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Thema: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

  1. #1
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    Standard Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hallo!

    Ich denke, dass ich spielsüchtig bin.
    Angefangen hat es mit kostenlosen Gewinnspielen und auch mit relativ vielen Gewinnen.

    Seit ca. einem halben Jahr kamen Lotto und Online-Casinos hinzu.
    Mittlerweile habe ich mehr Geld verspielt als ich eigentlich verkraften kann.
    Kostenlose Gewinnspiele mache ich seit einiger Zeit nicht mehr dazu fehlt mir einfach die Zeit sowie zu allem anderen.

    Mir ist bewußt, dass ich nicht nur mein hart verdientes Geld sondern, auch meine Zukunft verspiele.

    Ich bin Studentin und sollte mich nun eigentlich auf mein Examen vorbereiten.

    Ich verstehe mich selbst oft nicht!?!

    Vermutlich neige ich leider dazu alles exessiv zu betreiben.

    Meinem Freund und einer Freundin habe ich das Problem schon geschildert.
    Natürlich habe die verspielten Summen nur ansatzweise erwähnt.
    Sie wissen nicht, dass ich manchmal 400,00 Euro an einem Tag verspielt habe...

    Ich weiß nicht, warum ich das tue....
    Die ganze Zeit... ich komme einfach gar nicht mehr zu lernen

    Die Gedanken drehen sich nur um das Spielen. Lese in Casino Foren informiere mich über Casinos und google unsinnige Dinge darüber.

    Mittlerweile akzeptiere ich das ich das Geld verloren habe, wobei das anfangs mein größtes Problem war.
    Vermutlich dachte ich einfach zu lange ich könne das Geld zurückgewinnen.
    Mittlerweile muß ich feststellen, dass einfach kein Betrag zu hoch sein kann, damit ich aufhöre.

    Wenn ich mit 25 Euro anfange will ich 50,00 Euro gewinnen dann 100,00 Euro dann 150,00 dann 200,00.....
    Habe ich dann wirklich mal Glück und bin bei 220,00 Euro spiele ich so lange bis alles weg ist.
    Schließlich zahle ich wieder 25,00 Euro ein.
    Ihr kennt bestimmt den Rest....
    Dabei sind selbst 25,00 Euro für mich auch viel Geld!

    Ich leiste mir nichts esse kaum und lebe so sparsam wie es nur geht...

    Irgendetwas kompensiere ich auf eine sehr selbstzerstörerische Weise.

    Dabei ist dies Studium mein Lebenstraum!!!
    Ich wollte das immer und war anfangs so faziniert habe alles wie ein Schwam aufgesogen...
    Habe und konnte mir keine Pausen gönnen. Vielleichst ist diese seltsame Sucht das Ventil?

    Ich möchte einfach nicht mehr so und zum ersten mal merke ich richtig, dass da "etwas" stärker ist als ich !?!

    Ich habe einen Lernplan Lernzeiten und einen festen Vorsatz
    Ich stehe morgens früh auf schalte den Laptop an und fange an zu spielen und kann einfach nicht aufhören...

    Ich spiele solange bis ich total erschöpft irgendwann abends ins Bett gehe.
    Irgendwelche Inhalte hatte der Tag jedenfalls nicht.


    Ich würde mich über Antworten und eure Erfahrungen freuen!!!

  2. #2
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    4

    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hätte mich echt gefreut, wenn irgendjemand etwas geschrieben hätte ;-(

  3. #3
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    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hallo Sages,

    nicht verzweifeln, wenn man nicht binnen 12 Stunden eine Antwort auf einen Eintrag erhält - die Forumsteilnehmer gehen in der Regel auch einer Arbeit nach und können nicht immer spontan antworten.

    Um Dich ein wenig aufzumuntern schreibe ich Dir ein paar Sätze, obwohl Online-Casinos etc. nicht meine Baustelle sind.

    Ich empfehle Dir, sofort sämtliche Software der Online-Casinos zu löschen und hier im Forum die Beiträge über dieses Thema zu lesen.
    Vielleicht versuchst Du auch, mal in der Fachstelle anzurufen, um eine professionelle Meinung hierzu einzuholen.

    Es liest sich schon so, dass der Stress vom Studium Dich mehr belastet, als Du vielleicht gedacht hast - da es ja nun ein Wunsch-Studium ist. Dennoch erfordert ein Studium auch sehr harte Arbeit und diszipliniertes Lernen, was einen sicher auch mal an seine Grenzen führen kann. Und ich kann auch nicht beurteilen, ob es die Angst vor Versagen, sprich Prüfungsangst ist, die Dich plötzlich so unter Druck setzt - hört sich für mich aber so an. Gegen solche Ängste kann man jedoch Strategien entwickeln, z.B. nach einem bestimmten Lehrplan lernen, nicht mehr als sechs Stunden täglich, nicht unmittelbar vor dem Schlafen neue Themen erlernen, erlerntes regelmäßig abfragen etc. Autogenes Training vor dem Schlafen oder vor Stress-Momenten ist auch immer wieder hilfreich - informiere Dich, was für Dich passen könnte.

    Ein Ausgleich wäre vielleicht eine körperliche Tätigkeit, Sport wie Walking oder Fahrrad-Fahren - das kostet kein Geld und kann Deine Gedanken nicht negativ beeinflussen.

    Sollten diese gut gemeinten Ratschläge gar nicht anschlagen, solltest Du vielleicht ein Urlaubssemester beantragen und Dich bei Deinem Hausarzt beraten lassen, welche Therapie-Formen bei Dir angesagt wären. Ob es gleich eine stationäre Therapie sein muss, kann ich nicht beantworten - eine Gesprächs- und/oder Verhaltenstherapie können auch ambulant durchgeführt werden.

    Fakt ist: Deine Gedanken kommen erst zur Ruhe, wenn Du sofort diesen Kreislauf unterbrichst und nicht mehr online zockst - auch wenn gerade die Anfangszeit ohne das gewohnte Spiel eine sehr harte und schwere Zeit ist.

    Versuche Dich, so oft es geht mit Deinen Freunden zu verabreden, wenn der Druck daheim zu groß wird - geh raus und lass den PC mal ein paar Tage aus, damit Du einfach mal wieder spüren kannst, wie es ohne zwanghaftes Spielen ist.

    Hoffe, Du findest Deinen Weg!
    Lieben Gruß
    vom Ziegenbock

  4. #4
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    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Sehe gerade, dass Dein Eintrag ja bereits ein paar Tage alt ist.....sorry, so kann ich Deine Enttäuschung natürlich gut verstehen!

  5. #5
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    344

    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hallo Sages,
    auch ich habe Deinen Beitrag eben erst gelesen und Ziegenbocks Antwort dazu.
    Mich berührt Deine Aussage, daß Du Dich so auf Dein Studium freust, Dir der Mühe und Arbeit daran bewußt bist. Ja eigentlich auf dem Weg in eine große Zukunft und erkennst die Hoffnungslosigkeit des Glücksspiels.
    Das Erkennen des destruktiven Weges ist der erste Schritt zur Genesung.
    Bei mir hat es lange gedauert, bis ich erkennen durfte, daß ich Angst vor einer friedvollen Zukunft, ja Angst vor Veränderungen hatte und lieber Statisch auf der Strecke blieb, als mich zu bewegen.
    Ich bin noch als fast 40 jähriger Mann im "Hotel Mama" wohnen geblieben, habe in meiner Arbeit nie eine Fortbildung gemacht, blieb antriebslos, bis ich in meiner Machtlosigkeit vor dem Glücksspiel fast vom Zug überrollt wurde.
    Ich besuchte eine Selbsthilfegruppe für Spielabhängige (und bin immer noch Gruppenmitglied.Ich wurde und ich bin Spielfrei. Nach meiner ersten Therapie 1991 suchte ich mir meine eigene Wohnung. Nach meiner zweiten stationären Therapie im Sommer 2003 - bedingt durch Soziale Ängste durch andauerne Arbeitslosigkeit mit Spieldruck nach 10 Jahren Abstinenz - lernte ich mich von "Alten Strukturen" zu verabschieden. Also auch , mich der Angst vor Veränderungen zu stellen. Heute bin ich 55 Jahre alt und durch mein persönliches Lernprogramm und mit Hilfe der Freunde meiner Spieler - Selbsthilfegemeinschaft nach 7 Jahren Arbeitslosigkeit wieder im ersten Arbeitsmarkt.
    Sages, ich will Dir nur meinen Weg mitteilen, also auch, daß mir Freunde geholfen haben, mich auf den Wegen in die Klinken unterstützt hanen, mit mir zum Job - Center gegangen sind, mit mir einen Finanzplan erstellt haben und mit mir einen Angestelltenvertrag erarbeitet haben. Wir sind (meine Freunde und ich Betroffene Glücksspieler).
    Ziegenbock hat einige praktische Sofort - Anleitungen gegeben, die ich nicht hätte in der Art geben können. Das ist doch so wichtig.
    Ich weiß nicht, ob Dir mein Statement Dir helfen kann, aber ich glaube, das Schweigen - ist Eiseskälte.
    Ich wünsche Dir einen guten Weg.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  6. #6
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    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hallo Andreas!
    Hallo Ziegenbock!

    Danke für eure Antworten!

    Es stimmt schon, dass ich gespielt habe um einen vor der Arbeit zu "flüchten"!

    Seit mehr als einer Woche habe ich nun nicht mehr gespielt und wieder langsam angefangen mein Leben zu ordnen.

    Ich lerne nun wieder auch wenn noch nicht in dem Umfang wie ich sollte.
    Möglicherweise hat mich das Spielen ganz schön "ausgelaugt".

    Seitdem ich das Spielen unter Kontrolle habe merke ich jedoch wie die Angst vor der Prüfung wächst.
    Vielleicht ist ein wenig Angst ja auch ganz gut!?!

    Die Wochen zuvor war ich sehr teilnahmelos....
    D.h. meine Gedanken kreisten nur um das Spielen und alles andere war wie ausgeschaltet.

    Ich bin immer noch etwas durcheinander....
    Aber vielen Dank noch einmal für eure Antworten!
    Ja, Schweigen kann einem schon so vorkommen wie Eiseskälte....

  7. #7
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    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hallo Ziegenbock!

    Die Casinos sind gelöscht. Ich habe auch die Konten bei den online Kreditinstituten gelöscht. Damit ich nicht mehr so einfach einzahlen kann.

    Ich habe jetzt seit dem 30.04.2008 nicht mehr gespielt.
    Anfangs habe ich jede Nacht vom Spielen geträumt.
    Es waren allerdings keine schönen Träume von Gewinnen, sondern von Verlusten.

    Ich kann Deine Skepsis verstehen.
    Jedoch spiele ich noch nicht so lange, aber lange genug ,-(.....
    Mir fehlt schon die Aufregung des Spielens.
    Ich meine diese auf und ab.

    Jedoch erinnere ich mich auch sehr gut daran, wie es sich angefühlt hat nach Stunden des Spielens doch wieder alles verloren zu haben und ständig den Verlusten nachzujagen und anstatt sie abzubauen noch größere zu schaffen.

    Ich konnte es früher nicht nachvollziehen, wenn ich beispielsweise in der Zeitung gelesen habe, dass jemand sehr hohe Summen verspielt hat.
    Ich habe mir damals gedacht, warum hat diese Person nicht einfach aufgehört?!?
    Heute kann ich verstehen, dass man nicht so einfach aufhören kann!!!

    Wie gesagt, ich fand es zum Schluss nur noch anstrengend.
    Nicht nur körperlich sondern auch geistig.


    Ich habe auch schon überlegt, ob ich die Studentenberatung meiner Universität anrufe.
    Ich muss einfach so wahnsinnig viel lernen. Der Berg ist so hoch, dass ich einfach manchmal "totalverweigere".
    Das ist ziemlich bescheuert. Die Zeit wird mir letztendlich fehlen...
    Zusätzlich das kommt das schlechte Gewissen.

    Vielen Dank für Deine Anteilnahme!
    Es hilft mir wirklich mich mit jemanden über meine Gedanken austauschen zu können!

    Liebe Grüße

  8. #8
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    Standard AW: Verspiele mein Leben statt zu studieren!

    Hallo Sages,

    zuerst einmal: ich bin hier auch neu im Forum und auch mir hilft es, einmal über meine Sucht zu reden.
    Ich weiss genau, was du im Augenblick durchmachst - es geht mir genau so.
    Für mich und sicher auch für Dich ist es bestimmt ein Trost zu wissen, dass du nicht allein bist bzw. dass andere auch das gleiche Problem haben....

    Ich selbst spiele seit 2 1/2 Jahren Online-Poker und gelgentlich auch BlackJack und Roulette....
    beim Lesen deines letzten Beitrages bin ich auf die Stelle gestoßen: "...mir fehlt die Aufregung des Spielens". Ich weiss genau, was du meinst!!!
    Ich bin jetzt seit c. 9 Tagen spielfrei und mir fehlt ebenso der Kick des Spielens.
    Beim Pokern oder natürlich auch beim Roulette ist die Zeit vom Spannungsaufbau bis zur Spannungsauflösung recht kurz....das ist ein unglaublicher Teufelskreis!!!
    Ich träume vom Spielen, merke dass für mich viel zu lange sich alles nur um dieses verfluchte Spielen drehte!!
    Völlig vom Adrenalin aufgeputscht, zitternd vor dem Monitor sitzend, wenn ich wieder um hohe Beträge gespielt habe....aber dass kennst du und jeder andere Spieler ebenso....das vereint uns Zocker.

    Ich hoffe und wünsche Dir aus ganzem Herzen, Sages, dass du es schaffst, aus diesem verfluchten Teufelkreis herauszukommen - dass gleiche wünsche ich mir natürlich auch, aber ich stehe am absoluten Anfang...
    Immerhin, es tröstet mich und gibt mir Kraft, mich hier mit anderen auszutauschen und mich mal "auszuheulen".

    Bis dann - man sieht sich hoffentlich hier in diesem Forum

    Macht es gut

    Jürgen P.

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