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Thema: Statusbericht :-)

  1. #1
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    Standard Statusbericht :-)

    Hallo zusammen,

    also ich muss sagen ich finde alles etwas kompliziert im Moment.

    Ich bin innerlich am wanken. Will ich trocken sein? Will ich lieber spielen? Ich kann mich einfach nicht entscheiden.

    Das Problem ist, ich bin nciht stolz auf mich wenn ich nicht gespielt habe. Ich empfinde daraus keine Befriedigung oder das Gefühl innerer Stärke. Eigentlich fühlt es sich nur schlecht an.

    Stolz bin ich , wenn ich meine Wohnung sauber gemacht habe oder bei der Arbeit einen guten Job geleistet habe. Gut fühle ich mich wenn ich mit Disziplin jeden Tag meine Rückenübungen gemacht habe oder wenn ich irgendetwas anderes kompliziertes geschafft habe. Aber irgendwie nciht wenn ich nicht spiele. Stolz bin ich wenn ich spielen war und hatte keinen Kontrollverlust. Wenn das Spiel keine übermäßige Macht über mich hatte.

    Aber wenn ich gar nicht mehr gehe, dann fühle ich mich nicht stark oder so.

    Jetzt nochmal zu den Gründen des aufhörens. Ich habe den EIndruck, aber nur mein Eindruck, dass 90% der Spieler wegen äusseren Umständen aufhören.

    Druck des Partners, oder eben das Normalste: Akute Geldnot. Keine Kohle mehr zum zocken und vielleicht auch nicht mehr zum leben, aber wenn das Gröbste überstanden ist finanziell, dann geht es bei den meisten doch wieder von vorne los.

    Ist es eignetlich schon geschehen, dass der Spieler seinen Partner verlassen hat weil er keinen Bock mehr auf diese Kontrolle und des Druck hatte?

    Ich lese das hier nur andersherum. Angehörige die sich das Verlassen überlegen. Aber doch auch ein Spieler kann so genervt sein, dass er geht. Also ich habe mal gesagt zu meinem Mann, wenn Du es nicht mit mir aushälst gehe ich freiwillig. Ich habe keine Lust auf diese ewigen Kontrollen und so.

    Hat jemand von den Spielern bei Euch das auch schon mal gedacht?

    Lieben Gruss
    Monika

  2. #2
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    Standard AW: Statusbericht :-)

    Hallo Monika,
    obwohl ich in einer guten Beziehung lebe, habe ich bevor ich aufhörte zu spielen, der Bequemlichkeit wegen schon überlegt, ist es nicht einfach besser allein zu bleiben.
    Vermutlich jeder Süchtige.
    Aber in wachen Momenten wurde mir klar, was für ein Unsinn ich da dachte.
    Ich überlegte ernsthaft ob ich meine Beziehung meiner Sucht opfere...
    Wenn jemanden seine Sucht lieber ist, als der Umgang mit Menschen die ihn lieben..dann muß er halt so leben. Aber meinst du wirklich ein solcher Mensch handelt normal ?
    Zeigt es nicht, das ein solcher Mensch im Begriff ist das Menschsein aufzugeben, wenn die Sucht stärker als die Liebe ist?
    Ich finde es wirklich traurig..
    Jeder hat seine eigene Entscheidungen..allein zu leben..oder in einer Beziehung..in einer Liebe. Wenn Liebe nicht mehr da ist, wird es wohl auch besser sein eine Beziehung zu beenden.
    Jedoch Gedanken zu haben ich gehe weil er/sie mein Spiel stört..mich nicht meine Sucht leben lässt, zeigt wie krank ich bin.
    Ja Monika..in manchen deiner Einträge finde ich auch ein Stück mich selbst..ein Stück meiner Krankheit.
    Gedanken die ich dachte und manchmal nicht wagte zu formulieren, weil sie zu grotesk schienen. Du sprichst es einfach aus..
    ich bin wie ich bin..nehmt mich so..oder..lasst mich einfach mein Leben leben.
    Merkst du eigentlich nicht, wie sehr du Süchtig bist und der Hilfe bedarfst bei der fortgeschrittenen Gleichgültigkeit dir selbst und anderen gegenüber?
    Das Spiel dich immer mehr im Bann zieht,,du selbst deine Beziehung opfern wirst..wenn nicht heut dann morgen..
    Man bleibt nicht immer jung und schön,,und es werden sicher Zeiten kommen da bist du alt und schwach...wirst kein Geld haben weil das Spiel immer mehr besitz von dir ergreift..allein..krank..arm.
    Ist das dein Ziel?
    Bei einer solchen Zielsetzung verstehe ich dich..bei einer anderen..Mensch Moni..hole dir doch endlich wirkliche Hilfe ins Boot.
    Spielen ist nicht das Leben..sondern Freude auf das Morgen..auf das übermorgen..auf Gemeinsamkeit die man erleben darf - Freude auf den Partner..nicht auf das Spiel. Ja, das ist Leben..und nicht arm und einsam sterben,,und mit jeden Euro den du verspielst stirbst du ein kleines bißchen mehr.
    Ja..ich schätze dich Monika..weil du Dinge nicht verschleierst..aber es tut weh, wenn du immer mehr in den Irrgarten gefangen wirst, der dich umgibt. Der dir deine Normalität nimmt..was anderes Spüren und Fühlen können als den Kick und die Freude am Spiel, das ist Menschsein, leben.
    Ich teile mich hier im Forum nur noch sehr sporadisch mit..
    dein Eintrag hat mich bewegt es wieder einmal zu tun.

    Mir steht nicht zu dich zu maßregeln..oder loszubrüllen..das möchte ich auch gar nicht tun. Aber es macht traurig, dich verlieren zu sehen..

    Wünsche dir wirklich ein posiives heute und morgen - und denke mal darüber nach, wohin dich die Spielsucht im Moment treibt.

    Ja..Sucht ist erbarmungslos stark..wir müßen stärker sein, als unsere Sucht..sonst verlieren wir unser Menschsein im Spiel.

    Alles was du schreibst..was du so gern möchtest..Spielen gehen....kontrolliert..das du dich darüber Gedanken machst alles abzubrechen, was dich davon abbringen will..das finde ich wahrlich krank.

    Ich hoffe du findest deinen Weg..raus aus der Sucht..um mit deinem Partner eine neue Zeitrechnung zu beginnen.

    Lieben Gruß
    Gerri

  3. #3
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    Standard AW: Statusbericht :-)

    Hallo Gerri,

    ich danke Dir für Deine Antwort.
    Du hast recht. Die Brücken abzubrechen bedeutet weglaufen.

    Ja ich bin süchtig, sogar sehr süchtig. Ich hänge voll drin. Die meisten die aufhören tun das allerdings aus äusserem Druck. Das möchte ich aber nicht. Ich möchte es selber wollen. Ich möchte an den Punkt gelangen wo ich es selber will.

    Richtige Hilfe holen??? Ich habe am Montag einen Termin in der Gütersloher Sucht Ambulanz, da in der Suchtklinik. Und ich habe mir geschworen, wenn ich im Januar noch ein Problem damit habe, dann gehe ich stationär nach Gütersloh.

    Ich bin selber sehr traurig heute. Folgendes ist geschehen. Ich war natürlich spielen. Ich kann meinen Tag bereits in der Halle beginnen. Und ich habe gewonnen. Es war mal wieder das saugeile Gefühl. Ordentlich zu gewinnen.

    Und dann bin ich nach der Arbeit nochmal gefahren, dann einkaufen, und dann nochmal. Es ist schon ein Wunder dass ich jetzt nicht bin.

    Und weisst Du was? Von meinem Hammergewinn sind 50 EUR plus über.

    Der Rest ist weg. Und genau das ist mir jetzt ein paar mal geschehen. Habe mein Limit eingehalten, allerdings extrem gute Gewinne einfach wieder verzockt. Das geht so schnell. Und hinterher. also jetzt, spüre ich es körperlich.

    Ich könnte erbrechen gehen. Mir ist speiübel.. Ja mir ist körperlich übel.. Mein Mann weiss nur, ich habe 50 EUR plus. Aber es war mal mehr.

    Selbst wenn ich das Geld holen im Griff habe, das Gehen habe ich verlernt.

    Das macht mich sehr traurig. Jetzt sitze ich alleine zu Hause und versuche mich irgendwie zu betäuben.

    Ich bin multibel süchtig, wie die meisten. Und das lebe ich gerade aus.

    In diesen Momenten wie jetzt, spüre ich meine Sucht. Ich spüre die Macht, ich spüre den Ekel und dass dies nicht normal ist. Selbst wenn ich noch Gewinn habe.

    Mir ist körperlich übel. Und dann habe ich mir satt meine geliebten Erdbeermarmelade auch noch Erdbeer mit BourbonVanille gekauft, was total Assi schmeckt. Son Pech.

    Manchmal fühle ich mich stark, als hätte ich alles im Griff und im nächsten Moment suche ich das Loch im dem Erdboden wo ich bitte verschwinden könnte.

    Liebe Angehörige, ich weiss, ihr leidet, aber glaubt mir, auch die Süchtigen leiden sobald Ihnen klar ist dass sie süchtig sind.

    Wo ist das Loch in dem ich verschwinden kann? Ich würde mich am liebsten unsichtbar machen.

    Gruss
    Monika

  4. #4
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    Standard AW: Statusbericht :-)

    was ich noch hinzufügen wollte, ich äussere meine Gedanken, so grotesk sie auch erscheinen mögen. Jede Sucht ist doch irgendwie grotesk.

    Manchmal glaube ich, dass ich deshalb auch nicht soviele Antworten oder einen auf den Deckel kriege, aber meine Gedanken, die will ich äussern. Dürfen.....

  5. #5
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    Standard AW: Statusbericht :-)

    Hallo Monika,

    alles das, Deine Empfindungen, Deine Gedanken, Deine Zweifel, Deine Euphorie, Deine Depression, all das habe ich auch empfunden, als ich noch spielen ging.

    Man empfindet diese Dingen nicht gleich am Anfang, aber mit jedem Gang ein wenig mehr und mehr. Zuerst kann man sie verdrängen, mit Arbeit, mit der Bewältigung der täglichen Angelegenheiten, mit der Beschaffung von Geld usw.

    Aber die Kraft diese Dinge zu verdrängen schwindet irgendwann und jedes Mal bleibt ein wenig mehr von den miesen Gefühlen übrig und man muß mit Ihnen leben und man spürt sie körperlich, man könnte kotzen, man dreht sich im Kreis und wenn man denkt, jetzt gehts nicht mehr weiter runter, dann gehts doch noch ein Stück und so immer weiter - bis man wirklich am Ende ist.

    Ich kann gut nachfühlen, wie es Dir geht und ich schließe mich Gerris Worten ohne wenn und aber an.

    Gib' auf Dich acht, Monika, tue etwas für Dich

    Mikesch

  6. #6
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    Standard AW: Statusbericht :-)

    Hallo Monika,
    die Melodie vom Lied, das vom "kalten Winter, ein Casino am See ... liegt mir in der Brust.
    Wie habe ich das Lied gehasst, hätte das Radio aus dem Fenster schmeißen können, wenn Achim Rechel zu singen anfing.
    ...und wenn Du mich hast , Du und ich, dann sind wir frei!"
    Der Hass ging los in der Gewißheit meiner krankhaften Einsamkeit und der tiefen Sehnsucht nach einem liebenden Partner.
    Als wir uns hier im Forum begegneten, Monika, war ich ein Zornesbündel Dir gegenüber. Ich habe Dich um Vergebung gebeten. Aber bitte laß es mich erklären:
    Wie viele Aggressionen habe ich mir im Laufe der Zeit durch mein Ausagieren meiner Süchte, Saufen, Zocken, Fressen vereinleibt, die kein Ventil fanden sich konstruktiv zu entladen. In der Phantasie ein liebender Partner könne mich aus diesem Zwinger befreien erklärt sich mir nur als Verleugnung meines Kernproblems. (Ich bin zeitweise Heimkind gewesen und dort im Kinderheim mißbraucht worden). Unbehandelt gege ich diese Verletzungen immer und immer weiter weil das traumatisierte 2 Jährige Kind sie verinnerlicht und in das Erwachsenenleben manifestiert. Der kleine Andy, der nicht frei das Leben spielend lernt, spielt als Erwachsener weiter in der erwartung dafür die verdiente Strafe (den Mißbrauch) zu erhalten.
    Als ich bereit war mit dem Spielen aufzuhören und wirklich spielfrei war, lernte ich meine spätere Frau kennen. Nur meine Ängste und Machkämpfe daraus nahm ich mit in die Ehe. 4 Jahre quälten wir uns herum, sie immer auf der Flucht vor meiner Beflissenheit, meinem Zwang zum Perfektionismus, meiner Devotheit, meinem Mangel an Konfrontierbarkeit. "Ja Liebling, Du hast Recht, und ich will es auch nicht wieder tun, wenn ich nur wüßte was ich falsch gemacht habe?"
    In diesem meinem Bild verabschiedte sich meine Frau , zog in ein anderes Bundesland und ich reichte die Scheidung ein.
    Die Kosten an das Amtsgericht sind bezahlt, ich habe mein eigenes Ich in der Stationären Therapie im Allgäu kennenlernen dürfen, nachdem - ich meine Wut in mir integriert habe. Dazu habe ich eine Meditation kennenlernen. Die Dynamische Meditation. Mir läuft nur beim Schreiben dieses Begriffs der Schweiß den Rücken runter! Aber dieser EMO - Raum war entscheidend und ist immer noch bildlich abrufbar, wenn meine Wut zu Selbstverletzungsattaken führt. (Duch das Ausleben der Spielsucht habe ich mir ja meine Hände blutig geschlagen!). Das ist Heute vorbei. Die Nacht ist vergangen.
    Meine Ex lebt wieder in meiner Stadt, wir verstehen uns priema. Sie hat sich gerade zurückgezogen, ich habe Sehnsucht nach ihr, aber bin ohne Schuldgefühl.
    "Lasst das Wort Gottes reichlich unter euch wohnen" . Und Gott ist die Liebe.
    Der letzte Satz, Monika ist mein persönliches Credo.
    Monika viel Kraft für Deinen Neuen Weg.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  7. #7
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    Standard Statusbericht :-)

    Hallo Monika,

    erstmal sorry, das ich so lange nicht geantwortet habe, aber ich hatte 2 Wochen Urlaub (ohne Zocken) und konnte von zuhause nicht antworten - PC geht nicht über die Anmeldung im Forum hinaus.

    Ich finde es gut und richtig, wenn Du schreibst, wie es Dir geht und was Du empfindest. Viele würden das sicherlich auch gerne tun, wenn sie es könnten. Bleib dabei und vielleicht hilft es Dir ja auch. Derzeit ist ja keine aggressive Stimmung im Forum (gott sei dank), da einige von uns in den letzten Monaten (leider) feststellen mußten, das sie von Ihrem guten Weg abgekommen waren und sich aber nun wieder auf dem richtigen Weg befinden.

    Ich hatte meinen Weg ja leider auch für mehrere Monate und einige tausend Euro verlassen. Jetzt bin ich mittlerweile wieder seit 4 Wochen spielfrei und es geht mir gut, was sicherlich auch an meiner neuen Freundin liegt. Aber auch hier birgt sich wieder ein Problem - sie weiß noch nichts von meinem Thema "Spielsucht" - dieser Gang liegt noch vor mir und wieder die Angst davor, wie sie reagieren wird.....

    Aber wie auch immer, ich will auf meinem Weg bleiben - sollte sie mich deshalb abweisen, ist sie nicht die Richtige, gell ?!

    Ich wünschte manchmal, ich könnte meine aktuellen Empfindungen, das Zocken betreffend besser ausdrücken, denn dann könnte ich es vielleicht auch besser erklären. Ich warte schon wieder auf die Frage : "Wie reagierst Du, wenn wir uns streiten - gehst Du dann spielen und ich bin dann mitschuld ?" Ich hasse diese Frage, denn es ist so schwer, darauf zu antworten.

    Also, Monika bleib so wie Du bist, denn eine Monika, die sich verstellt, wird auf Dauer nicht mit dem Spielen aufhören können, wenn Du Dich irgendwann (hoffentlich) endgültig dazu entschließt.

    Alles Gute
    Maik

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