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Thema: Spielsucht - Trennung?

  1. #1
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    Standard Spielsucht - Trennung?

    Hallo,
    mein Mann Achim, 35, ist spielsüchtig.
    Das weiß ich erst seit Freitag. Ich hätte nie mit sowas gerechnet.
    Das kann doch nicht wahr sein! Ich bin mit ihm verheiratet, seit 3 Jahren schon. Ich liebe ihn und nie habe ich gemerkt, das er eine Sucht hat.
    Aber seit einigen Monaten war immer wieder sehr viel Geld weg vom Konto. Achim konnte mir nie erklären warum und wofür, er log und log und es gab nur Ausflüchte. Mehrere Male war das Konto plötzlich leer, überzogen, wir hatten urplötzlich Schulden und ich wusste von gar nichts. Nachher stellte sich raus, er hat mit dem Geld seine Spiel- und Kneipenschulden bezahlt. Ich fühle mich total vera**** und betrogen. Wir habe so wenig und er verzockt das bisschen, was wir für Essen und Miete brauchen. Ich bin immer noch superwütend!!! Wie kann man so mit seiner Familie umgehen??
    Dann habe ich ihm die Vollmacht entzogen. Mit seinem eigenen Geld, er ist arbeitslos, kommt er nicht weit. Soviel verzockt er in einer Nacht.
    Er war komisch seit Januar, hatte immer schlechte Laune, er wurde oft total agressiv, schlug mich und unsere Tochter. Das hat er sonst nie getan. Ich war völlig geschockt!! Das ist doch nicht mein Mann!
    Ich bin dann weggegangen, hab meine Sachen gepackt, zu einer Freundin über Nacht. Er ließ nicht locker, hat per Telefon genervt ohne Ende, vor der Tür gewartet, mir erzählt das er spielsüchtig ist. Wohl schon viel lälnger als wir uns kennen. Er wäre trocken gewesen und nun wäre er wieder voll drin. Na und? Ist das ein Freifahrtschein für so ein mieses Verhalten? Er soll dagegen angehen, eine Therapie machen, sich helfen lassen. Ich konnte erst nicht viel mit dem Begriff Spielsucht anfangen, auch jetzt eigentlich weiß ich nicht viel mehr als ich im Netz herausgegoogelt habe. Was ich gelesen habe, macht mich nicht sehr hoffnungsvoll. Ich weiß nicht, ob ich ihm helfe, wenn ich zurückgehe. Und ich weiß auch nicht, ob ich mir und unserer Tochter damit einen Gefallen tue. Ich selbst bin bei suchtkranken Eltern aufgewachsen, mein Vater Alkoholiker im Quartal und meine Mutter tablettenabhängig. Lustig war das nicht.
    Lieben Gruß
    Elfi

  2. #2
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    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Hallo Elfi,
    ich habe mich extra wegen Deines Beitrages und meinem Bedürfnis etwas dazu zu schreiben, wieder angemeldet. Dieses Forum hat mir als Spielsüchtiger enorm geholfen und ist aber nach einer Neustrukturierung bei weitem nicht auf dem Stand, wo es einmal war.(damit meine ich nicht das Niveau, sondern wie das Forum frequentiert wird) Deshalb habe ich nur in Abständen mal reingeschaut und gelesen. Genau so wichtig war für mich meine Familie. Es waren die, die ich hintergangen und belogen, betrogen habe.
    Beim Schlagen hört allerdings alles auf. Versuche ein Gespräch mit Deinem Mann zu führen mit dem Ziel, wie er sich sein bzw. Euer Leben weiter vorstellt. Dann wäge ab, wie Du Dich entscheidest, für Dich und Deine Tochter. Bedenke aber, dein Mann wird immer süchtig bleiben, so dass mann jederzeit mit einem Rückfall rechnen muss. Ich hatte vor einigen Monaten nach 5 Jhren Spielfreiheit auch einen Rückfall. Deshalb will ich auch lieber ruhig sein als hier den Moralapostel zu spielen.

    Alles Gute für Euch

    Reinhard

  3. #3
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    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Hallo Reinhard,
    das mit dem Spielen ist wohl eine Krankheit. Ich werfe meinem Mann die Krankheit nicht vor, aber ich werfe ihm vor dass er nichts tut um gesund zu werden. Er hat diese Sch**** seit vielen Jahren, auch schon vor unserer Ehe und hat niie was dagegen unternommen. Er tut so, als wäre ihm das nicht möglich. Wenn dies so bleibt, werde ich mit Sicherheit nicht mehr mit ihm weiterleben können. Was mich so schockt: der Mensch, den ich liebe und geheiratet habe, mit dem ich eine Tochter habe, benimmt sich auf einmal dermaßen verantwortungslos, gemein und asozial, das ich ihn nicht wiedererkenne. Es ist ihm völlig egal, wie er unsere Tochter und mich verletzt, schädigt und im Stich läßt. Er ist launisch, ekelhaft und nur noch mit Handschuhen anzufassen. Er hat das Sparkonto meiner Tochter ausgeleert und meine Eltern bestohlen. Sicher hat er auch andere Menschen so missbraucht, ohne das ich bisher davon weiß.
    Wie kann ein Mensch so ekelhaft werden? Er war sonst immer ein gutherziger, warmer Mensch. Er war ehrlich und anständig, nun ist er das genaue Gegenteil!!
    Ging es dir auch so, wenn du beim spielen warst? Nimmt die Sucht den Charakter einfach weg? Wird man zum Arsch, dem alles egal ist außer der Sucht?
    Ich habe so eine Wut und möchte am liebsten nichts mehr mit Achim zu tun haben. Aber wir sind verheiratet, ich habe mal etwas versprochen und ich gehöre zu denen, die solche Dinge ernst meinen. Immer füreinander dasein usw. Nur wenn ich spüre, dass ich es nicht schaffen kann, ohne selbst drauf zu gehen, werde ich ihn verlassen müssen.
    Heute nachmittag bin ich mit Achim verabredet, dann will ich von ihm wissen, was er mir bis jetzt nie gesagt hat. Warum er spielt und wie lange schon, wo er noch überall Schulden hat und wie er sich sein weiteres Leben vorstellt. Falls er nicht bereit ist, ernsthaft Therapie zu machen und sich als Opfer seiner Sucht darstellt, ist es vorbei mit uns. Er ist für sich selbst verantwortlich, so wie ich für mich. Ich kümmere mich auch allein um unsere Tochter (die momentan ein nervliches Wrack ist), um meinen Mann kann ich mich nicht auch noch kümmern.
    Aber ich werde nächste Woche zu einem Psychologen gehen, der arbeitet bei mir in der Firma und kann mir vielleicht Tips geben.
    Liebe Grüße
    Elfi

  4. #4
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    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Hallo Elfi,
    die Wandlung des Charakters ins völlige Gegenteil, wie Du sie bei Deinem Mann schilderst trifft voll und ganz auch auf mich zu. Auch ich war mal ein ganz lieber, treusorgender Familienvater für meine Frau und unsere 4 Kinder.Ich war ehrlich und offen für alle familiären Probleme, die anstanden....bis ich mit fast 50 anfing an Automaten zu spielen. Im Nachhinein kann ich Tendenzen zur Spielsucht bis in die kindheit zurück verfolgen, welche aber nie voll zur Wirkung kamen, praktisch in mir schlummerten. Nachdem ich mich meiner Fam. offenbarte (allerdings erst als ich unsere Existenzgrundlagen fast ruiniert hatte) wollte ich allein davon loskommen. Das klappte aber nur, solange ich kein Geld in den Fingern hatte. Und Spieler sind erfindungsreich, wenn es darum geht Geld zum Spielen zu beschaffen. Wirklich geholfen hatte mir letztendlich eine Selbsthilfegruppe und eine ambulante Suchtberatung (Diakonie, Caritas oder öffentliche Träger) Die 5 Jahre Abstinenz schaffte ich letztlich ohne Probleme, obwohl ich da schon eine Weile wieder Geld in den Fingern hatte und auch meine EC-Karte. Mein Rückfall war ein Tag in der Spielothek und er zeigte mir, wie gut das Suchtgedächtnis funktioniert. Alles war so, wie in der Zeit, als ich täglich spielen war. Wachsamkeit ist also auch nach langer Spielfreiheit immer angesagt. Ich fühle mich auch nicht als Opfer einer Krankheit sondern ich kann und muss etwas dagegen tun, für mich, meine Familie, mein Umfeld. Ansonsten zerstöre ich mich selbst. Eine stationäre Therapie hatte ich auch schon einmal ins Auge gefasst aber aus beruflichen Gründen wieder verworfen. Ich kann heute mit der Spielsucht leben und habe auch meinen Rückfall zumindest für mich verarbeiten können (obwohl ich mir einige Wochen wie das "Letzte" vorkam.

    Ich wünsche Dir die Kraft, die Du brauchst, denn selbst bei einer Trennung wirst Du Deinen Mann nicht einfach "abhaken". Wichtig ist, Dein Mann muss selbst erkennen, dass er etwas für sich und Euch tun kann, und das mit aller Konsequenz ohne halbherzige Dinge, welche der Sucht irgendwelche Hintertürchen offen halten. Wenn Du psychologische Hilfe für Dich in Anspruch nimmst, versuche jemanden zu finden, der sich speziell mit Glücksspielsucht auskennt.

    Alles Gute für Dich und Deine Tochter

    Reinhard

  5. #5
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    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Hallo Elfi,

    wie auch Reinhard habe ich nach über 3 Jahren einen Rückfall erlitten.

    Ich habe damals viel "Porzelan zerschlagen", nicht alles konnte wieder gekittet werden und es sind noch "Narben" vorhanden.

    Meine Familie hat zu mir gestanden und meine Frau und ich haben 3 wunderbare Jahre miteinander verbracht, in denen wir uns näher waren als je zuvor.

    Ich war eigentlich mein ganzes Leben vom Spiel besessen, habe es meist auch einigermaßen im Griff gehabt, meinte ich zumindest. Es gab aber dann doch Auslöser, die dazu geführt haben, dass ich die Kontrolle verloren habe.

    Du möchtest von deinem Mann wissen, warum er spielt und wie lange schon, wo er noch überall Schulden hat und wie er sich sein weiteres Leben vorstellt.

    Ich denke auf die erste Frage wird er auch keine Antwort haben, vielleicht hat er sich eine zurecht gelegt. Gib ihm etwas Zeit, auf die anderen Fragen zu antworten, bei mir hat es auch etwas gedauert, bis ich die "Hosen ganz heruntergelassen habe".

    Du fragst, ob die Sucht den Charakter einfach wegnimmt, ich bin von Haus auch ein friedlicher ehrlicher Mensch, deshalb habe ich mir auch nie illegal Kapital zum Spielen besorgt, aber in dem Moment wo ich vor den Automaten stand war ich schon ein anderer Mensch, es ging nur ums Spielen, danach hatte ich Gewissensbisse und habe all meine Kreativität aufgebracht es zu verheimlichen, das ist eigentlich das wirklich schlimme, weil man lügt und den Partner hintergeht.

    Ich hoffe Ihr findet einen Weg, meiner Meinung nach ist es ohne Therapie nicht zu schaffen, ich wünsche Dir, dass Du das Richtige tust.

    Liebe Grüße

    Karl

  6. #6
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    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Hallo Elfi, Stern und die ganzen anderen!
    Bin hier zum ersten mal reingeschneit und habe versucht mir eure Beiträge durchzulesen. Leider laufen mir dabei fürchterlich die Tränen und ich schaff es garnicht zu ende zu lesen! Also erstmal angemerkt mein Mann ist spielsüchtig und das sehr aktiv! Also ich kann da schon einiges mit verfolgen. Ich find es sehr schön wie Elfi reagiet hat das Sie ihre Sachen genommen hat und erstmal gegangen ist!
    Ich war da wohl zu naiv, hab immernoch gehofft das es besser werden wird und nu steh ich im Wald. Wär schön wenn mir auch mal jemand weiterhilft. Allerdings kann ich das Verständnis von einem aktiven Spieler nicht verstehen, wie ja auch hier welche sprechen.Bin jetzt fast 4 Jahre mit meinem Mann zusammen, wir haben einen wundervollen 2jährigen Sohn und lieben uns! Er hat mir auch gleich bei underem ersten Date gesagt das er spielsüchtig ist, alles verloren hat (Frau, Kind, alles Geld, Familie....).
    Hat mir aber auch im gleichen Atemzug gesagt das dies jetzt auch alles vorbei wäre er im Knast auf den Trichter gekommen wäre jetzt alles besser zu machen??? Naja er hat nichts anders gemacht wenn er Geld in die Hände bekommen hat auch wenn es nur peinliche 5 euro waren ist er weg gewesen.
    Er hat mir die Wohnung ausgeräumt und nach geld gesucht, mich belogen, mich beklaut und um alles betrogen! eigentlich find ich das alles superpeinlich!
    Aber es ist auch nicht so das ich mich nicht gekümmert hätte, hab ihm eine private Insolvenz angeschafft, bin arbeiten gegangen, er bis vor kurzem auch!
    Bin sogar seit anfang des Jahres in eine Gruppe für Angehörige von Spielsüchtige gegangen. Aber NÖ er brauch ja nichts tun. Für Ihn ist ja alles toll so, Frau macht das schon, macht den Haushalt, Kind, schafft genügend geld ran und er nörgelt dann rum was ihm alles nicht so passt!
    Letzt woche hat er geld für unsere Miete bekommen hat mir dann Märchen erzählt und ist in die Spielo gefahren. So und jetzt......... ich habe die Kündigung für unsere gemeinsame Wohnung geschrieben, mir schon eine Neue Wohnung gesucht und werde dann wohl nächst Woche mit meinem Sohn hier ausziehen.........jetzt ist glaube ich zumindest bei Ihm die Ka... am dampfen. Bin mir nur so unsicher ob das alles richtig so ist, ich möcht auch nicht das er völlig den Bach runter geht????

  7. #7
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    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    hallo madeleine,elfi....
    ich bin selber angehörige eines allerdings trockenen spielers.
    einem spieler der euch dermaßen behandelt wie ihr es beschrieben habt könnt ihr,solange er nicht einsieht daß er was tun muß,nur duchr akute NICHT-HILFE helfen.wenn eure partner euch belügen,hintergehen,bestehlen und nicht mal davor zurückschrecken gewalt anzuwenden....dann ist ist es ein irrsinn ihn NICHT zu verlassen.die gefahr daß ihr MIT ihm den bach hinuntergeht ist einfach zu hundert prozent gegeben.ein spieler ist nicht nur süchtig sondern verhaltensgestört.und solange er in seiner krankheit hilfe bekommt ( hilfe seine sucht zu befriedigen und seine verhaltensstörung auszuleben ) wird sich nicht..aber auch rein GAR NICHTS ändern!!!! im gegenteil ..er wird euch ohne skrupel mit in den sumpf ziehen und ruinieren.darum ist es eure PFLICHT,überhaupt wenn kinder im spiel sind,diese männer sofort zu verlassen!
    so hart wie es ist..so hart wie es sich anhören mag... ein spieler wird durch die 'hilfe' wie ihr sie gebt,immer weiter in die sucht getrieben!
    die ienzige hilfe die ihr geben könnt ist das KONSEQUENTE h ä n g e n lassen,v e r lassen!
    nur so hat ein spieler die chance WACH zu werden.
    und ausserdem müßt ihr verdammt auf euch aufpassen...ihr hängt schneller mit in der hölle als euch lieb ist!
    liebe grüße!
    sheepyi

  8. #8

    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Gut erkannt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  9. #9
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    182

    Standard AW: Spielsucht - Trennung?

    Hallo zusammen,

    wieso wird in diesem Thread noch ein Wort über die Spielsucht Ihres Mannes verloren?

    Jetzt muss ich Euch mal fragen warum die Spielsucht hier noch wichtig ist und wie man hier wünschen kann dass man es gemeinsam schafft?

    Er hat sie und ihre Tochter geschlagen, hallo?????? Er hat sie und ihre Tochter EIN KIND!!!!!! mehrfach verprügelt. Wen interessiert da die Spielsucht?
    Psychater oder Behandlung für den Mann?

    Er hat eine Grenze übertreten und er wird bei Frust wieder zuschlagen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

    Soll er sich zu Tode spielen, das alte Arsch.

    Nimm die Beine in die Hand, trenn Dich, lass diesen Mann sitzen, scher Dich nicht um seine Probleme, seine Sucht ist sein Problem , nicht Deins. Die Gewalt war eins zuviel. Bleib weg, egal was er verspricht.

    Bleib bitte einfach weg.

    Sorg Dich um Dich und Deine Tochter und nicht um ein gewalttätigen Mann.

    Gruss
    Monika

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