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Thema: immer das gleiche

  1. #61
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    Standard AW: immer das gleiche

    Lieber Harry,
    Ich habe nicht angezweifelt, das Du lesen kannst und auch nicht Deine Erfahrungen. Nur geht es mir öfter so, das wenn ich einen Beitrag zwei oder dreimal lese, besser verstehe was der Verfasser eigendlich sagen will.
    Ich habe meinen Mann auch nicht verteidigt, sondern nur geschrieben was mir in der Suchtberatungsstelle in vielen Gesprächen erklärt wurde.
    Ich behaupte auch nicht, das Deine Meinung falsch ist, ich finde nicht mal das unsere Meinungen weit auseinander liegen. Wir stimmen sogar in sehr vielen Punkten überein.
    Im übrigen können auch beide Meinungen richtig sein, wenn man die Induviduallität von Menschen und Suchtkarrierren in die Bewertung mit einbezieht. Ich wollte Dir auch keines falls auf die Füsse treten und Dein IQ interressiert dabei auch nicht.
    Das er vorgestern rückfällig wurde hast du tatsächlich falsch verstanden, wenn rückfällig, dann im Punkto Lügen und vor Problemen weglaufen, aber nicht im Punkto spielen.
    Rückfällig war er nur einmal und das vor zwei Wochen.

    Jetzt möchte ich aber noch eine Frage an Dich richten, die Du nicht beantworten musst, aber vielleicht könntest Du mal drüber nachdenken.(musst Du aber nicht)
    Du schreibst Du hast aufgehört zu trinken und hast erst nach 20 Jahren Trockenheit angefangen Deine seelischen Probleme und Kindheitstraumata zubearbeiten.
    Desweiteren schreibst Du, Du hast mit Suchtverlagerung zu kämpfen.
    Wäre das vielleicht zu verhindern gewesen, wenn Du mit der Problembewältigung nicht so lange gewartet hättest und die Psychotherapie sofort nach Deiner Entgiftung und Alkoholtherapie begonnen hättest?

    Das ist nämlich das was ich die ganze Zeit versuche rüberzubringen.
    Natürlich ist das sofortige Aufhören mit dem Spielen, der erste ,allererste Schritt, auch bei uns gewesen.
    Aber wenn dann nichts folgt, im Sinne von Veränderungen der Denkstruktur und des Verhaltens , ich sag immer gern wenn Du dann nicht anfängst Dein Lebensmanuskript umzuschreiben , dann wird diese Spielfreiheit nicht lange anhalten, weil Deine Seele nicht stabil ist.

    Damit wollen wir es jetzt aber gut sein lassen.
    Ich danke Dir für den Austausch und für die vielen Dinge die ich aus Deinen Erfahrungen lernen konnte.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!

    Liebe Grüsse Kiki

  2. #62
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Kiki,
    mit dem Satz dass mal damals gleich mit dem Aufarbeiten anfangen gesollt hätte gebe ich dir recht 100%. Aber nach der Entziehungskur.
    Es ist ja nur eine Wertigkeit der Dinge. Ein Setzen von Prioriäten. Für mich muss an 1. Stelle stehen dem Süchtigen klar zu machen, dass es nie mehr ein spiel nie mehr einen Tropfen haben kann, sondern immer nur 0,nix oder unkontrolliert und vernichtend. Wenn der Süchtige das dann wirklich und 100% glaubt, dann habe ich doch gegen eine Aufarbeitung nichts einzuwenden.

    Ich denke mal der Umgang vor 26 mit der Sucht war falsch, Suchtverlagerung hat damals nur wenig interessiert. Aber der Umgang heute damit geht mir viel zu früh auf irgendwelche Probleme ein. An 1. Stelle sollte da stehen den Süchtigen vor Ideen wie ich kann es ja kontrollieren und so zu "heilen".

    Dann kann und sollte man natürlich auf Probleme eingehen, was ich ja auch in meinen Psychatrie Aufenthalten gemacht habe.

    Sicher ist bei mir da nicht alles super gelaufen, ich weiss auch nicht ob die Depressionen von der Sucht her oder einfach als Krankheit bei mir aufgetreten sind. Wichtig ist das man solche Dinge angeht und das tue ich.

    Mich würde z.B. auch interessieren warum dein Mann den Rückfall hatte. Wollte er da kontrolliert spielen oder wollte er zurück in die Zeit des Zockens?

    Lieben Gruß
    Harry

  3. #63
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    Standard AW: immer das gleiche

    @Boomer:
    Ich weiß auch im Moment nicht, ob das Lesen mir hier gut tut oder ob es mich runterzieht.

    Du hast vällig Recht, mit dem was Du schreibst, ich bin absolut hin und her gerissen von den Gefühlen her. Ich bin hart zu ihm, versuche kosequent zu sein - es gelingt mir besser als gedacht....aber vom Gefühl bin ich hin und her gerissen.
    Einen Tag geht es mir gut, anderen Tag leide ich total.
    Ich weiß, daß Haniball auch leidet, das streite ich nicht ab. Es geht ihm schlecht, das sieht man ihm an.
    Er ist gefangen in dieser Sache, er will vom Kopf her klar aufhören, weiß selber nicht, warum er es nicht kann. Er weiß nur, wenn es so weitergeht, dann geht er zugrunde. Das weiß er und er sucht den Weg.

    Man möchte ja auch als Parnter so viel wie möglich richtig machen, man möchte keine "Co-Verhalten" (wie ich dieses Wort hasse) an den Tag legen.
    Ich habe keine Ahnung, ob das immer klappt.

    Soweit erstmal...

    (...freue mich auch, Boomer)

  4. #64
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hi Moon,
    ich denke mal nicht das er eben 100% aufhören will, sonst würde er es einfach tun. Frag ihn doch mal warum er zockt. Was will er damit erreichen. Denkt er wenn er Glück hat gewinnt er, denkt er er kann das kontrollieren oder will er sich damit selber für irgendwas strafen?

    Ich denke es ist erst mal wichtig zu wissen warum spiele ich. Bei mir war das nur Geldmangel. Ich hatte Zeiten da habe ich sehr sehr viel Geld verdient, und darauf waren dann auch unsere monatlichen Verpflichtungen abgestellt. Man will ja nicht zu viel Steuern bezahlen.

    Wenn dann aber Zeiten kommen wo das nicht mehr ganz so gut geht habe ich gemeint ich kann das im Casino gewinnen. Ich bin manchmal 200 km gefahren um 5 Minuten zu spielen, weil ich entweder schnell hoch gewonnen habe oder gleich pleite war.
    Das ist es auch was ich den andern Spielern immer erklären will. Ich denke mal alle Casinozocker spielen deswegen. Die Automatenspieler spielen um zu vergessen oder aus lange Weile. Oder warum auch immer.

    Ich hatte deswegen ja auch so große Probleme mit dem Aufhöre weil ich immer gedacht habe ich brauch ja nur mal eine Glücksträhne und dann kann ich alles ganz leicht regeln. Die Spielsucht die kann so dacht ich immer auch positiv sein wenn man gewinnt. Ich hatte ja auch Tage dabei wo ich 5 stellig gewonnen habe. Nur auch (und das waren die mehreren) Tage wo ich 5 stellig verloren habe.
    Nur ich bin nie dahingefahren um zu spielen, immer um zu gewinnen. Ich stand im Casino und habe mich mit andern Spielern unterhalten, und habe ihnen gesagt, wir sind eh alle süchtig, und das habe ich auch geglaubt. Nur weitergespielt habe ich trotzdem, weil ich hätte ja auch gewinnen können.

    Vielleicht habe ich deswegen auch die Regel für mich erfunden, dass für mich süchtig ist wenn ich verliere und weiterspiele.

    Ich weiss ja noch nicht mal ob ich überhaupt zum Kreis der Spielsüchtigen gehöre als Casinozocker. Auf jedenfall ecke ich immer überall damit an bei den Automatenzockern.

    Das soll es erst mal gewesen sein, aber frag doch den Hanniball warum er spielen geht.

    Lieben Gruß
    Harry

  5. #65
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hi Moon,
    ich nochmal ganz kurz. Zu meiner Zeit als ich die Entziehungskur machte kannte man solche Wort wie Co. Abhängig und so auch noch nicht. Ich mag dieses Wort auch überhaupt nicht.

    Heute ist nun mal eben eine Zeit wo alles irgendwelche meist ausländische Modenamen bekommen muss. Ich halte das alles nicht nur die Co Abhängigkeit für totalen Blödsinn.

    Man hatte schon auch den Angehörigen bei der 6 Monate langen Therapie und vor allem in dem Angehörigen Seminar gesagt, dass sie zum Teil selber mit an der Sucht schuld sind (Zimmer aufräumen wenn der Alkoholiker gewütet hat, Fenster schliessen wenn er schreit damit es die NAchbarn nicht hören usw.), aber sie gleich zu Co Abhängigen zu machen. Na ja. Ich habe eh ein gestörtes Verhältnis zu Therapeuten. Wenn man diesen wie bei einem meiner Aufenthalte in der Psychatrie sagt sie könnten eh nicht verstehen was Alkoholismus für einen Süchtigen heisst und dass sie das nicht nachempfinden könnten. Dann musste ich mir immer wieder anhören ein Arzt hätte ja auch keinen Schnupfen und könnte trotzdem helfen. So ein Blödsinn habe ich dann Grundsätzlich geantwortet wie soll ein Fahrlehrer der nicht autofahren kann einem Fahrschüler dann das Fahren beibringen.

    Ich habe das schon mal hier geschrieben, Suchtberatung und Behandlung gehört für mich in die Hände abstinenter Süchtiger.

    In der Diakonie war früher auch so ein Mann, der mich damals beraten hat, und mir Münzesheim empfohlen hat. Der war auch super, der hat einem Alkoholiker auf der Fahrt zu einer Entziehungskur Alkohol gegeben wenn der unruhig wurde weil er die Gefahr eines Delliriums kannte.

    Der jetzt dort Chef ist hat selber so große Probleme das er Leute die mal zu spät kommen sofort mangelnde Motivation vorwirft. Selbstbewustsein 0, Und solche Leute erfinden dann so neue Wörter wie z.B. Co Abhängigkeit.

    Richtig Hilfe habe ich in meinem Suchtleben immer nur von andern Betroffenen bekommen, aber eben auch in der Einrichtung einer Suchthilfe, weil man dort geschützt ist und viele viele Gleichartige trifft, wo man doch vorher denkt nur man allein hat so blöde Angewohnheiten wie zu versprechen 2 Bier zu trinken und dann am nächsten Morgen volltrunken nach 2 Flaschen Weinbrand und 5 Flaschen Rotwein alles mit Cola gepanscht nach Hause zu kommen.

    Jetzt wars das aber wirklich.

    Lieben Gruß
    Harry

  6. #66
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    Standard AW: immer das gleiche

    [QUOTE=Boomer]Hi Mex!

    Sorry für das Mexi- hoffe du kannst mir verzeihen.

    Ich war nun ein paar mal im Chat mit euch beiden- abgesehen von dem Beitrag, auf den ich mich bezog. Schrieb in den Meinem, dass es NUR meine Meinung ist. Und die ist es jetzt erst recht, nachdem du geantwortet hast (wusste nicht das du hier Detlef bist im Forum). Wenn es so für dich ist wie du schreibst- dann ist ja alles im "Butter"!

    Wünsche Euch beiden jedenfalls nur das Beste!

    Lieben Gruss Boomer[/QUOTE]


    jedem seine meinung......wenn du mit mir und sheepyi schon mehrmals im chat gewesen wärst, dann wüßtest du, das ich Detlef bin, da ich das immer kläre, wer ich bin...

    das mexi kann ich dir verzeihen......

    dir auch alles gute

  7. #67
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    Standard AW: immer das gleiche

    ohne Zitat:

    Hi Mex
    Ja- jedem seine Meinung. Nein ich wusste nicht das du Detlef bist- ist auch nicht wichtig! Das du das klärst glaube ich dir aufs Wort- jedoch kann es auch sein das man später dazu kommt.. oder wie auch immer. Wie gesagt, nicht wichtig, habe das nur so nebenbei erwähnt. Ich muss hier grundsätzlich nichts beweisen... wo ich wann mit wem im Chat war. Wenn ich mich getäuscht haben sollte- aus Deiner Sicht... dann ist das kein Problem für mich, ich kann das annehmen.

    Lieben Gruss- Boomer

  8. #68
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    Hallo Detlef,
    das mit jedem seine Meinung kann ich nur unterschreiben. Wenn man sie dann noch austauscht kommt das schon dem Himmel ziemlich nah.

    Lieben Gruß
    Harry

  9. #69
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    Standard AW: immer das gleiche

    huhu..
    also ich komm hier auch nicht her um mich zu streiten.
    mir ist der austausch von WICHTIGEN sachen auch allemal wichtiger.wer hier mit wem verbandelt ist oder auch nicht ist doch völlig nebensächlich.
    es geht doch um erfahrungen mit der sucht und um erfahrungen die man mit sich selbst in bestimmten situationen macht.
    es geht hier um wichtiges..
    meiner meinung nach haben detlef/mex und ich regina/sheepyi kein beziehungsproblem. wir haben natürlich eine problematische beziehung,aufgrund der umstände daß wir sehr unterschiedlich sind und einer von uns unter einer sucht leidet.
    meiner ansicht nach meistern wir das fabelhaft,auch wenn das für andere anders aussieht.uns ist das egal was ander von uns denken.
    vielleicht bin ich auch ne zicke..und WENN dann bin ich es gern...lach.
    ich mag BEWEGUNG..auch in einer beziehung.
    ob ich die richtige partnerin bin ..das muß jeder mann mit dem ich zusammen bin selbst entscheiden.ob nun krank oder nicht.
    NIEMAND sollte sich verbiegen für jemand anderen....es sei denn er hat sich im laufe von jahren oder aufgrund eienr krankheit etwas krankes angewöhnt
    ....dann ist es zu überlegen ob man sich nicht doch noch mal umtut.
    auch zum eigenen wohlergehen.
    ICH zum beispiel würde jedem partner freistellen ob es ihm guttut mit mir zusammenzusein oder nicht.
    ich weiß..MIR tut mex/detlef gut!
    wir diskutieren und wir lieben uns....
    ich freu mich daß ich ihn hab.
    ich helf ihm..und er hilft mir.
    soviel dazu.
    liebe grüße
    sheepyi/regina

  10. #70
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    Standard AW: immer das gleiche

    Hallo Sheepyi,
    Ich weiß..MIR tut mex/detlef gut!
    wir diskutieren und wir lieben uns....
    ich freu mich daß ich ihn hab.
    ich helf ihm..und er hilft mir.

    Und so sollte es auch sein in einer fkt. Beziehung.
    Bei mir und meinem Mann (im Chat Rocken Roller, nur um gleich Misverständnissen vorzubeugen ;0) )war das vor seinem Abgleiten in die Sucht auch so.
    Am Anfang wundert man sich über kleine Veränderungen, dann kommt Unverständnis hinzu und irgendwann denkt man, ist das noch der Mann den ich mal geliebt habe? Man erkennt Ihn nicht mehr wieder. Man fragt was stimmt nicht,was ist da los, aber man kommt nicht drauf! Man versteht die Welt nicht mehr und schon gar nicht den mal so vertrauten Menschen und irgendwann, nach zahllosen umsonst gewarten Stunden, Hektoliter Tränen, 100 entdeckten Ungereimtheiten, fällt es einem wie Schuppen von den Augen.
    Er spielt! Er spielt? Kann doch nicht sein er spielt??? Dann fährt zufällig an der Spielhalle vorbei, hatte grade noch mit Ihm telefoniert und sieht sein Auto stehen, er wollte doch ganz woanders sein!!! Man geht rein, wird schief angegrinst und hört, ach bloss mal so aus Spass.
    Nachdem dritten Mal glaubt man das nicht mehr.
    Er kommt wieder nicht nach Hause und man fährt direkt zur Spielhalle und holt Ihn raus. Man fragt bist Du Spielsüchtig? Er antwortet vielleicht ein bisschen...
    Zu Hause angekommen redet man, zum erstenmal seit Monaten ohne das Gefühl belogen zu werden und man ist fast erleichtert, das man es jetzt weiss.
    Man hat eine Erklärung (nicht Entschuldigung) für das nicht einzuschätzende Verhalten der letzten Monate, man weiss er hat die ganze Zeit gelogen, aber man ist erleichtert, weil man schon am eigenen Verstand gezweifelt hat und jetzt wenigstens eine Erklärung hat. Und nach Verdauung des ersten Schocks und der Ordnung des finanzellen Disasters ist man fast euphorisch.
    Wir schaffen das!!!

    Das war vor 8 Monaten heute nach dem ersten Rückfall und immer noch gefühlten 1000 Lügen die Woche, weiss ich das es ebend nicht so einfach ist und was es bedeutet mit einem Spieler zu leben.
    Ich geb deswegen nicht auf , auch wenn ich so manchesmal an meine Grenzen komme und hoffe das ich auch irgendwann mal wieder schreiben kann:
    ich weiß..MIR tut Anton /Rocken Roller gut!
    wir diskutieren und wir lieben uns....
    ich freu mich daß ich ihn hab.
    ich helf ihm..und er hilft mir.
    soviel dazu.

    Sorry,habe grade geschrieben was ich im Kopf hatte als ich sheepyis`letzten Satz lass.

    Gute Nacht und liebe Grüsse KIKI

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