Mein Vater (inzwischen bereits 80 Jahre) ist spielsüchtig und das seit ca. 15 Jahren. Dabei geht seine Sucht in „Schüben“, auch nicht ruinös, aber trotzdem extrem belastend. Es geschieht auch nur dann, wenn er „außer Kontrolle ist“.

Zur Geschichte. Vor ca. 15 Jahren begann seine Spielsucht, die meine Mutter bei Kontrolle der Kontoauszüge bemerkte. Natürlich bestritt er dieses damals massiv, bis dahin, dass er Abhebungen bei der Bank reklamierte. Schließlich versprach er meiner Mutter hoch und heilig, dies nie wieder zu tun (naja, wie jeder Spieler). Das meine Mutter mit mir als Tochter darüber gesprochen hat, weiß er bis heute nicht, da er damals zu ihr gesagt hat: „Wenn du es Gisela sagst, bring ich mich um“ (und dieses auch sehr ernsthaft gemeint hat). Obwohl auch meine Schwester Bescheid weiß, liegt ihm an meinem „Nichtwissen“ wohl mehr.

Jedenfalls hat meine Mutter damals die Geldkontrolle übernommen und es ging jahrelang gut, mit einigen wenigen (nicht so geldintensiven) Ausrutschern. Er spielt außerdem Skat auf jedem erreichbaren Skatturnier, so dass wie annahmen, dass ist sein "Ableiter" der Sucht. Vor einem Jahr habe ich dann gemeinsam mit meiner Schwester von einem Onkel erfahren, dass er bei einer Kur vor drei Jahren Schuldscheine unterzeichnet hat, die er durch geborgtes Geld von meinem Onkel abbezahlt hat und jetzt an diesen abstottert. Natürlich weiß meine Mutter nichts davon, sie hatte ja mal angekündigt, dass sie ihn bei einem Rückfall rausschmeißt. Deshalb wussten wir damals auch nicht, wie wir reagieren sollten und haben deshalb auch ü b e r h a u p t nicht reagiert.

Nun war meine Mutter für einige Wochen im Krankenhaus und zur Kur, kommt nach Hause und beim Kontrollieren der Kontoauszüge bemerkt sie natürlich, dass es wieder zum Spielen gekommen ist. Ich hatte in der gesamten Zeit Ihrer Abwesenheit ein schlechtes Gefühl, wollte aber nix sagen (weil sie dachte, dieses Thema sei erledigt).

Jetzt meine Bitte und Frage: Wie geht meine Mutter und natürlich ich mit diesem erneuten Rückfall um. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich mit seinen 80 Jahren auf eine Therapie einlässt, denn dazu zählt ja immer, dass man die Sucht selbst erkennt. Gebe ich zu erkennen, dass ich das Problem seit Jahren kenne – riskiere o.g. Drohung? Meine Mutter ist überzeugt, dass sie selbst ihn zwar durch die Geldkontrolle auch weiterhin einschränkt (außer wenn sie nicht da ist), hat aber Angst, dass er später als Alleinstehender (ich hoffe natürlich, beide haben auch weiterhin solch ein gesundes Leben wie bisher) die Kontrolle verliert. Für sie stellt sich sogar die Frage, kann man ihn einer Fürsorge unterstellen.

Nun ist es ein Roman geworden – aber ich weiß echt nicht, was wir tun sollen, oder ich am besten als Tochter tun kann! Vielleicht habt ihr ein paar Tipps – vor allem unter dem Gesichtsfeld seines Alters!