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Thema: Tabuthema

  1. #1
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    Standard Tabuthema

    Hallo zusammen,

    mir ist eines aufgefallen.
    Wir schreiben ja viel über die Folgen des Spielens.

    Ganze Threads handeln von gebrochenem Vertrauen, Herzenswärme, Besinnlichkeit und und und........

    Aber eine ganz üble Folge des Spielens scheint hier ein Tabuthema zu sein.

    Schulden, finanzielle Not..

    Eigentlich müsste es dazu einen eigenen Forenteil geben.

    Ist es nicht so, dass uns teilweise die erspielten Schulden kaputt drücken?
    Dass finanzielle Ängste da sind?
    Dass man nicht mehr weiss wie man über den Monat kommen soll?

    Dass genau dieses manchmal wieder zum Rückfall führt?
    Dass wir nicht mit Geld umgehen können?

    Sind wir noch soviel Gewinner, dass dies hier niicht eingestanden wird? Dass über solche Probleme nicht geprochen wird?

    Wieso wird das Pokerface in diesem Forum dabei immer noch hochgehalten?

    Das ist doch bei manchen ein über Jahre andauerndes Problem?

    Gruss
    Monika

  2. #2
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    Standard AW: Tabuthema

    Liebe Monika,
    das ist eine sehr interessante Anregung, die Du äüßerst.
    Das würde ich mir auch wünschen..., dass es ein wenig mehr darüber geredet wird...

  3. #3
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    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Monika,
    es sind ja eigentlich immer die gleichen Menschen die hier schreiben.
    Augenscheinlich sind da die finanziellen Probleme weitgehend im Griff, so das es nicht mehr das Thema zu sein scheint.
    Aber wirklich die Hose runter lassen - wenn es nicht mehr zum allernotwendigsten reicht, da scheint schon eine Blockade - oder besser gesagt die Erhaltung des Pokerface Sache zu sein.
    Wer hier über finanzielle Desaster spricht sind die Mitbetroffenen .
    Da habe ich andere Erfahrungen in der SHG - da ist es kein Tabuthema.
    Ich selbst habe sehr ehrlich auch über finanzielle Dinge geredet - über Kredite die ich aufnahm - aber die seit längeren getilgt sind.
    Dennoch ist hier öfter von Privatinsolvenzen gesprochen worden - wurde aber nicht so toll angenommen.
    Es ist ja auch so, das tatsächlich jeder sehen muß, wie er mit seinen finanziellen Dingen klarkommt - da wird hier sicher keine Hilfe erwartet.
    Für mich ist eigentlich klar, das Menschen die sich hier outen schon finanzielle Probleme haben - sonst wäre die Spielsucht als Problem gar nicht erkannt worden.
    Aber wie es wirklich finanziell aussieht - ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht - du nicht wie es bei mir ausschaut. Obwohl wir schon öfter Austausch hier im Forum hatten.
    Also bleiben wir doch erst mal bei uns. Ich selbst täte mich sehr schwer hier mitzuteilen wenn ich wirtschaftlich total am Ende wäre.
    Das wir große Verluste hatten als Spieler, ist ohnehin bekannt.
    Aber wenn wir mal über Geld sprechen.. da kommt man als Spieler doch schon auf recht eigene Vergleiche.
    Für mich rechnete ich mal so..wenn ich meine LV ausgezahlt bekomme - ich habe es einfach umgerechnet. Ein Betrag von 25 000, für den ich das halbe Leben einzahlte, wäre wenn ich zocken würde in 50 Tagen total verbraten.
    Wenn ich Glück hätte und benannte 60 Prozent zurückbekäme, wären es dann 80 Tage. Ich denke 500 am Tag verzocken in der Halle ist nicht wirklich ein Problem für uns.
    Wollte das mal hinstellen, damit bewußt wird, wie schwer es heute ist Geld zu sparen - und wie leicht zu verballern.
    Ich selbst kann es mir absolut nicht leisten zocken zu gehen - wäre in wenigen Wochen ruiniert.
    Das will ich nicht - und es ist auch der entscheidende Grund nicht mehr zu Zocken für mich.

    Herzlichst Gerri

  4. #4
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    16

    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Monika,

    ich sehe das garnicht so als Tabuthema an, da ich zuhause keinen Internetanschluss habe, kann ich leider nicht alles lesen oder lange schreiben.

    Aber aus eigener Erfahrung kann ich nur über mich berichten: hatte Schulden aufgrund diverser dramatischer Lebensumstände, der Dispo und der Ratenkredit wuchsen ziemlich an, dann bescherte mir das Leben noch einmal einen ziemlichen heftigen, dramatischen und traumatischen Schicksalsschlag, an dem ich bis heute zu knabbern habe.

    Da wuchsen die Schulden noch mehr bis ich an die Spielautomaten geraten bin, in der grossen Hoffnung, den grossen Reibach zu machen und mich so finanziell zu entlasten.
    Natürlich hat man am Anfang auch ein bisschen was oder mehr gewonnen, dann ging alles wieder in die Automaten, das so weiterführen zu können.

    Dann hat mich der Spielteufel voll am Wickel gehabt und die Dynamik der Spielsucht lief bei mir schön bilderbuchgerecht ab... Bis zum Schluss Dispo und Kredit völlig ausgereizt waren, die Bank nix mehr hergab und ich die vernebelte Ansicht hatte, naja, es gibt ja noch die Automaten.

    Dann kam die Arbeitslosigkeit und der Druck wurde grösser, Dispo und Kredit gabs nicht mehr, wenig Arbeitslosengeld und selbst das wurde noch verzockt, immer noch in der Hoffnung, man gewinnt mal wieder gross.

    Nun nach langen Jahren Arbeitslosigkeit und Hartz4 wurde bis letztes Jahr auch der letzte cent noch in die Automaten geworfen, es könnte ja sein, das man den Jackpot knackt.

    Es war alles sehr schlimm, und mittlerweile bin ich schon in der Privatinso, war alles aufregend bis zum geht nicht mehr, aber jetzt läuft alles seinen Weg, auch ohne Spielerei lebts sichs einfacher. Habe mit ALGII zwar nicht viel, die laufenden Kosten sind auch heftig, aber zumindest ist der Druck weg, dass das wenige verzockte auch noch weg ist und man 0 hat zum Leben im Monat.

    Denke schon, dass viele das nicht im Griff haben, aber nicht so drüber schreiben oder können. Meine Geschichte und deren Entwicklung, so denke ich, hat jedenfalls viel mit Sucht zu tun.

    Finde ich aber interessant und werde mal drüber nachdenken, denn es heisst ja auch eine Sucht löst die andere ab. Bei der Spielsucht ist ja immer der Druck da, wo ist das nächste Geld für die Spielerei, über die Konsequenzen dachte ich da nie nach und hatte nach der Verzockerei ein ganz schlechtes Gefühl, mehr so ein Schlag in die Magengegend.

    Jetzt, sollte ich mal etwas Spieldruck haben, hole ich mir im gleichen Augenblick gleich das schlechte Gefühl hoch und dann geht der Druck auch wieder weg und fühle mich erleichtert. Hört sich vielleicht ein bisschen einfach an, aber funktioniert bisher ganz gut für mich.

    Gruss

    mari

  5. #5
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    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Monika,

    ich finde schon, das das Thema Geld in den Beiträgen nicht totgeschwiegen wird, zumal es meines Erachtens eines der häufigsten Gründe ist, mit dem Spielen aufzuhören, weil das "Suchtmittel" einfach nicht mehr ausreicht. Weil nichts mehr da ist, um die Rechnungen, die sich eh' schon türmen zu begleichen. Weil es nicht mehr reicht für das tägliche Brot. Weil oftmals der Gerichtsvollzieher bereits vor der Tür steht. Weil die Freunde, die man angepumpt hat, sich nicht mehr mit den erfindungsreichen Ausreden zufrieden geben, weil nicht zurückgezahlt wird. Die Liste ließe sich wohl noch um einiges fortführen.

    Das Kaputtdrücken, von dem Du redest, wird hier oftmals als ein Grund um aufzuhören beschrieben. Und hier sind wir auch wieder bei dem Leidensdruck, der bei jedem eine persönliche Grenze erreicht.

    Bei mir war sie Gott sei Dank doch relativ niedrig angesetzt, jedenfalls bin ich nicht kriminell geworden. Und als allererstes war angesagt, die Schulden in den Griff zu bekommen. Dazu gehörte notwendigerweise auch ein Outing bei meiner Bank. Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieses Outing mindestens genauso schlimm war, wie die vorherigen Betteleien den Kreditrahmen heraufzusetzen, den Dispo zu erhöhen, doch noch, obwohl die Konten bei weitem den Rahmen des Erträglichen überzogen waren an Geld zu kommen. Wie oft war meine Waschmaschine, mein Kühlschrank, mein Staubsauger kaputt. Wie oft hat angeblich die Firma meines Mannes die Spesen erst zu spät bezahlt. Wie oft war meine Kontokarte kaputt, so dass ich mir von Freunden, Verwandten, Bekannten Geld borgen konnte. Erfinderisch bis zum Abwinken waren die Ausreden.

    Als ich aufhörte, habe ich sozusagen Inventur gemacht und mit meinem Mann und der Bank rückhaltlos geredet und eine Umfinanzierung vorgenommen. Gleichzeitig mit den anderen Gläubigern, die da unter anderem die Telefongesellschaft, die Versicherungsgesellschaft und diverse andere, deren Rechnungen ich nicht bezahlen konnte Vereinbarungen zur Rückzahlung getroffen. Ein Haushaltsplan gehörte dazu und siehe da, wir hatten doch sehr schnell wieder ein wenig Geld, um die Schulden kontinuierlich abzubauen.

    Ich möchte noch einmal betonen: solange ich spielte, verlor ich mich in den Spielpausen in depressive Phasen, schlaflosen Nächten und Panikattaken. Also ging ich spielen und konnte so vorübergehend vergessen und für meine damaligen Begriffe entspannen.

    Heute haben wir keine offenen Rechnungen mehr. Obwohl unsere Konten zur Zeit auch wieder am Limit sind, weil einige sehr hohe unvorhergesehenen Ausgaben auf uns zugekommen sind, habe ich keine schlaflosen Nächte, Panikattaken oder ähnliches mehr. Ich brauche nämlich keine Lügen mehr zu erfinden! Ich kann offen reden - mit meinem Mann, mit der Bank oder irgendjemandem. Ich brauche kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, weil alles rechtens ist.

    Das tut so was von gut. Das wünsche ich jedem einzelnen hier.

    Marlies

  6. #6
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    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Mikesch,
    es ist schön, das du heute ein Leben ohne Angst gefunden hast.
    Ohne Panikattaken - ohne das schlimme Gefühl wieder Lügen zu müßen.
    Für mich hatte ich das Glück auch erfahren zu können, wie schön das Leben ohne Spieldruck - und ohne Lügen ist.
    Trotzdem hatte ich dann meine Rückfälle.
    Habe nicht die Tage gezählt - aber seit ca.7 Wochen bin ich wieder "trocken"
    - und zur Zeit auch ohne Spieldruck.
    Bitte achte sehr auf dich, das dir nicht nach ein paar Jahren das gleiche passiert wie mir. Es tut so verdammt weh.
    Aber es geht wieder - bin dabei mich vom spielen sehr zu distanzieren .
    Habe ja bekanntlich diesmal Hilfe ins Boot geholt - und ich kann dir nur sagen - das war genau richtig. Ich kann spüren wie kräftig meine Hilfe mitrudert.

    Das Geld spielt natürlich eine wesentliche Rolle bei der Glücksspielsucht . und kein Spieler bleibt da ohne Probleme.
    Ich habe mich kaputtmalocht für meine Sucht und für mein Versteckspiel. Blieb für andere Menschen lange unerkannt, das ich spielsüchtig bin.
    Und ohne diese Sucht hätte ich gewiß meine Einkünfte so angelegt, das ich heute sorgenfrei wäre.
    Hätte mir viel ersparen können - und nicht nur Geld.

    lieben gruss
    gerri

  7. #7
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    Standard AW: Tabuthema

    Lieber Gerri,

    ich danke Dir sehr für Deine Fürsorge.

    Auch wenn ich zur Zeit wohl sehr sicher klinge, bin ich mir doch sehr bewußt, gerade auch durch Dich, das mein Leben ohne die nötige Sorgfalt schnell umschlagen kann.

    Ein Grund, warum ich regelmäßig im Forum bin.

    Gerade wegen des Titels und Inhalts dieses Threads habe sehr großen Wert darauf gelegt, meine immer noch vorhandene Euphorie, die mich seit meiner Abstinenz begleitet und mich hoffentlich nie verläßt zum Ausdruck zu bringen.

    Ich danke Dir von Herzen und wünsche Dir, dass auch Dein Leben bald wieder in den Bahnen verläuft, die Du Dir so sehr wünscht.

    Freue mich immer von Dir zu lesen

    Marlies

  8. #8
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    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Marlies,
    ein Rückfall muß nich gleichbedeutend sein mit dem umschlagen des ganzen Lebens. Denn wir haben ja gelernt damit umzugehen.
    Nicht mit unsere Rückfälle umgehen gelernt haben jedoch unsere Angehörigen. Und gerade nach einer längeren Dauer der Abstinenz wird bei unseren Mitbetroffenen die Sucht nicht mehr so sehr als Gefahr erkannt. Er/Sie hat das ja voll im Griff.
    Wenn Monika hier von einen Tabuthema spricht, dann sehe ich nicht gerade das Geld..das finanzielle Desaster als Tabuthema an.
    Viel weniger wird von der Betroffenheit unserer Angehörigen gesprochen - von den Beziehungen und Ehen die nur noch existieren aber nicht mehr gelebt werden. Der Vertrauensmißbrauch, der auch Auswirkungen in der Sexualität der Partner hat.
    Spielsüchtige, die von ihren Partnern nicht verlassen werden - aber dennoch knisterts im Gebälk.
    Da wird davon gesprochen, wie toll der Partner ist - das er da ist - einfach zu mir hält. Aber wir sehen nicht, wieviel durch unsere Sucht zerstört wurde - und noch viel weniger wollen wir das sehen.
    Wir werden kontrolliert - Verantwortung wird abgenommen - die Lebenstüchtigkeit aberkannt - oder in Frage gestellt - insbesondere durch unsere Partner.
    Wir können nur vermuten, welcher Tropfen das Fass zum überlaufen bringt - vielleicht ist es der Rückfall nach langer Zeit der Abstinenz - denn wie durch einen Tiefschlag fühlt sich der Angehörige getroffen - hat vertraut - und ist doch so sehr enttäuscht worden.
    Und wir selbst??
    Es hat mir nie gefallen Verantwortung abzugeben - hatte aber die Einsicht es tun zu müßen. Aber nach der relativ langen Zeit - auch der Wiedereroberung von Vertrauen und Verantwortung - fühlte ich mich durch dás Mißtrauen meiner Partnerin stark beeinträchtigt - das berechtigte Mißtrauen muß ich nun sagen. Auch die Frage warum soll ich mich anstrengen - das kann ich nicht mehr gut machen - stellt man sich.
    Eine Situation die einen Suchtkranken wirklich nicht gut tut - ihn tief runterreißt - zweifeln lässt an allem - auch an Liebe - und ein neuer Kreislauf der Sucht scheint unausweichlich.
    Gerade diese Situation war (ist) schwerer als damals das eigentliche aufhören.
    Dort mußte ich nach dem großen Knall neu aufbauen - und daraus entstand wirklich ein tolles mit - und füreinander.
    Jetzt ist Mißtrauen da .. die große Enttäuschung ..das Vertrauen fort.
    Beide verletzt bis in die Haarspitzen - Selbstvorwürfe - und spüren wie das, was man am meißten liebt durch die Hände gleitet...nicht mehr festhalten können - unglaubwürdig geworden..
    Tränen der Wut..der Verzweiflung..vermutlich bei Beiden..
    und ich schaue nach vorn..und sehe das nichts mehr ist wie es war...
    das ist mein Rückfall..nein meine Rückfälle der letzten Zeit.
    Gott bewahre dich davor..und einen jeden der das liest..
    es läßt tiefe Spuren in der Seele.
    Bis bald Mikesch...auch deine Zeilen tun mir immer wieder gut.

    Lieben Gruß
    Rudi

  9. #9
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    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Rudi,

    wenn ich mene momentane Stiuation betrachte, muss ich feststellen, dass ich es bisher nicht gelernt habe mit dem Rückfall umzugehen. Sicherlich weiss ich was zu tun ist, therapeutische Gespräche führen, Selbsthilfegruppe besuchen, Geld verwalten lassen...........

    Aber innerlich, seelisch werde ich nur sehr schwer mit meinem Rückfall fertig. Dieses Mal habe ich nicht nur Angehörige, sondern auch mich selbst enttäuscht.

    Ich war so davon überzeugt, dass ich es geschafft habe und es zu keinem Rückfall kommen wird.

    Nun stehe ich hier und weiss nicht so recht, wofür ich das alles mache, wieder nur um für eine gewisse Zeit spielfrei zu sein und dann wieder von vorne zu beginnen.

    Ist es das, mit dem ich mich für den Rest meines Lebens abfinden muss?

    Ich gehe ungern zu den Gesprächen und in die Gruppe, streite mich mit dem Therapeuten und arbeite vermutlich auch nicht richtig mit, weil ich zu viele Zweifel habe, kann mich meinem Therapeuten auch nicht so öffnen wie damals.

    Vor drei Jahren habe ich mein herz ausgeschüttet, wollte ich alles wissen, was ist mit mir los, wie kann ich an mir arbeiten, wie geht es und wie fühlen andere, welchen Weg haben sie genommen, wann kann ich wieder Geld verwalten, wann vertraut man mir wieder, wie baue ich meine Schulden ab.................................

    Zur Zeit ist in meinem Kopf eine ziemliche Leere, ist mir eigentlich alles egal.

    Habe überhaupt keinen Antrieb mehr irgend etwas zu tun, mir fehlen im Moment einfach Ziele.

    Vermutlich habe ich den Rückfall einfach nicht als Möglichkeit bei mir eingeplant.


    Lieben Gruß

    Karl

  10. #10
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    Standard AW: Tabuthema

    Hallo Monika,
    für mich sind finanzielle Dinge kein Tabuthema mehr schon lange nicht.

    Ich bin solange ich "Drauf war" süchtig immer vor der Verantwortung mit dem Geld weggerannt und hatte schlimmste Rückfälle.

    Bis ich begriffen habe: "Geld ist ernsteste Sache der Welt, damit kannste nicht spassen"!

    War zu dem Zeitpunkt ja schon bei den "Anonyme Spielern" un die empfehlen in ihrer Literatur nicht nur eine moralische- sondern (und) auch die finanzielle Bestandansaufnahme.

    Seitdem haben wir in unserer Partnerschaft totale finanzielle Transparenz dh. wir habe eine gemeinsame Haushaltskasse (Kassenbuch für monatliche Ausgaben) und ich habe eine Einnahme- Ausgabenübersicht über sämtlichen andere laufende Kosten die immer aktuell ist und auf der auch ALLE Zahlungen die fällig werden aufgeführt sind.

    Es gibt hierzu eine Anleitung und Tabelle der Anonymen Spieler für die finanzielle Inventur. Schicke ich gerne per Datei zu, mit Email wer das möchte.

    #Aber auch die Banken haben dazu recht gute Anleitungen (siehe Websites) sowie beim Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kann diese Broschüre: " Was mache ich mit meinen Schulden?"
    kostenlos bestellt werden, siehe: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Publikationen/publikationsliste.html?suchbereich=&suchformat=Brosch%FCre&suchsprache=&suchtext=Schulden&x=13&y=4

    Beim Ordnen und klären stellte sich heraus, das ich gar nicht genau wusste was tatsächlich los war mit den Finanzen bei mir, trotz aller negativen Prognosen war ich meine Schulden schon nach 10 Jahren los!!!

    Das verdanke ich aber auch das ich Gott sei Dank ohne Rückfall blieb, aber auch das ich immer mal wieder Inventur mache und mache in Punkto "Unzufriedenheit mit meinem Leben" und herausarbeite "was ich daran Ändern kann"!

    Da fing ich an, mal neue Wege zu gehen.
    Damals habe ich mich von einem Therapeuten getrennt der mir nicht gut tat, habe noch zwei andere Selbsthilfegruppe zusätzlich besucht (EA und AA) und mir eine neue Spielergruppe gesucht bzw. mitgegründet.

    Auch von zwei Menschen, die mir nicht gut taten habe ich mich endgültig getrennt.

    Heute freue ich mich jedesmal wenn ich "meine" Gruppen besuche und die Teilnehmer dort sind mir zum grössten Teil enge Freunde geworden.

    Jetzt nutze ich meine Zeit die ich als Rentner übrig habe im Spieler SHG Bereich informativ- und Präventiv zu arbeiten und im kleinen Bereich auch dort politisch tätig zu sein, das stellt mich sehr Zufrieden.

    Auch wenn ich oft Schmerzen habe mit meiner Darmkrankheit (gerade aktuell sehr arg) und auch das Wetter im Moment auf mein Stimmung drückt, so habe ich doch ganz tief in mir, meine Ruhe gefunden.

    Das wünsche ich Dir Monika und euch allen hier auch.

    Claus

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