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Thema: Realitätsverlust und Provokation Teil drei

  1. #1
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    Beitrag Realitätsverlust und Provokation Teil drei

    Ich glaub ihm kein einziges Wort!!! Ich bin sicher er hat es verzockt
    und noch schlimmer er hat wieder gelogen und er hat geklaut!
    Das abendliche Gespräch verlief so wie nach Silvester, provokant und
    irrrational! Ich bin mit Schuld weil ich immer mit ihm schimpfe, wenn
    er wieder mit was Neuem kommt, weil ich ihm nicht glaube und weil er
    die Kontrolle nicht erträgt.
    Gestern hat er wieder zurückgerudert , aber auch gesagt, das er sich im
    klassischen Sinne nicht für Spielsüchtig hält, weil es ihm nie ums
    Zocken allein ging sondern nur um Ablenkung um sein familiären Sorgen
    zu vergessen.
    Ausserdem würden sich in diesen Foren nur Besserwisser tummeln und er
    wäre nicht der Typ der sich bei anderen über seine Probleme auslässt.
    und asserdem und überhaupt und blah,blah! Aber zu dem Termin am 12.02
    würde er gehen.
    Gesten habe ich mich mit meiner Mutter getroffen und Ihr gesagt, alles
    in Ordnung, alles Bestens, weil ich weiss sie würde das nie verstehen,
    es ist ihr beim ersten Outing schon schwer gefallen.
    Was meint Ihr dazu und wie soll ich mich verhalten, nachdem ich
    geglaubt habe wir kriegen das hin, bin ich jetzt ziemlich ratlos und
    emotional ziemlich am Ende. Ich laß mir das gerade nicht anmerken, ich
    will noch nicht aufgeben. Aber ich weiss auch nicht wie ich
    weitermachen soll.
    Vielen Dank an alle die das Lesen für Ihre Geduld
    Viele Grüsse Katy

  2. #2
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    126

    Standard AW: Realitätsverlust und Provokation Teil drei

    Hallo Kathy,

    bin leider erst gestern dazu gekommen Deine Geschichte ganz zu lesen, und möchte gerne etwas dazu schreiben.

    Zuerst einmal, wenn Dein Freund hier liest, wir sind ganz normale Menschen, die Probleme haben und sich gerne austauschen, damit sie mit den Problemen besser umgehen können, natuürlich weiß der ein oder andere mehr, ist aber deshalb nicht zwangsläufig ein Besserwisser.

    Nach Deiner Schilderung bin ich der Meinung, dass Dein Freund spielsüchtig ist.

    Wenn er sagt, dass er nur spielt, um Ablenkung von seinen familiären Sorgen
    zu haben, kann hier nur von mir reden, der jahrzehntelang gespielt hat und immer wieder mit fadenscheinigen Ausreden das Spielen entschuldigt hat.

    Du weißt im Moment nicht, was Du machen sollst.

    Zu erst musst Du Dich erst mal fragen, ob Du das überhaupt willst.

    Mit jemanden leben, der spielsüchtig ist, noch für lange Zeit vielleicht für immer seine Finanzen regeln, immer wieder mit dem Mißtrauen umgehen, ob er Dich nicht wieder hintergeht, belügt oder betrügt.

    Wenn Du das alles willst, weil Du ihn liebst, muss sich aber auch Dein Freund seine Krankheit eingestehen und den festen Willen haben, etwas gegen seine Sucht zu tun.

    Leider gibt es kein Medikament für diese Krankheit, aber es gibt Therapeuten und Therapien, die helfen können. Ich sage bewußt helfen können, weil ich leider genug Erfahrungen habe, dass diese Therapien nicht immer greifen.

    Auch ich mußte am eigenen Leib erfahren, dass es Rückschläge gibt.

    Bei mir hat sich damals meine Familie für mich entschieden und ich habe dafür alle Anstrengungen unternommen, um mit meiner Sucht leben zu können.

    Ich weiß naturlich nicht, was Deinem Freund Eure Liebe wert ist.

    Ich denke, solange er Deiner immer noch sicher sein kann wird er weiterhin nach Schlupflöchern suchen und ohne eine Therapie, bei der er auch selbst sicher ist, dass er sie braucht, wird es nicht gehen.

    Lieben Gruß

    Karl

  3. #3
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    Beitrag AW: Realitätsverlust und Provokation Teil drei

    Hallo K@rl,
    erstmal vielen Dank für Dein Feedback auf meine,zugegebenermaßen etwas langgewordene Geschichte;o).
    Aber auch die,stellt nur einen Abriss der tatsächlichen Geschehnisse der letzten Monate dar. In denen es kaum einen Tag ohne Lügen und Enttäuschungen gab.
    Es tat gut mal Revue passieren zulassen und beim Aufschreiben zu reflektieren, was passiert ist.
    Wir sind sind jetzt seit 9 Jahren ein Paar, eine lange Zeit, und unsere Beziehung war von Anfang an nicht Problemfrei. Ich hatte ja schon erwähnt, das seine Familie mich weder aktzeptiert noch toleriert hat. Sie weigern sich bis heute mich kennenzulernen und den Lebensweg ihres Sohnes zu aktzeptieren. Wir waren deshalb auch mal ne zeitlang getrennt. In dieser Zeit haben wir festgestellt, wie sehr wir uns lieben und was uns verbindet. Er hat sich dann auf die Hinterbeine gestellt und sich für mich entschieden und damit gezwungender Massen gegen seine Familie. Das ist sicher keine leichte Entscheidung gewesen und mit dem Psychoterror , bis hin zu Selbstmorddrohungen seiner Mutter, ist auch schwer zu leben.
    Aber wir haben solange für unsere Liebe gekämpft und sind mit dem Zusammenziehen, jetzt endlich dort wo wir hin wollten. Wir haben ein gemeinsames Leben und sind eine kleine Familie.
    Und grade am Ende dieses langen steinigen Wegs, grade als ich mich am Ziel wähnte, wieder ein unüberwindbar scheinende Hürde.
    Ich bin eine starke Persönlichkeit und kann viel einstecken, aber im Moment fühl ich mich Schwach, Hilflos, Leer und Ausgepower.
    Irgendwie fühle ich mich sogar einbissle mit Schuld an seiner Spielsucht.
    Weil ohne diesen enormen Druck , den er ja auch wegen mir und durch mich hatte, wäre er warscheinlich gar nicht in die Verlegenheit gekommen, das Spielen als Ventil zu nutzen.
    Was sind die letzten Jahre wert, wenn ich ihn jetzt im Stich lasse!
    Weißt Du K@rl, was mir sehr zuschaffen macht ist auch die Tatsache, wie ich mich verändert habe. Ich bin von einer lebensfrohen und taffen jungen Frau zu einer vom misstrauen zerfressenden, ständig kontrollierenden und spionierenden, alles hinterfragenden Alten mutiert, die ich so gar nicht leiden kann.
    Wenn mir jemand sagen würde, Kiki, das wird nicht besser , das bleibt jetzt so Dein Leben lang, dann würde ich das Weite suchen, ganz ehrlich.
    Aber mein Herz sagt, das wird schon wieder und dann kommen die schönen Jahre mit dem Mann den Du liebst.

    So, das wars mal für jetzt.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag, wenigstens die Sonne scheint.
    L.G.
    Katy

  4. #4
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    107

    Standard AW: Realitätsverlust und Provokation Teil drei

    Hallo Katy,

    Dein Bericht liest sich nicht so schön - was beim Thema "Sucht" natürlich meistens der Fall ist.
    Ich bin selbst spielsüchtig und habe mir meine Sucht eingestanden und gehe seit zwei Jahren ohne Therapeuten oder SHG ernsthaft gegen diese Sucht an und bin in dieser Zeit auch überwiegend spielfrei geblieben.

    Ich denke ebenfalls, dass Dein Freund spielsüchtig ist. Schade, dass er sich das noch nicht eingestehen kann. Genau das macht die Sache sehr schwierig, denn ein Suchkranker, der seine Krankheit nicht erkennen oder eingestehen möchte kann meiner Meinung nach nicht gesunden.

    Ferner denke ich, dass Du co-abhängig bist - eine sehr gefährliche Sache, wenn sich zwei Menschen mit diesen Faktoren zusammentun!

    Im Grunde kann ich Dir nur raten, nicht an Deinen Traumvorstellungen eines Zusammenlebens festzuhalten, wenn die Realität doch so ganz anders aussieht. Sicher ist es bitter, nach all den Jahren festzustellen, dass die Beziehung nicht das ist, was sie zu sein schien.

    Im laufe eines Zocker-Lebens können weit mehr als "ein paar Tausender" den Bach runtergehen. Überdenke einfach, wie es wäre, wenn Dein Freund einfach so weiter macht wie bisher. Ich glaube nicht, dass ein komplett verschuldeter Spielsüchtiger als Partner dauerhaft das ist, was Du von Deinem Leben erwartest.
    Es ist schwer, wenn Gefühle mitspielen - aber wie soll eine gemeinsame Zukunft erlebt werden, wenn das Fundament nur noch aus Lügen und Betrügen und Schulden besteht?

    Ich denke, Ihr seid gut beraten, wenn Ihr diesen Termin am 12.02. gemeinsam bewältigt - vielleicht wird Euch dann einiges klarer.

    Spielsucht und Co-Abhängigkeit gehen nicht einfach wieder so weg, weil der Zocker ja so arm dran ist und der Partner sich selbst noch die Schuld dafür gibt.....wir reden hier nicht über Schnupfen oder Husten....leider.

    Trotzdem wünsche ich Euch alles Gute auf dem weiteren Weg!
    Gruß
    der Ziegenbock

  5. #5
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    Standard AW: Realitätsverlust und Provokation Teil drei

    hallo Ziegenbock,
    Du hast sicher recht mit allen Deinen Ausführungen, von der Rationalen Ebene aus betrachtet,aber was tun wenn das Herz etwas anderes sagt .
    Ich setze auch sehr viel Hoffnung in den Termin am 12.02.2008.
    Drück bitte die Daumen, das er dort die nötigen noch fehlenden Einsichten bekommt.
    Das er Scheisse gebaut hat, wie er immer zu sagen pflegt, und das er ein Problem hat, ist ihm ja schon klar, nur fehlt noch die Einsicht , das er Hilfe braucht.
    Heute hat er mit einem Nebenjob begonnen und wir haben vereinbart , das alle finanzellen Dinge vorerst und ohne zeitliche Begrenzung in meiner Hand bleiben.
    So kann er wenigstens keinen grösseren Schaden anrichten, wenn es ihn mal wieder packen sollte.
    Es ist halt nicht so einfach nach neun Jahren, zu sagen , so das wars`, und dann auf einen Scherbenhaufen zu stehen.
    Solange sich der Gedanke an Trennung noch nicht mit dem Gefühl von Erlösung paart, ist es wohl kaum möglich diesen Weg zu gehen.
    Es gibt auch ein paar positive Aspekte, die in meinen Berichten bisher zu kurz kamen, da ich noch sehr unter dem Eindruck des neusten Betrugs stand.
    Darauf gehe ich aber ein anderes Mal ein, da ich jetzt zugegebenermaßen, sehr müde bin.

    Also gutes Nächtle und bis bald

    KIKI

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