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Thema: was soll ich nur tun?????

  1. #41
    Registriert seit
    25.11.2008
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    2

    Standard AW: was soll ich nur tun?????

    nun, gerri1 ,
    ganz so leicht wie du es dir da reden möchtest ist es nicht.
    aus dem was du so geschrieben hast lese ich eine menge frust.....
    aber den gibt es auch auf der anderen seite , gerri .
    und ich denke beide seiten haben ihre berechtigung.

    wie ich mich nun fühle ??
    kraftlos - ausgepowert - wahnsinnig hilflos......
    sicherlich auch ein gefühl der befreiung - denn ich kann meine handtasche wieder einfach stehen lassen....
    leergut darf auch wieder gesammelt werden ...
    viele kleine dinge des täglichen lebens , die eingeschränkt - bis unmöglich waren , können jetzt wieder einzug halten.

    enttäuscht - ja. bin ich . aber das geht sicherlich in eine andere richtung als die , welche du in meine worte hineininterpretieren wolltest.
    schuldig - nun - ich bin kein übermensch . . . kann und will mich von gemachten fehler nicht freisprechen -
    aber im stich gelassen habe nicht ich ihn , gerri1....

    nun schreibe ich dennoch etwas genauer über die geschichte der 14 jahre...
    als wir den mietvertrag für eine 1. gemeinsame wohnung unterschrieben hatten ,teilte er mir - ganz nebenher - mit , dass er ein spielproblem habe.
    ich hatte damals nicht die geringste ahnung was das bedeutet.
    er hat sich dann um eine selbsthilfegruppe gekümmert - und diese regelmässig besucht.
    zumindestens für einen gewissen zeitraum - bis er es einschlafen lies.
    er hätte es im griff - und die gruppe würde ihm nichts mehr geben.

    auf nachfragen - weil ich eben gar nichts darüber wusste - reagierte er äusserst abweisend.
    verkaufte es mir aber als " das ist mein problem - belaste dich damit nicht " ....
    ok...er hat probleme und nimmt sich derer an - - prima .

    so vergingen etliche monate , in denen mir wohl das ein oder andere merkwürdig vorkam -
    aber völlige ahnungslosigkeit lässt einen auf diesem auge blind sein...
    und er ist ja der partner .... und vertrauen gehört dazu...und und und

    bis es wiederholt dazu kam , dass die miete nicht mehr bezahlt werden konnte....
    kein geld zum leben mehr da waren ....
    ich meinem sohn zum 1.mal erklären musste , warum es keine geschenke gab unter dem weihnachtsbaum...
    da begann ich mich alleine über die spielsucht zu informieren.....
    und war erschrocken....
    es machte mir angst.
    ich holte mir termine bei der suchtberatung der diakonie ....
    sprach mit psychologen - und besuchte eine therapeuten begleitete selbsthilfegruppe für angehörige....
    er ging sporadisch auch zu terminen - fand es aber irgendwie nicht so toll ,
    wie sehr ich mich damit auseinander setzte..

    dann vergriff er sich in seinem job an einer kasse.....
    das hatte anzeigen zur folge..... er ist allerdings sehr glimpflich davon gekommen....
    darauf folge eine stationäre therapie .

    ca 6 jahre hat er dann nicht an automaten gespielt.
    - - aber er hatte ja seinen pc ....
    und mittler weile hatte auch ich etwas von suchtverlagerung gehört usw.
    nur , weil ein spieler nicht vor dem automaten sitzt - ist er nicht trocken !!!
    gerri1 - ich bin ein ganz normaler mensch - mit fehlern und sicherlich ecken und kanten -
    aber ich bin nicht doof.

    natürlich war auch " rückfall " ein thema bei uns - und vorbereitet - - nun..... wie bereitet man sich denn da vor , gerri ??
    schutzmaßnahmen waren da - helfen aber nur , wenn beide sich daran halten.
    er ist ein erwachsener mann - der in dieser ehe auch rechte hat.
    und wenn er jahre nach der therapie wieder mehr verfügungsrechte möchte , was das finanzielle angeht -
    nun , dann steht ihm das zu - wie ich finde.
    rückfall an sich - das ist immer eine sache - -
    der umgang damit - eine ganz andere.
    und wenn etwas " einkalkuliert " werden muss - -
    dann ganz sicher nicht nur von mir.
    denn zum trocken sein gehört auch das verantwortliche handeln und denken.

    umgehauen , gerri , hat mich nicht der 1. rückfall .
    umgehauen hat es mich , wie er damit umging.
    und-
    das er mich nebenher betrogen hat.

    im sommer2008 war er kurz weg ....
    kam aber wieder ,
    und nach unendlichen gesprächen hatten wir beide das gefühl ,
    dass da noch soviel wäre , was wir uns geben könnten....
    wir gaben uns eine chance.
    wieder gab er vor , sich zu kümmern - um gespräche - eine therapie wollte er machen....
    dann erfuhr ich jetzt ,
    dass sein ganzes machen nur " gespielt " war ....
    er hat wieder seit monaten gelogen - nicht nur ums spielen ,
    sondern auch wegen der anderen.
    er hat mich auf`s schlimmste verraten , betrogen und belogen....
    darum bat ich ihn zu gehen.

    nicht , weil seine sucht mich so erschüttert hat , gerri....
    sondern weil ich an ihm zugrunde gegangen wäre.
    es zerreisst mir das herz...
    ich bin nicht einfach gegangen , gerri .

  2. #42
    Registriert seit
    05.12.2008
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    24

    Standard AW: was soll ich nur tun?????

    Hallo Schuenga,
    habe deine Zeilen aufmerksam gelesen.
    Vermutlich hätte ich an deiner Stelle nicht anders gehandelt.
    Frust - nein Frust habe ich eigentlich nicht mehr so sehr, denn ich befinde mich in einer neuen Partnerschaft, die mir sehr viel gibt.
    Doch Erinnerungen an der eigenen Situation wurden wach.
    Spielsüchtige handeln in einigen Dingen sicherlich gleich - insbesondere wenn es darum geht, Geld zum Spiel abzuzweigen. Jedoch ist inviduell die Grenze -bis hier und nicht weiter - recht unterschiedlich.
    Natürlich hatten wir auf Grund meiner Spielsucht nicht das erreicht, was hätte sein können. Aber mal Hand auf´s Herz - wo wird das erreicht?
    Meine innere Grenze lag darin, das ich nie Geld entwedete - hätte mich bis in meine Wurzel geschämt. Auch ein liegendes Portemanie oder das Haushaltsgeld war nie ein Thema. Es war nicht mein´s und somit tabu für mich. Unbezahlte Mieten gab es nicht.
    Was es nach 7 Jahren Abstinenz gab, war ein starker Rückfall bei mir, der sich durch einige Monate zog und eine heimliche Kredítaufnahme durch mich zur Folge hatte, das obligatorische Verheimlichen wollen - also das Lügen.
    Verstehen konnte ich meine Partnerin - ich selbst habe es mir auch bis heute nicht verziehen.
    Die Frage nach den wenn taucht natürlich auf. Was wäre wenn sie nicht Schluß gemacht hätte? Wäre ich erneut vom Zocken losgekommen?
    Ich spiele seit diesen Rückfall ca. 10 Monate nicht mehr - und auch der Spieldruck ist nicht da.
    Es tat schrecklich weh nach all der Anstrengung und fast 17 Jahren mit leeren Herz und unendlich viel Gefühlen zu gehen.
    Mittlerweile setzt eine Entfremdung ein. Sie lebt ihr Leben, ich das meine, ab und an telefonieren wir.
    Sie hatte aus Wut und großer Enttäuschung Schluß gemacht - ich habe es verstanden - und wenn auch ungern - akzeptiert. Doch ich kenne sie gut - und spüre auch jetzt beim telefonieren manchmal den Schmerz, der auch jetzt noch in ihr wohnt.
    Die Krankheit die man Spielsucht nennt, hat eine große Liebe zerstört -
    und ich schäme mich zu schwach gewesen zu sein.
    Manchmal gebe ich ihr Schuld..hätte sie nicht wissen müßen, das ich es wieder schaffe?
    Aber - es ist wie es ist- traurig aber wahr.
    Wir können ohnehin nicht wissen, was gut für uns ist .
    Das was wir als Sschlecht empfinden, kann sich als gut herausstellen - oder umgekehrt.
    Ich hab auf nichts Groll - aber hasse die Spielsucht in mir.
    Werde nie im Leben aufhören können dagegen zu arbeiten.
    Lieben Gruss
    Rudi

  3. #43
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    13

    Standard AW: was soll ich nur tun?????

    hallo an alle!!!
    da bin ich wieder und ich bin nicht gerne wieder da, aber es ist wieder passiert:

    er hat wieder gezockt und mich belogen... ich bin so down und kann einfach nicht kapieren, wie er alles auf spiel setzt! warum hat er das wieder gemacht und mich wieder für naiv und dumm verkauft??? ich verstehe es nicht...ich weiß nicht, was ich machen soll und wie es weitergeht.... soll ich bei ihm bleiben oder ein ende setzen??? ich hab keine ahnung mehr und ich kann nur sagen, dass ich mich gedemütigt und beschissen vorkomme... was denkt er denn, wie dumm ich bin????wir bekommen in 12 wochen unser baby und er macht alles kaputt.....wie komm ich aus dieser sache raus????
    ich liebe meinen mann über alles, aber das vertrauen ist pfutsch!!! da ist nix mehr---

    ich weiß nicht mehr weiter................soll ich gehen oder bleiben??? er lässt nicht mit sich reden, wendet sich ab, schämt sich....

    ich hab keine lösung mehr........

  4. #44
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    61

    Standard AW: was soll ich nur tun?????

    Hallo Emily,

    ich bin selbst Spieler und nach 13 Jahren rückfällig geworden. Wenn Du es weißt, das er spielt, mach die Heimlichkeit nicht mit. Rede mit Deinen/Seinen Eltern/Freunden. Setz Ihn auf den Pott. Bei mir war die Öffentlichmachung das Schlimmste, Peinlichste. Biete Ihm in Abstimmung mit Deinen Eltern an, die Kontogewalt zu entziehen. Schau, wie er reagiert. Das ist vielleicht auch alles peinlich für Dich. Aber Du hast geheiratet und bekommst ein Baby - Versuchs.
    An der Reaktion wirst Du erkennen, wie groß der Wille von Ihm ist, ernsthaft aufzuhören.
    Um das dann dauerhafter zu packen, braucht er Hilfe. Das muss er angehen und wollen. Trennen kannst Du Dich immer noch, bring Dein Geld in Sicherheit, auch das gemeinsame Haus etc.
    Alles Gute. Ich denke an meine Frau wenn ich das lese und bin noch viel mehr bereit, wieder die trockenen Jahre zu schaffen.

    Joa

  5. #45
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    Standard AW: was soll ich nur tun?????

    Liebe Emiliy,

    ich bin Nele, seit 19 Jahren mit einem Spieler zusammen. Seit 10 Jahren sind wir auch verheiratet. In Kürze (ich warte auf den Termin vor Gericht) werden wir geschieden. Es ist für mich die einzige und wichtigste Konsequenz, um auch zukünftig eine Chance für ein Leben mit meinem Mann zu haben.

    Klingt ziemlich krass... ich weiß. So wie du deinen Mann beschreibst, so kenne ich meinen - ich wüsste keinen anderen Mann, mit dem ich zusammen sein wollte. Als wir heirateten wusste ich von seiner Sucht und dachte, dass er es schaffen wird. Er besuchte eine Therapeutin, leitete eine Selbsthilfegruppe. Ich könnte heute noch heulen, weil ich mich scheiden lasse - denn ich liebe ihn trotzdem. Aber ich muss versuchen, dass finanzielle Risiko einzudämmen, denn ich habe NIE bemerkt, dass mein Mann doch spielen war. Erst, wenn es so spät war, dass mehrere Tausender weg waren und der Job auch...

    Ich weiß nicht, warum ich das aushalten kann, ich weiß nur, dass ich mich schützen muss. deshalb die Scheidung. Ob und wie lange wir vielleicht doch noch ne Chance haben kann ich heute nicht einschätzen. Versuchen werden wir es.

    So wie du eure Situation beschreibst kenne ich es auch und muss dir leider sagen, dass es immer so sein wird, wenn ihr nichts dagegen unternehmt - wenn er nichts unternimmt. Und glaube mir, in unserer Beziehung bin immer ich diejenige, die aktiv etwas tun will, bei meinem Mann vermisse ich das sogar heute noch. Natürlich wird er 2. Mal zum stationären Entzug gehen . aber ich traue ihm nicht wirklich.

    Nach all den Jahren frage ich mich, ob ich ihn nicht doch besser "gehen lassen müsste" - vielleicht damit er endlich richtig auf die Nase fällt - und daraus seine Konsequenzen zieht... Aber da ist unsere Liebe und unsere Kinder...

    Ich bin mir auch nicht sicher, was das richtige ist, finde und fand auch immer alles sehr schwer, aber in einem Leben mit einem Spieler wird es nie anders sein.

    Pass auf dich auf!

    Liebe Grüße von Nele

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