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Thema: Hallo ihr..

  1. #31
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Monika,
    was andere von mir hören wollen, oder möchten das ich tue.
    So ganz frei ist da wohl niemand von uns , dennoch habe ich das geschrieben, was ich meine - und nicht das, was ich meine, das man von mir hören will.
    So habe ich auch mitgeteilt, das Aktivitäten lediglich eine Ablenkung bedeuten, aber nicht ausreichend sind auf Dauer.
    Doch sie sind schon für mich eine Art erster Hilfe bei Spieldruck - und ohne diese Ablenkungen wäre sicher vieles böser ausgegangen.
    Ich kann natürlich auch nicht das aussagen, was du gerne hören würdest..grins. Mußt schon akzeptieren, das ich meine ganz persönlichen Erfahrungen habe, die von deinen abweichend sind.
    Wenn man beherrscht wird von enormen Spieldruck, ist es mit der Aufnahme anderer Tätigkeiten schon sehr schwer. Es erfordert eine enorme Konzentration, sich überhaupt mit anderen beschäftigen zu können. Doch das ist mir wiederholt gelungen. Aber auch einige Male nicht - und ich habe mich beim Zocken wiedergefunden, doch das berichtete ich bereits.
    So muß ich für mich zusätzliche Wege finden - aber nicht vergessend, das gerade das, was bei Sheepyi und Detlef zutrifft auch mit meiner bisherigen Partnerin oft die Lösung für mich war - und auch dazu beitrug, das ich 7 Jahre rückfalllos spielfrei geblieben bin.
    Der Vorschlag sheepyis also nicht so einfach ab zu tun ist, wie ich den Eindruck habe, von dir geschehen.
    Wir sollten uns ein Netzwerk bauen, was uns bei Spieldruck hält - und daher eingehend für uns als erste Hilfe eine Art Notfallplan vorbereiten - so blöd sich das auch anhört.
    Das heißt für mich ganz klar mit andern sprechen , auch mittels Telefon.
    Für mich bedeutet es auch in einer CD Abteilung zu stöbern - Musik zu suchen - anzuhören. Aber das ist ein Ding für mich - sicher nicht allgemein anwendbar.
    Das diese Dinge nichts an meiner Sucht verändern, ist mir klar. Doch sie können mir über das Stadion Spieldruck helfen - und somit einen Rückfall aufschieben. In der gewonnenen Zeit kann ich für mich vielleicht tatsächliche Hilfe bekommen - nämlich den eigenen Willen so zu schärfen, das ich was entgegen zu setzen habe. Diese Hilfe kann in einer Selbsthilfegruppe gefunden sein - durch den Therapeuten - oder sogar durch meinen Partner, wenn ich mich total öffnen kann.
    Einfach alles laufen lassen - sich nicht dagegen wehren ist schlicht Resignation. Die hat mich noch nicht erfasst.
    Du selbst bist jetzt auch über drei Wochen spielfrei - meinen Glückwunsch dazu.
    Doch was war es jetzt, was dir die Kraft geben konnte? Für dich scheint es ja nicht den Weg der momentanen Ablenkung zu geben.
    Wünsche dir weiterhin die Kraft zu widerstehen - und die wünsche ich auch mir selbst - und jeden anderen, der dieses liest.
    Herzlichst Gerri

  2. #32
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Andreas,
    es ist nicht leicht, mit den von dir beschriebenen umzugehen.
    Deswegen wohl auch oft zögerliche Antworten auf deine Eintragungen.
    Verlust von Liebe, Verlust von eigenen Gefühlen, Verlust des eigenen Ichs durch Spielsucht.
    Das ist es doch gerade was die großen Komplikationen einer Sucht ausmacht. Auch immer wieder auf der Suche sein, nach Dinge die Fehlen im Leben, die vermutlich einfach nicht bei uns stattgefunden haben.
    Wir spüren, das es da was gibt was uns fehlt - können es nicht deffinieren, weil wir es ja nicht kennengelernt haben. IN UNS EINE SEHNSUCHT NACH DEM FEHLENDEN, OHNE BESCHREIBEN ZU KÖNNEN,WAS DAS FEHLENDE IST.
    Sehnsucht nach der Erfüllung des Lebens, die wir fälschlich auch manchmal in einer von uns gefühlten Liebe mit unterbringen wollen.
    Zu extrem oft für den, den wir lieben.
    Eine Liebe schenkend, die die Freiheit des Gegenübers einschnürt und die er so mit uns nicht leben kann - denn dieser Mensch ist nicht auf der Suche nach dem Fehlenden - er hat es.
    Irgendwo in dieser Spur ist unsere Suchtkrankheit geboren - was uns denn fehlt - einfach nicht zu nachzuvollziehen.
    Und nicht selten sind wir in der Phase des uns Findens - indem wir an uns arbeiten, mit Therapeuten, mit einer Gruppe oder auch mit einen starken Partner - bereit zu erklären, ich denke, ich habe das Fehlende gefunden, Doch nUr Mutmaßungen.
    Entschuldigt, das ich diesen Beitrag nicht in Ichform schrieb - bin zu faul ihn umzuschreiben - und habe bei Beginn nicht gedacht, solche schwere in den Text zu legen.ALSO BEZIEHT DIESE DINGE NICHT AUF EUCH - SONDERN AUF MICH:
    Auch bereit zu glauben, GOTT IST; WAR DAS FEHLENDE IN MEINEN LEBEN.
    Aber auch das nur ein Ventil auf der Suche nach mir?
    Ich, unglaublich Fühlend können, unglaublich an Liebe geben könnend bis hin zur Selbstaufgabe. Oft nicht genug zurück bekommend - um dann wieder an mich selbst zu zweifeln und mich zurückziehend.
    Zerstörend und extrem wirkend auf das, was ich dann abschreibe für mich, in Selbstmitleid mal wieder badend..habe ich nicht alles getan??
    Zurück von den Menschen, die enttäuschend für mich sind, die mir wehtun, meine Gefühle kosten und meine Tränen laufen lassen.
    Extrem hart wirkend..zurück in meine Welt, die des Spiels - des ausklinkens, der scheinbaren Ruhe haben könnend.
    Da will ich raus.. gibt es eigentlich für mich das Fehlende? Oder bilde ich es mir nur ein, sage es nur, weil ich ja eine Erklärung für mich - für meine Sucht haben will?
    Wenn das so ist, dann habe ich einfach einen defekt, nämlich den, Gefühle zu sehr für mich zulassen zu können - müssen.
    Ein Defekt, der mich immer wieder umwirft - und dem gilt es dann zu begegnen.
    In diesem Sinne
    allen ein Leben ohne Defekt,
    Gerri

  3. #33
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Gerri,

    danke für Dein Feedback und Dein Statement. Und genau so beschreibst Du es:
    Die großen Gefühle, das Überwältigende, das wir(!) nicht mehr überblicken können. Ich fühle mich angenommen, wenn ich erkenne, daß es Menschen gibt, die ein ähnliches Gefühlschaos wahrnehmen.
    Gestern war ich bei meiner Gruppentherapie und hatte Rederecht - und dachte, ich könne einmal über meinen Gesamtzustand plaudern. Und es wurden sehr intensive 1 1/2 Stunden über mein Erleben am Arbeitsplatz. Meine gesundheitliche Situation, eine Beziehungsstörung mit einer sehr guten Freundin , meine Anforderungen in der Gemeinde und in den SHG's blieben noch außen vor. WIR Spieler sollten uns immer nur das Problem ansehen, das uns zur Zeit, Heute am meisten prästiert und sehen, ob wir Heute an dieser Situation, diesem Konflikt etwas ändern können. So hatte ich Heute Morgen ein klärendes Gespräch mit meinem Chef, mußte wieder einmal Lob erfahren und die Freundin erkundigte sich per E - Mail (fürsorglich) nach mir.
    Bevor ich darauf eingehe, brauche ich aber erst einmal Zeit für mich selber, Zeit, am Feierabend zu entspannen und Ruhe zu finden.
    Auf das Bett legen und gute Musik hören. Das hast Du Gerri, so schön beschrieben.
    Bis dahin
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  4. #34
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    Standard AW: Hallo ihr..

    hallo gerri,

    wenn ich deinen lezten beitrag so lese, kann ich dir nur recht geben....

    aber wie soll man etwas finden, was man nie hatte? nicht kennt?
    bei mir waren es hauptsächlich zwei dinge, die nicht da waren....ich hatte nie genug selbstwertgefühl, immer angst, vor dem was ich mache. das das was ich mache, doch nur falsch ist....tja und was mach ich wenn ich in der halle bin? da habe ich "nie" was falsch gemacht. wurde so angenommen wie "ich" bin...war der nette Detlef....hatte keine fehler, keine angst, war nen großer...
    (scheiss scheinwelt)

    und heute? heute ist es so, das ich weiss das ich keine angst haben muß....das die lügen, an sich diese angst vorgebracht haben....
    ich habe gemerkt, das man mit der wahrheit mehr bewirkt, als mit lügen. die lügen, bringen dich nur wieder in situationen, wo du angst hast......
    und angst muß und will ich nicht mehr haben, also.....LÜGE ich nicht mehr......

    durch meine lügen habe ich habe ich das letzte jahr viel angst gehabt...das mein altes leben so wie es ja nunmal ist, raus kommt.....das es nicht so ist wie es ist......ich habe sheepyi massiv belogen, ihr etwas vorgespiel, was in wirklichkeit nicht da ist....eine heile welt, ohne sorgen, ohne angst vor dem was morgen ist...mein leben, was in ordnung ist, das ich mit allem umgehen kann...mit geld, schulden, mit fehlern die ich mach, das ich mich um alles kümmer....
    warum ich das gemacht habe? aus angst, das sie sich gleich von mir abwendet, wenn sie das weiss...heute, weiss ich das das nicht so ist...es wäre fast zuspät gewesen, durch meine lügen....
    heute kann ich mit ihr überalles reden, ihr alles sagen, ohne angst vor dem was passiert....und das ist ein schönes gefühl, das befreit meinen kopf, das lässt mich nicht mehr lügen.....ich habe volles vertrauen zu ihr, in ihr....denn sie hält fest zu mir und ich weiss das sie mich liebt, so wie ich bin. das ist aber auch nur so, weil ich mein leben so wie es war akzeptiere, und nicht mehr schauspieler und lüge.....weil ich mich wieder kümmer....

    DIE WAHRHEIT, KANN MANCHMAL AUCH WEH TUN, ABER SIE IST BESSER ALS EINE LÜGE..

    was ich noch anmerken möchte.....sheepyi ist für mich kein ersatz, (weder mutter noch sonst was) sie ist die frau, mit der ich alt werden möchte.....weil ich sie liebe

    ich wünsche euch viel glück auf euren weg

    Detlef

  5. #35
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Detlef,
    ich denke, das es ein sehr wichtiger Schritt aus einem Suchtverhalten ist, die Wahrheit zu sprechen. Ehrlich sein - zu sich und den Menschen, die man liebt.
    Es ist schlicht die Voraussetzung für ein suchtfreies Leben.
    Ähnlich wie ihr, habe auch ich mit meiner Partnerin aggiert - hatten uns aber zusätzlich Hilfe in einer SHG geholt, die wir gemeinsam besuchten.
    Es war Euer Weg, der auch der unsere war.
    Immerhin waren es 17 Jahre, die wir zusammen lebten - und 15 waren wirklich glücklich - und nicht belastet durch meine Spielsucht.
    Die letzten Jahre jedoch - es ist viel geschehen mit mir.
    Arbeitslosigkeit durch Firmenpleite, Krankheit - letztlich Schmerztherapie mit starken morphinähnlichen Medikamenten, dessen Dosierung auch heute noch gesteigert wird.
    In dieser Phase verlor ich meine gelebte Aufrichtigkeit - lies mir nicht anmerken, wie tief betroffen ich durch das alles war - und schauspielerte meiner Frau gekonnt vor, das alles kein wirkliches Problem für mich ist.
    So kam es zu Rückfällen - und ich kann dir sagen, das ich auf Grund von Verheimlichen und Lügen wieder auf den Stand eines Anfängers in Sachen Suchtverhalten fiel.
    Das ging über die Kraft meiner Partnerin - und es war weniger der finanzielle Verlust, sondern der Vertrauensverlust, der nicht mehr heilbar war.
    Wir trennten uns.
    Nun suche ich für mich einen neuen Weg heraus aus meinem Suchtverhalten. Die Inspiration und Hilfe meiner Partnerin fehlt mir sehr, doch ich kann sie verstehen.
    Es war eine wirklich große Liebe, die ich verspielte - und ich bin tief traurig über mein Versagen.
    Denn es war Überschätzung meiner Kraft - und eine Beeinflussung meines Willens durch die starke Medikation ist nicht auszuschließen.
    Ich bin jetzt wieder über drei Monate trocken - doch muß gewaltige Anstrengungen dafür aufwenden - viel mehr als in all der Zeit vorher.
    Aus diesen Erfahrungen heraus kann ich dir sagen, wie gut es uns tut einen liebenden Partner an der Seite zu wissen - und selbst zu lieben.
    Ich wünsche Dir, das du von ähnlichen Situationen und Fehlern wie ich sie gemacht habe verschonst bleibst.
    Dir und deiner Partnerin alles gute - und mit etwas mehr Verstand, als ich ihn bewies, wird es euch auch gelingen zusammen alt zu werden.
    Genau das war es, was wir für uns auch sahen. Hatten keine Zweifel zusammen alt zu werden - sehr lange nicht.
    Es ist anders gekommen, weil ich die Kraft meiner Sucht unterschätzte.
    Lieben Gruß
    Gerri

  6. #36
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    Standard AW: Hallo ihr..

    an gerri,andreas und detlef....
    ich lese eure beiträge und stelle jedesmal wieder fest daß man sich als nicht-süchtiger wohl wirklich kaum in eure lage versetzen kann.also irgentwie verstehe ich natürlich was ihr schreibt und was ihr damit meint.aber die tragweite,die tiefe der emfindungen und diese steinharte verkrustung der sucht in euch...alles was da so rüberkommt...das bewegt mich sehr.
    daß man nach vielen jahren trockenen 'gesunden' lebens plötzlich wieder zum zocker wird,daß man tagtäglich an sich arbeiten muß um nicht loszuziehen,daß man jederzeit damit rechnen muß wieder abzurutschen und nochmal alles zu verlieren (womit ich nicht das finanzielle meine),ja...das finde ich erschreckend!
    und doch ist in euren beiträgen jede menge kraft und hoffnung zu lesen,einsicht und mut das feld nochmal umzupflügen! man merkt daß ihr euch viel mit eurem innenleben,mir eurer psyche und problemen -auch die eurer angehörigen-auseinandersetzt.
    in den vergangenen wochen und monaten ,in der zeit wo ich selbst als angehörige die ausmaße der sucht erleben 'durfte' war ich oft der meinung : spieler sind monster.ich sage es ganz unverblümt.die wut,die entäuschung und sogar hass kam in mir auf...
    nein.ihr seid keine monster.
    ich werde weiterhin eure beiträge lesen und euch alle kraft der welt wünschen.
    Liebe und Hoffnung sind die Motoren des Lebens.Sie geben Kraft,Sicherheit und den Willen es zu schaffen.
    ganz liebe grüße
    sheepyi

  7. #37
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo Sheepyi,
    das du auch eine Art Hassgefühle gegen suchtkranke Spieler als Mitbetroffene entwickeln konntest, kann ich gut verstehen.
    Er ist es ja, der die Existenz der Familie gefährden kann - der negativen Einfluss an der wirtschaftlichen Entwicklung und somit auch auf Liebe und Beziehung nehmen kann. Es ist ja wirklich so, das ohne das nötige Geld das Leben extrem schwierig wird - und kaum meint man sich erholt zu haben, geschieht ein neuer Rückfall.
    Ich denke auch, das ein Spielsuchtkranker, der nicht wirklich an sich arbeitet beziehungsunfähig ist.
    Diese Suchtkrankheit geht ja manchmal soweit, das noch nicht einmal mehr die Ernährungskosten einer Familie gesichert ist.
    Unabhängig warum jemand spielsüchtig ist, hat der Mitbetroffene jedoch zunächst einmal die Pflicht sich selbst und die ihm Schutzbefohlenen (Kinder) von den Auswirkungen der Spielsucht zu bewahren.
    Ist der Spielsuchtkranke ehrlich und spürbar bereit gegen seine Krankheit was zu tun, eröffnen sich jedoch Möglichkeiten einer ganz besonderen und sehr gefühlsbetonten Partnerschaft oder auch Beziehung.
    Auch wir als Spieler stehen oft fassungslos vor den Scherbenhaufen, den wir immer wieder verursachen. Natürlich fühlen wir uns schuldig, bereuen sehr - und nicht selten sehen wir uns dadurch als wirklicher Ballast für den Partner.
    Die dadurch entstehende innerliche Verzweiflung - und auch das Gefühl trotz enormer beruflichen Fähigkeiten lebensuntüchtig zu sein,lassen auch Suizidgedanken wachsen.Das Gefühl nichts wert zu sein, alles verspielt zu haben , nicht nur Geld, kommt es auch hin und wieder zu einen tatsächlichen Suizidversuch. Ich denke, das es kaum einen Spielsuchtkranken gibt, der nicht schon gedacht hat, es ist alles besser ohne mich..
    Ich finde es sehr wichtig für Eure Beziehung, das du dir tatsächliches Wissen um diese schlimme Suchtkrankheit aneignest.
    Nein - Monster sind wir nicht - aber wir können in unserem Suchtverhalten genauso schlimm sein.
    Ich reder schon wieder im WIR ..entschuldigt..spreche aber über mich - und meine Gedanken - wollte nicht verallgemeinern.
    Du hast erkannt, das es eben nicht der Wille des Suchtkranken ist, dich oder die Familie zu schädigen - aber häufig die fehlende Kraft und Einsicht, wirklich die Suchtkrankheit anzugehen.
    Für jede Krankheit - und sei es nur ein Schnupfen, wird heute ein Mittelchen gereicht.
    Doch die Mittel die zur Verfügung stehen,um eine Spielsuchtkrankheit einzudämmen, werden oft aus Selbstüberschätzung nicht genutzt.
    Z.B. die Worte.. ich schaffe das allein zeugen davon.
    Gewisse Zeit hat es jeder von uns allein geschafft nicht zu spielen - aber nur um später nochmals und noch exessiver der Sucht nachzugehen.
    Ich habe diese Erfahrung für mich gemacht - mehrfach. Und bestimmt bin ich nicht der Einzigste der das versuchte, bevor er Hilfe zulies.
    Eine liebende Partnerin an der Seite zu haben, ist eine gute Hilfe.
    Doch sie reicht sehr oft nicht - häufig ist auch gegenteiliges zu sehen - nämlich das der Mitbetroffene mit in den Sumpf des Spielers gezogen wird.
    Deswegen halte ich es auch für sehr wichtig, das auch ihr zusätzliche Hilfe für Euch zulasst. Allein schon zum Schutz eurer Liebe und Beziehung.
    Denk mal drüber nach.
    Ich freue mich aufrichtig, das es Euch gut geht, sorgt bitte dafür, das es so bleibt.
    Lieben Gruss
    Gerri

  8. #38
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Sheepyi,
    LIEBE UND HOFFNUNG SIND DIE MOTOREN DES LEBENS; SIE GEBEN KRAFT WILLEN UND SICHERHEIT ES ZU SCHAFFEN:
    Habe Dank für diesen Satz - er ist etwas besonderes - er ist das, was mit ganz wenigen Worten beschreibt, worauf es ankommt.
    Liebe - auch die Fähigkeit sich selbst zu mögen, sich selbst zu lieben gehört dazu.
    Nur wer in der Lage ist, sich selbst zu mögen, sich selbst zu lieben, der wird auch fähig sein, den anderen zu lieben.
    Also - muß unser Ziel sein, uns selbst nicht zu hassen, sondern zu akzeptieren, das wir krank sind -und dagegen wirklich was tun müssen - und können.
    Danke dir. Gerri

  9. #39
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Moin,

    schließe mich Gerri - wie eigentlich fast immer - vorbehaltlos an.
    Möchte aber noch ein wenig hinzufügen:

    Ganz wichtig ist es für Süchtige und Angehörige sich bewußt zu machen, was Aufhören, Trockensein, Hilfe annehmen, an sich arbeiten überhaupt bedeutet.

    Ich für mich wußte 100%, dass sich nicht nur meine Lebenssituation sondern auch ich mich selbst radikal verändern werde. Ich weiß noch wie heute das Gespräch mit meinem Göttergatten, als ich in bat, auch etwas für sich zu tun,
    und bitte bitte aufzupassen und zu reden, reden, reden, wenn er merkt, dass er mit mir nicht mehr klar kommt. Er kannte mich zu diesem Zeitpunkt weit über 20 Jahre und erlebte mich aufbrausend, abwehrend, bestimmend, nichts und niemanden an mich heranlassend, lügend, betrügend, schuldzuweisend und und und. Ich warnte ihn regelrecht vor, dass ich durch die angenommene Hilfe mich wahrscheinlich sehr weit verändern werde und es machte mir regelrecht Angst, dass ich nicht wußte in welche Richtung das geht.

    Nun ist jeder Mensch anders und braucht unterschiedlich viel Zeit, hat unterschiedlich viel Kraft, ist unterschiedlich motiviert, hat keiner den gleichen Charakter, keiner 100% übereinstimmend die gleiche Denkweise und schon gar nicht die gleiche Vorstellungskraft. Sprich - 2 Menschen lieben sich über alles aber entwickeln sich trotzdem individuell. Und hier wirds dann wirklich schwierig, wenn wenigstens einer oder auch beide ein Problem haben.

    Ich glaube auch, dass dieses Bewußtsein der Veränderung für viele Menschen ein Hinderungsgrund ist eben mit der Veränderung zu beginnen. Da können die Umstände noch so schwierig sein unter denen aktuell gelebt wird, die bin ich gewöhnt, mit denen komme ich zurecht, über die weiß ich bescheid.

    Ist doch irgendwie eigenartig, aber wenn ich mich so zurückbetrachte, dann muss ich sagen: "der Mensch ist tatsächlich ein Gewohnheitstier" Und für mich hat das 30 Jahre bedeutet, mich bloß nicht verändern zu wollen, lieber den Kopf in den Sand, die Gefühle über Bord, ein Sch...leben zu führen - immer noch besser, als nicht zu wissen, wohin die Reise geht.........

    Habe mir heute mal die Ruhe gegönnt und diesen ganzen Thread noch einmal gelesen und dabei empfunden, das es einer der wichtigsten mit ist. Das hier Menschen sind, die ähnlich "über Ihren Schatten springen oder gesprungen sind" und mich gefreut, dass es doch Menschen gibt, die das Leben ohne Sucht als lebens- und erlebenswert empfinden, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben, für die Glaube, Liebe und Hoffnung genauso viel bedeutet wie für mich und die sich durch nichts und niemanden unterkriegen lassen.

    In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein wundervolles Wochenende

    Marlies

  10. #40
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    Standard AW: Hallo ihr..

    Hallo ihr Lieben.

    ich lese diesen Tread jetzt sehr intensiv, fühle eine Verantwortung in mir steigen und ich kann nicht sagen, ob es mir durch das Feedback hier geschehen ist.

    Sheepyi, ich scheue mich davor meine Gefühle zu benennen und ich tue es trotzden. Gerade weil ich Angst habe, von meinen Gefühlen überrollt zu werden.
    Heute war ich zum Mittagessen bei meiner Ex - Frau eingeladen. Und ich habe den Termin verschwitzt. Also nicht im Kalender eingetragen - oder war er mir nicht so wichtig? Ich weiß nicht, ob es der Gedankenaustausch bei Tisch mir wichtig erscheint, oder ich nur eine Pflichtübung abrufe, "um sie bei Laune zu halten" Ich glaube aber, mir wäre der Termin bewußt, wenn ich für Sie Einkäufe zu erledigen gehabt hätte. Das wäre stolze hehre Kavaliersarbeit gewesen und ich hätte mich mit Blick auf die Uhr verabschiedet.
    Eine Eindaung zum Essen ist da anders. Schön gedeckter Tisch, freudig bereitete Mahlzeit und Zeit zu Genießen. Diese Zeit, die Genußzeit, vor der ich mich als Spielsüchtiger fürchte. Dieses - noch ist es für mich so fremd. im Beisein einer Gesellschaft zu speisen. Einfache , bisweilen geistreiche Wortr und Themen zu finden, zwischen den Bissen und immer wieder die Konzentration auf gepflegte Mnieren. Eine gemeinsam eingenommene Mahlzeit signalisiert ein Angenommensein, ein Ichgehöhredazu, ein argumentatives kräfigendes Erlebnis. Ich habe bekanntermaßen eine Fettsucht - und gerade deshalb ist für mich so wichtig sich vom Treiben des Schlingens sich zu verabschieden.
    Wie dem sei, der Anruf von ihr kam 1/4 Stunde nach Terminsetzung,; 10 min später war ich bei ihr. Eine theatralische Entschuldigung von mir unterbrach sie gleich. Die Gründe 1 - 5 wurden im Gegensatz zu unserer frühren Ehe nicht durchdiskutiert. Die Themen fanden sich in der Gegenwärtigkeit
    Das Essen war noch warm - und schmeckte wirklich lecker. Und die gute Laune, sie war wieder gänzlich frisch.

    Also die Themen über die ich zu Jammern habe: 1 - 5 verschleppen meine Stimmungen bis dahin, daß ich mich weigere , mich einmal wirlich zu freuen.
    Ich weiß , denke ich die Gründe. Ich habe mich wieder durch eine gesundheitliche Beeinträchtigung geschämt - und den Rückzug gesucht, wie so , so, so oft in 55 Jahren - und habe einfach nicht geschafft, den Anrufbeantworter abzuhören, auf den meine Ex - Heute Morgen gesprochen hat.
    Daß es ein erfüllender Highligt des Tages wurde, dieses erkenntnisreiche Mittagsmahl, ist mir jetz hier beim Schreiben eigentlich erst wirklich bewußt.
    Ich danke für eure Aufmerksamkeit.

    Eine Gute Nacht

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