Seite 3 von 24 ErsteErste 12345678910111213 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 232

Thema: Hallo ihr..

  1. #21
    Registriert seit
    03.04.2006
    Ort
    Essen
    Beiträge
    587

    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Sternchen,
    ganz bestimmt war meine Frau wohl ursächlich dafür, das an mich und für mich was tat.
    Doch es ging mir auch um das eigene Ego.
    Ich wollte der Mann, der Vater sein, auf den Familie bauen kann - und so dumm es sich anhört, ich bin es auch gewesen.
    Natürlich gab es Phasen, wo ich mich zwanghaft an meine Abstinens klammern mußte - wo es schwerfiel, nicht zu spielen. Doch das war weitgehend in der ersten Zeit so. Danach kam ich gut damit zurecht, hatte in all der Zeit keinen Spiel - oder Leidensdruck. Es ging wirklich für mich einfach - und ich habe nicht geglaubt, das meine Sucht nochmal so ein großes Problem für mich wird.
    Nun schreibst du, ich konzentriere mich auf Frauen, um mein Selbstwertgefühl zu steigern.
    Eigentlich jedoch lern(t)e ich Frauen kennen, weil ich nicht der Mensch bin, der allein leben will.
    Wie denn auch? Seit fast 40 Jahren lebte ich in festen - und teilweise wirklich guten Beziehungen.Ich kann mein naturell nicht ändern und mir sagen, wie toll, das ich jetzt alleine leben darf.Das mag für viele gut sein - für mich ist es unvorstellbar, würde daran kaputtgehen. In diesem Sinne muß ich den Satz Schoppenhauers unterstreichen, muß aber auch meinen Satz anfügen .. der Mensch ist nicht geboren allein zu sein - und lebt auch nicht von Brot allein.
    Dahingehend strebe ich eine neue Partnerschaft an - und es sind mittlerweile nicht mehr Frauen die ich kennelerne, sondern nur noch eine Frau, die ich besser kennen lernen will..eine Frau, mit der ich viel Harmonie und Verständnis zur Zeit erleben darf. Ob es da für die Zukunft reicht, kann ich noch nicht sagen - aber das ich seit ich sie getroffen habe, keinen Sinn darin mehr sehe andere Frauen kennen zu lernen, mag bezeichnend sein.
    Ich spiele zur Zeit nicht. Es sind jetzt ungefähr 3 Monate..oder ein wenig mehr, die ich nicht spiele.
    Doch in mir ist noch immer Unruhe - und ich kann nicht versprechen, ob ich nicht morgen schon erneut unterliegen werde. An jedem Tag habe ich mit enormen Spieldruck zu tun. Den begegne ich in alter Weise - ich telefoniere sofort, wenn ich Druck verspüre. Meine Telefonrechnung ist explodiert...
    Ich wünsche mir mein altes Selbstverständnis nicht zu spielen sehr zurück. Ich hoffe, es stellt sich bald wieder ein. Ansonsten ist es wirklich nur eine Frage der Zeit, wann ich mal nicht wiederstehen kann.
    Mir ist bewußt, das ich für mch aufhören muß - und ich höre für mich auf - denn vor 3 Monaten kannte ich betreffende Frau noch nicht.
    Selbstwertgefühl - ich weiß, das ich es mir anders arbeiten muß. als irgendeine Frau kennen zu lernen. Mein Selbstwertgefühl steigert sich, wenn ich Ziele erreiche. Vordergründig jetzt erneut spielfrei - und spieldruckfrei zu sein. Ich verlor mein Selbstwertgefühl mit jedem Rückfall den ich hatte etwas mehr. Es war fast nichts mehr vorhanden.
    Ich hatte mal ein Suggestionstraining - ich sage dir, das ich im Moment häufig darauf zurückgreife - und auch das ist ein Zeichen meiner inneren Unsicherheit. Im Moment hilft es mir nicht zu spielen.
    Aber ich kann deinen Gedanken schon was abgewinnen. Mit Partnerin steigert sich mein Selbstwertgefühl..wohl wahr...sagte ich anders, würde ich lügen.
    Es tut ja auch gut zu spüren, da ist jemand, den du viel wert bist, der dich mag ganz einfach so wie du bist. Denn ich glaube nicht, das ich mich mit 57 noch weitgehend verändern kann. Lediglich darin, wieder Abstinent zu sein ..aber damit verändert sich automatisch sehr viel..brauch ich wohl nicht weiter erläutern.
    Wenn ich mein Selbstwertgefühl allein durch Frauenbekanntschaften aufwerte, dann bin ich wirklich arm dran . Das tue ich nicht.
    Was ich möchte ist das Alleinsein beenden - aberr dann muß es rundherum passen - ich werde mich nicht mit einer Frau zusammentun, nur um Einsamkeit entgegen zu wirken.
    Da bedarf es bei mir schon echte Gefühle. Alles andere wäre auch nicht mehr als ein ausnutzen..ein Spiel mit Menschen. DaS WILL ICH AUF KEINEN FALL.
    Es gab eine Reihe von Vorkommnissen, die mir meine Stabilität gekostete haben. Die möchte ich zurück..darum kämpfe ich..jeden Tag. Und hoffe ich brauch nicht mehr lange kämpfen, sondern es wird wieder zum Selbstverständnis für mich, nicht zu spielen.
    Herzlichst Gerri

  2. #22
    Registriert seit
    03.04.2006
    Ort
    Essen
    Beiträge
    587

    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Monika,
    dein Eintrag ist sehr schwer, nicht zu begreifen, aber wirklich für sich umzusetzen.
    Zunächst einmal, ich bin nicht in psychischer Behandlung.
    Nicht weil ich es schlimm finde sich da betreuen zu lassen, aber in mir ist für mich doch da eine gewisse Scheu vorhanden.
    Einhergehend vielleicht mit dem Gefühl, das wenn ich mich in psychischer Behandlung begebe, ich die Verantwortung wieder einmal für mich abgebe.
    Doch gerade dieser passus war es, der auch dazu führte, das meine langjährige Beziehung zerbrach.
    Ich wollte meine Verantwortung zurück, nicht mehr gegängelt werden - egal was geschieht, aber Verantwortung für mich selbst.
    Die habe ich dann letztlich totaler bekommen, als ich ´sie wollte.
    Denn es hat nicht geklappt mit der Selbstverantwortung. Eine Reihe von Rückfällen sorgte für Vertrauensverlust - und letztlich für die Trennung.
    In dieser Trennung, die ich nicht erwartet habe, kam es dann zumindest zu sehr depressiven Phasen, in denen ich auch jetzt noch immer wieder zurückfalle, und somit auch das Risiko erneuter Rückfälle nicht gebannt ist.
    Ich fühle mich allein und abgestossen, das ist einfach so.
    Ich habe nun eine neue Partnerin, die in der Lage ist, sehr auf mich einzugehen - und ich denke, das sie mich sehr mag.
    Es ist ein entgültiger Strich zwischen mir und meiner früheren Partnerin vollzogen - wir wollen weiter Freunde sein - und keinesfalls mehr.
    Wobei ich das mehr zunächst nicht aus den Augen verlor, aber akzeptiere es nun voll.
    Beklemmend finde ich, das ich spüre wie die Akzeptanz meiner erwachsenen Kinder nicht vorhanden ist, was mein neues Leben betrifft.
    Viele Menschen sahen in meiner EX und mir ein echtes Traumpaar - und ich denke, das waren wir auch lange. Es gab wenig Komplikationen zwischen uns - uns es wird allgemein nicht verstanden, warum wir uns trennten.
    Doch es stimmt irgendwo was du sagst.
    In all den Jahren bemühte ich mich alles zu sein, was ich sein mußte.
    Erfolgreich im Beruf..lange Zeit. Der sorgende Familienvater, der treue Mann, der Spieler, der nicht mehr spielte.
    All das war ich - nur nicht mehr ich selbst. Lies meine Schwächen einfach nicht zu - verbarrikierte mich hinter Sturheit, auch in Sachen Abstinenz.
    Diese Sturheit jedoch bewies ich schon einmal, als meine erste Frau verstarb und ich Verantwortung für meinen damals erst 11jährigen Sohn übernehmen mußte. Auch da gelang es mir mit eisernen Willen und der mir gegebenen Sturheit meiner Verantwortung gerecht zu werden. Und dann kam meine jetzige Ex - auch verwitwet, mit ihren zwei minderjährigen Töchtern.
    War der, der ich sein mußte, damit es in dieser Gemeinsamkeit rund lief.
    Ich erfüllte meine Aufgaben.
    Als ich dann krank und danach auch arbeitslos wurde, das war vor drei Jahren, kam ich mehr und mehr aus der Spur - bis dahin, wo ich heute bin.
    Vielleicht tue ich unbewußt wieder das gleiche, wie in all den Jahren.
    Meine neue Partnerin ist stark, so wie es auch meine Ex ist.
    Doch sie bringt mir soviel Zuneigung entgegen, das ich in gewisser Weise schon etwas fassungslos staune - und ich spüre, das ich einen alten Fehler zuneige. Nämlich, das ich der sein möchte, den man in mir sieht, aber nicht der bin, der ich eigentlich bin.
    Ich werde meine "Neue" an diesem Wochenende begegnen - doch du und auch Marlies, ihr habt mir was mitgegeben.
    Werde schonungslos offen sein und werde sehen, ob ich angenommen werde, wie ich bin. Denn ein Verheimlichen wäre mit Lüge beginnen.
    Das will ich nicht.
    Danke für deine offene Zeilen Monika, ich antworte dir mit der gleichen Offenheit.
    Wünsche dir, das du nicht die Erfahrung einer durch Spielsucht gescheiterten Beziehung machen mußt.
    Doch ich denke für mich ist da wichtigste, das ich in Zukunft der bin, der ich bin - und nicht mehr der, der ich sein muß, oder den man in mich sieht.
    Nochmals zu meinen derzeitigen Gefühl.. Ich habe eine tolle Singlewohnung, mit Kamin..über zwei Etagen,,super.
    Habe eine Wohnung..aber kein Zuhause. Und ein Zuhause brauche ich, um glücklich sein zu können. Bin eben kein Single..kann so nicht leben.
    Auch das wirft neue Probleme in mir auf - vielleicht auch daher meine Konzentration auf einen neuen Partner.

    Lieben Gruß, und weiterhin Spielfreiheit für Dich, Monika.
    Die wünsche ich natürlich jeden Leser.
    gerri

  3. #23
    Registriert seit
    13.06.2008
    Beiträge
    214

    Standard AW: Hallo ihr..

    hallo...
    ich bin so ziemlich neu hier.mir wurde dieses forum emfohlen und bin erschrocken über die stimmung hier..werde mich aber trotzdem mal trauen was zu schreiben.(ich hoffe ich trete keinem auf den schlips).
    ich bin seit einem jahr mit einem trockenen spieler zusammen und versuche mich (mit ihm zusammen) ein bißchen in die materie einzuarbeiten.
    gerri...du schreibst du fühlst dich nicht wohl in deiner wohnung,bist einsam,und darum sehr gefährdet wieder zocken zu gehen.du könntest dich doch aber vielleicht anders ablenken...in einen sportverein gehen,dich mit gleichgesinnten treffen,radfahren,dir ein hobby zulegen,dich zupflastern mit aktivitäten,deine tag vollstopfen mit solchen terminen.
    einsamkeit muß doch nicht zwangsläufig zu "falschen" aktionen führen..könnte ja auch n motor sein mal was neues auszuprobieren wozu man während der spielzeit gar nicht die chance hatte....
    ICH denke gefährlich ist es zuhause zu sitzen und sich zu bemitleiden.naklar is das schwer,den kopf hochzunehmen,aber es ist doch allemal besser als immer ans spielen zu denken.
    mein freund und ich unternehmen zum beispiel ganz viel..joggen oder fahren fahhrad,kochen und backen,bummeln über den markt,gehen ins kino oder was auch immer so anfällt.wir habn jede menge spass und beschäftigen uns viel aber eben nicht STÄNDIG mit der krankheit.das NORMALE leben hat wieder eine menge platz!
    mein freund würde NIEMALS von mir zu hören bekommen: ich kann die einsamkeit verstehen die dich in die hallen treibt...
    es gibt tausend möglichkeiten was anderes zu tun.
    so...und nun gehen wir laufen,positive energien freisetzen... :-)
    ich grüß euch
    sheepyi

  4. #24
    Registriert seit
    03.04.2006
    Ort
    Essen
    Beiträge
    587

    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Sheepyi,
    ganz so hab ich mich wohl nicht ausgedrückt,
    denn es liegt wohl in erster Linie nicht an der Wohnung, sondern an meiner inneren Einstellung nicht allein leben zu wollen. oder zu können.
    Aber was du sagst, ist vollkommen richtig.
    Ich habe viele Aktivitäten und sitze nicht den ganzen Tag herum. Habe meine Musik, Schreibe, gehe auch mal Tanzen oder Essen mit Freunden.
    Ich denke ohne diese Aktivitäten, wäre ich wohl schon wieder am Zocken.. und von daher gebe ich dir im vollen Umfang recht.
    Doch es ist Ablenkung - und Ablenkung allein reicht nicht dauerhaft.
    So muß ich für mich eine neue Basis finden, die ich dauerhaft akzeptieren kann.
    An diesem WE kommt meine Freundin und wir werden gemeinsam eine Menge unternehmen - und das ist eigentlich das, was ich will.
    Gemeinsamkeit leben.
    Ich war schon länger Abstinent, bin aber in den letzten 2 Jahren durch wiederholte Rückfälle schon derbe aufgeschlagen.
    Habe meine Register - alles was ich von Spielsucht so kenne, voll für mich angewandt und ich spüre, das ich mich langsam befreie.
    Ich denke, ohne neue Aktivitäten kann man nicht dauerhaft als Spieler trocken sein. Unterstreiche und beherzige also das, was du angeführt hast.
    Doch es ist auch ein neuer Denkanstoss, zu überlegen, wo ich weitere Aktivitäten einbauen kann.
    Positive Energie tanken - ja, das ist sicher ein Weg Sheepyi .
    Ich freue mich, das du den Weg zu uns gefunden hast - und was ich zwischen den Zeilen lese ist, das dein Partner wohl auch spielsüchtig ist - und ihr trotzdem glücklich seit.
    Freue mich wirklich darüber, denn ich weis für mich, das auch mit einen Suchtkranken eine positive Gemeinschaft gelebt werden kann.
    Nur darf man nie die Suchtkrankheit außer acht lassen. Und ich für mich habe das getan . habe nicht gedacht, jemals wieder Probleme damit zu haben.
    Ich selbst habe gerade eine langjährige Partnerschaft hinter mir, die bis auf die letzten 2 Jahre sehr glücklich war. trotz meiner Spielsucht.
    Ich hábe entscheidene Fehler gemacht, wie schon oben erwähnt.
    Ich denke nicht, das ich solche Fehler noch einmal mache.
    Und ich gebe dir nochmal recht - vieles macht man sich total kompliziert - und übersieht das Nächstliegende. Vergessen in der Schwere des gegen die eigene Sucht anzugehen.
    Positiv..total positiv finde ich deinen Eintrag. Ich kann dem viel abgewinnen- und vielleicht können das auch andere hier, die es im Moment auch nicht gerade leicht haben und es sich schwerer machen, als es sein muß.
    Habe Dank für deinen Eintrag, hoffe von dir öfter zu lesen.
    Herzlichst Gerri - dir und deinen Partner weiterhin ein so gutes gelingen.

  5. #25
    Registriert seit
    03.04.2006
    Beiträge
    182

    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri, Hallo Sheepyi,

    schade Gerri, ich hätte jetzt gerne von Dir die Offenheit gehabt, dass Du ganz ehrlich schreibst, dass ich Zeiten in denen der Spieldruck übermächtig wird, in denen Du nur noch an das Spielen denkst und sooo knapp davor bist spielen zu gehen, Dir keine andere Aktivität das Spielen zu 100% ersetzen kann.

    Kurzfristige Ablenkung, ja vielleicht. Aber ein Ersatz für das Spiel, niemals.

    Wenn Du voll in der Phase des Rückfalls oder kurz davor bist, gibts es für Dich keinen Erstatz fürs Spiel.

    Ich drücke es Mal krass aus. Da kann die schönste Frau der Welt vor dir stehen, der Weg lautet dann, ok Sex aber dann ab in die Halle.

    Du hast Dich schon wieder in das zurückgezogen was alle von Dir erwarten und Du hast schon wieder in Deinem Beitrag geschrieben was alle von Dir hören wollen.

    Ja einen trockenen Spieler, den kann man mit Ablenkung trocken halten, aber einen mitten im Rückfall, einen der 1 mm vor dem Rückfall steht oder einen nassen? Niemals, der geht spazieren und danach in die Halle.

    Gruss
    Monika

  6. #26
    Registriert seit
    03.04.2006
    Beiträge
    182

    Standard AW: Hallo ihr..

    Liebe Sh.. (dein Name ist kompliziert)

    zu diesem Satz:

    mein freund würde NIEMALS von mir zu hören bekommen: ich kann die einsamkeit verstehen die dich in die hallen treibt...

    Das treibt aber die meisten in die Hallen.

    Und zu Deinen ganzen tollen Aktivitäten. Ich will ja keine Angehörigenträume platzen lassen. Aber wenn Dein Fraund Spieldruck bekommt, sind diese alle nicht geeignet diesen abzubauen und werden ihn keine 5 Minuten abhalten.

    Denn einen Dopaminausstoss bringen sie alle nicht.
    Vielleicht solltet Ihr Fallschirmspringen zusammen.

    Also ich finde Deinen Beitrag mehr als Versändislos für alle Spielsüchtigen, denn meist ist es EInsamkeit, Unverständnis der Aussenwelt oder massive Depression die einen in de Halle treibt.

    Der Süchtige will sich abschotten.

    Gruss
    Monika

  7. #27
    Registriert seit
    23.04.2006
    Beiträge
    344

    Standard AW: Hallo ihr..

    [Selbstwertgefühl - ich weiß, das ich es mir anders arbeiten muß]


    ... ich habe nur einen Teilsatz aus Deinen Statements herauskopiert, Gerri und ich danke Dir für Deine Offenheit. Ich frage mich wieder und wieder, warum der Schtdruck kommt, ob ich mich falsch verhalten habe, zuviel Stress auf mich ziehe ... Heute verlangte mich danach eine Zigarette zu rauchen. Ich bin seit dem 24.06.2003 rauchfrei, damals ald ich meine Thearapie im Allgäu antrat. Ich habe nie wieder seit dem geraucht. Aber ich habe Streß, beruflichen Stress - und sehe und rieche - wie die Kollegen qualmen.
    Und um das, was ich auf der Arbeit, so meine ich nicht in meiner Lohtüte finde, Selbstwertgefühl, erhalte ich in kollegialer Kritik. Manchmal sehr direkt, machmal sehr versteckt und immer häufer nehme ich ein Lob mit, auch wenn es nicht direkt ausgesprochen wird. So wie in unserer Teemsitzung am Freitag.
    Ich kann an meinem Selbstwertgefühl arbeiten. Meinen nächsten Trockengeburtstag habe ich am 1. Juli, wenn nicht noch meine Hand eine Geldmünze aus dem Fenster schmeißt!
    Und jetzt gebe ich zu, daß ich Angst davor habe, Angst ich könnte doch noch erwachsen werden , weil die Zahl meiner "Trockenen Jahre" mich aus dem Status eines Heranwachsenden herauskatapultiert. Auch hier kann ich arbeiten. In meinem täglichen Umgang mit gegesenen Glückspielsüchtigen. Also keine Angst vor falschen Hochmut, sondern Dankbarkeit für all das, was ich erreichen konnte, seit ich spielfrei bin.
    Heute Mittag war ich bei meiner Ex - Frau eingeladen. Auf dem Weg zu ihr überlegte ich schon, wie ich sie wieder retten, heilen könnte, also ihre Kriesen klauen, so wie damals in der - meiner Besessenheit in der Ehe. Sie beklagte , daß der Reis verkocht war und ich aß aber mit Genuß. Wir unterhielten uns über Kultur und Fußball , aber bearbeiteten keine Kriesen. Und als sie mir sagte, daß sie müde ware und sich zurückziehen wollte, erachtete ich es nach einer Schrecksekunde - nicht als Kränkung. Nein, ich habe nichts falschgemacht. Immer wieder suche ich nach einem Idealbild , das nirgendwo bestehen kann und immer wieder droht die Wet unterzugehen.
    Aber ich bin doch nicht Gott. Ich stelle mich auf den Balkon und bete. Habe mich Heute Abend bedankt, bei ihm für ein feines sanftes Rosa - Farbenspiel am Himmel - und dann kam diese sehr sehr tiefe, von Tränen begleitete Dankbarkeit für ein Leben befreit vom selbstzerstörerischen Glücksspiel.
    Ich frage mich oft, jetzt , da meine Beine wegen Venenschwäche bandagiert sind, warum ich so viel Lust habe, in der abentlichen Stimmung ausgedehnte Spaziergänge am Stadtrand zu unternehmen. Flucht aus Angst vor dem Älterwerden, oder Ungewissheit bei Neuen Herrausforderungen, wie am Arbeitsplatz.
    Die Antwort: Ich habe Heute eine gute nahrhafte Mahlzeit gegessen, mit einem Menschen der gelernt hat, seine Einsamkeit zu Überwinden. Auch ich kann lernen, daß ich dazugehöre, Teil dieser Gemeinschaft bin.
    Gute Nacht
    Andreas

  8. #28
    Registriert seit
    31.05.2008
    Ort
    Region Hildesheim
    Beiträge
    58

    Standard AW: Hallo ihr..

    hallo Monika,

    ich bin der freund von sheepyi.

    klar treibt unsereins, die einsamkeit in die depri und auch in die hallen. nur ist es doch so, das WIR es in der hand haben, was dagegen zutun. klar kann mich nix und niemand aufhalten, in die halle zugehen, wenn ich suchtdruck habe/bekomme. ausser ich selbst. wenn es so ist, habe ich die möglichkeit, zu telefonieren, mich personen anzuvertrauen zu den ich vertrauen habe. nur muß ICH es auch wollen, ich muß trocken bleiben wollen. und ich muß dafür sorgen, das es erst nicht soweit kommt, das ich kurz vorm rückfall bin.
    ich kenne bestimmt genügend ausflüchte, um in die halle zu gehen, da ich selber das alles über 20 jahre gemacht habe. aber ICH habe mich dazu entschlossen, das mein leben nicht so weiter geht. und wenn ich da allein durch muß. egal, ich muß es für mich schaffen. da sind andere nicht die, für die ich trocken bleiben will. nein für mich will ich es. das sheepyi, mich unterstütz in meinen trocken bleiben wollen, und bei der arbeit daran, ist eine sehr schöne sache. ABER....wie ich schon sagte, ich kann es auch alleine machen. ich muß es nur wollen.
    klar ist es für mich jetzt einfach, mit ihr an meiner seite. aber so einfach nun auch wieder nicht. sie muß sehr viel über meine krankheit lernen und das ist für angehörige nicht leicht. wir spieler sind nunmal kirre im kopf, für uns gibt es stellen im leben, wo wir anders sind als normal denkende.
    wir spieler sind natürlich auch nur menschen, aber menschen, die eine scheiss krankheit haben, die sich spielsucht nennt. nur müßen wir das selbst akzeptieren, undere sucht und das leben, was daraus entstanden ist.

    und nu nochmal zu dem satz den ihr am anfang hattet...............mein freund würde NIEMALS von mir zu hören bekommen: ich kann die einsamkeit verstehen die dich in die hallen treibt...

    spieler sind niemals einsam, die sucht macht sie einsam, und ihr leben, was damit zusammenhängt. ein trockener spieler ist NIE einsam. denn er ist ehrlich zu sich und zu seinen mitmenschen.

    gruß detlef

    [QUOTE=Monika]Liebe Sh.. (dein Name ist kompliziert)

    zu diesem Satz:

    mein freund würde NIEMALS von mir zu hören bekommen: ich kann die einsamkeit verstehen die dich in die hallen treibt...

    Das treibt aber die meisten in die Hallen.

    Und zu Deinen ganzen tollen Aktivitäten. Ich will ja keine Angehörigenträume platzen lassen. Aber wenn Dein Fraund Spieldruck bekommt, sind diese alle nicht geeignet diesen abzubauen und werden ihn keine 5 Minuten abhalten.

    Denn einen Dopaminausstoss bringen sie alle nicht.
    Vielleicht solltet Ihr Fallschirmspringen zusammen.

    Also ich finde Deinen Beitrag mehr als Versändislos für alle Spielsüchtigen, denn meist ist es EInsamkeit, Unverständnis der Aussenwelt oder massive Depression die einen in de Halle treibt.

    Der Süchtige will sich abschotten.

    Gruss
    Monika[/QUOTE]

  9. #29
    Registriert seit
    21.09.2006
    Beiträge
    77

    Standard AW: Hallo ihr..

    Einen schönen Sonntag an alle! :-)

    Schön von Euch zu lesen, Sheepyi und Detlef, das klingt ja so, daß Ihr den Weg doch versucht gemeinsam zu gehen.

    Was ich als Angehörige so beabachten kann ist es ja auch sehr heimtückisch, daß die Spieler so gut darin sind, sich selber zu verar..., damit meine ich, sie wiegen sich selber in Sicherheit.
    Bei Haniball ist es so, daß er durchaus ohne Probleme Zeiten der Spielabstinenz hat von Wochen, Monaten oder gar Jahren. In diesen Zeiten passierte nichts gravierendes, oder man fühlt sich emotional gestärkt, oder hat andere Sachen (neue Arbeit oder was weiß ich) auf das man sich konzentriert.
    In diesen Zeiten denkt man wenig an die Sucht oder hat keinen Anlass zur Therapie zu gehen.
    Man fühlt sich dann warscheinlich auch frei...oder verdrängt es auch.
    So merkt man warscheinlich gar nicht unbedingt, wenn es wieder brodelt...

    Gruß, Mini-Moon

  10. #30
    Registriert seit
    23.04.2006
    Beiträge
    344

    Standard AW: Hallo ihr..

    [spieler sind niemals einsam, die sucht macht sie einsam, und ihr leben, was damit zusammenhängt. ein trockener spieler ist NIE einsam. denn er ist ehrlich zu sich und zu seinen mitmenschen.]

    Hallo -Detlef,
    will mal gerade - solange sie Kartoffeln kochen über obrigen _Satz nachdenken, villeicht auch, weil ich gerade Sehnsucht nach Alleine sein habe, alleine zur Ruhe finden, mich nicht in anderen in Aktivitäten, die mir nicht gut tun zu verlieren , - sondern meine körperlichen gegenwärtigen Schmerzen auszukurieren.
    Früher habe ich die Einsamkeit gesucht, die Scham zuzugeben, daß ich Schmerzen habe, Schmerzen seelischer Natur, Angst vor der Antwort "Stell Dich doch nicht so an!" Also mein Äußeres drückt den _Schmerz aus der mich einsam macht, weil ich Angdt vor Menschen und deren Überreaktionen habe.
    Die Traumata meiner Kindheit lebt darin weiter.Mein Unverstanden Fühlen vernebelte ich in der Monotomie des Auslebens meiner Spielsucht und den Schrecken der Verdrängung meiner krimminellen Energie, wenn es um Geldbeschaffung ging. Verdrängungsmechanismen - die mein selbtwertloses Ich von mir spalteten und mich zu einem infamen Feigling stempelten. Mit mir wollte niemand etwas mehr zu tun haben.
    Das Erkennen meiner Sucht und dem Ausruf des Hilfeschreis: Bitte helft mir, ich kann nicht mehr weiter!" ist der Erste Schritt auf dem Weg zu liebevollen Beziehungen. Um Hilfe bitten verletzt "Alten Stolz; - ich schaffe das doch locker alleine!" Die Hände hilfesuchend auszustrecken ist ein Akt der Liebe, eher noch die Suche nach etwas Liebevollem. Das Objekt Mensch, diese Schachfigur alter Tage wird subjektiv lebendig in - meinen Gedanken und Gefühlen. Wenn ich weiß, da ist jemand, der mich mit allen meinen Macken, Verrücktheiten und auch liebenswerten Seiten annimmt - wie ich bin, dann läuft der Trebstoff der Sucht - die Scham und Schuld nicht mehr.
    Die Angehörige (ist ja meist so bei Spielers) muß nicht die Spielsucht studieren , um eine liebevolle Beziehung zu sich zu finden, durch den Weg ihres Leidens kennt sie die Wandlung von Liebe in den Hass. Wenn Angehörige sich wieder auf dem Weg zu in ihrem Ich befinden, genau wie Betroffene es tun müssen - um zu genesen, können harmonische Partnerschaften wachsen.
    Das Ende der Einsamkeit ist der Weg der Liebe.
    Spuren im Sand ....

    So, Kartoffeln sind gar. Kerze wird noch angezündet
    Einen wunderschönen Sonntag
    Andreas

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •