Liebe Leilani,
eine weitere Mittagspause für Dich aber auch für mich....;o).
nicht mehr passend war meine Vermutung, dass Dein Freund nun möglicherweise offener
zu Dir ist und ihr mehr reden könnt. Dass dem nicht so war oder ist hattest Du zwischenzeitlich schon geschrieben.
Ja sicher kann sich jeder mehr oder weniger in Büchern, die sich mit der Psyche oder dem Wesen eines Menschen beschäftigen, wiederfinden.
Manchmal erhält man aber erst durch’s Lesen Denkanstösse in Richtungen, die man für sich selbst gar nicht in Erwägung gezogen hätte.
Ich meine damit solche Aha-Erlebnisse...solche, die einem dann auch weiterbringen.
Du findest ich klinge erbarmungslos und verbittert gegen mich selbst?
Ich habe gelernt, dass es nichts bringt sich in Selbstmitleid oder auch im Mitleid und Mitfühlen der anderen zu suhlen.
Das Verständnis für die Sucht hilft nicht dabei suchtfrei zu werden.
Ich habe auch gelernt, dass der Leidensdruck für einen Spieler so hoch sein muss, dass
man er es nicht mehr aushält.
Dies gilt in erster Linie für den psychischen Leidensdruck der ja meistens auch mit
dem finanziellen einhergeht.
Dieser Schmerz musste auch bei mir so weit gehen, bis ich ihn nicht mehr ertragen konnte.
Bis ich mir eingestehen musste, dass ich es nicht mehr schaffe.
Nicht mehr schaffe ohne professionelle Hilfe.
Die Hilfe und Unterstützung, die ich in meiner Partnerschaft fand ging ganz sicher auch
über das Normalmaß hinaus aber letztlich half sie mir nicht, das Grundproblem anzugehen.
Wie findet Dein Freund diesen Punkt, vor seiner Sucht zu kapitulieren?
Wie kann er merken, dass ER etwas tun muss wenn er es doch eigentlich nicht braucht,
weil er ja immer das Verständnis, die streichelnde Hand und vielleicht sogar die
„gebende“ Hand von Dir erwarten kann?
Du schreibst, wenn ich mich richtig erinnere, dass Du schon sei 2 Jahren versuchst ihm das
Fischen beizubringen.....das ist verdammt lange, findest Du nicht?
Ich persönlich finde das ZU lange.
Ich fragte, ob Du denkst, dass Dein Freund Dir bei Deiner Sucht helfen könnte.
’’’’’’Was würde passieren, wenn er mich vor die Wahl stellen würde, entweder ich krieg das in den Griff, oder er geht?
Ich würde ihm vermutlich alles versprechen - und im Endeffekt scheitern.
Denn das Problem liegt viel tiefer.“““““
Ich möchte Dich bitten, genau dies auch als Antwort von Deinem Freund in Erwägung
zu ziehen.
Aber er kann mich sehr wohl darin unterstützen.
Indem er das Problem ernst nimmt, Interesse zeigt.
Indem er mich NICHT unter Druck setzt, indem er zeigt, dass er mich so mag wie ich bin.
Ich frage Dich nochmal anders:
Wo liegt die Unterstützung in der Bekämpfung Deiner Sucht ausser in der , angenommen
und geliebt zu werden?
Dir zuliebe wird er seine Sucht nicht besiegen können und das wäre das einzige
worauf Du „vielleicht“ Einfluss nehmen könntest...
Er muss es sich zuliebe tun und an diesem Punkt scheint er auch nach 2 Jahren
des Angeln übens nicht gekommen zu sein.
Der Mann hatte noch nie richtig Hunger und wohl noch nie aus Hunger eine
Angel in der Hand sondern immer die Frau an seiner Seite die ihm immer wieder erklärt
wie es funktioniert, wenn er mal Hunger bekäme und die Angel nehmen könnte....
Von dieser Frau weiss er aber auch, dass sie immer einen Fisch für ihn über hat....
Warum also angeln lernen......
Dieses Angeln bringt mich noch völlig durcheinander......
Dein Freund ist erwachsen, kein Kind mehr....Du musst ihn nicht trösten, weil die schlimme Sucht ihn gepackt hat.
Er ist in der Lage etwas dagegen zu unternehmen er muss es nur TUN.
Ich bin nicht verbittert, Leilani aber ich möchte hier nicht mit Wattebällchen um mich
werfen und Duzi Duzi machen, denn ich glaube damit ist niemandem geholfen langfristig gesehen auch kein Erfolg zu erzielen.
Vielleicht mache ich mich mit dieser direkten Art unbeliebt, mag sein und ich sage auch nicht, dass ich das
dann besonders prickelnd finde aber für mich ist dieses Streicheleinheiten abholen, das hier wirklich schon
häufig stattfand und -findet einfach nicht zielführend.
Sternchen*