Seite 5 von 8 ErsteErste 12345678 LetzteLetzte
Ergebnis 41 bis 50 von 74

Thema: immer das gleiche

  1. #41
    Registriert seit
    07.02.2008
    Ort
    Löchgau
    Beiträge
    363

    Standard AW: immer das gleiche

    Lieber Harry,
    Ich wiederspreche Dir diesbezüglich ja auch gar nicht!
    Du hast vollkommen Recht, das hab ich ja auch geschrieben, aber vielleicht nicht deutlich genug rübergebracht.
    Natürlich ist das der wichtigste Schritt, zu erkennen das er nie wieder in seinem Leben spielen darf.
    Aber ich kann das nicht so getrennt sehen wie du, den ich denke , das das Hand in Hand gehen muss.
    Wenn das Spielen Instrument war, sich von anderen Sachen abzulenken und dann zur Sucht geworden ist, dann finde ich es genauso wichtig, die Auslöser zu beseitigen. Damit das Spielen nicht wieder zum Instrument wird.
    Oder anders ausgedrückt, wenn Du an Krebs erkrankst, dann behandelst Du doch auch nicht die Symtome, sondern rückst dem Geschwür (dem Auslöser der Symtome) zu Leibe um es auszurotten. Ich weiss der Vergleich hingt, aber mir fällt nichts besseres ein.
    Aber das ist kein Widerspruch zu dem was Du sagst, denn wenn Spielen zur Sucht geworden ist, egal wo die Ursache liegt, dann kann man nur Trocken bleiben wenn man es meidet wie der Teufel das Weihwasser.
    Aber Suchtauswirkungen sind so individuell wie seine "Besitzer" und in dem Fall von meinem Freund, bin ich fest davon überzeugt, das er immer wieder rückfällig werden wird, wenn er den Auslöser nicht beseitigt.
    Weil die Tragödie seiner Familiegeschichte und das damit einhergehende Gefühl der Hilflosigkeit und Machtlosigkeit werden bei ihm immer wieder zu den schon beschrieben Verhaltensweisen führen.
    Erst wenn er sich davon befreien kann und keine Schuldgefühle mehr hat, die ihn oft erdrücken, bzw. er gelernt hat damit umzugehen, dann wird er auch die Kraft haben der Sucht zu wiederstehen.
    Verstehst Du wie ich das meine?

    Liebe Grüsse Kiki

  2. #42
    Registriert seit
    10.07.2008
    Beiträge
    10

    Beitrag AW: immer das gleiche

    Hallo Kikki,

    erstmal danke für Deine netten Worte. du hast recht mit dem was du schreibst. Man sollte sich zuviel wie möglich informieren. Ich war einfach zu blauäugig. Es ist bei meinem Mann so, das er nicht mehr so wie früher wahnsinnige hohe summe verspielt ABER, er spielt und lügt mich an. Er lügt nicht nur mich an sondern auch die Kinder, unsere Freunde und auch die Therapeuten. Ich kann auch nur bestätigen was Sheepyi in Ihrem Beitrag geschrieben hat denn auch diese Gefühle habe ich. Ich bin aber auch nicht der Typ Mensch der jetzt seinen Partner in der Scheiße hängen läßt (sorry für die Wortwahl). Seine EC-Karte habe ich inzwischen und ab sofort kriegt er nur noch Geld eingeteilt. Es ist hart mit einem Menschen den man liebt so umgehen zu müssen aber es ist der einzige Weg. Außerdem habe ich Ihn aufgefordert bei seiner Therapeutin einen gemeinsamen Termin auszumachen. Diesen Termin wollte ich schon länger haben aber er hatte immer Ausflüchte. Heute weiß ich warum. Ich werde das jetzt konsequent angehen und bin froh das es hier anscheinend einige Menschen gibt mit denen man sich sehr gut über diese Dinge austauschen kann.
    Wann seit ihr immer im Chat? Ich würde sehr gerne dazu kommen und mit euch im Chat reden.

    Viele Grüße
    Springmaus

  3. #43
    Registriert seit
    13.06.2008
    Beiträge
    214

    Standard AW: immer das gleiche

    das sehe ich genauso.
    wenn es mir TIEF drinnen gut geht,ich zufrieden augeglichen bin,ich mit alten geschichten abgeschlossen und probleme angegangen bin,wenn ich mich so akzeptiert hab und ohne schlechtes gewissen leben kann..dann besteht keine notwendigkeit zu spielen..zu saufen oder sonstwas.
    ich hab von spielern mitbekommen daß ganz viele in der kindheit die erfahrung machen MUßTEN...'du bist nichts wert,nicht wert geliebt zu werden,niemand hat zeit für dich...'
    und die anerkennung,die erfolgserlebnisse holt man sich dann später am automaten.da bin ich wer...
    also reicht es nicht nicht mehr zu spielen.
    man muß ganz unten anfangen,in der seele und sich langsam nach oben durcharbeiten...bis zur spielsucht.
    eine sucht ist immer der hilfeschrei der psyche,der seele.
    liebe grüße!
    sheepyi

  4. #44
    Registriert seit
    13.06.2008
    Beiträge
    214

    Standard AW: immer das gleiche

    hallo springmaus...
    es geht nicht darum den partner in der scheiße hängenzulassen....(die wortwahl is völlig ok..fast noch zu harmlos)
    oder halt..naklar geht es darum den partner in der scheiße untergehn zu lassen,denn nur so werden sie wach.solange ein nasser spieler hilfe und unterstützung bekommt solange spielt er weiter.
    die hilfe..die kann er bekommen wenn er sich entschlossen hat etwas zu TUN!
    wenn er sich einegstanden hat ER WILL WEG VON DER SUCHT.
    dann kann man helfen,dann kann man greifen..vorher ist alles umsonst.
    solange ein spieler ausflüchte sucht,lügt,stiehlt,betrügt....kann man sich abstrampeln solange man will..er wird sich über soviel blödheit noch freuen.
    wer einem AKUTEN NASSEN spieler 'hilft'..der unterstützt die sucht und treibt den spieler immer weiter in die halle.
    das ist ja das völlig verrückte an dieser krankheit...
    und es ist DAS was uns angehörige verzweifeln läßt...wir LIEBEN...und es zerreißt uns das herz wenn wir sehen wie der partner sich zugrunde richtet und ins belügt.
    natürlich kommt auch sowas wie hass auf,harry...natürlich..und den darf man sich auch gönnen!!!
    ich bleibe dabei.
    sollte mex jemals wieder spielen,bin ich sofort weg.weil ich ihm damit am meisten helfe.
    und mich schütze vor dem anblick daß der mann den ich liebe sich kaputtmacht.
    liebe grüße!
    sheepyi

  5. #45
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Angehörige und Spieler,
    ich meine ja nicht mal soll sich um die Probleme nicht kümmern, auch um die in der Kindheit. Mein Vater hat mich verprügelt, und wenn ich am Boden lag hat er mit den Füßen getreten. Das ging bis so um 16, dann habe ich mich gegen ihn gestellt, und ihm gesagt schlag nur zu aber ich schlage zurück. Dann war Ruhe. Ich habe diese ganzen Dinge in meinen Psychatrie (mirgefällt Klappse aber doch besser) Aufenthalten aufgearbeitet.

    Nur ich war vorher schon über 20 jahre trocken, hatte zwar meine PRobleme mit Suchtverlagerung, und die werde ich wohl immer haben, aber ich habe nicht gesoffen, und das war es doch mal erst was am dingendsten war.

    Was ist euch Angehörigen denn erst mal wichtig. DAS ER NICHT MEHR SPIELT ODER NICHT. Was hilft es denn wenn ich in 2 Jahren die Probleme löse und er in der Zeit weiterzockt. Dann erlebe ich doch das Ende des Zockens gar nicht mehr, weil ich die 2 Jahre gar nicht aushalte.

    Ich verstehe jetzt auch gar nicht warum sich die Angehörigen so gegen meine Sicht der Dinge wehren, wenn das die Spieler tun würden könnte ich das ja verstehen, sie hätten ja erst mal Aufschub erhalten.

    Aber das müsst auch ihr wissen, ich kann niemand zu seinem Glück zwingen.

    @Winnetou
    wenn du mich so anmachst von wegen Richter und so dann überlese ich für ein Weilchen deine weiteren Beiträge einfach. Dann muss du nach so einem Angriff (und das war es doch wohl was du damit vorhattest obwohl ich mich nicht von dir angegriffen fühle) dich nicht bemühen mir was zu schreiben, dann lese ich dich einfach ein paar Tage oder Wochen nicht.

    Lieben Gruß
    Harry

  6. #46

    Standard AW: immer das gleiche

    ok, kein problem!

  7. #47
    Registriert seit
    13.06.2008
    Beiträge
    214

    Standard AW: immer das gleiche

    hallo harry,
    also ich wehre mich nicht gegn deine ansicht der dinge.
    naklar muß ein spieler erstmal aufhören zu zocken!!
    aber das wird auf lange sicht nix bringen wenn er DAS ÜBEL nicht anpackt..den URSPRUNG der sucht.ihn wenigsten erkennt und sich damit auseinandersetzt.ändern kannman das in den meisten fällen eh nicht mehr.aber wenn man weiß aus welcher richtung der zug kommt kann man besser an die seite treten... :-)
    nein nein..ich finde deien beiträge sehr gut und hilfreich.
    und slbstverständlich schauen süchtige und angehörige aus zwei verschiedenen richtungen....
    liebe grüße!
    sheepyi

  8. #48
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: immer das gleiche

    Mir ist gerade noch eingefallen wie ich das mit dem Aufschub wohl am besten erklären kann.

    Als ich mich damals mit sanfter Gewalt meiner Frau, und dazu dem drohenden Knast wegen Trunkenheit am Steuer zum 4. Mal, dazu entschlossen hatte die Entziehungskur anzutreten hatte ich mit der Heidi vereinbart so ca. 2 Wochen vor Beginn mit saufen auszuhören weil ich mir dann dort leichter tun würde.

    Ich ging dann zu einer Ärztin um ihr das zu berichten. Die dumme Kuh hat mir dann eröffnet das dürfte ich nicht tun wegen der Gefahr ein Dellirium zu bekommen. Ich kam nach hause natürlich betrunken und habe der Heidi gesagt ich können da nicht dafür die Ärztin hätte mir gesagt ich dürfe nicht aufhören. Die Ärztin hat sich dann noch bei mir fürchterlich beschwert als ich sturtzbetrunken bei ihr in der Sprechstunde war. Viele Ärzte haben von Alkoholissmus keine Ahnung.

    Ich habe dann bis zum letzten Tag gesoffen und morgend noch ein Bier vor der Abfahrt. Alswir allerdings dort (wir waren zu schnell dort und zu früh) noch in einer Kneipe waren habe ich warum auch immer Cola getrunken. Das Bier fehlt mir heute in meiner Sammlung.

    Wenn ein Süchtiger irgendwo her eine Chance bekommt das Ende hinauszuzögern dann wird er das mit Freude tun. Das entnehme ich auf jeden Fall meinen Gedanken und vielen vielen Gesprächen in Gruppen und unter 4 Augen.

    Deswegen kann ich auch nicht verstehen warum von Angehörigen kommt man muss das über die Probleme machen, das gibt dem Süchtigen doch eine Galgenfrist. Meine Probleme sind noch nicht gelöst, ich muss das und das noch mit dem Therapeuten besprechen usw. Das gibt immer Aufschub und der Süchtige kann weiter seiner Sucht fröhnen. Er denkt ja eh er kann es kontrollieren.

    Das soll es aber über dieses Thema erst mal gewesen sein der Rest wäre eh nur immer wieder eine Wiederholung.

    Lieben Gruß
    Harry

  9. #49
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: immer das gleiche

    Danke Sheepyi das waren glaub ich die 1. Dankesworte die ich hier bekommen habe. Ich habe mich allerdings auch manchmal ganz schön blöd angestellt, nur die gleiche Motivation hatte ich damals schon.

    Lieben Gruß
    Harry

  10. #50
    Registriert seit
    07.02.2008
    Ort
    Löchgau
    Beiträge
    363

    Standard AW: immer das gleiche

    Lieber Harry,
    auch ich finde Deine Beiträge hilfreich und Du hast auch mit sehr vielen Dingen Recht.
    Ich glaube wir unterliegen da einem Missverständnis.
    Man muss klar unterscheiden zwischen stofflichabhängiger Sucht und psychischabhängige Sucht. Alkoholismus ist das eine , Spielsucht das andere!
    Bei stofflichabhängigen Süchten , da geb ich dir vollkommen Recht, wenn man da mit einer Therapie anfängt und die Ursachen der Sucht auf den Grund geht hat sich der Patient bis zum Erreichen des Therapieziels wahrscheinlich zu Tode gesoffen,gefixt oder was auch immer, ausserdem kann niemand im Rauschzustand einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn sich mit Problemen in der Psyche zu beschäftigen.
    Also ist die Entgiftung und die absolute Abstinenz, der Grundstein für alles folgende.
    Spielsucht ist ein nicht stoffgebunden, psychische Sucht.
    Da liegt der Fall etwas anders, da die Sucht oft nur Symtom einer tiefliegenden Ursache ist und Symtome bekämpft man nur für alle Zeit wenn man die Ursache ausmerzt.
    Wenn man nur die Symtome behandelt, also einfach nur aufhört zu spielen, kommen sie nach gewisser Zeit wieder, weil man die Ursache nicht beseitigt hat.
    Natürlich war auch bei uns der erste Schritt, EC-Karte zu mir, Gehalt auf mein Konto, und um alle Spielautomaten einen riesengrossen Bogen.
    Hat auch funktioniert , genau 8 Monate und dann kam vor 2 Wochen der Rückfall. Ausgelöst durch mehrere Telefonate mit seiner Familie und den damit einhergehenden Kämpfen.
    Er war einmal spielen , ist danach zusammengebrochen und weiss seit diesem Zeitpunkt das sich da nichts kontrollieren lässt und das er wenn er das nächstemal Spieldruck spürt, anders reagieren muss( vermeidungsstrategie)
    Aber damit ist er nicht Trocken, er spielt grade nicht und das ist ein riesen Unterschied. (bei sheepyi ist das ähnlich , oder)
    Wirklich trocken wird er sein wenn er andere Wege findet mit seinen Problemen umzugehen und das lernt er in einer Therapie.
    Das währe dann zu vergleichen mit der Entgiftung bei Alkoholismus, die gibt es bei Spielsucht nicht.
    Ein abstinente Alkoholiker, muss sich auch mit den Ursachen der Sucht beschäftigen, damit er trocken bleibt oder damit es nicht zur Suchtverlagerung kommt.
    Ein trockener Spieler kann nur trocken werden wenn er die Psyche heilt.

    Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
    Also das was Du schreibt Harry ist sicher sehr richtig in Bezug auf Alkohol.
    Nur stimmt der Satz Sucht ist Sucht in meinen Augen nicht.
    Süchte haben nur eins gemeinsam, die danach folgende Lebenslange Abstinenz.
    Der Weg zur Abstinenz ist verschieden.

    Liebe Grüsse Kiki

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •