Hallo Monika,

ja, ich erinnere mich gut an Deine Einträge, wie enttäuscht Du immer warst, wenn sich das "gute Gefühl" bei Spielfreiheit nicht einstellen wollte.

Geduld ist eine Tugend.

Auch ich habe früher "ständig" versucht aufzuhören mit dem Spiel und es ging auch meistens ein paar Wochen ohne Spiel - aber in mir war immer diese Stimme, dass ich doch spielen gehen könnte....mich amüsieren....das sauer verdiente Geld zu meinem ganz persönlichen Glück ausgeben....es steht mir schliesslich auch zu, etwas "eigenes" zu haben....und die Stimme wurde mit den Wochen immer lauter...lauerte mir auf...drängte sich urplötzlich und mit sehr viel Macht einfach auf...unwiderstehlich...und irgendwann liess ich dieses Verlangen wieder zu, gab die Gegenwehr auf...und ging spielen.

Ich muss grinsen, wenn ich das hier so lese - und ich muss lachen über diese schrägen Gedanken, durch das Spiel irgendwas "eigenes" für mich zu empfinden - und ich muss noch mehr lächeln, weil ich an das "Jodel-Diplom" denken muss....

Es ist leider nicht so, dass ich diese Stimme nicht mehr hören würde - aber ich erstarre nicht mehr wie das Kaninchen vor der Schlange, wenn ich wieder von den alten Dämonen gestellt werde.

Für mich ist es spätestens dann an der Zeit, mir die Frage zu stellen, was in meinem Leben nicht stimmt. Und damit muss ich mich dann Tag und Nacht auseinandersetzen und mit mir ins Gericht gehen und schauen, wo ich mir wieder selbst im Wege stehe.

Ich neige ebenfalls dazu, einem gewissen Kreislauf zu unterliegen. Aber man kann hier und da auch ausbrechen aus einem Kreislauf und sich somit wirklich etwas eigenes schaffen. Für mich persönlich ist es sehr wichtig, in mich hinein zu horchen - zu hören, was mein Herz oder meine Seele mir zu sagen haben, wenn ich wieder einmal über Wochen nur gearbeitet habe, eigene Bedürfnisse teilweise "weggedrückt" habe.

Daran muss ich arbeiten - mir selbst nicht im Wege zu stehen, den Verstand und die Intelligenz für mich positiv einsetzen und die Emotionen aushalten lernen - sie fliessen lassen können.
Wenn ich diesen Fluss über längere Zeitunterbinde, dann verliere ich mich und meinen Boden unter den Füssen, meinen Willen, meinen Spass am Leben, Spass ohne zwanghaftes Geldspiel.

Ich bin sehr viel ruhiger geworden in den letzten Wochen - aber im Frühjahr und durch den ganzen Sommer hindurch war ich immer wieder mit dem Aufhören-Wollen beschäftigt, ohne aufgehört zu haben. Und das macht für mich den Unterschied - ich habe meinen zwanghaften Kreislauf durchbrochen - und versuche, noch aufmerksamer mit mir und meinen Bedürfnissen umzugehen.

Ich springe nicht jeden Tag lachend aus dem Bett und schreie SPIELFREI !
Diese ganze Auseinandersetzung damit - erneut - erschöpfte mich wahnsinnig. Erst jetzt - so langsam - setzt das Glücksgefühl bei mir ein....weil ich noch bessere Maßnahmen für mich ergreifen konnte - mich meines Suchtmittels - Geld - beraube und mir erst einmal Luft durch die Abstinenz verschafft habe....durchatmen konnte....

Ich hoffe, Du kannst auch bald mal Luft holen und durchatmen!
Lieben Gruß
vom
Ziegenbock