und tausche mich intensiv aus, aber davon ist keiner mit dem ich über "Alles reden" kann. Das verteile ich auf mehrere Freunde das intime Zuhören- und Reden.
    Es ist ein Geben und Nehmen und ich suche mir Menschen aus, die in sich ruhen mit sich klarkommen und ihr Leben meistern können.
    Ich wünsch dir jedenfalls das du ihn findest

    Bis Fulda oder Freiburg

    g24h
    Claus

  3. #3
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    Standard AW: Perspektiven

    Hallo Andreas,
    viele Jahre meines Lebens war ich in meiner Sucht gefangen.
    Wollte keine Freundschaften - keine Freunde, denn sie hätten letztlich versucht mich aus meiner Sucht heraus zu holen - und ich fand es toll zu spielen und wollte es lange gar nicht anders.
    Bekannte entfernten sich ..und selbst bei großer Sympathie lies ich mich nie auf eine zu intime Freundschaft ein.
    Hinter meiner Mauer, die ich als Versteck hatte ,lugte ich höchstens dann und wann mal vor.
    Es wäre also vermessen, wenn ich sagte, ich habe Freunde aus meiner nassen Zeit - nein - ich lies Freundschaften nicht zu.
    Staunend stehe ich nun da und sehe in meinen Bekanntenkreis gewachsene Freundschaften..die sich über jahrzehnte entwickelt haben. Ja..gerne hätte ich auch so einen Freund, mit den ich viele Jahre Erinnerungen habe.Gemeinsam auch mal über vergangenen Episoden sprechen könnte.
    All das habe ich nicht - auch da war meine Sucht und ich mich selbst im Wege.
    Als ich endlich in meine Abstinenz kam, wollte ich Freundschaften aufbauen.
    Meistens war es jedoch für kurze Dauer..irgendwie verlief es immer im Sande - und mir selbst gab ich eigentlich dafür nur recht selten die Schuld.
    Irgendwie meine ich, ich habe verlernt richtige Freundschaften zu knüpfen.
    Vielleicht erwarte ich zuviel..den Freundschaften brauchen Zeit zum wachsen.
    In meiner Euphorie alles schnell wieder gut zu machen werde ich wohl so manch anderen Mensch schon vergraulen.
    Ich habe einen Freund, den ich seit Jahren kenne - auch zwei weitere die ich als Freund bezeichnen würde.
    Jedoch war ich es nicht, der diese Freundschaften erhielt..es war meine Partnerin die in der Lage ist, Freundschaft zu bekannten Ehepaaren zu pflegen. Nicht mein Verdienst -
    und eines fehlt trotzdem - das gemeinsame erleben bestimmter Dinge mit diesen Freund - ein Stück gemeinsamer Vergangenheit vielleicht. Das fehlt..denn meine Zeit brauchte ich für mich.
    Heute weiß ich, das das wichtigste Geschenk welches man erhalten kann, die Zeit ist, die ein anderer Mensch für mich hat.
    Es ist auch die Zeit, die man sich nimmt, um über die Gedanken seines gegenüber nachzudenken.
    Ich bin wichtig für Menschen, wenn ich mir Zeit für diesen Menschen nehme..ob in der Liebe oder in der Freundschaft..bereit sein, einen Menschen anzunehmen- versuchen sein Denken zu erfassen.
    Das ist für mich die Basis für Freundschaften ..und auch letztlich für Liebe.
    Widme ich einen Menschen keine Zeit..erhalte keine Zeit von ihm..weil er vielleicht IMMER was anderes hat..dann ist natürlich Freundschaft nicht möglich.
    Desgleichen wenn ein Mensch nur Zeit damit verbringt klar zu machen was er denkt, ohne darüber eine Sekunde zu verschwenden, was ich denke..und natürlich auch umgekehrt.
    Das ist verlorene Zeit. Freundschaft und miteinander unmöglich.
    In diesem Sinne hoffe ich, das jemand Zeit für dich hat - und du dir Zeit für jemand anderen nimmst..wirkliche Zeit.
    Andreas..dann wird es sicher gelingen neue Freundschaften zu finden.

    Herzlichen Gruss
    Gerri

  4. #4
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    Standard AW: Perspektiven

    Hallo Gerry, hallo Claus,
    bin sehr angerührt von euren Feed - Backs, tun mir sehr gut.
    Ich will die Freunde, die Freundschaften hoch aachten, es ist etwas wunderbares.
    Sagen zu können, was in mir ist, zuhören zu können.
    Ich habe viel erben können in der letzten Zeit
    und ich wachse daran.
    Danke von Herzen
    Andreas

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