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Thema: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

  1. #31
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    hi,

    also ich habe mir nicht alle antworten durchgelesen aber geht es nicht z.b. in einer therapie darum zu lernen wie man die spielsucht im grift hat und nicht nachdem warum zu fragen.

    ein warum wird man immer finden.
    ich habe gezockt weil meine frau streßte ...
    ich habe gezockt weil ich auf der arbeit ärger hatte ...
    ich habe gezockt weil weil mein kind nicht auf mich hört ...
    ich habe gezockt weil meine eltern nur fehler in der erziehung bei mir gemacht haben ...
    ich habe gezockt weil meine schwester immer bevorzugt wurde ...
    ich habe gezockt weil mein leben zu spießig ist ...
    ich habe gezockt weil ................

    suche nicht nach dem warum sondern lerne und lerne und lerne zu kämpfen anders mit deiner sucht umzugehen. und ja jeder spieler wird sein lebenlang deswegen kämpfen, es wird leichter aber der kampf ist immer da und muß gekämpft werden. es ist schwer anstrengend aber wer aufhören will ... dann kämpfe.

    ich hoffe, niemandem auf die füße getreten zu haben das ist meine meinung mit einem spielsüchtigen ehemann seit 8 jahren!!
    auch ich verstehe nicht was in spielern vorgeht und werde es auch nicht versuchen. ich kann nur meine erfahrungen erzählen.

    liebe grüße
    nicole

  2. #32
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    Hallo Nicole,

    ich verstehe schon Dein Leid als Angehörige - und ich weiß daß Du Dein Säckel zu tragen hast. Die Last Deines Partners, Deines Mannes wird Dir zu schwer, gerade - wenn die Frage auftaucht nach dem Warum?
    Warum bindest Du Dich an einen Spielsüchtigen? Was vermeidest Du, ,wenn Du Dich trennst und Dein eigenes Leben führst.
    Diese Frage ist so schwer zu beantworten - wie einem Spielsüchtigen, also mich einschlißlich - "Dann wirf Doch kein Geld in die Spielautomaten!"
    Was soll ich aber stattdessen tun?
    Wer jetzt noch kämpft begeht Mord - und Totschlag. Wenn ich abgekämpft bin, die Tasche leer, brauche ich nicht zu spielen; wenn mein Partner tot ist , brauche ich mich micht mehr über ihn ärgern....
    Nicole, ich habe Heute nicht gespielt und ich freue mich an meiner Spielfreiheit. Ich habe eigenes Geld in der Tasche - wie anvertrautes und brauche mir jetzt keine Sorgen darüber machen, ob ich es verspielen könnte.
    Ich habe diesen Kampf mit meinem Schlechten Gewissen aufgegeben - und überlasse es meinem Guten Gewissen - es mir gut gehen zu lassen.
    Ich weiß von mir, daß ich durch eine frühkindliche Störung an die Spielsucht gefesselt bin, mein Leben lang , aber - ich habe in meiner Therapie gelernt, dises, mein inneres - gestörtes Kind in Liebe anzunehmen. Alles was ich tun will, will ich in Liebe tun.
    [Heute war ich wütend, weil nach einer Gasuntersuchung Daheim mein Herd nicht wieder angeschlossen wurde. Weil ich Hunger hatte und nicht kochen konnte , rief ich den Notdienst. Als der mir eine Zusage über eine verbindliche Antwort verweigerte, ob der Schaden Heute noch behoben werden könne - und daß anderes wichtiger wäre ... bin ich in meine Wut gegangen - und so habe ich auch telefoniert. Diesen Notdienst - Dsponenten konnte ich auch in meiner Wut keine Verbindlichkeit entlocken. Aber - ich weiß, daß meine Wut zu mir gehört, sie ist ein Bestandteil von mir. Das teilte ich ihm entschuldigend mit. Nur ändern konnte ich diesen Herrn nicht, also Morgen erst den langen Dienstweg.. Es ist für mich kein Grund Spielen zu gehen, weil ich bei mir geblieben bin, mir selber treu geblieben bin. Den Ärger - und den Groll brauchte ich nicht in mich reinfressen - um später Spielautomaten zu demolieren. Die von mir bestellte Pizza schmeckte lecker. Ich brauchte mir um die Bezahlung + Trinkgeld auch keine Sorgen machen]
    Nicole, ich will mit dieser Abendgeschichte aufzeichnen, warum es für mich wichtig ist zu wissen, wo bei mir Schrauben im Gehirn locker sind. So kann ich an meinen Charaktermängeln arbeiten - und stehe nicht fassungslos vor einem Scherbenhaufen.
    Aufhören zu kämpfen und loslassen.
    Auch mit diesem lang gewordenen Beitrag.
    Viele liebe Grüße und Gute Nacht
    Andreas

  3. #33
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    hi,

    ich kann dir sagen warum ich mich an einen spielsüchtigen gebunden habe.
    ich verliebte mich in einen tolle, liebevollen, lustigen und charmanten mann.
    schon schnell wußte ich das er spielsüchtig ist aber ich dachte er/wir bekämen das in den grif.
    er spielte nie regelmäßig immer "nur" alle monate und riessss uns nicht rein.
    er verspach es nie wieder zu tun und ich glaubte ihm, ich dachte nicht das spielsucht ein solches problem ist.

    ich konnte auch ganz einfach aufhören mit rauchen und das ist auch eine sucht.

    ich heiratet ihn und wir hatten so viel spaß.
    wir bekamen ein kind und ab da an hies es "wegen des kindes" und dann bauten wir ein haus und dann hies es wir wollen es nicht verlieren.

    heute bekam ich meine quittung für alles.
    torsten verzockte in den letzten 3 monaten etwas 7.500 euro, ein geldbetrag den ich nicht mehr ausgleichen kann.

    warum ich immer noch mit ihm zusammen bleibe von liebe, zukunft, vertrauen kann nicht mehr die rede sein ABER ich werde es nicht zulassen das mein mann meine häuser und mein grundstück versemmelt.
    alles ist meins und ich benötige einen ARSCH der es abzahlt.

    meine wut ist riesengroß weil ich es erst heute erfuhr.

    er geht in eine stationäre therapie und hat schon mit den gesprächen der therapeutin/suchtberaterin vortschritte gemacht indem er endlich mal ehrlich war und über seine gefühle sprach.

    ich gebe ihm noch eine chance ... die letzte ... denn diesmal war es unübertroffen was er tat.

    nur kann und will ich es nicht verstehen warum spielsüchtige (sorry) ihren angehörigen die schuld daran geben wollen das sie spielen.
    es wird sich beschwert das angehörige kucken, sauer sind, gar weinen etc. denn der spieler weiß ja was er getan hat und benötigt das nicht ... ja klaro aber angehörige benötigen ebenfals ihre wut raus zu lassen.

    ja es ist eine KRANKHEIT abver was soll ich tun ihn liebevoll in den arm nehmen, ihm einen 100er in die hand drücken und liebevoll sagen da geh hin????

    ich bin SAUER und habe ein RECHT darauf.

    spieler und angehörige gehören nicht zusammen.

    lg
    nicole

    ps: nicht sauer sein, ich habe meiner wut nur freien lauf gelassen.
    ich meine es nicht böse.
    der spieler versteht den angehörigen nicht und der angehörige versteht den spieler nicht!!!!

  4. #34
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    Liebe Nicole,
    Ich kann Deine Wut gut verstehen, ich kann Deine Enttäuschung gut verstehen, ich kann auch verstehen das du kein Vertrauen mehr hast.
    Du bist entsetzt über das Ausmaß, der sich diesmal auftut, hast Du nicht innerlich, tief in Dir drin geahnt, was passieren wird oder kann.
    Du weisst Du bist mit einem nassen Spieler zusammen, Du bleibst aus, wie Du sagst, rationalen Gründen mit Ihm zusammen. Du sagst Du liebst Ihn nicht mehr und Du verstehst Ihn nicht und Ihr gehört nicht zusammen.
    Das verstehe ich nicht!!!
    Mein Mann ist auch Spieler, auch hat mich hintergangen, betrogen und belogen.(vielleicht tut er es immer noch, wer weiss das schon hundertprozentig)
    Ich habe dieses ganze Gefühlschaos auch erlebt und erlebe es zum Teil noch immer. (gestern erst) Aber ich bin auch draufvorbereitet, es überrascht mich nicht.
    Mein Mann spielt seit Dezember nicht mehr (wenn es denn stimmt, auch das weiss man nie hundertprozentig) aber dennoch sind noch lange nicht alle Dinge geklärt und oft geht man einen Schritt vor und zwei zurück.
    Aber ich bin mir darüber im klaren und ich nehme mir das Recht auf meine Wut, auf meine Tränen und auch darauf kein Verständnis zu haben und Ihm das auch zu zeigen. Muss er aushalten, genau wie auch ich aushalten muss.
    Aber ich weiss welchen Weg wir gehen und keiner hat gesagt das er eben ist.
    Ich habe mich entschieden diesen Weg mit zugehen und wenn wir mal straucheln oder auf die Fresse fallen dann ist es halt so. Wir haben ein Ziel.
    Ich liebe meinem Mann und ich sehe in Ihm meine Zukunft, wäre das nicht so, wie Du beschreibst, würde ich mir das nicht antun.
    Wo ist da der Sinn , es macht Dich kaputt.

    Liebe Grüsse KIKI

  5. #35
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    Hallo Nicole,

    Gute Argumente, warum du dich an einen spielsüchtigen gebunden hast. Gratuliere dir, wenn du mit dem rauchen aufhören konntest- ich habe es auch getan. Trotdzdem bin ich spielsüchtig.

    Du hast ihn geheiratet- ihr hattest vie spass, trotz dem das er spielsüchtig ist. Gar ein Kind ist mit einem spielsüchtigen entstanden. Also ein ganz normaler Mensch… der irgendwann in die Spielsucht abrutschte. Trotzdem du es wusstest hast du geheiratet… Heute bekamst du die Quittung! Hast du nicht gewusst, dass er noch spielt- hat er dich belogen? Warum macht man keine getrennten Konto- ob jemand spielsüchtig ist oder nicht- für mich gehört zu meiner Selbstständigkeit auch, dass ich über ein eigenes Konto verfüge. Das heisst- ich habe Vollmacht auf das Konto meines Partners- und er Vollmacht für mein Konto. Es kann mir also nicht passieren, dass ich nicht sehe wenn was schief läuft- so auch meinem Partner nicht.

    Du wolltest deinen Mann ändern- das geht nicht, nur er selber kann sich ändern. Also deinen Zeilen entnehme ich, dass ihr längere Zeit miteinander zusammen seit. Ein Kind kam… ein Haus wurde gebaut. Hattest du dir den immer Scheuklappen angezogen- und sie heute mal aufgeklappt?

    Du willst das Haus nicht verlieren nur deshalb bist du noch mit ihm zusammen schreibst du – ein wenig mit anderen Worten. Das verstehe ich nicht- für dich scheinen Materielle Sachen das wichtigste zu sein. Lieber mit einem Mann zusammen leben den man nicht liebt- als aus einem Haus auszuziehen. Sehr befremdent- könnte ich mir für mich nicht vorstellen.

    Ich verstehe deine Wut einerseits- jedoch hättest du längst reagieren müssen….Wenn ich einen spielsüchtigen Partner habe, so schaue ich wo das Geld hingeht wöchentlich oder täglich.

    Du gibst ihm noch eine Chance? Welche? Dass ihr zusammen in einem Haus lebst mit einem Mann den du gar nicht liebst? Was er getan hat kann ich in keiner Weise unterstützen… trotzdem hättest du eben auf der Hut sein sollen. Das er eine Therapie macht- heisst für mich, dass er den Willen hat die Sucht zum stillstand zu bringen.

    Ich denke nicht, dass spielsüchtige ihren Angehörigen die schuld geben- ich wäre dafür, das Angehörige wenn sie eine Zukunft haben wollen- „kucken“.

    Wenn du deinen Mann nicht mehr liebst, solltest du dich von ihm trennen- das wäre nichts wie fair. Weiter hättest du dann auch nichts mehr mit seiner Spielsucht zu tun. Für deine Häuser gibt es Möglichkeiten sie zu retten- zumal sie ja wie ich der Nachricht entnehme dir gehören.

    Von mir möchte ich sagen, ich verstehe die Angehörigen sowie die Spieler.

    Lg Boomer

  6. #36
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    hi,

    danke für eure antworten.

    wir sind jetzt 9 jahre zusammen und diese zeit kucke ich wie eine wahnsinige auf alles geld in "unseren" meinen taschen.
    früher kam vertrauen nach einem halben/ganzen jahr wieder ... jetzt nicht mehr.
    doch nach einige monaten wird das lockerer, ich sehe nicht täglich auf mein konto aber diesmal war er cleverer ... er klaute meine visa-karte und reizte diese aus. und ja das kam überraschend denn sonst waren es eben 100te und nicht 1000ende.

    naja ... ich bin wütend ... natürlich liebe ich ihn noch.
    aber ich will mal wieder mit ihm glücklich sein ... ausgehen ... keine geldsorgen haben müssen ... mal was sparren.

    ja für mich ist geld sehr wichtig.
    wäre ich allerdings materiell eingestellt, hätte ich mir einen mann mit geld gesucht und nicht einen der noch ärmer als ich ist oder?
    er kam bei mir mit einem koffer an.

    worauf soll man sich vorbereiten ... hä?
    kein geld mehr vom konto holen zu können, kein essen kaufen zu können ... wie soll man sich darauf vorbereiten ausser zu ahnen dass das passieren kann.
    ich kucke, kucke so gut wie ich kann ABER ich kann einfach nicht mehr. ich übersehe einiges und wenn ich mir vornehme täglich aufs konto zu schauen tu ich das, doch nicht ein lebenlang.
    wo soll ich die zeit hernehmen ... ich habe ein kind, ein haus, 2 jobs und noch 100 andere dinge zu erledigen. mein mann ist daran gewöhnt das sich all seine dinge erledige.

    ich halte/hielt nie viel davon meinen mann dazu zu zwingen eine therapie zu machen, denn er wollte es nicht. das einzige wo ich ihn gezwungen habe war in eine selbsthilfegruppe zu gehen, die ihm nichts brachten seiner meinung nach hatte er ja nie ein problem.
    er sagte immer er kann es alleine schaffen.

    also in meiner situation weiß ich nur das ich meine zukunft mit ihm verbringen will aber was ist wenn ich es nicht kann weil er meine/unsere zukunft unter meinem arsch wegzockt?

    kiki: macht dich die spielerei deines mannes nicht feritg. weilange seit ihr zusammen?

    boomer: ja ich weiß dass das rauchen gleichsetzen mit dem zockten als argument hinkt aber mir fiel nichts besseres ein.

    ja er hat mich belogen. er spielte sogar während der arbeitszeit.
    torstens problem ist nicht nur die spielerei sondern auch die lügerei. er ist ein verdammt guter schauspieler, ich weiß nicht mehr was ich glauben kann oder nicht. manchmal denke ich, ich kenne ihn nicht. ich denke er hat mir immer was vorgemacht. machmal denke ich er liebt mich nicht, ich bin nur bequem.
    ich weiß einfach nicht mehr woran ich bin.

    mein mann hat kein eigenes konto!
    er bekommt von mir taschengeld pro woche.

    ich hatte nie scheuklappen auf im gegenteil ... nur am anfang dachte ich nicht das spielen ein problem sein ... eine sucht ... eine krankheit.
    er sagte er kann es lassen und ich glaubte ihm. er kann es ja auch lassen über monate hinweg und dann ... bammm ... kommts wieder.

    ich glaube nicht das du mich wirklich verstehen kannst, denn auch ich kann mich nicht wirklich ausdrücken.
    du liest einige meiner worte und zerpflückst sie wie du denkst wie ich das meine. du kennst mich nicht.
    meine beste freundin (ihr mann ist auch spielsüchtig, sie haben insgesammt etwa 200.000 euro schulden) sagte mir erst gestern das es nur mir zu verdanken ist das ihr mann eine stationäre therapie gemacht hat und nur mir zu verdanken ist das jetzt auch mein mann eine solche therapie macht.

    ich hätte glaube ich auch nie vor so einer therapie meinen mann aufgegeben.
    ich hoffe und glaube daran das sich unser leben wieder zum guten ändern wird wenn er wieder kommt. ich weiß auch das es ein riesenstück arbeit für uns beide ist - aber wir können es schaffen wenn sich wirklich was ändert und damit meine ich nicht nur die spielerei.

    also ich finde angehörige sind nicht zum kucken da oder gar zum kontrollieren, sondern die spielsüchtigen haben etwas zu tun.
    ich bin ja nicht die mama des spielers.

    boomer: was bist du spieler oder angehöriger?

    lg
    nicole

    ps: ich hoffe, ich konnte mich besser ausdrücken - verständlicher.
    wenn nicht dann weiß ich auch nicht, dann muß ich mir vielleicht was anderes suchen als ein forum. mein mann sagt auch immer das geschrieben wort kann schnell in den falschen hals rutschen bzw. falsch verstanden werden. er hat recht!

  7. #37
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    Hallo Nicole,

    schade, dass es mit dem Chat heute nicht geklappt hat.

    Habe mir Deine letzten Beiträge und auch die der anderen durchgelesen.

    Abgesehen davon, dass ich Boomer grundsätzlich recht geben muss möchte ich noch einmal wieder das schreiben, was mein Mann vor knapp 2 Jahren sagte, als ich ihm gestand über längere Zeit hinweg wieder gespielt zu haben.

    Ich glaube, ich habe es schon einige Male in verschiedenen Beiträgen geschrieben. Deshalb nicht sauer sein, wenn ich mich noch einmal wiederhole.

    Mein Mann hat wie schon gesagt, wenigstens vermutet (eigentlich gewußt), dass ich wieder spielte. Aber so wie ich nichts gesagt habe bzw. immer versuchte es zu verheimlichen, so hat er ebenfalls nichts gesagt. Im vollen Bewußtsein, es besser zu wissen und mit jedem Tag schlimmer werden zu lassen. Die Begründung war unter anderem auch, dass er seine heile Welt nicht verlieren wollte und auch mich nicht. Er ist normalerweise ein sehr konsequenter Mensch - und er hätte mich verlassen müssen. Das hatte er weitere 2 Jahre davor bereits angedroht.

    So wie ich mich in dem Dilemma Selbstbetrug, Weitermachen, Lügen usw. befand, so befand er sich eigentlich in dem gleichen Dilemma.

    Gelöst haben wir es letztendlich außer mit meiner Abstinenz mit unserer gemeinsamen Weiterentwicklung. Die Betonung liegt ausdrücklich in "gemeinsam". Das ist selbstverständlich nicht ohne zwischenzeitliches Stehenbleiben abgegangen. Das drohte kurzzeitig auch mal in Überdruß und Rückfall in die alten Gewohnheiten abzudriften - allerdings mehr von seiner Seite aus als von meiner. Was wohl auch daran liegt, dass ich mich mehr als rasant weiterentwickelte und noch längst nicht am Ende der Strasse angekommen bin. Manchmal ging ihm deshalb die Puste aus.

    Nun gegen Verschnaufspausen ist nichts einzuwenden, solange diese nicht ebenfalls wieder zur Gewohnheit führen.

    Als Angehöriger einen nassen Spielsüchtigen auszuhalten hat fast etwas mit Selbstzerstörung zu tun. Und es gehört eine Menge Stärke, Gelassenheit, Lernfähigkeit und Fingerspitzengefühl dazu, auch mit einem trockenen Spielsüchtigen zu leben, weil Vertrauen komplett zu verlieren ist ebenso schwer, wie Vertrauen zu 100 % wieder aufzubauen.

    Nach wie vor bin ich auch davon überzeugt und wir leben dies auch, wieder in Eigenverantwortung leben zu müssen. Jeder ein Stückchen für sich und gemeinsam ein Stückchen zusammen. Wo fängt das an - wo hört es auf? Keine Ahnung. Bei uns funktioniert es.


    Ich wünsche Dir, dass Du zunächst einmal zu Dir findest, dass Du loslassen kannst, um dann mit Deinem Mann und seiner Sucht nach der Therapie in Liebe und Vertrauen und in Eigenverantwortung leben zu können.

    Aber Vorsicht - das geht nicht von Null auf Hundert.
    Und da bin ich wieder beim Fingerspitzengefühl.

    Marlies

  8. #38
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    Hallo zusammen.

    erstmal etwas Grundsätzliches, ich habe nichts gegen Angehörige, ich möchte auch nicht dass dies so rüberkommt. In meinem Beitrag Spiler un ANgehörige habe ich gewarnt, ich wollte die Angehörigen auf den Boden der Tatsachen zurückholen, ich wollte warnen vor genau dem was jetzt Nicole widerfahren ist.

    Ein SÜchtiger ist ein Süchtiger ist ein Süchtiger. Und es schaffen 30% . Aber es schaffen 30 % Und das ist gut.

    Vielleicht ist Mikesch einer von denen der den Willen hat, Ich hoffe der Mann von Kiki ist eisern und WILL es schaffen.

    Ich glaube der, der es wirklich will, der wirklich aus dem Sumpf herausmöchte, der wird es auch schaffen. Das glaube ich wirklich.

    Ich denke, dass die hohe Rückfallquote einfach damit zusammenhängt, dass die meisten Versuche die SUcht zu bekämpfen halbherzig aufgrund von äußerem Druck oder mangel an Geld vorgenommen werden, Bzw. ohne Übereinstimmung von Vernunft und Emotion.

    Ihr könnt mich jetzt vierteilen, oder teeren und federn. Mein Problem ist folgendes. Wenn es nicht soviel Geld kosten würde, hätte ich keine Motivation aufzuhören. Mir macht spielen Spass.

    Von daher bin ich nur von aussen motiviert, ich bin nicht von innen motiviert, habe ich damit eine echte Chance oder bin ich eigentlich zum scheitern verurteilt. Realistisch gesehen habe ich vielleicht die Möglichkeit zu reduzieren oder eine Pause zu machen. Aber jede Therapie wäre in meinem Fall umsonst.

    Nicole, prüfe wie das bei deinem Mann ist. Will er aufhören, oder fühlt er sich wegen Dir verpflichtet zu wollen.

    Wenn er eigentlich gar nicht will, aber wollen muss (klingt jetzt doof), dann ist das eine ziemlich schlecht Ausgangslage. So wie bei mir eben. Das gibt dann Probleme.

    Wenn Du schreibst er ist durch die Therapie offener geworden und hat gelernt über seine Probleme zu reden blutet mir mein Herz.

    Wenn er wegen Depressionen in Behandlung wäre würde ich Beifall klatschen, aber er hat Dich bestohlen und Dein Geld verzockt. Wen interessiert ob er redet in dem Fall? Also mich nicht. Trenn die Konten, aber ganz schnell.

    Und merk Dir zu 70 % ist ein Spieler ein Spieler ein Spieler, auch wenn mich die Forenteilnehmer hier verhauen werden.

    Gruss
    Monika

  9. #39
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    @ Moni: nein, ich zerreisse dich nicht und verhaue dich auch nicht.
    In diesem fall gebe ich dir absolut recht in dem was du schreibest.
    (das tu ich ja selten *lach*)
    ich finde deine analyse und deine ratschläge absolut treffend.
    @nicole: in deinem fall würde ich auch die konten trennen, sicher dich und dein kind und eure existenz, das ist vorrangig, vor allem anderen.
    entziehe ihn die kontovollmacht und überweise ihm das geld was er braucht auf ein seperates konto, schütze dich.
    versuche herauszufinden, wie moni sagt, ob er wirklich aufhören will oder ob er nur die wogen glättet, in dem er tut was du erwartest.
    es ist sehr schwer so einen schlag zu verdauen.
    ich bin mit meinem mann ebenfalls 9 jahre zusammen und als ich vor 7 monaten von seiner spielsucht erfuhr und dann das ganze ausmass erkannte ( es waren 45000 Euro in zwei jahren ) dachte ich auch das schaff ich nicht und ich war wütend , und wie wütend und enttäuscht und verletzt , das ganze programm.
    nur hat er damals nur sich selbst ruiniert , da wir noch nicht lange zusammen wohnten und getrennte konten hatten.
    inzwischen ist das anders und wir bauen seine schulden gemeinsam ab, ich weiss nicht wie ich reagieren würde, wenn er heute soviel geld verspielen würde, von unserem geld!!!
    Es ist nicht einfach vertrauen zu haben , obwohl er mich noch nicht so enttäuscht hat , wie dich deiner , nach seinem outing.
    was soll ich dir sagen, liebe nicole, ich wünsche dir kraft und hoffe dein mann nutzt die chance und enttäuscht dich nicht wieder.
    ich wünsche euch das ihr es schafft, das von ganzem herzen.

    ABER wenn ich deine geschichte so lese möchte ich dir am liebsten sagen:
    Mädchen nimm die beine in die hand , bring dich , din leben, deine seele, dein kind in sicherheit.

    Liebe Grüsse Kiki

  10. #40
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    Standard AW: Die Frage nach dem Warum - und die Hilflosigkeit

    Hi Nicole
    In meinem Eintrag an Dich, schrieb ich „ich bin spielsüchtig“. Hast du meinen Eintrag nicht aufmerksam gelesen?
    Drei Dinge:

    Mir wurden meine Kreditkarten…und sämtliche Kontokarten gestohlen. Kein Cent aber konnte bezogen werden- und ich denke, dass waren Profis! Wie kommt es, dass dein angetrauter dir mit der geklauten Kreditkarte das Konto plündern kann. Für Bargeldbezug gibt es in der Regel sowieso ein Limit ein monatliches! Kannst du das mal näher erklären?

    Aus deinem ersten Eintrag geht hervor, dass du deinen Mann nicht mehr liebst- kein Vertrauen mehr hast. Aus deinem zweiten entnehme ich, dass du deinen Mann nun doch noch liebst- und in deiner Situation weisst, dass du die Zukunft mit ihm verbringen willst.

    Er hat nur ein Taschengeld… kann aber trotzdem fröhlich zocken gehen. Wo hat er das Geld her, wenn er nicht gerade deine Kreditkarte plündert? Ferner… also meines Erachtens, merkt man als Angehöriger ziemlich schnell, das Zocken ein grosses Problem ist- vor allem am Kontostand!



    Neun Jahre zockt er also…. neun Jahre hast du es gewusst… und er hat nichts getan und du auch nicht.

    Ich würde das als Angehöriger nicht dulden, wenn mein sauer verdientes Geld verzockt wird. Ich würde versuchen ihm zu helfen… und wenn es keine Früchte bringen würde- ihn verlassen. Egal ob ich ein Haus oder einen Kuhstall hätte!

    Wünsche Dir, die für dich richtige Entscheidung- die aber wie ich vermute noch lange dauern wird bis du sie triffst.

    Boomer

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