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Thema: immer das gleiche

  1. #31
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Kiki,

    war es nicht so, dass Dein Mann es im Griff hatte? Dass er daran gerabeitet hatte?
    Oder verwechsele ich da was?

    Was ist geschehen, dass er jetzt auf einmal es nicht mehr im Griff hat. Oderhabe ich etwas total durcheinandergeworfen?

    Gruss Monike

  2. #32
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    Standard AW: immer das gleiche

    nein, das verwechsels du nicht, so schien es zu mindest, oder es war auch so.
    leider hat er dann vor zwei wochen einen rückfall gebaut und ist seither durch den wind.
    er handelt grade ziemlich irrational.
    heute abend war er im chat und hat auch eine ganze weile mit mikesch gesprochen, dabei war er erstaunlich offen.
    ich hoffe das er jetzt den hebel findet, den er ansetzen muss, um wieder auf die richtige spur zukommen.
    mir war bewusst das wir erst am anfang stehen, trotzdem war ich gestern ziemlich geschockt, aber das darf ich auch.
    keiner ist immer nur stark.

    wie geht es dir denn so, moni

    liebe grüsse kiki

  3. #33
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Kiki,
    ich denke mal dein Mann denkt er kann es noch kontrollieren ich dachte das auf jeden Fall sehr lange. Ich habe erst in der stationären Therapie vor allem durch Gespräche mit andern Patienten gelernt und dann auch geglaubt dass ich nichts im Leben beherrschen kann was ich als Problem (Sucht) erkannt habe. Wer über diese unsichbare Grenze drüber ist der hat nur noch 2 Möglichkeiten null gar nichts mehr oder sich und die Familie vernichtend.

    Und es ist egal ob es sich um einen Stoff (Alkohol, harte Drogen oder Medikamente oder was auch sonst), oder um ein stoffloses (Spielen und was es da sonst noch alles an stofflose Sucht gibt) handelt.

    Ich für mich habe die 6 Monate sicher gebraucht um das für mich zu glauben. Nur beim alkohol war es für mich auch leicht. Überall wo Alkohol drin ist auch im Essen auch wenn er verkocht ist das nehme ich nicht zu mir. Der Alkohol kann mir auch nur negatives bringen (Gleichgewichtsstörungen Lallen anstatt sprechen und intelligenter wird man im Rausch auch nicht unbedingt).

    Beim Spielen ist das für mich alles anders. Man denkt man kann mit Glück ja auch gewinnen. Ich habe lange gebraucht für mich heruauszufinden wo süchtiges Spielen anfängt, und vor allem dass man nicht gewinnen kann weil man einfach nicht aufhört bis die Kohle weg ist.

    Mir hat dabei unter anderem ein Beitrag der Mikesch geholfen das Onilinespiel als Sucht zu sehen. Ich mache das allein ohne soziale Kontakte. Für mich ist auch ein wichtiges Zeichen für Sucht wenn mann verliert und trotzdem weiterspielt.

    Ich denke auch ich habe jetzt im Griff (das meinte ich mit dem Klick Mikesch), mit andern Menschen umzugehen, wenn mich etwas an einem Menschen stört, und der trortdem ich ihn drauf hingewiesen habe weitermacht reagiere ich einfach nicht drauf.

    Aber zurück zu dem was ich dir schreiben wollte. Dein Mann denkt wohl er könnte mit Glück gewinnen. Am besten frage ihn doch mal warum er spielt, und teile es mir mit wenn du willst. Wenn man weiss war einer spielt tut es vielleicht nicht mehr so weh, man bezieht es dann vielleicht nicht mehr auf sich.

    Lieben Gruß
    Harry

  4. #34
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    Standard AW: immer das gleiche

    Guten Morgen Harry,
    mein Mann spielt seit ca. 2.1/2 Jahren exessiv, also mit Suchtcharakter.
    Klar habe ich ergründet, warum er spielt, das war eine der ersten Fragen die ich hatte, nachdem er die Hosen runtergelassen hat.
    Das war getern auch Thema in seinem Gespräch mit Mickesch.
    Für ihn war das Spielen ein Ventil, um sich nicht mit den Problemen mit seiner Familie und mit sich selbst auseinander setzten musste.
    Genau in der Zeit, als das mit seiner Familie eskalierte hat er dann auch noch seinen Job verloren. Es kamen mehrere Faktoren zusammen und das Spielen versprach Ablenkung und die so vermissten Erfolgserlebnisse (wenn er gewonnen hat). Nein, ich nehme es nicht persönlich, ich weiss das es nicht an mir liegt das er spielt. Was ich persönlich nehme, ist das er trotz seinem Outing immer noch lügt und teilweise immernoch die Verhaltensweisen an den Tag legt, wie in seiner exessiven Spielzeit.
    Jede neue Lüge und es kommt immer raus, geht mehr kaputt und Vertrauen ist damit auch nicht möglich.
    Er sagte gestern zu Mikesch (sinngemäss) er denkt immer, er kann mir dies oder das nicht auch noch erzählen, weil er mich schon genug belastet hat.
    Nur erreicht er damit genau das Gegenteil, er belastet mich viel mehr wenn er die restlichen Sachen hinter meinem Rücken zuregeln versucht, den dadurch ergeben sich dann solche Situationen wie vorgestern.
    Das habe ich ihm schon oft gesagt, aber irgendwie kommt das bei ihm nicht an.
    Das mit dem Wegbleiben ist auch so eine Sache, er sagte gestern er würde Kämpfe mit sich selbst austragen, grübeln und hat dann wieder das Gefühl er mag mich damit nicht schon wieder belasten.
    Das ist ein Kreislauf, der sich immer wiederholt und natürlich entlastet er mich damit nicht sondern es gibt Streit.
    Er weiss auch genau was zu tun ist, o-ton: ich habe da sehr viel aufzuarbeiten und mit dem Psychologen zu bequatschen, das wird ein sehr grosses Thema.
    Es fehlt nur noch an der Umsetztung, den auslösenden Klick, sich da reinzustürzen und das kostet sicher auch Überwindung und tut weh, nur diesen Weg muss er allein gehen, ich kann ihm da nicht helfen, nur hoffen er tut es bald.

    Gruss Kiki

  5. #35
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Kiki,
    das ist es was ich schon in einem vorhergehenden Beitrag erwähnt habe was ich an den Spielern nicht verstehe. Ich kann hier nur wieder erzählen wie das bei meiner Alkohol Entziehungskur so über die Bühne gegangen ist.

    Probleme besprechen das kam viel viel später das erste was uns dort erzählt wurde war O Ton "Meine lieben Herren das erste ist Sie dürfen ab heute keinen Tropfen Alkohol mehr trinken" .

    Das ist es auch was ich immer damit meine hier wird nicht über Sucht gesprochen. Ich muss doch an aller 1. Stelle mal wissen wie Sucht sich auswirkt. Und zwar nicht auf die Familie sondern auf den Süchtigen. Das allerwichtigste Zeichen für Sucht ist für mich eben nun mal der Kotrollverlust. Weil wenn ich das begriffen habe, dann kann ich den 1. Schritt vermeiden, solange ich das aber nicht weiss oder nicht glaube mein ich doch immer ich kann ja nur mal 1 Stunde oder nur mal 20 euro oder so versuchen.
    Und es ist nun mal eben genau das was nie mehr geht wenn ich zu dem Verein der Süchtigen gehöre.
    Mir ist es inzwischen auf vollkommen egal wenn ich bei irgendwas was ich tue falsch verstanden werde, ich mein es nicht falsch und nur das zählt noch für mich (auch das meine ich wenn ich sage es hat klick gemacht).

    Also versuche doch deinem Mann erst mal klarzumachen, dass er nie mehr im Leben kontrolliert spielen kann. Wenn er das glaubt dann kommen die Probleme.

    Lieben Gruß
    Harry

  6. #36
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    Standard AW: immer das gleiche

    hallo kiki..
    du sprichst mir aus der seele.
    die verhaltensstörungen dauern auch noch an wenn ein spieler trocken ist! ist jedenfalls bei meinem freund so.wir sprachen gestern im chat drüber.
    es sind verhaltensmuster,gedankengänge die so fest im kopf verankert sind..die verschwinden nicht einfach automatisch wenn man mit dem spielen aufhört.
    und dann wird gesagt:ich hab nicht mit dir drüber geredet,ich wollte dich nicht schon wieder belasten...
    ich kenn das.
    aber das unser vertrauen nur wieder wachsen kann WENN wir über alles reden,und es keine alleingänge mehr gibt...das is fakt.
    mir geht es so daß ich selbst in kleinsten kleinigkeiten mißtrauisch bin,nachfrage,bohre,ihn aushorche..und dabei doch eigentlich oft gar nix hören will.ich bin gar nicht der geborene diktator,ich lehn mich auch mal gern an eine starke schulter..aber ich hab das gefühl die verantwortung für unser gemeinsam geplantes leben hängt nur an MIR.ich hab angst daß unheil kommt wenn ich nicht alles regel,ich bin ungeduldig und aufbrausend dann.ich weiß daß ist falsch und auch ein zeichen von überforderung.
    manchmal denke ich einfach ich bin nicht die richtige partnerin für einesolchen mann.manchmal möchte ich meine sieben klotten packen und mein leben allein leben.
    ich hab mich von meinem ex-mann getrennt und dachte nun mach ich mir n nettes leben...und lerne mex kennen.
    ich liebe ihn..und er is son klasse typ.aber er hat durch sein verhalten viel kaputtgemancht.
    naja..lange rede kurzer sinn...
    hut ab vor deinem durchhaltevermögen!
    mex ist trocken und spielt NICHT..ich hab nur mit den begleiterscheinungen der langen spielerei zu kämpfen.würde er wieder zocken..das könnte ich nicht.dann wär ich weg.so weh das tut.
    ich wünsch dir alles liebe!
    sheepyi

  7. #37
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo sheepyi,
    ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen, und ich denke mal dass die Spielsucht bei den Angehörigen noch viel mehr kaputt macht als beim Alkohol. Beim Alkoholiker sieht man ja wenn er betrunken ist und kann seine Lügen darauf schieben.

    Ich habe manchmal das Gefühl (nicht jetzt bei dir) dass da schon oft sowas wie Hass da ist.

    Ohne Vertrauen, das natürlich langsam wachsen muss, geht aber keine Beziehung. Ich kann auch nicht verstehen warum Spieler selbst dann wenn sie schon trocken sind immer noch lügen sollen. Aber vielleicht kommt das daher, dass man sich um Probleme kümmert und nicht um den Suchtbegriff. Das Lügen und die Heimlichkeiten gehören nun mehr zur Sucht, aber doch wohl nur zur Sucht.

    Ich habe meine Frau nach meiner Entziehungskur, und das sind 26 Jahre, nie mehr angelogen, weil ich genau gewusst habe das ist Suchtverhalten. Also meine Meinung ist jemand der seinen Partner immer noch anlügt der ist auch nicht trocken. Vielleicht braucht man eine Langzeittherapie um das einzusehen, oder man kann das als Spieler gar nicht einsehen, ich weiss es nicht, aber ich weiss bei mir war das auch zu Zeiten wo ich Roulette gezockt habe nie der Fall. Ich habe vielleicht nicht gleich noch mitten in der Nacht erzählt wieviel ich verloren habe, aber am nächsten Tag dann sicher doch sofort, und wenn mich Heidi nachts gefragt hat habe ich auch nie gelogen.
    Wobei es bei mir vielleicht was anderes ist weil ich das Zocken als Suchtverlagerung hatte.

    Lieben Gruß
    Harry

  8. #38
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Harry, Hallo Sheepyi,
    Ich fasse wieder mal beide Antworten zusammen.
    Klar habe ich mich mit dem Thema Auswirkungen der Sucht für den Spieler auseinandergsetzt, sehr intensiv sogar, einfach weil ich verstehen wollte was in ihm passiert, wenn er spielt.
    Ich war wie gesagt in der Suchtberatungsstelle und hatte dort mehrere Gespräche mit der Beraterin.
    Warscheinlich bin ich auch deshalb so geduldig, weil ich weiss welche Mechanismen, da greifen und das er dem zum Teil unbewusst und hilflos ausgeliefert ist.
    Das man Spielen nicht kontrollieren kann ist ihm wohl klar geworden, als er nach 8 Monaten spielfrei sein, diesen Rückfall hatte.
    Er beschrieb es selber so: Es hat ihn gnadenlos gepackt und der Verstand hat vollkommen ausgesetzt. Er wollte mir bis da immer nicht glauben, das so was passieren kann und hat sich deshalb auch nicht mit Vermeidungsstrategieen und der Sucht ansich auseinandergesetzt.
    Genau davor habe ich ihn immer gewarnt und als es passiert ist, war ich nichtmal überrascht, ich habe es irgendwie erwartet.
    Es reicht ebend nicht, nur nicht mehr zu spielen.
    Spielfreiheit und Trocken sein sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Trocken ist man erst wenn man als Spieler die Sucht als solche, mit all ihren Gefahren, erkennt.
    Dazu gehört aber auch die Veränderung des suchtbegleitenden Verhaltensstrukturen und das ist , das was für mich den Erfolg einer Therapie ausmacht.
    Nämlich ,das man in der Lage ist problematische Situationen zu lösen, Selbstwertgefühl aufzubauen und es sich selbst wert zu sein, dem Suchtteufel
    zu wiederstehen.
    Für ihn war das spielen immer eine Form der Problembewältigung, Weglaufen vor Dingen, die Dich spätestens beim Verlassen der Spielhalle wieder einholen.
    Mit jeder Lüge , mit jedem Zocken hat man nicht ein Prolem weniger , sondern noch einige mehr.
    Ein Teufelskreis, der nur zu durchbrechen ist, wenn man die Dinge anpackt.
    Ich kann nur hoffen, das er die Kraft dazu bald findet,weil so wie sheepyi schon ganz richtig sagte, mit jeder Lüge , jedem Rückfall , geht einbisschen mehr kaputt und auch wir Angehörige sind nur Menschen, bei allem Verständnis für Die Sucht.
    Liebe Grüsse Kiki

  9. #39
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Kiki,
    ich habe sogar sehr großes Verständnis für Angehörige, ich bewundere ihre Kraft und Ausdauer.
    Aber ich habe in deinem Beitrag wieder gelesen, er muss lernen seine Probleme ohne zu spielen lösen, aber meiner Meinung nach muss er erst mal lernen, dass er nie mehr in seinem Leben auch nur noch einmal spielen kann. Das er das nicht unter Kontrolle hat. Und dann kann man an Problembewältigung gehen.

    Ich weiss auch nicht was Psychologen und Therapeuten so erzählen, aber ich weiss aus meiner Sicht, dass es so geht. Ich habe nach genau 3 1/1 Monaten meiner Entziehungskur begriffen was es heisst Alkoholiker zu sein. Bis dahin habe ich mich mit aller Gewalt gegen den Begriff gewehrt. Ich habe immer gesagt, ich bin doch kein Penner der unter der Brücke liegt.

    Ich lese in dem Forum über sowas nur sehr wenig wenn überhaupt, nur bin ich der Meinung das ist das Wichtigste überhaupt.

    Sollten sich jetzt irgendwelche Psychologen uder so angegriffen fühlen ist mir das auch egal, das sind eben nun mal meine Erfahrungen.

    Lieben Gruß
    Harry

  10. #40

    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Harry,
    da habe ich andere Therapie Erfahrungen. Es hat noch kein Therapeut zu mir gesagt sie dürfen nie wieder Alkohol trinken oder nie wieder spielen. Währe bei mir auch der absolut verkehrte Ansatz. Bei mir würde dieses „nie wieder“ Angst einjagen und Druck erzeugen. Da ist das Prinzip „nur für Heute“ viel leichter. Ich persönlich erlaube mir morgen zu spielen, aber Heute gehe ich nicht. Und damit kann ich gut umgehen.

    Danke fürs Teilen!
    Liebe Grüße
    Jürgen

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