Hallo Sternchen,
ganz bestimmt war meine Frau wohl ursächlich dafür, das an mich und für mich was tat.
Doch es ging mir auch um das eigene Ego.
Ich wollte der Mann, der Vater sein, auf den Familie bauen kann - und so dumm es sich anhört, ich bin es auch gewesen.
Natürlich gab es Phasen, wo ich mich zwanghaft an meine Abstinens klammern mußte - wo es schwerfiel, nicht zu spielen. Doch das war weitgehend in der ersten Zeit so. Danach kam ich gut damit zurecht, hatte in all der Zeit keinen Spiel - oder Leidensdruck. Es ging wirklich für mich einfach - und ich habe nicht geglaubt, das meine Sucht nochmal so ein großes Problem für mich wird.
Nun schreibst du, ich konzentriere mich auf Frauen, um mein Selbstwertgefühl zu steigern.
Eigentlich jedoch lern(t)e ich Frauen kennen, weil ich nicht der Mensch bin, der allein leben will.
Wie denn auch? Seit fast 40 Jahren lebte ich in festen - und teilweise wirklich guten Beziehungen.Ich kann mein naturell nicht ändern und mir sagen, wie toll, das ich jetzt alleine leben darf.Das mag für viele gut sein - für mich ist es unvorstellbar, würde daran kaputtgehen. In diesem Sinne muß ich den Satz Schoppenhauers unterstreichen, muß aber auch meinen Satz anfügen .. der Mensch ist nicht geboren allein zu sein - und lebt auch nicht von Brot allein.
Dahingehend strebe ich eine neue Partnerschaft an - und es sind mittlerweile nicht mehr Frauen die ich kennelerne, sondern nur noch eine Frau, die ich besser kennen lernen will..eine Frau, mit der ich viel Harmonie und Verständnis zur Zeit erleben darf. Ob es da für die Zukunft reicht, kann ich noch nicht sagen - aber das ich seit ich sie getroffen habe, keinen Sinn darin mehr sehe andere Frauen kennen zu lernen, mag bezeichnend sein.
Ich spiele zur Zeit nicht. Es sind jetzt ungefähr 3 Monate..oder ein wenig mehr, die ich nicht spiele.
Doch in mir ist noch immer Unruhe - und ich kann nicht versprechen, ob ich nicht morgen schon erneut unterliegen werde. An jedem Tag habe ich mit enormen Spieldruck zu tun. Den begegne ich in alter Weise - ich telefoniere sofort, wenn ich Druck verspüre. Meine Telefonrechnung ist explodiert...
Ich wünsche mir mein altes Selbstverständnis nicht zu spielen sehr zurück. Ich hoffe, es stellt sich bald wieder ein. Ansonsten ist es wirklich nur eine Frage der Zeit, wann ich mal nicht wiederstehen kann.
Mir ist bewußt, das ich für mch aufhören muß - und ich höre für mich auf - denn vor 3 Monaten kannte ich betreffende Frau noch nicht.
Selbstwertgefühl - ich weiß, das ich es mir anders arbeiten muß. als irgendeine Frau kennen zu lernen. Mein Selbstwertgefühl steigert sich, wenn ich Ziele erreiche. Vordergründig jetzt erneut spielfrei - und spieldruckfrei zu sein. Ich verlor mein Selbstwertgefühl mit jedem Rückfall den ich hatte etwas mehr. Es war fast nichts mehr vorhanden.
Ich hatte mal ein Suggestionstraining - ich sage dir, das ich im Moment häufig darauf zurückgreife - und auch das ist ein Zeichen meiner inneren Unsicherheit. Im Moment hilft es mir nicht zu spielen.
Aber ich kann deinen Gedanken schon was abgewinnen. Mit Partnerin steigert sich mein Selbstwertgefühl..wohl wahr...sagte ich anders, würde ich lügen.
Es tut ja auch gut zu spüren, da ist jemand, den du viel wert bist, der dich mag ganz einfach so wie du bist. Denn ich glaube nicht, das ich mich mit 57 noch weitgehend verändern kann. Lediglich darin, wieder Abstinent zu sein ..aber damit verändert sich automatisch sehr viel..brauch ich wohl nicht weiter erläutern.
Wenn ich mein Selbstwertgefühl allein durch Frauenbekanntschaften aufwerte, dann bin ich wirklich arm dran . Das tue ich nicht.
Was ich möchte ist das Alleinsein beenden - aberr dann muß es rundherum passen - ich werde mich nicht mit einer Frau zusammentun, nur um Einsamkeit entgegen zu wirken.
Da bedarf es bei mir schon echte Gefühle. Alles andere wäre auch nicht mehr als ein ausnutzen..ein Spiel mit Menschen. DaS WILL ICH AUF KEINEN FALL.
Es gab eine Reihe von Vorkommnissen, die mir meine Stabilität gekostete haben. Die möchte ich zurück..darum kämpfe ich..jeden Tag. Und hoffe ich brauch nicht mehr lange kämpfen, sondern es wird wieder zum Selbstverständnis für mich, nicht zu spielen.
Herzlichst Gerri