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Thema: Mal wieder reinschauen

  1. #31
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Liebe Kiki,
    natürlich kann man für sich den Disput beenden. Ignoriere einfach die miesen Unterstellungen. Das hast du gar nicht nötig...ich übrigens auch nicht.

    Alles was du schilderst kenne ich irgendwo her. Deine Angst - dein Gefühl auf einen Pulverfaß zu sitzen - und nicht verstehen können, warum ein Spieler spielt. Ähnlich schilderte es auch meine Frau.. und letztlich trennten wir uns nicht weil Gefühle fehlten, sondern weil ich ihre Vertrauensbasis zerstörte.
    Ich weiß, es wird wahnsinnig schwer, die wieder aufzubauen. Aber ich werde ernsthaft darum bemüht sein, das Vertrauen zurückkommt.
    Wir waren fast 17 Jahre zusammen - und 15 davon waren super - die nimmt uns niemand mehr. Eine Zeit voller aufrichtiger Gefühle und tiefer Liebe.
    Hatten auch ähnliche Schicksale. Ihr erster Mann - meine erste Frau - verstarben relativ füh. Auch da konnten wir uns stützen und helfen - und die Situationen für uns war gewiss nicht leicht. Doch wir hatten uns - und ein wahnsinniges vertrauen zueinander.
    Als ich sie traf habe ich ohne Probleme aufhören können mit der Zockerei - 3 Jahre lang - sie ahnte damals nicht, das ich ein Spieler bin - lange Zeit nicht, weil ich ja auch lange nicht spielte. Was Liebe so ausmacht...
    Doch wie stark eine Sucht werden kann, zeigte sich dann später auch bei mir.
    Fühlte mich ja in den ersten 3 Jahren unserer Beziehung als geheilt - und das war natürlich ein großer Fehler - ich tat nichts gegen meine Sucht - dachte es bleibt so einfach.
    Spielte - dann nahm ich Hilfe - ging mit ihr gemeinsam in eine SHG - denn auch sie wollte wissen - was ist diese Sucht? Was kann ich tun?
    Weitere 7 Jahre ohne Rückfall gelebt.
    7 Jahre ... aber dann den gleichen Fehler noch einmal. Wieder zu sicher - wieder zu wenig getan nach 5 Jahren.
    Arbeitslosigkeit nach 40 Jahren Berufstätigkeit - auf Grund meines Alters und meines Gesundheitszustandes keine Anstellung mehr als Bauleiter - oder bauleiterähnlichen Beruf. Ausgemustert. Bekam einen Schwerbeschädigten - Ausweis - 60 Prozent und G.
    Vielen freut das, bedeutet ja leichte finanzielle Vorteile - ich fühlte diesen Ausweis als Urkunde, das ich beruflich nichts mehr wert bin.
    Machte mit 55 einen Taxischein - und fahre seitdem Taxi des Nachts, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Denn für Rente bin ich nicht krank genug- abgelehnt.
    Aber er füllt mich nicht aus - dieser Job - läßt auf der anderen Seite aber kaum Zeit sich anders zu orientieren - und da habe ich ohnehin kaum ei´ne Cahnce.
    Lang geworden - entschuldige, kam über mich ins reden um dir zu sagen, wenn du wirklich liebst, lohnt es sich vielleicht zu kämpfen.
    Doch du solltest Ultimaten stellen - gerade Grenzen ziehen. Aber ultimaten, die du einhalten kannst. Nicht sagen ich gehe - wenn du es nicht wirklich kannst oder willst.
    Kiki - ihr habt die Chance auf eine gute Zeit - doch ganz wichtig ist, das er sich wehrt gegen seine Sucht - sich nicht ergibt. Wichtig das er will - nicht so wichtig Rückfälle die geschehen können. Wichtig ist der Wille immer wieder gegen seine Sucht anzugehen - und wichtig ist auch, das er dein Eigentum respektiert - und du nicht Angst haben mußt, das heimlich die Konten fürs Spiel geplündert werden.

    Lieben Gruß dir.. bin jetzt müd - Danke für deinen Zuspruch

    Rudi

  2. #32
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Hallo Gerri,

    habe den Eindruck, dass du langsam dabei bist, aus deinem tiefen Loch rauszukrabbeln - schön das zu lesen.
    Ja, ich weiß, du bist noch nicht draußen, aber vielleicht kannst du ja schon das Licht in der Ferne sehen...

    Seit ich gelernt habe ein bisschen lockerer zu lassen, nicht mehr so streng mit mir selbst umgehe sehe ich immer mehr freundliche Leute, Leute die ich auf der Straße treffe, der Tankwart, die Verkäuferin im Supermarkt - nein, stimmt nicht, die an der Kasse sind fast alle griesgrämig ;O) - aber was ich sagen will, es sind oft ganz einfache, kurze Begegnungen die den Tag aufhellen können.
    Vielleicht auch ein Mensch, der in dein Taxi einsteigt.

    Ich entdecke auch dass Leute, von denen ich dachte, die könnten mich nicht leiden, auf mich zukommen, wenn ich sie nur lasse.
    Seltsam wie man auch die positiven Dinge negativ sehen kann, wenn mans nur richtig gut gelernt hat.

    Mir wurde von klein auf eingetrichtert, dass ich erstens ohnehin nie einen Mann kriegen werde, weil ich doch viel zu hässlich bin, und zweitens das nichts macht, weil Männer ohnehin scheiße sind.
    Tja, erstens hat sich erledigt, denn seit ich mich meinen Blick ein bisschen geöffnet habe stelle ich fest, dass es immer mind. ein oder zwei Männer in meinem Dunstkreis gibt, die Interesse haben, und zweitens war natürlich auch nie wahr.
    Ich hab das nur ganz einfach nicht sehen können.
    Genauso wie ich all die freundlichen Leute nicht sehen konnte, die Sonne nicht wirklich spüren konnte (außer natürlich wenn sie zu heiß war), und genauso wie ich alles gutgemeinte rigoros abweisen musste.

    Gerri, es geht wieder bergauf, und dass deine Frau auszieht bedeutet offensichtlich nicht, wie du anfangs geschrieben hast, dass sie dich fallenlässt, oder?

    Weißt du, ich denke, all die Dinge die wir durchmachen - sowohl als Süchtige als auch als Angehörige - die bringen uns dazu, uns mit uns selbst zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.
    Mag sein, dass ein "normales" Leben einfacher ist, aber es nimmt vielen Leuten die Chance sich selbst richtig kennen zu lernen, weil man sich nicht unbedingt gut kennen muss, um zufrieden in den Tag zu leben.
    Wobei ich mir kein Urteil anmaßen möchte, was davon "besser" ist.

  3. #33
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Hallo Leilani,
    hast recht, bemühe mich aus dem Loch zu krabbeln . Doch den Rand habe ich noch lange nicht erreicht.
    Schön. das du auf kleine Freuden des Alltags hinweist, denn die zu erfassen da bin ich zur Zeit weit entfernt.
    Es ist mir Hilfe - euer Zuspruch. Wie eine Strickleiter, die in meinen Loch hinabgelassen wird, damit ich daran raufklettern kann.
    Klettern muß ich alleine - das kann mir keiner abnehmen -- aber ohne ein Hilfsmittel wäre das rausklettern wollenein sehr schwieriges Unternehmen.
    Licht am Horizont - ja. es gibt wieder Phasen wo die Seele leichter wird - und das Licht einer Hoffnung flackert auf. Hoffnung darauf, das es mir gelingt neues Vertrauen zu erlangen.
    Meine Frau zog gestern in ihre neue Wohnung - ich zog ja schon vor ein paar Monaten aus. Unsere bisherige Wohnug ist für sie als Alleinverdiener nicht mehr haltbar.Es viel mir schwer - denn mit der geräumten Wohnung wurde fürr mich greifbar, das eine lange schöne Zeit mit meiner Frau zuende ist.
    Doch siie kann durch neues - ebenfalls positives - vielleicht ersetzt werden. Daran will ich glauben.
    Das mit der Leiter... ich denke, das zählt auch für deinen Partner. Hilfsmittel kannst du ihn an die Handd geben - doch er muß diese auch benutzen - denn er muß nach vorne gehen, wenn für uch die Zukunft glücklich werden soll.
    Das wünsche ich Euch - und hoffe sehr, dein Mann bekommt den Schwung wirklich für sich was zu tun.
    Übrigens will ich noch sagen, das wir sehr positive Gespräche in der neuen Wohnung hatten - und auch über eine Stunde telefonierten, um uns auszutauschen. Das war was ganz neues - denn wir telefonieren eigentlich beide nicht gern - aber vielleicht gehört so etwas zu den positiven Dingen der Zukunft für uns.
    Lieben Gruß Gerri

  4. #34
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Gerri,
    du schreibst Hoffnung auf neues Vertrauen zu erlangen - vertraust du dir denn selbst?
    Und wie sehr hängt die positive Zukunft vom Zusammensein mit deiner Frau ab?
    Kannst du dir vorstellen, auch ohne sie glücklich zu werden, vielleicht auch mit einer anderen Frau an deiner Seite?
    Glücklich und zufrieden zu werden, nur mit dir selbst?

    Ich denke momentan, dass mein/unser Zug abgefahren ist.
    Da mein Freund mir momentan sehr aus dem Weg geht, und mir sogar ein "Guten Morgen" verweigert, weiß ich nicht, ob er das mit dem Spielen wieder im Griff hat, bzw. ob er weiterhin dagegen ankämpft, aber ich sehe, dass er anscheinend in sein altes Lebensmuster zurückgekehrt ist.
    Möchte da jetzt nicht so genau drauf eingehen, aber dieses Muster hatte er in den letzten paar Monaten durchbrochen, nun scheint er wieder da anzusetzen wo er aufgehört hat. Lässt mich vermuten, dass es auch das Spielen mit einschließt.
    Er hat glaub ich nicht begriffen, dass es nicht reicht, nur mit dem Spielen aufzuhören, und dass er wohl auch seine Träume vom großen Geld und von Macht und Prestige für ein neues Leben aufgeben muss.
    Wie du sagst, er muss schon nach der Leiter greifen und hochklettern.

    Du scheinst dich dazu entschlossen zu haben, denn du kannst dich noch an die Sonne erinnern, die da draußen scheint.
    Aber bitte ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass die Sonne nicht deine Frau ist, sondern du selbst bist die Sonne, du selbst hast die Kraft.
    Es ist erstaunlich, was wir Menschen alles leisten können, es ist unglaublich wie weit unsere Kraft tatsächlich noch reicht, an dem Punkt an dem wir sagen "ich kann nicht mehr".
    So ein Loch bietet vermeintliche Sicherheit - auch wenn du nicht rauskannst kann auch keiner reinkommen und dir wehtun. Der Schein trügt aber leider.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du diese Kraft in dir finden kannst!

    Alles Liebe
    Leilani

  5. #35
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Hallo Leilani,
    traurig, das du so negativ berichten mußt.
    Der Traum vom großen Geld - und Einfluß - da ist dein Freund nicht der einzigste der als Spieler davon träumt. Besonders Einfluss - das ist etwas was ich als Spieler immmer vehemend gesucht habe .
    Einfluß in der Firma - in Entscheidungen - ja auch Einfluß in den Leben der Frau, die ich Liebe.
    Begründet sicher auf eine Fehlentwicklung in frühester Kindheit - in der die Persönlichkeit anstatt gefördert, unterdrückt wurde.
    Spielsucht ist eine schlimme Suchtkrankheit - und ganz bestimmt gibt es bei jedem Suchtkranken Erlebnisse, die entscheident warén, sich nicht der Norm entsprechend zu entwickeln - oder ist es mittlerweile "normal" süchtig zu sein? Irgendwo hat ja fast jeder eine Sache, ohne die er/sie nicht mehr auskommen mag. Internet - Handy - Kaufsuch - Essstörungen - oder auch den Partner - eine unglaubliche Palette an Süchten, die vorhanden sind. Vielleicht "normal" sich nicht "normal zu entwickeln??
    Aber lassen wir dieses gewaltige Thema.
    Ganz sicher ist es auch nicht normal ein Forum so zu benutzen wie ich es tue - oder auch manch anderer hier. Doch muß diese Unnormalität ja nicht schlecht sein.
    Hoffnung und Vertrauen - neues Selbstvertrauen auch, um es so zu sagen.
    Unabhängig davon, wie es mit meiner Beziehung weitergeht ist das nicht.
    Doch auch nicht mehr davon total abhängig. Ich muß zu mir finden - nicht nur aufhören zu spelen.Erst dann kann ich sehen, wie es weitergeht. Ob allein - oder mit meiner bisherigen Partnerin - kann ich nicht sagen.
    Bin nicht der Mensch der alleine bleiben will - denn ich schätze Gemeinsamkeit sehr. Eine neue Partnerin - das kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen, schließe es aber nicht aus.
    Werde mir Lichtpunkte setzen - jeden Tag neu.
    Bin dabei mich zu berappeln - habe noch Trauer und Selbstmitleid in mir - doch die wird mit jeden Tag geringer.Respektiere die Entscheidung meiner Partnerin. Dadurch auch möglich, freundschaftlich miteinander umzugehen.
    Finde zu mir - aber war an der harten Grenze aufzugeben - einfach alles laufen lassen.
    Auf Grund des guten Umganges mit finanziellen Mitteln, kann ich schuldenfrei in die Zukunft blicken - auch das habe ich ihr zu verdanken - habe zwar immer gut verdient - doch als Spielsüchtiger hast du keine Chance gut mit Geld umzugehen - auch das muß wieder - oder erst gelernt werden.
    Habe also dieser Frau viel zu verdanken - auch das ich heute Nacht ohne finazielle Sorgen einschlafen kann.
    Nicht nur das Vertrauen war entscheident denke ich - sondern auch die Sorge, das ich wenn ich meine Sucht nicht wieder im Griff bekomme, alles vernichte, wofür wir uns so sehr abgestrampelt haben. Ich sehe klar - und es war nicht mangelnde Liebe - sondern Angst um das morgen. Berechtigte Angst.
    Ich war mich am bedauern - Job - Krank - usw. - sah mich - verbarg mich im Spiel - und sah nicht ihre Not und Angst.
    Sie ging um zu halten, was an Gefühl für mich noch in ihr wohnt.
    Danke für´s zuhören Leilani - ganz sicher kann ich dich nicht trösten in anbetracht einer starken Liebe die wie im Erdbeben schwankt - und jeden Moment in sich zusammenfallen kann.
    Doch denke an das Licht - worauf du mich aufmerksam gemacht hast - es ist auch für dich da.
    Es ist schön, dich hier im Forum zu haben - du gibst sehr viel..danke dafür.

    Lieben Gruß
    Rudi

  6. #36
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Viel Gift hier im Forum -
    doch freue mich,das es einige gbt, die wirklich bemüht sind, Rat zu geben.
    In der Überzahl jedoch sind es Menschen, die selbst nicht Suchtbetroffen sind - also Angehörige.
    Haben Spieler eigentlich die Fähigkeit außer sich selbst noch was wahrzunehmen?
    Wenn ich an das denke was hier läuft - die Dinge mit denen Angehörige konfrontiert sind... was stimmt nicht in uns, das es so abläuft bei uns?
    Auch ich - wenn es mir schlecht geht, bade ich förmlich in meinen Selbstmitleid und sehe andere nicht, die es oft weit schwerer haben als ich.
    Das muß mein Ansatzpunkt wohl sein - bewußt zu hören, was andere sagen
    mir Gedanken über die Situationen und Gegebenheiten anderer machen und Rückschlüße daraus ziehen. Auf diese Weise Rat und Hilfe zu mir einfließen lassen.
    Immer wieder lese ich auf Ratschläge - gutgemeinte - wie schlecht doch der Berater ist - wieviele Fehler er macht - und ohnehin keine Ahnung hat.
    Das kann nicht der Sinn eines positiven Austausches sein.
    Sondern sich die Perlen eines jeden Schreibens rauspicken wollen und können - es gibt kaum ein Eintrag, der nur falsches sagt - kaum einen, der für jeden richtig ist.
    Doch sie sind gut gemeint diese Einträge - die meißten jedenfalls - und wir müßen lernen, das für uns gute in einer Aussage zu finden.
    Allen schönen Abend
    Gerri

  7. #37
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Hallo Rudi,

    komme seit langem mal wieder dazu ins Forum zu schauen, hatte leider in letzter Zeit wenig Zeit dazu, berufliche und private Veränderungen haben das verhindert.

    Nun habe auch ich mal wieder rein geschaut. War eigentlich nicht überrascht, dass hier immer noch so viel "Beinarbeit" geleistet wird.

    Habe diesen Tread auch nur kurz überflogen.

    Ich höre Dir gene zu und empfinde es auch nicht als gejammere und ich glaube auch nicht, dass es Menschen gibt, die ohne Zuspruch leben können. Mir war und ist Anerkennung noch immer wichtig, aus ihr schöpfe ich die Kraft um weiterhin meinen Weg gehen zu können.

    Ich kann Dir an dieser Stelle nur noch mal meine Unterstützung anbieten. Ich hatte Dir dazu ja auch eine Mail über das Forum geschickt, hoffe diese ist angekommen.

    Mir(uns) geht es soweit recht gut, nach meinem Rückfall im letzten Jahr hat sich in der Beziehung natürlich einiges geändert, aber wir sind damit klar gekommen. Ich lade meine Probleme und Ängste noch regelmäßig bei einem Therapeuten ab, besuche auch noch die SHG.

    Wie gesagt habe ich beruflich neue Aufgaben übernommen, macht zwar nicht mehr so viel Spaß wie vorher, aber das kann man sich ja nicht immer aussuchen. Unsere Kinder verlassen nach und nach das elterliche "Nest", so dass wir im nächsten Monat auch wieder umziehen und uns räumlich verkleinern werden.

    Wir waren gerade eine Woche auf einem Segeltoern, hat mal wieder gut getan, sich frischen Wind um die Nase wehen zu lassen.

    Ich wünsche Dir alles Gute und das nicht nur aus Dankbarkeit, weil Du mir in schwierigen Situationen auch Zuspruch gegeben hast.

    Ich fasse Dich in Gedanken beim Schopf und ziehe Dich etwas heraus aus Deinem Loch, halte Dich fest und lasse auch nicht los.

    Lieben Gruß

    Karl

  8. #38
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Hallo Karl,
    durch meinen Umzug war ich eine ganze Zeit nicht online - habe also entsprechende Mail nicht erhalten.
    Es ist schön, das es dir nun auch wieder besser geht - und sehr gut, das du weiterhin so gut deiner Spur folgst. Ich meine damit die Besuche bei der Therapeutin.
    Nun - ich wohne jetzt allein - und die Umstellung ist groß.
    Verlorenes Vertrauen durch meine Rückfälle - das war maßgebend für die Trennung. Sie soll ja nur räumlich sein - doch die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Es ist nichts wie es war, nichts wie ich es möchte - und es fängt beim Frühstück an, wenn es niemand interessiert was und wie ich esse.
    Und es hört Abends auf..wenn es niemanden interessiert was ich fühle, denke, oder wann ins Bett gehe.
    Räumliche Trennung..das sind nicht die Vorstellungen die ich mit meinen Leben verknüpfen kann - doch sie ist da- und wird auch nicht aufgehoben.
    Es lohnt sich für die Abstinenz zu kämpfen Karl - denn Situationen wie die meine jetzt sind gewiß nicht erstrebenswert.
    Augenscheinlich sind alle für mich da aus der Familie, wenn ich sie brauche.
    Die Tatsache ist, das jeder sein Leben führt - und ich das meine.
    Gehe in keiner Gruppe mehr - zu keiner Therapie.
    Spiele seit über 10 Wochen nicht mehr - es werden mehr Wochen werden. Streitereien im Forum stören mich nicht..geht an mir vorbei.
    Früher lebte ich dadurch echte Emotionen , doch bin dem gegenüber gleichgültig geworden.
    Doch es gibt Menschen in diesem Forum, die mir nie gleichgültig waren.
    Du gehörst dazu - und von den "alten" noch Sternchen, die mit mir schreibt.
    Hat sich eben viel verändert - was nicht heißt, das ich den Austausch mit neueren Forumsmitgliedern nicht schätze- im Gegenteil.
    Nun, es war ja auch nicht immer leicht mit mir Karl - aber mit welchen Spielsüchtigen ist es schon leicht?
    Ich gönne dir und deiner Frau von Herzen neue gute Zeiten - und ein Segelturn ist doch gewiß ein tolles Erlebnis für Dich gewesen.
    Dein neuer Job- gewiß wir können es uns nicht aussuchen - aber wenn du den positiv angehen kannst, vielleicht gefällt er dir dann doch noch etwas besser als im Moment.
    Ich selbst.. ja klettere aus meinen Loch.. doch Leere in mir - und um mich.
    Bin nicht geboren allein zu leben - das habe ich nie gemußtBis bald Karl, habe Dank für dein Angebot - werde es nutzen.

    Herzlichst
    Rudi

  9. #39
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Guten Morgen Gerri und Karl,
    heute möchte ich mich auch mal wieder zu Wort melden.
    Ich hatte in den letzten Tagen auch sehr wenig Zeit für das Forum.
    Ich habe zwar gelesen und war auch im Chat, aber ich hatte keine Muße, meine Gedanken zu sortieren und hier einen Text zu schreiben.
    Wir haben es in diesem Monat haben wir es jetzt endlich geschafft, den Dispo bei der Bank abzulösen und die privaten Schulden zurückzuzahlen (von denen ich ja bis Anfang März noch gar nichts wusste). Ich kann nur hoffen, das er mir nicht noch mehr verschwiegen hat. Alles in Allem haben wir in den letzten 5 Monaten also 10000 Euro abgestottert und eigendlich ist das ja ein Grund zum Freuen, aber statt dessen möchte ich mich irgendwo verkriechen. Ich bin müde, ich bin körperlich und mental erschöpft und der Schuldenberg ist erst um ein drittel geschrumpft. Dazu kommt noch, das mein Freund, sich grade wieder auf dem Rückzug befindet, d.h. Er redet nicht, er verzieht sich und grübelt für sich allein.
    Wenn ich ihn dann anrufe, heisst es ich komme gleich Kiki , aber das kann unter Umständen Stunden dauern. Genau dieses Verhalten kenne ich aus der Zeit als er noch gespielt hat und ich kann damit einfach nicht umgehen.
    Nein, er spielt nicht, das glaube ich nicht, aber es macht mich verrückt.
    Er will jetzt doch seine Wohnung verkaufen, eigendlich eine vernünftige Entscheidung, die Schulden wären weg, er könnte sich wieder ein Auto kaufen und wir unser normales Leben wieder aufnehmen. Aber genau diese Entscheidung zieht ihn runter.
    Gestern Nacht hat er mich angeschrieen, das er seine Existenz aufgeben und verlieren würde, wenn er das tut und er müsse das erstmal mit sich ausmachen, ob ich das nicht verstehe.
    Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Nein tue ich nicht und will ich auch nicht.
    Das klingt jetzt vielleicht bockig, aber wir wohnen jetzt seit über einem Jahr zusammen und die Wohnung ist nur noch Lagerhalle für die alten Möbel und Sachen,seiner Eltern, die nicht mit nach Kroatien gegangen sind.
    Sie sind halt dort gemeldet wegen ihrer Rente.
    Also was ist so schwer daran sich davon zulösen, diese Lagerhalle kostet uns 450 Euro im Monat.
    Ausserdem wollen sie jetzt 15000 Euro, statt 5000 Euro von Ihrem Sohn zurück haben, weil er sich für mich und nicht für seine Familie entschieden hat und sie Aufgrund des "Ungehorsams" ihre Schenkung rückgängig machen.
    Ich weiss natürlich das, das alles nicht leicht ist für ihn, aber irgendwann muss doch mal Schluss sein und ein glatter Schnitt her.
    Ich hab keine Kraft mehr für diesen ständigen Psychoterror und ich habe Angst, das Ihn das Ganze wieder überfordert und wo das hinführt hat man ja gesehen.
    Ach, ich weiss auch nicht. Im Moment fällt mir alles ziemlich schwer. Ich bin einfach müde.

    Liebe Grüsse Kiki

  10. #40
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    Standard AW: Mal wieder reinschauen

    Kiki,
    natürlich kannst du nur noch müde sein.
    Ich lese deine Zeilen - und ich lese Zeilen einer Angehörigen, die helfen will, aber nicht helfen kann.
    Ich bin wirklich traurig und stark berührt über das was du schreibest.
    Du lebst mit einen Spieler - und ich sage dir, ich habe das Gefühl, dein Spieler ist total nass. Selbst wenn er im Moment nicht spielt -was ich auf Grund ´der von dir beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten nicht glauben kann.
    Fühlst du dich nicht selbst als sein Spielball? Du kämpfst gegen seine Schulden mit allen Mitteln die du hast - unterstützt auch noch seine Eltern die dich nicht so akzeptieren. Die ihn unterstützen - naja - wenn er sich dann gegen dich entscheidet ? Merkwürdige Eltern - denn damit fördern diese seine Sucht - und ein nasser Spieler wird den bequemen Weg gehen, um spielen zu können.
    Vor allen Dingen er könnte sich ja befreien aus den Schulden, die du jetzt mitträgst.
    Das ist nackte Co-Abhängigkeit, liebe Kiki.
    Und das meine ich nicht böse- denn diese Abhängigkeit resoltiert aus von dir empfundener Liebe.
    Doch Liebe darf nicht dahin führen, das du dich selbst zerstörst.
    Liebe ist was großes- was gutes - und sie soll Freude und Wohlbefinden bringen. Tut sie das nicht mehr, so ist es nur noch der Wunsch nach Liebe, der so handeln lässt.Liebe beinhaltet, den Partner gutes zu wollen. Wo ist seine Liebe?
    Bitte Kiki - ich habe nicht Einfluss auf das was du tust. Doch handel für dich.
    Kein Mensch ist es wert, sich selbst zu zerstören - das tust du im Moment.
    Mir kommen wirklich die Tränen, wenn ich hier lese, was ein Spielkranker da anrichtet - anrichtet unter den Deckmantel vermutlicher Liebe.
    Es ist an dir zu ändern. Du kannst nicht den anderen ändern - nur dich selbst.
    Dein Schmerz ist lesbar - nicht mehr Liebe - deswegen verändere dich. Beseitige das, was dich so sehr verletzt, dir soviel Schmerz verursacht.
    Im Moment kämpfst du gegen Windmühlen - gegen die Auswirkungen seiner Sucht - und gegen die Eltern. Willst du das weiter so?
    Du bist allein in einer von dir gewünschten Partnerschaft.
    Und ich sehe nicht, wo sich das im Moment ändert. Kampf gegen Windmühlen.
    Ziehe die Konsequenz für dich.
    Ich weiß, das ist schwer, weil du an die Liebe glaubst.
    Doch stelle ihn ein Ultimatum - habe nicht Verständnis für seine Argumente, denn die schützen nur ihn - nicht dich. Und wenn er nicht gemeinsam denkt- was verlierst du, was du noch nicht verloren hast?
    Bitte Kiki - du hast viel gelesen hier- nimm dir Hilfe, wenn du es nicht allein schaffst.
    Ich sehe keinen Ansatz, das er was ändern will.

    Lieben Gruß
    Rudi

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