Hallo,
mein Name ist Katy und ich bin neu hier im Forum.
Vorweg, ich selbst bin kein Spieler, aber warscheinlich der klassische Fall einer Co-Abhängingen.
Mein Freund, wir sind seit 9 Jahren ein Paar, hat vor ca. 2 Jahren angefangen exessiv zu zocken.
Da wir bis vor etwa einem Jahr noch nicht zusammen gewohnt haben, habe ich erst vor einigen Monaten bemerkt, das etwas nicht stimmt.
Wir beschlossen irgendwann, zusammenzuziehen und ich begann euporisch meine Wohnung zu renovieren, umzuräumen und neu zu ordnen, da ja nun zwei Haushalte platzfinden sollten.
Die Euporie seinerseits, liess zu wünschen übrig.
Vorallem wenn es um notwendige Ausgaben ging (wir haben das Dachgeschoss ausgebaut um mehr Platz zu haben) hieß es immer wieder, ich hab grad kein Geld. Er versuchte auch alles immer hinaus zuzögern und so nahm ich nen Nebenjob an, einen Kredit bei meiner Mutter auf und erledigte die anstehenden Arbeiten zu 70% alleine, weil sich zu seiner Verzögerungstaktik auch noch permanente Abwesenheit gesellte.
Und so zogen sich Umbau und Umzug über fast ein Jahr hin, mit immer wiederkehrenden Betäuerungen seinerseits das er unbedingt zu mir ziehen will. Woran ich, für jeden nachvollziehbar, desöfteren zweifelte.
Seine, sagen wir mal, Letargie begründete er immer mit den tatsächlich vorhandenen Problemen mit seiner kroatischen Familie, die unsere Beziehung nie akzeptiert und mit allen Mitteln boykottiert hat, bis hin zum absoluten Pchyoterror (immernoch anhaltend) und dem drohenden Jobverlust wegen Stellenabbau nach Verkauf der Firma (tatsächlich eingetroffen). Desweiteren überführte ich ihn immer öfter der Lüge über angegebene Aufenthaltsorte und finanzelle Ungereimtheiten, oder deutlicher gesagt, er erzählte mit manchmal so haarsträubene Geschichten, das selbst ein Blinder gesehen hätte, das da was nicht stimmt. Es passte einfach nichts zusammen und unter uns gesagt , wer lügt braucht ein gutes Gedächnis um sich nicht in Widersprüche zuverwickeln und das hat er nicht. Das all das nicht zur Harmonie in Partnerschaft bei trägt brauche ich wohl nicht zubetonen. Wir haben uns in dieser Zeit sooft gestritten, wie in den ganzen 7 Jahren zuvor nicht.
Irgendwann, als ich schon ernsthaft an Trennung dachte kam er dann und sagte: Kiki mir gehts nicht gut, ich komm nicht mehr klar, ich hab Depressionen, ich könnte alles hinschmeissen.
Nach wochenlangem Hin und Her, mit Steit, Enttäuschungen, Lügen, nicht gehaltenen Versprechen und permanenter Abwesenheit ohne vernünftige Erklärung, hatte ich ihn dann endlich soweit, das er sich eine Überweisung zum Psychotherapeuten holt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er dann endlich auch all seine Sachen bei mir (bis auf persönliche Unterlagen und KONTOAUSZÜGE) und er hatte nach 3 mon. Arbeitslosigkeit auch wieder einen Job. Es wurde etwas ruhiger und ich dachte, wenn er jetzt bald ne Therapie anfängt, wird alles wieder gut. Wurde es nicht !!! Er log weiter , er verweigerte unter fadenscheinigen Ausreden seine Unterlagen zuholen, er ging zu keiner Therapie.
Ich war am verzweifeln und sah sein Auto immer mal wieder , durch zufall, vor der Spielothek. Ich muß dazusagen, das er auch vorher schon das eine oder andere mal gespielt hat. ( So alle drei Mon. mal für nen Zwanziger, einfach so aus Fun) Deshalb habe ich auch nicht gleich was gesagt, aber merkwürdig fand ich es schon und als ich sein Auto dann dort sah , als er eigendlich ganz woanders sein sollte , bin ich reinmarschiert und hab ihn gefragt, ob er ein Spielproblem hat und warum er mich anlügt.
NEIN, NEIN Kiki wie kommst du denn darauf, quatscht ich doch nicht , niemals, du weisst doch ab und zu mal aus Spass und gugmal 20 Euro reingesteckt und 250 rausgeholt, komm wir gehen heim, Spatzel, davon machen wir uns ein schönes Wochenende. NEIN ich spiel doch nicht, bist du verrückt.

Und mir viel es plötzlich wie Schuppen von den Augen!!!
Alles ergab plötzlich nen Sinn, die Lügen , die Abwesendheit, seine Wesensveränderung, die Geldknappheit und und und!
In diesem Moment war mir klar er ist spielsüchtig.
Das erste was ich mir sagte war, man bist du blöd und blind, warum zum Teufel hast du es nicht früher gemerkt. Du kennst ihn jetzt so lange , warum
hast du, die doch so deutlichen Zeichen nicht erkannt.
Ich gab mir sogar ein Stück Schuld, weil ich ubersehen habe,in welcher Not er war, nicht gemerkt habe unter welchem Druck er stand. Weil mit dem zusammenziehen hat er sich gleichzeitig gegen seine Familie gestellt, die drohte ihn zu verstossen, wenn er das macht. Der Jobverlust in der Firma wo er Jahre war und sich vom Industriemechaniker zum Keyacounter hoch gearbeitet hatte. Der Umbau und Umzug und die schwere Krankheit meines Vaters (er ist leider in dieser Zeit auch verstorben), all das zusammen, warum habe ich nicht bemerkt das ihn das emotional überfordert. War ich zu egoistisch???
Ende erster Teil