Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 29

Thema: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

  1. #1
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Ich habe die Versteigerung unseres Hauses hinter mir- wir bezahlten 175000 versteigert wurde es für 50000. Es ist ein gro0er Teil des Stesses weg. Bekomm ich eine Wohnung. Kann ich den Umzug bezahlen? Aslo müsste es mir doch jetzt gut gehen. Und warum habe ich dann wieder vor 4 oder 5 Tagen angefangen im Internet Roulette zu spielen. 600 oder 700 Euro später frage ich mich das. Und dann noch warum habe ich dann nach über einem Jahr wieder hier reingeschaut? Doch Massochist. Hier werde ich wohl nie das bekommen was ich mir wünsche, nur bekomme ich das woanders. Bin nicht vielleicht ich das Problem. Aber ich habe ja meine Heidi, da einzigste in meinem Leben was ich richtig gemacht habe. Ob das für die Heidi auch richtig war.
    Wenn ich die HEidi nicht hätte wäre das Leben für mich ganz einfach. Es wäre nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Es geht mir eigentlich auch nicht mehr darum ob Zocken Sucht ist oder nicht. Ich überleg mir nur noch was es mir bringt. Entspannung? nene hinterher wenn alles weg ist eher doch wohl Anspannung. Ich habe gerade noch Geld das ist nicht das PRoblem, ich hatte immer bei vielen hier die neu dazugekommen sind das Gefühl die wollten von uns alten Zockern nur wissen wie sie wieder an Geld kommen. Das ist bei mir nicht das Problem. Bei mir geht es eigentlich nur noch um die Frage im Titel.
    Wenn ich nicht mit und anscheinend auch nicht ohne Zocken leben kann, was bleibt dennda noch.

    Lieben Gruß
    Harry

  2. #2
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Zitat: "Wenn ich nicht mit und anscheinend auch nicht ohne Zocken leben kann, was bleibt dennda noch."

    Hallo Harry,

    der Satz hat mich schon sehr gerührt. Ich kann Dir nicht sagen, was Dir dann noch bleibt. Aber ich kann Dir sagen, was mir geblieben wäre, wenn ich weitergezockt hätte:

    NICHTS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Eigentlich sogar noch weniger als Nichts. Also GAR NICHTS!

    Auch mein Haus wäre weg. Meine Ehe wäre zerstört. Mein Mann und meine Tochter hätten mich verlassen. Meine Freunde gäbs nicht mehr. Mein Job wäre unwiderbringlich verloren. Mein Leben hätte seinen Sinn verloren - hatte es übrigens schon, als ich noch zockte.

    Müßte Deine Frage nicht lauten: Was bietet das Leben mir, wenn ich nicht mehr zocke?

    Übrigens. Ich kann mir vorstellen, dass Du wieder angefangen hast zu spielen, weil der Stress weg war!!!! Was nicht heißt, dass es zwingend wieder welchen geben muss, damit Du nicht zockst. Eher, dass in Deinem Leben etwas Einzug hält, was gleichwertig ist, aber positiv und entspannend.

    Dazu gibts hier in den verschiedenen Beiträgen sehr viele gute Vorschläge.
    Vielleicht gefällt Dir ja der eine oder andere und Du probierst einfach mal aus.

    Alles Gute Dir

    Marlies

  3. #3
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hallo Marlies,
    so einfach ist es bei mir eben nicht. Ich bin süchtig mein ganzes leben. Ich denk mal das bekommt man mit der Kindheit mit. 1982 habe ich meine 1. Entziehungskur damals Alkohol gemacht. Bin auch trocken seither. Aber da gibt es dann auch noch Suchtverlagerung. Und ich hab da einiges durchgemacht. Ic h weiss auch dass ich spielsüchtig bin und die Krankheit nur dadurch zum Stillstand bringen kann wenn ich nie mehr einen Cent einsetze.
    Ich war mal in einer ganz anderen Liga und ich denke mal das fehlt mir hier oder damit bin ich nicht fertig geworden. Obwohl es uns heute viel besser geht als früher. Ich habe im Endefekt viel mehr Geld zur freien Verfügung als früher. Aber ich gehe eben nicht mehr mit den hohen Zahlen um, und ich glaube mal das fehlt mir.
    Vielleicht fehlen mir aber auch nur Freunde. Ich habe seit meiner 1. Therapie 1982, da kamen dann noch 3 wegen Depressionen, nur einen Freund gehabt und den hab ich auch nicht mehr.
    Aber ich habe zum Glück ja meine leibe Freu Heidi. Nur kann die eben auch nicht immer bei mir sein. Und ich habe nichts zu tun. Und wenn ich was anfange wird es immer gleich extrem. So wie hier auch schon mal. Ich habe dann nur noch hier geschrieben und meine ganze Zeit verbracht. HAbe auf jeden Beitrag meinen Senf dazugeben müssen. Ja heute weiss ich ich wollte Anerkennung. Nur wenn man alle nervt bekommt man das sicher nicht. Ich werde morgen meinen Chefarzt von der Psychatrie anrufen. Ich glaub ich brauch mal wieder 6 Wochen Klappse.
    Dir wünsch ich alles Gute und lass dich von mir nicht runterziehen. Ich bin mal wieder so negativ.
    Ich weiss ja den richtigen Entschluss.

    Lieben Gruß
    Harry

  4. #4
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hallo Harry,

    wenn Du weißt, was Du brauchst, was Dir guttut, dann gehe doch den Weg.

    Das bedeutet gleichzeitig auch, dass Du ganz genau weißt, was Dir fehlt und das Du ohne Hilfe nicht da rauskommst. Ich persönlich finde es nicht schlimm, in so einer Situation Hilfe anzunehmen - wobei es muss ja nicht immer gleich wie Du es ausdrückst "6 Wochen Klapse" bedeuten. Warum um alles in der Welt, gehst Du nicht zu Deinem Psychologen, schilderst Deine Sorgen und tust dann das, was er Dir empfiehlt? Sich auf die Hilfe einlassen, ist genau so wichtig, wie sie sich überhaupt zu holen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg dabei!

    Marlies

  5. #5
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hallo Marlies,
    das hast du etwas falsch verstanden. Wenn ich zu meinem Psychater in die Klappse (Klappse sagen fast alle die mal dort warten oder Ballaburg usw.) gehe dann bin ich vielleicht meine Depressionen los. Mein Problem siehe oben habe ich dann immer noch nicht gelöst. Das kann ich erst lösen wenn ich das tue was mein Vater auch getan hat. Aufhängen.
    Bitte nicht erschrecken das ist mein Problem nichtz deines. Ich denke mal da kann mir auch keiner helfen. Die Gedanken kommen einfach immer wieder. Weil ich immer wieder merke das ich auch ohne Zocken nicht glücklich werde. Das war bei Alkohol damals ganz anders. Da war ich zufrieden abstinent. Oder war ich arbeitssüchtig zu der Zeit, ich weiss es nicht. Fest steht alles was ich mach geht immer wieder ins extreme.
    Wie vorher schon gesagt, lass dich nicht runterziehen. Wenns in die Richtung geht hör auf mir zu antworten.

    Lieben Gruß
    Harry

  6. #6
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Ich habe gerade mal so im Forum rum gelesen weil mein Psychater erst aber 12.00 erreichbar ist. Hat mich zumindest von meinen miesen Gedanken abgelenkt. Aber was ich da so gelesen habe. Gerri der auf einmal Rudi ist. Winnetou1 der auf einmal Jürgen ist. Sind Leute die ich von früher als ich noch da war kenne. Ich werde mich hier wieder zurückziehen auch wenn ich an der Marlies eher das gefunden hätte was ich hier früher schon gesucht habe. Mal ne frage Marlies bist du Psychologin? Wäre ganz gut dann habe ich dir nicht schaden können mit meinen 2 oder 3 Beiträgen. Ich frage mich im Moment wirklich was das hier alles soll. Nicht mit dir Marlies das war ok. Ich will ja bei mir bleiben deswegen meld ich mich ja weil ich ein Problem habe. Ich denke mal hier versucht sonst jeder dem andern ein Problem anzudichten um von seinem abzulenken. Ich lese nie von den länger hier schreibenden von Ihren Problemen sondern immer nur was der andere machen soll. Das ist keine Hilfe in meinen Augen. Ich habe viel Probleme sehr viele ich weiss nicht ob mir überhaupt noch jemand helfen kann. Was mir vor 26 Jahrren bei der Alkoholentziehungskur am meisten geholfen hat waren die Gespräche mit den andern Patienten. Der ihre Erlebnisse mit dem Alkohol mit der Sucht. Das habe ich hier glaub ich immer gesucht. Erfahrungsaustausch. Ich habe beim Roulette nach sehr langer Zeit bemerkt einmal wieder angefangen und dann gedacht wenn ich in Österreich zum Pokern war die 25 Euro Zwangsspielgeld kosten ja nur 21 die kann man ja beim Roulette setzen. Und ging ja auch lang gut. Aber Sucht ist Sucht. Es gibt keine Kontrolle mehr.
    Was es mit meine Depressionen auf sich hat ob die vom Zocken kommen oder das Zocken von den Depressionen wer weiss. Ich merke nur es wird mit jedem mal schlimmer. Ist ja bald 12. Solange wird wohl schon noch gehen.

    Lieben Gruß
    Harry

  7. #7
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hallo Marlies,
    Entwarnung. Ich habe gerade den Psychater erwischt und werde wohl am nächsten Dienstag dort einrücken, wenn meine Krankenkasse das bezahlt.
    Und danke für deine Antwort und den Rat.

    Liebe Grüße
    Harry

  8. #8
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hallo Harry,

    nein, ich bin keine Psychologin.

    ... und ich lasse mich nicht runterziehen weil ich meine Grenzen kenne - meistens jedenfalls.

    Für mich ist es wichtig hier zu schreiben, weil ich nicht zu selbstsicher werden möchte, was die Trockenheit angeht. Aber auch um anderen zu zeigen, dass es ein Leben ohne Sucht gibt und das es ein schönes Leben ist.

    Wenn Du Dein Leben wegschmeißen willst, kann niemand etwas daran ändern. Es ist Deine Entscheidung so wie ich mich vor 2 Jahren entschieden habe, endlich der Sucht den Kampf anzusagen.

    Es war schon erstaunlich, dass ich noch nicht einmal kämpfen musste. Ich habe mich entschieden und bin den Weg gegangen. Manchmal war er nicht einfach, aber durch die Aufarbeitung meiner Vergangenheit mit Hilfe eines Suchttherapeuten und meinem Mann und meiner Tochter habe ich sehr sehr viele Dinge erfahren und dadurch auch gelernt. Gelernt habe ich ebenfalls, diese Dinge umzusetzen.

    Mein Leben hat sich so sehr ins Positive verändert, daß ich es selbst fast nicht fassen kann. Ich lasse es zu, wie ich auch zugelassen habe, dass es mir bei der Aufarbeitung oftmals sehr schlecht ging, und dass es Menschen gibt, die mir nicht guttun und die ich aus meinem Leben "entlassen" musste. So ganz nebenbei und erst viel später aufgefallen ist mir z. B. dass ich gleichzeitig Workaholic war. Auch das hat sich im Laufe der Zeit gelegt und ich habe neben meiner Arbeit doch Muße gefunden, mich mit Dingen zu beschäftigen, die ich schon immer tun wollte. Dazu gehört unter anderem auch ein Kurs in Suchtkrankenhilfe, den ich fast abgeschlossen habe.

    Ich bin bestimmt nicht perfekt. Ich habe eine Menge Fehler. Aber ich habe auch gelernt, damit zu leben, solange sie mir nicht schaden und auch nicht meinen Mitmenschen. Man kann es auch so ausdrücken: Ich habe mich gefunden! Und ich muss nicht immer alles gleich und sofort, ich kann immer kleine Schritte machen und immer einen nach dem anderen.

    Helfen Harry kann Dir niemand, solange Du es nicht oder nur bedingt zuläßt.
    Und was ist so schlimm daran, Dinge wie hier lesen oder schreiben bis zum Exzeß zu betreiben - solange Du es merkst und auf ein vernünftiges Maß runterschrauben kannst.

    Bei meinem kürzlich beendetem Praktikum in der Suchthilfe sagte einer der Therapeuten: "Ich bin froh über jeden Rückfall, der hierher zurückkommt. Das ist nämlich ein Mensch, der für sich erkannt hat, dass da noch etwas ist, ein Mensch, der an sich arbeitet und nach und nach voran kommt."

    Gib' nicht auf - ich freue mich, wieder von Dir zu lesen

    Marlies

  9. #9
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hi Marlies,
    schön von dir zu hören. Es ist manchmal schon komisch wie das Leben die Leute zusammenbringt. Das was du geschrieben hast ist genau die Empfindung die ich nach der Alkoholtherapie hatte. Ich hatte damals sogar den Plan genau wie du in die Suchthilfe zu gehen. Nur beim zocken will mir das nicht gelingen.
    Ich denke aber im Moment ist nicht das Zocken das Problem sondern die Depressionen und ich habe lange drüber nachgedacht was diesmal erst da war. Es waren die Stimmungen und weil ich Stimmungen hatte habe ich wieder angefangen zu zocken. Nur dagegen lässt sich wohl nicht viel machen. Psychopharmaka bekomme ich schon. Und wegen der Suchthilfe, da gibt es hier in Schwäbisch Hall so einen "besonders netten" Leiter der Diakonischen Suchthilfe, und mit dem komme ich einfach nicht klar. Ich bin der Meinung der hatte selber mehr Probleme wie die Süchtigen die er therapieren soll.
    Aber zurück zu mir. Ich werde wohl nochmal in die Therapie gehen, einfach um mir über einiges klar zu werden.

    Viele liebe Grüße
    Harry

  10. #10
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Ich kann nicht mit/ohne zocken leben

    Hallo Harry,

    nun, die Chemie zwischen dem Hilfegebenden und -nehmenden muss wohl stimmen. Das ist mit eine der ersten Voraussetzungen.

    Die allererste Voraussetzung aber ist die - ich nenne es mal "Selbstaufgabe" oder Kapitulation gegenüber meinen Unzulänglichkeiten. Erst dann kann ich offen sein für die Hilfe und sie auch vorbehaltlos annehmen.

    Bezüglich meines Kursus möchte ich gern klarstellen, dass dieser nicht aus meiner Sucht entstanden ist. Schon als Jugendliche hatte ich den unbedingten Berufswunsch mit dem Überbegriff "Sozialtherapie". Leider hat das aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Wie Du sicherlich weißt, war es vor ca. 30 Jahren oftmals nicht möglich, seinen Berufswunsch zu verwirklichen, sondern man (ich) war auf die Eltern und deren Wünsche angewiesen. Heute bedeutet der Kurs für mich neben der Aufarbeitung der Vergangenheit gleichzeitig eine Verwirklichung eines lang gehegten Wunsches.
    Ob ich jemals in der Suchthilfe aktiv tätig werden sollte - abgesehen mal davon, meine Erfahrungen in einem Forum niederzuschreiben - wird sich zeigen. Es ist nicht zwingend notwendig.

    Massive Depressionen kenne ich auch aus meiner süchtigen Zeit. Häufig entstanden sie aus der Ausweglosigkeit, in der ich mich sah. Heute habe ich gelernt, schlechte Gedanken und/oder Gefühle auszusprechen. Mich auszutauschen und sie auch einmal auszuleben, ohne Schaden anzurichten.
    Zu kapitulieren und Hilfe zu suchen und anzunehmen war für mich wie ein Befreiungsschlag. Ich denke, deshalb geht es mir auch heute immer noch so gut. Ich fühle mich befreit und genieße es mit allen Sinnen.

    Dazu kommt noch, dass sich plötzlich Ebenen auftun, Gedanken, Dinge, Gefühle, Menschen, die mir etwas bedeuten, mit denen ich plötzlich etwas anfangen kann und diese mit mir. Das Leben ist schön und lebenswert - in guten wie in schlechten Zeiten!!

    Ich hoffe, meine Euphorie erscheint Dir nicht zu "überkanditelt". Und ich habe es denke ich, schon sehr oft geschrieben:

    diese Erfahrungen wünsche ich jedem einzelnen hier. Und ich behaupte: Jeder kann sie erlangen, so er/sie denn gewillt ist.

    Marlies

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •