Hallo Maik, das kommt gut rüber von Dir und jetzt komme ich ins Stocken.
Aber:Ich konnte Heute wieder aus dem Thema: Was brauche ich am dringensten? eine Erfahrung ziehen.
Ich habe Heute eine umwerfewnd positive Erfahrung gemacht, nein, ich bin noch immer durcheinander - ich habe Heute nach 7 Jahren Arbeitslosigkeit - einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschrieben, mit besseren Konditionen als vor der Insolvenz meines vorhergehenden Arbeitgebers.
Das dringenste was ich brauchte, war ein Rückzugsraum - mit offenem Fenster. Es reicht ja, wenn Gott meine Tränen sieht.
Das Dringenste was ich Zuhause tun konnte war: Einen Menschen anzurufen, der die Mühlen der Langzeitarbeitslosigkeit kennt. Dieser Mensch, ein Forenteilnehmer rief mich aber dann an und ich konnte sprechen und wir konnten Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen. Danke!
Das dringenste was ich von meiner Therapie im Allgäu brauchte war 2003 ein fester Angelpunkt. Ich hatte einfach nur den Wunsch gehabt - in eine Zwoelf-Schritte -Klinik zu gehen um mir diesen Titel des Ex - Klinik Patienten zuzulegen. Ein kleines egoistisches Bedürfnis. Hat dann auch 7 Wochen meiner Therapiezeit gekostet, bis ich mich auf mich selber einließ.
Habe immer nur meine Süchte, bildlich weniger sie Spielsucht, mehr die Sexsucht vorgeschoben. Nur viele Symtome um der schlimmste Patient aller Zeiten zu sein! Das kam bei den Mit -Patientinnen schräg an und die konfrontierten mich zur Kapitulation.
In meinem Tiefpunkt dort, als ich meine Süchte rausschrie!!! man nennt das eine "Hyperventilation" , folgte in der verordneten Ruhe im Waldschpaziergang das Erkennen eines Neuen Menschen - Andreas. Dem liegt ein tiefes Spirituelles Erleb nis zu Grunde.
Das Dringenste war nicht mehr die Einmaligkeit eines überdrehten Menschen der sich wie ein Hypochronda - ziellos von Wartezimmer zu Wartezimmer bewegt. Mein Ziel, das ich nun nennen konnte - findest sich in der Definition des Ersten Schrittes der Anonymen Spieler (GA) wieder: "Ich kann leben, ich kann stabil leben".
Ich war nun frei dem Ziel: "Leben mit HartzIV ohne Veramungsangst , befreit von Suizid - und Selbstverletzungsdruck in Würde mit Zukunftsperspektiven" entgegen zu streben.
Ich erstellte mir Pläne zur Strukturierung meines Alltags - in der Arbeitslosigkeit. Beispiel: Ich koche selber Zuhause leckere Gerichte und verzichte auf den Besuch von Imbissstuben. Ich verzichte auf die erste Zigarette. Wenn ich Luftveränderung brauche gehe ich in den Park oder Grünanlage und atme tief durch! Ich engagiere mich Ehrenamtlich. Ich scheue keine kleinen Nebenerwerbe. Das heißt auch ich scheue nicht mehr den Umgang mit Behörden, also den Verwaltungsangestellten.
Maik, das ist sicher keine perfekte Antwort, aber der Weg geht wohl dahin, wo das Herz schlägt.
Es lebe die Struktur! Der Leitsatz meiner Therapiegruppe in der Klinik ist mir auch zum Eckstein geworden.
Ich habe Heute nicht gespielt. Dieser Satz ist für mich wie ein Glaubensbekenntnis. Ich habe nun die Freiheit - frei zu entscheiden und nun entscheide ich mich - für eine Gute Nacht.
Schöne 24 Stunden
Andreas