Liebe Freund/Innen,

ich begleite seit längerem jetzt wieder die Beiträge hier im Forum, ereifere mich, beteilige mich und so nimmt es mich nicht wunder, dass etwas mit mir geschieht.
Es ist ein virtuelles Meeting, eine Dimension - Computer als Daddelkastenersatz oder nutze ich sie als Möglichkeit für ein brauchbar konstruktives Medium, sprich Werkzeug meiner Genesung.
Ich erlebe - und erlebe weiter, daß hier Hass geschürt wird, aus Unverständnis, oder weil hier nicht verziehen wird.
Hass: Als ich am Spielgerät saß: Wohin mit meiner Wut? In meiner Spielerkarriere habe ich einen Flipperautomaten kaputt geschlagen, meine Hände blutig am Panzerglas ...
Ich hatte kein keinen realen Gegenüber!
Hier im Forum kann ich diese Spielchen weitertreiben, meinen Groll pflegen, Hass schüren, ungeachtet dessen, dass der User am anderen Rechner auch ein Mensch ist. Ich habe ja wieder so eine dämliche Kiste vor mir, die nicht so will wie ich.
Der Mensch mir gegenüber ist ja begreiflich. Ich kann den anfassen, Real, ihm die Hand geben, in die Augen schauen, ihm zuhören, mich aussprechen, unterbrochen werden, streiten, weinen, ihn umarmen.
Menschliche Nähe spüren.
Claus, ich danke Dir besonders, in Dir einen solchen Menschen, einen Freund zu wissen.
Meine Rechhabereien, mein Dickschädel, mit dem ich so übel aufstossen kann verlieren sich , wenn mein Gegenüber begreiflich wird.
Ich kann gut formulieren, bin ein grossartiger Geschichtenerzähler. Wenn ich an der Tasstatur sitzte nehme ich oft meine Gefühle nicht mit.
Vieles bleibt in meinem Herzen.
Ich habe jetzt wieder eine handschriftliche Inventur über mein Leben geschrieben, wieder eine Geschichte, aber mit Tränen in den Augen und einem unterdrückten Schrei auf den Lippen. In Gemeinschaft mit anderen Schreibenden, sonst hätte ich gebrüllt!!
Mein verpfuschtes Leben, meinen Groll, Hass, Zorn - meine Selbstverletzungen, raus damit.
Niemand kann mir meine Verantwort für meine Spielabstinenz klauen und ich schmeisse sie dem Hass nicht zu Füssen.
Die Heiermänner habe stets ich selber in den Geldeinwurfschlitz geworfen!
Ich durfte meine handgeschriebene Inventur mit einer Freundin und mit einem Freund teilen, wieder begreiflich, wieder endlich in einer Umarmung.
Ich brauche Nähe, um mich von meinem Starrsinn zu befreien.
Scheißegal, wie lange ich spielfrei bin.
Ich bin Gestern in mein Meeting gelaufen!, weil es mir gut ging!!
Und ein Freund sagte mir, daß er mich körperlich über 2 Wochen vermisst hat. Zwei Wochen, die ich am Treffen nicht dabei war.
Ich kenn meine Stärke, der Kraft des Zuhörens.
Der Demut der Augenhöhe. Dieser Freund brauchte ein Zweiergespräch.
Ich bin mit schwerem Kopf nach Hause, schlief nicht gut,
aber Heute Morgwen bin ich doch frisch und munter aufgestanden und weiß meiner Sozial- Phobie etwas entgegen zu setzen:
Einen liebevollen Umgang mit mir selber: Gemütliches Frühstück, beim Rasiesen nicht geschnitten, da keine Hektik, genussvolle Straßenbahnfahrt, noch Ruhe im Büro, Kollege kommt gleich, Kaffee ist für uns beide gekocht.
Ich habe meine Struktur. Dafür brauche ich aber ein aufrichtiges Feedbach. Das, was der Freund mir Gestern Nacht gab.
Darüber Schlafen. Wenn ich nicht gut schlief quälen mich noch Ressertiments oder meine ollen Selbstzweifel?
Mein Hass floss an der Iller ab, es war und ist ein mühsamer Weg, hinabzusteigen, vom lebenserhaltenden (spielerhaltenden) Größenwahn, aber der Weg ist richtig.
Ich äussere den Wunsch an alle Teilnehmer dieses Forums:
Lasst den Frieden der Genesung einen Tag in euren Herzen wohnen.

Andreas