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Thema: vorbei gehen

  1. #1
    Registriert seit
    17.05.2007
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    3

    Standard vorbei gehen

    Hallo Zusammen,

    dies ist mein erster Versuch in einem Forum überhaupt. Was ich mir davon erhoffe - bin weit von Hoffnung entfernt aber man weiss ja nie.

    Wer oder was bin ich: 39 Jahre alt, männlich, verheiratet, 2 Kinder (3&7J.)
    Damit hört die eindeutige Definition eigentlich schon auf.

    Bin ein Partner für meine Frau und doch nicht, bin ein Vater für meine Kinder, und doch nicht.

    Mit meiner Frau teile ich die Sorgen, wir finden eine Lösung für alles wichtige. Das größte Risiko in unserem Leben bin jedoch ich durch meine Sucht. Meine Kinder lieben mich und brauchen einen Vater der präsent ist.

    In Taten und Gedanken bin ich aber weit öfter bei meiner Sucht als bei meiner Familie. Ich verspiele unsere Wünsche, unseren Urlaub, alles was wir uns eigentlich leisten könnten und irgendwann auch unser Haus. Wenn ich nicht ändern kann werde ich unsere Existenz zerstören.

    Der Grund - ich kann nicht vorbei gehen - nicht vorbei gehen - nicht an den Spielhallen auf deren Parkplatz mich mein Auto mal wieder abgesetzt hat obwohl ich eigentlich irgendwo anders hin wollte. Nicht an den Spielhallen die meinen Weg zufällig kreuzen.

    Ich hatte vor ein paar Wochen ein Gespräch bei der Suchtberatung, die Fortsetzung hat sich aus gesundheitlichen Gründen verzögert. Ich habe einen neuen Termin Ende nächster Woche. Das ist kurzfristig aus suchtfreien Perspektive, unerträglich lange aus meiner.

    Ich wäre daher um jeden Hinweis froh für jeden Hinweis dankbar mit welchen Tricks ihr vorbei geht, wenn ihr es schafft vorbeizugehen - was ich jedem von euch wünsche.

    In diesem Sinne - schönen Vatertag

  2. #2
    Registriert seit
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    324

    Standard AW: vorbei gehen

    Hallo Myproblem,
    dein Bericht hat mich an mich selbst erinnert, habe mit 38 Jahren angefangen mir deswegen Hilfe zu holen.
    Habe das schon mal beschrieben hier, siehe:
    "wie werde und bleibe ich abstinent vom Glücksspiel. Teil I + II
    http://www.spielsucht.net/vforum/showthread.php?t=2117
    http://www.spielsucht.net/vforum/showthread.php?t=2118

    Als Trick zum Aufhören, kann ich Dir sagen: "Einfach nicht Anfangen"!
    oder besser
    Wenn Du Spieldruck hast, dann versuche daran zu denken wie war das beim letzten Mal Zochen, danach bei Dir????
    Daran wirst Du dich bestimmt erinnern, Oder?

    Gibts denn in deiner Nähe keine Spielerselbsthilfegruppe oder eine offene Suchtgruppe, wo Du dich "aussprechen kannst"?

    http://www.gluecksspielsucht.de/Adressen
    http://www.anonyme-spieler.org/gruppen.htm

    Ich bin Seinerzeit in meiner Not auch zu Alkoholiker SHG's gegangen oder die Telefonseelsorge angerufen.

    Auch Dir einen schönen Vatertag
    Claus

  3. #3
    Registriert seit
    17.05.2007
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    3

    Standard AW: vorbei gehen

    Hallo Cl@us

    Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Es ist schon ein komisches Gefühl für mich, mich mit jemandem quasi anonym über das Thema zu unterhalten, v.a. wenn man die Sache bislang zu 95% mit sich selber versucht auszumachen.

    Zu deinem Trick - das Gefühl beim "letzten Mal" gerät mit der Zeit in Vergessenheit - meistens zu schnell für mich.

    Es fängt langsam an, 50 Euro heute, 100 Euro morgen und dann stelle ich fest dass du wieder 500Euro verloren hast, Dann kommt die Erkenntnis, dass das "wieder reinholen" nicht funktioniert und sich die Spirale wieder dreht.

    Dann kommt der Schock, das miese Gefühl, Magendrücken und bei mir oft noch Rückenschmerzen weil die innere Verspannung sich auf den ganzen Körper überträgt. Ich glaube da setzt dann die Verdrängung ein. Ich lenke mich ab, hole mir meine positiven Belohnungen aus dem Alltag v.a. aus der Familie bis man sich mal wieder einredet, das es vorbei ist.

    Ist es aber nur bis zum nächsten Mal, Frust hier, Ärger da und weiter in die nächste Runde in die andere Welt, in der man alles andere vergisst.

    Ich werde deinen Trick trotzdem versuchen. Der kritische Punkt für mich ist die Frage, wann das schlechte Gewissen das für das Nicht-Spielen gut ist, so negative Auswirkungen auf den Rest des Lebens hat, dass es mir auch wieder schadet, z.B. in ein ich schaffe es sowie so nicht und ist doch eh alles egal Gefühl was wieder in der Sucht endet.

    Das ist der vielleicht auch der Spagat, den ich lernen muss. Ich denke ich muss versuchen mir das schlechte Gefühl so abzuspeichern, dass ich es als Schutz bei Bedarf herausholen kann ohne mich selbst herunterzuziehen wenn es gerade gar nicht notwendig ist.

    Deinen Erfahrungsbericht werde ich auch noch lesen.

    Vielen Dank so weit und alles Gute bis die Tage.

  4. #4
    Registriert seit
    17.05.2007
    Beiträge
    3

    Standard AW: vorbei gehen

    Hallo Cl@us

    Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Es ist schon ein komisches Gefühl für mich, mich mit jemandem quasi anonym über das Thema zu unterhalten, v.a. wenn man die Sache bislang zu 95% mit sich selber versucht auszumachen.

    Zu deinem Trick - das Gefühl beim "letzten Mal" gerät mit der Zeit in Vergessenheit - meistens zu schnell für mich.

    Es fängt langsam an, 50 Euro heute, 100 Euro morgen und dann stelle ich fest dass du wieder 500 Euro verloren hast, Dann kommt die Erkenntnis, dass das "wieder reinholen" nicht funktioniert und sich die Spirale wieder dreht.

    Dann kommt der Schock, das miese Gefühl, Magendrücken und bei mir oft noch Rückenschmerzen weil die innere Verspannung sich auf den ganzen Körper überträgt. Ich glaube da setzt dann die Verdrängung ein. Ich lenke mich ab, hole mir meine positiven Belohnungen aus dem Alltag v.a. aus der Familie bis man sich mal wieder einredet, das es vorbei ist.

    Ist es aber nur bis zum nächsten Mal, Frust hier, Ärger da und weiter in die nächste Runde in die andere Welt, in der man alles andere vergisst.

    Ich werde deinen Trick trotzdem versuchen. Der kritische Punkt für mich ist die Frage, wann das schlechte Gewissen das für das Nicht-Spielen gut ist, so negative Auswirkungen auf den Rest des Lebens hat, dass es mir auch wieder schadet, z.B. in ein ich schaffe es sowie so nicht und ist doch eh alles egal Gefühl was wieder in der Sucht endet.

    Das ist der vielleicht auch der Spagat, den ich lernen muss. Ich denke ich muss versuchen mir das schlechte Gefühl so abzuspeichern, dass ich es als Schutz bei Bedarf herausholen kann ohne mich selbst herunterzuziehen wenn es gerade gar nicht notwendig ist.

    Deinen Erfahrungsbericht werde ich auch noch lesen.

    Vielen Dank so weit und alles Gute bis die Tage.

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