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Thema: Hallo ihr..

  1. #101
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Harry,
    ich habe mich in der Spielhalle begeben weil ich meinen Suchtdruck nachgegeben habe. Nicht für ein Viertelstündchen oder für 50 €uro.
    Suchtdruck ist für mich keine Unbekannte, sondern der Auslöser meiner Rückfälle gewesen.
    Mit Schweißausbrüchen und zitternden Händen in die Halle..ein scheinbares Wohlbefinden setzt ein, wenn die Scheiben sich drehen, das so lange anhält, bis sie sich aufhören zu drehen.
    Folglich wirst du dieses Wohlfühlgefühl solang wie möglich in dich tragen. Evtl. Gewinne während der Spielphase werden natürlich wieder eingesetzt.
    Kreislauf hat begonnen..
    du kommst raus.. fühlst dich mies wie nie..
    und möchtest dich doch wieder Wohlfühlen. Oft wird dieser Kreislauf erst zwangsläufig durchbrochen - nämlich wenn alle finanziellen Mittel erschöpft sind. Oft wird dann aber nur bis zum nächsten Geldeingang gewartet, um weiter zu machen.
    Dann werden auch Mieten usw. verzockt.
    Natürlich entsteht dann in den Spieler der Wunsch zu gewinnen, um alles zu bezahlen..und weiterzocken zu können. Dieser utopische Wunsch setzt sich bei einen Spielkranken fest. Ich bin ja mal dran..doch selbst wenn ich es tatsächlich mal bin..der Kreislauf geht weiter, solange der Spieler nich selbst für sich aufhört.
    Herzlichst Gerri

    7 Jahre abstinent erreichte ich mit Hilfe einer SHG, den Beistand meiner Partnerin - und den festen Willen trocken zu sein.

  2. #102
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri,
    vielleicht hat deine Partnerin einfach nicht geglaubt, dass es wieder auf dem gleichen Weg geht.
    Vielleicht hätte sie einer stationären Therapie zugestimmt, oder wolltest du die gar nicht.

    Ich habe es hier schon oft geschrieben, für mich ist wichtig,mich mit dem Begriff Sucht auseinander zu setzen. Dann kann es zu einem Rückfall aus dem Grund "ich kann es jetzt nach der Zeit wieder beherschen" nicht kommen.

    Mich interessiert nicht was du jetzt und später beim spielen denkst. Mich interessiert was hast du dir beim 1. mal nach 7 Jahren dabei gedacht?

    Lieben Gruß
    Harry

  3. #103
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Harry,
    vielleicht hat -vielleicht auch nicht - das sind alles Spekulationen und die bedarf es nicht mehr.
    Fakt ist, das meine Frau (ex) es persönlich nicht mehr aushalten konnte, mit einen rückfälligen Spieler zu leben.
    Harry, ich habe nichts gedacht.. und wenn habe ich es verdrängt.
    Ich hatte Spieldruck, den bin ich erlegen. Was Spieldruck ist, wurde ja an anderer Stelle hinlänglich erklärt.
    Hätte ich nachgedacht, wäre es sicher nicht zu Rückfällen gekommen.
    Gefühlt habe ich vor den Spiel ein unglaubliches Verlangen zu Spielen - mit zittrigen Händen, nicht schnell genuig zur Halle kommen könnend, vergessend und verdrängend alles, was mir wichtig war.
    Der Partner eines Spielers sollte, wenn er vorgibt einen Spieler zu lieben, sich gerade diese Situationen des Spielers vor Augen führen - und nicht denken oder meinen, er will mich zerstören - er liebt mich nicht mehr. Das ist die Sucht - und die kann uns unvermittelt auch nach langer Abstinenz neu erfassen.

    Herzlichst Gerri

  4. #104
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri,
    ja klar kann es uns jederzeit wieder erwischen. Ich bin jetzt 26 Jahre vom Alkohol trocken, aber immer noch überzeigt, würde ich heute ein Glas Alkohol, auch mit ganz wenig %, wäre ich ein Paar Tage oder wochen später wieder da wo ich vor 26 Jahren war. Ein nasser Säufer der sich langsam umbringt.

    Lieben Gruß
    Harry

  5. #105
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri,
    was ich eigentlich wissen wollte ist, hast du gedacht nur dieses eine mal, das mit dem Spieldruck ist mir da immer zu weitläufig.
    Und die Partner eines Spielers sollte, ja was sollte der denn, sich selber zu grunde richten. Ich verstehe dich schon Gerri, du hättest gerne deine Partnerin zurück, nur jetzt quasi ihr die Schuld geben, weil sie dich verlassen hat finde ich dann doch zu leicht für dich erklärt.

    Ich hatte beim Spielen einen Rückfall, und den kann ich mir dadurch erklären, weil ich immer in der Nähe der Spielmöglichkeit geblieben bin. Weil der Dauernde Reiz vielleicht zu viel war. Aber Spieldruck, den hatte ich noch nie.
    Da macht ihr es euch alle zu leicht, meiner Meinung nach. Ja nicht tiefer gehen, ja nicht nach Gründen suchen, ich hatte ja Spieldruck.
    Tut mir leid, dass ich das jetzt gerade so drastisch geschrieben habe, aber so empfinde ich deinen letzten Beitrag.

    Suche doch mal den Grund warum du gespielt hast, und vermeide damit die nächste Attacke, die irgendwann wieder kommt.

    Lieben Gruß
    Harry

  6. #106
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Harry,
    ich habe gespielt, weil ich den Spieldruck in besagter Situation nicht standhielt.
    Keine Vorstellung ob es das eine mal bleibt - oder öfters passieren wird.
    Ich kann keinen Grund ausmachen - außer dem des Spieldrucks - und der Gleichgültigkeit mir und allen anderen gegenüber.
    Wenn du nach deiner Aussage nie Spieldruck hattest, wirst du es nicht nachvollziehen können.
    Aber wie war es vor 26 Jahren mit dem Alk? Woran hast du da deine Sucht festgemacht?
    Vielleicht ist deine Spielsucht auch eine "Ersatzsucht" für deine Alkoholabhängigkeit, weil du ja schilderst, es gibt keinen Spieldruck.
    Wie ich an anderer Stelle schrieb, findet dann eine Suchtverlagerung statt - nach meiner Meinung - wenn man zwar aufhört zu zocken oder zu saufen - aber für sein eigenes Ego zuwenig tut. Insbesondere sich nicht eine Beschäftigung zulegt, mit der innere Zufriedenheit erreicht werden kann.
    Ich selbst konzentriere mich zur Zeit darauf eine Fremdsprache zu lernen .. russisch. Das erfordert jede Menge Konzentration - und somit wirklich eine Ausfüllung für mich im positiven Sinn. Rein geistig gesehen.
    Russisch ist nun mal schwer .. fängt ja mit den kyrillischen Schriftzeichen bereits an.
    Auch beschäftigst du dichsehr mit verschiedenen Foren,kann auch positiv sein.. aber auch das kann ja schon eine Art Suchtverlagerung sein - wie man ja alles als Sucht bezeichnet, was den normalen Rahmen sprengt.
    Ich wünsche uns allen natürlich ein suchtfreies Leben -
    und mit dem Suchtmittelverzicht sind wir leider nicht suchtfrei.. die lauert in uns - und wartet darauf, das wir Fehler machen um von uns erneut Besitz zu ergreifen - auch mittels einer Suchtverlagerung.
    Das muß uns klar sein. Wir sollten Geist und Sinne mit anderen beschäftigen, um wenig Angriffsfläche zu bieten.

    Herzlichst Gerri

  7. #107
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri,
    das versuche ich auch mein Leben farbig zu gestalten. Nur manchmal fällt man eben in alte Gewohnheiten zurück. Dann muss ich wieder zurückrudern.

    Zu dem Spieldruck, der kann meiner Meinung nach doch nur auftreten, wenn man denkt man kann es kontrollieren. Wenn ich früher einen Gedanken an Alkohol hatte dann 2 Sekunden dann habe ich mir gesagt, in die Scheisse zurück will ich nicht mehr, schluss.

    Und so ist es heute auch mit dem Zocken. Ich weiss wie es war als ich im Casino stand, und wie ein Geisteskranker an 6 tischen gleichzeitig Roulette gespielt habe. Ich möchte nicht wissen wieviel zig Tausende an Gewinn ich einfach vergessen habe abzuholen. Weil ich an einem andern Tisch gerade mehr gewonnen habe.

    Auch sowas will ich nicht mehr, und kontrolliert geht es bei mir eben nicht mehr. Bei mir war die Sucht ímmer klar am Begriff Kontrollverlust festgemacht.
    Ich hatte ja auch beim Alkohol immer wieder Pause von zum Teil mehreren Wochen, deswegen haben mir ja auch alle Bekannten gesagt du Alkoholiker Harald, du doch nicht.
    Ich weiss nicht Gerri, was du dir denkst beim 1. mal wieder spielen, doch sicher nicht dir alles kaputt zu machen oder?

    Lieben Gruß
    Harry

  8. #108
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Harry,
    über die Konsequenz des eigenen Handselns in der Suchtphase denkt sicherlich kein Süchtiger nach.
    Ich natürlich auch nicht.
    Ganz bestimmt wollte ich mir nicht alles kaputt machen - aber es ist dennoch geschehen.
    Wäre sicher ein Hemmnis zu spielen - oder meinetwegen auch zum Saufen, wenn man sich die Konsequenz bewußt macht.
    Jedoch geht man doch ohnehin davon aus, das es keiner bemerkt - und wenn man ertappt wird, kann das Suchtverhalten total zum tragen kommen. Nämlich aus Scham verheimlichen wollen.
    Der alte Kreislauf beginnt.. Scham.. Verdrängen.. Lügen die man selber später glaubt..und in der scheinbaren Ausweglosigkeit der Griff zum Suchtmittel. Ob Alk..Spiel..oder sonst was.
    Wichtig ist zu erkennen, das man sich seiner Schwäche nicht schämen muß..dazu stehen. Mit einen solchen Verhalten haben wir fast gewonnen.
    Das Wissen ist da..aber es ist doch viel schöner und einfacher, anderen die heile Welt vorzugaukeln. Da greifen wir dann gerne drauf zurück. Oder ist es bei dir anders?
    Herzlichst Rudi

  9. #109
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri,
    ja bin mir ist das anders, das war es was ich auch immer erklären wollte. Ich glaube, dass ich süchtig bin mit den Auswirkungen, dass wenn ich wieder anfange, ich sehr schnell wieder exzessiv die Sucht betreibe, und diese dann auch sicher entdeckt wird.
    Ich habe auch nie heimlich gespielt, weil ich den Begriff heimlich vom Alkohol her kannte, und deswegen nie mehr irgendwas heimlich machen werde.

    Klar solange du glaubst, dass du dein Spielen heimlich machen sprich kotrollieren kannst, da kann man schon mal schnell ein Spiel riskieren. Wenn du das glaubst kann natürlich auch Spieldruck aufkommen, bei mir kommt da sofort die Bremse (Harald willst du da hin wo du mal warst), und da ich das nicht will, und weiss das ich es anders nicht kann, ist die Situation für mich beendet.

    Lieben Gruß
    Harry

  10. #110
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Harry,
    du bist da, wo ich eigentlich wieder hinwill.
    Das heißt, bei aufkommenden Spieldruck schnell eine Lösung finden. Ich will es nicht mehr.Wenn ich mir mit den einfachen Möglichkeiten Spielfreiheit verschaffen könnte - super.
    Ich weiß nicht, wie du vom Alkohol weggekommen bist - denn diese Sucht führst du immer beispielhaft an.
    Ich trinke alkoholisches fast gar nicht - kenne damit kein Problem. Das geht ja auch auf Grund meiner Medikation ohnehin nicht. Also - wenn ich im halben Jahr ein Bier trinke beim Essen, dann war es das.
    Auch das Autofahren verbietet es ja. Weil ich in meinen Beruf ja kein Fuss mehr fassen kann, jobbe ich nun als Taxifahrer - immer noch besser, als Zuhause rumhängen und nichts tun.
    Problematisch ist für mich, das ich ständig Geld mitführen muß - allein schon Wechselgeld - und mitunter auch Beträge, die schon zum Spielen anymieren.
    Bargeld ist eben das Suchtmittel eines Spielers - und ich denke, das es auch mitursächlich für meine Rückfälle in der Vergangenheit war.
    Mit einem einfachen sagen.. das Spielen bringt dich um - ruiniert dich, ist es bei mir nicht getan. Ich mußte den Spieldruck regelrecht niederkämpfen.. Tag für Tag.
    In der jetzigen Phase des alleine Lebens ist es besonders schwer die nötige Motivation zu finden - es ist ein täglicher Kampf - und somit sind hohe Ablenkungen von Nöten.
    Wie war es damals bei dir? Ich meine mit dem Alkohol. Hat es dir da gereicht zu sagen, ich trinke nicht mehr, weil es mir schadet?
    Wenn nicht, dann weißt du wie ein Spieler sich fühlt, der das als Hauptsucht hat.
    Wie du es beschreibst ist das Spielen bei dir eine Suchtverlagerung - ein Ventil gewesen um vom Alkohol abzulenken.
    Du hast erkannt, das es ein falsches Ventil war - und wie du es beschreibst, fällt es dir nicht sonderlich schwer, es abzustellen.
    Ich denke, das du darum ein Problem hast zu erkennen welche Energie und Anstrengungen bei einen suchtkranken Spieler von Nöten sind, um diese Sucht einzustellen.
    Man hört oft von einer Suchtverlagerung vom Alkohol zum Spiel - nicht umgekehrt.Oder auch von Drogen zum Spiel. Das Spiel als Ablenkung von anderen Suchtmittelen - wobei dann die Erfahrung gemacht wird, das Spielsucht eine eigenständige große Sucht ist, mit allen Nuancen einer stoffgebundenen Sucht.
    Auch Händezittern und Schweißausbrüche, in der Spieldruckphase.
    Die im Gehirn freigesetzten Botenstoffe - Glückshormone - allein beim Gedanken ans Spiel - führen den suchtkranken Spieler dahin zu empfinden wie bei einer stoffgebundenen Sucht. Mit den Auswirkungen eines Entzuges.
    Das ist das, was die Spielsucht dann wohl ausmacht - und sich sagen, ich spiele nicht mehr, denn ich weiß wohin das führt, reicht für mich nicht aus.
    Ich für mich muß viel mehr tun um Spieldruck nicht zu unterliegen.

    Herzlichst Gerri

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