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Thema: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

  1. #1
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    189

    Standard Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    hi,

    mein mann ist seit gestern in seiner stationären therapie und ich muß sagen mir gehts so lala.
    hin und wieder bin ich sauer und hin und wieder denke ich er hat es verdient.

    ich habe ein totales gefühlschaos in mir und weiß nicht was ich denken soll.

    sorry, ich wollte das nur los werden.
    wenn ich hier mal so richtig loslegen würde dann mannoman würden keine 100 seiten reichen!

    war einer von euch schon mal in einer solchen therapie?
    wie gehts da so von sich?

    lg
    nicole

  2. #2

    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    Hallo nicole,
    ja schon drei mal! Ich schreibe da Morgen mal mehr zu, Heute habe ich nicht mehr die Lust.

    Danke fürs Teilen
    Liebe Grüße
    Jürgen

  3. #3
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    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    hi,

    warst du nicht gerade im chat und konntest nicht warten???? ;-)

    lg
    nicole

    ps: na dann bis morgen ich bin auf deine erfahrungen gespannt.

  4. #4

    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    Hallo Nicole,
    ich versuche jetzt mal den Ablauf meiner ersten Therapie zu schildern.
    Ich kam auf einer Station mit 21 Patienten(7 Zimmer mit drei Betten). Während der ganzen Therapie waren es überwiegend Alkoholiker, im Höchstfall waren wir drei Spielsüchtige. Am anfangs hatte ich dazu ein komisches Gefühl, was sich aber mit der Zeit legte weil ich merkte die Probleme und das Verhalten war sehr identisch.
    Am ersten Tag war Taschenkontrolle und Handy und Wertsachen musste abgegeben werden. Mir wurde ein Pate(ein anderer Patient) zugeteilt, der mir alles zeigte und Erklärte. Dann kam die erste Ärztliche Untersuchung, sprich Puls, Blutdruck, Blut und Urin Abgabe…..
    Dann wurde ich einer Gruppe zugeteilt, es gab drei Gruppen. Die ersten drei Tage war Ausgangssperre, d.h. ich durfte die Station nicht verlassen.
    Auf dem Klinikgelände kamen jeden Abend andere Selbsthilfegruppen die ihre Gruppe vorstellten. Jeder Patient musste an 5 diese Vorstellungen Teilnehmen. Danach mussten wir mindestens drei außen Meetings die Woche besuchen. Aber immer nur mindestens zu dritt………..sprich die erste Zeit durften wir die Klinik nur in Begleitung verlassen.
    Auf den Wochenplan stand, 2 x 2 Stunden Gruppentherapie, 2 x 1 Stunde Ergotherapie, 2x1Stunde Bewegungstraining(Sport), 1 x 1 Stunde Autogenestraining und jede Woche eine Stunde Einzeltherapie mit einem mir zugeteilten Therapeuten. Jeden Morgen fand nachdem Frühstück eine Morgenrunde statt, da konnte man dann über seine Gefühle, Gedanken oder Probleme teilen.
    Wir Patienten mussten uns jeden Sonntagabend zusammensetzen und ein Dienstplan für die folgende Woche erstellen. Jeder wurde für eine Woche für einen bestimmten Dienst eingeteilt(z.b. Weckdienst, Abwaschen, Tischdecken, Gruppenräume einrichten…..). Der Patient der als nächstes Entlassung hatte, war der Gruppen sprechen. Somit auch das Sprachrohr zwischen Patienten und Krankenpflegern und Therapeutin.
    Nach ca, 4 Wochen wurde alles etwas lockerer. Man durfte alleine raus, musste es nur drei Tage vorher schriftlich beantragen. Mit genauen Zeit angaben und Ortsangaben wo man hin will. Im zweiten Monat konnte man an einem Wochenendtag von morgens 8 Uhr – abends 17 Uhr nach Hause. Wenn alles gut lief und alles eingehalten wurde, durfte man im letzten Monat an dem ganzen Wochenende von Samstagmorgen bis Sonntagabend nach Hause.
    In der Klinik gab es auch ein Sozialarbeiter, der sich gemeinsam mit den Patienten um Ämter, Schulden, Wohnungen, Arbeit……………kümmerte.
    Wir mussten täglich über unsere Gedanken und Gefühle schreiben, dieser Bericht musste Sonntagabends abgegeben werden.
    Die ganze Therapie bestand aus vielen Pflichten und Regeln. Es ging darum Verantwortung zu übernehmen und sein Leben wieder zu strukturieren ohne Süchte.
    Auch wenn ich nach der Thera nicht Spielfrei war, hat die Therapie mir viel gebracht. Die Therapeuten haben mir ein Weg aufgezeigt den man gehen kann……………….ich habe mich aber nicht dran gehalten, da ich noch nicht so weit war.
    Therapie ist harte Arbeit, aber die eigentliche Arbeit kommt erst danach……………..
    Ich hoffe ich konnte Dir einwenig mit diesem Beitrag helfen.

    Danke fürs Teilen!
    Liebe Grüße
    Jürgen

  5. #5
    Registriert seit
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    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    hallo,

    danke winnetou2 für deine netten worte.

    ich finde diese kontaktsprerre einfach nur schrecklich nicht zu wissen was abgeht, wie es ihm geht und wie die therapien sind.
    natürlich wird es einen grund haben.

    es wird ja doch recht viel gemacht oder?
    ich bin gespannt wie mein mann sich anhört wenn er wieder anrufen darf.
    er sagte er bekommt nach 2 wochen sein handy wieder und wird mich dann anrufen.

    ich denke schon das mein mann das ernst nimmt und unser freund (auch zocker + alkoholiker) war auch in einer solchen therapie und ist seither auch trocken bei beidem. er ist aber auch erst 3 monate raus.
    er sagte auch dass das zusammen leben mit seiner frau horror ist.
    man muß aber dazu sagen das der freund eine krasse einstellung hat was familie angeht. macho pur sage ich nur aber auf einer eher unteren schiene, sehr gemein zu seiner frau und damit kommt sie nicht klar. sie hat das früher immer aufs zocken geschoben.

    ich bin gespannt wie es bei uns weiter geht.

    da ich ja noch in den urlaub fliege mit meinem kind und dann nochmal 3 wochen mutter-kind-kur wegen meiner depressionen mache, werde ich viel zeit haben über ich im klaren zu werden.
    zur zeit bekomme ich einfach meinen mann nicht aus dem kopf aber wird noch.

    so jetzt gehe ich erstmal was putzen .... man sieht und hört sich.

    liebe grüße
    nicole

  6. #6

    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    Hallo Nicole,
    hab vertrauen in den Therapeuten, denn sie wissen was sie tun!
    So viel an Programm war in meiner Therapie gar nicht. Aber auch das ist Therapeutisch so gewollt. Ich hatte oft Langeweile und konnte da schwer mit umgehen. Ich war nicht in der Lage mich selbst zu beschäftigen. Öfters wollte ich auch die Therapie hinschmeißen aufgrund von Langeweile nicht aushalten können. Auch die Therapeutin und Krankenpfleger setzten sich täglich zusammen. Sie wussten ganz genau welcher Patient welche Schwierigkeiten hat. Die sind geschult, den macht man nichts vor………………
    Nutze die Zeit für Dich und Deine Kinder, Dein Mann ist an einem Sicheren Ort.

    Danke fürs Teilen!
    Liebe Grüße
    Jürgen

  7. #7
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    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    hi winnetou2,

    von der langeweile habe ich auch schon viel gehört. ;-)

    gut ich werde versuchen vertrauen in die therapeuten zu haben und wir werden sehen wie es weitergeht.

    ich bin auf die familientherapie gespannt. was dort passiert und was die therapeuten sagen und naja was eben passiert. ich in gespannt wann es soweit ist.

    liebe grüße
    nicole

  8. #8
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    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    hallo harry,

    danke für deine antwort in meinem anderen beitrag.

    ich will mich auch nochmal entschuldigen das ich dir einiges deiner geschichten nicht geglaubt habe aber ich denke jetzt dass das geschriebene wort oft falsch verstanden werden kann besonders bei einem so komfusen und verwirrenden thema wie zocken und süchte.

    warst du auch mal in einer stationären therapie?
    wie war das für dich so?
    hast du auch was an positiven erfahrungen mitgenommen?
    wieso bist du rückfällig geworden?

    viele frage aber vielleicht willst du mir welche beantworten.

    liebe grüße
    nicole

  9. #9
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    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    Hallo Nicole!

    Mein Partner ist seit Montag auch wieder in stationärer Therapie, zum zweiten Mal.

    Im Moment wartet er auf der Akutstation auf die Zusage der LVA, damit es weitergehen kann. Er hat sozusagen ohne Anmeldung seine Sachen gepackt.

    Ja, klar, wenn man nach Hause kommt und weiß man hat ihn 300 km weit weg abgeliefert, dann ist die Wohnung im ersten Moment leer, denn 8 Wochen mindestens ist eine lange Zeit.
    Ich fühlte mich am Montag Abend ganz elend, denn es ist ja nicht einfach ne Kur, wo er ein bißchen Gymnastik macht und sich an der Nordsee sonnt.

    Aber es ist das einzig richtige und dort sind sie gut aufgehoben.

    Kontaktsperre gibt es hier nicht, es wird sogar gewünscht, daß man besucht und regelmäßig gibt es Angehörigen-Treffen an Samstagen.

    Ganz wichtig ist nur, daß er nach der Therapie weitermacht, ambulant, denn danach kommt der Alltag wieder. Viele kommen mit Euphorie wieder, denken sie schaffen es alleine, so war es bei uns...und das ist leider nicht so.

  10. #10
    Registriert seit
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    Standard AW: Mein Mann ist seit gestern in seiner stationären Therapie!

    Hallo Nicole,
    natürlich beantworte ich deine Fragen, Ehrlichkeit, zuerst zu sich selber, ist eine Grundvorausetzung, um trocken, spielfrei, zufrieden abstinent zu werden.

    Zuerst mal der Rückfall, ich war ja der Meinung ich bin nur Roulette süchtig. Das war ein Trugschluss. Ich kann auch Online Poker nicht kontrollieren. Dadurch das ich meinte ich kann Online Poker kontrollieren, habe ich da auch weitergespielt, und bei einem Kontrollverlust, der mich wieder mal erwischt hat, und der zu viel Geld gekostet hat, habe ich dann wohl gedacht, wie früher auch, das Geld hole ich mir beim Roulette zurück, dann muss ich der Heidi, keinen Rückfall beichten.

    Ich denk mal das war es wohl am meisten.

    UNd ja ich habe eine stationäre Langzeittherapie gemacht, allerdings beim Alkohol. Aber die Behandlung wird dort bei Spielern genau gleich gemacht.

    Das war ja bei mir das besonders schwere mit der Einsicht beim Zocken. Ich habe genau gewusst, dass ich süchtig bin, und habe weitergespielt weil ich dachte ich könne mit Glück ja gewinnen und dann ist egal ob Sucht oder nicht.

    Und dann noch was zur Langzeittherapie. Es wurde dort vor allem Stress erzeugt, Verantwortung aufgebürdet und ein geregelter Tagesablauf eingehalten, alles natürlich ohne Stoff. Man sollte wohl lernen, dass es auch ohne geht. Das man Probleme lösen kann ohne davon zu laufen.

    Lieben Gruß
    Harry

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