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Thema: Spieldruck

  1. #1
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    27.05.2006
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    555

    Standard Spieldruck

    Hallo,
    ich habe hier schon mal gefragt wie sich der Spieldruck denn äußert.
    Und wenn ich sowas frage, dann weil ich das noch nie hatte. Ich gehe aber auch anders mit der Sucht um als die Meisten hier.

    Für mich ist klar Sucht heisst Kotrollverlust. Das heisst ich kann nie mehr kontrolliert spielen, sondern immer nur alles vernichtend, und das will ich nicht mehr. Es war sehr schwer zu begreifen, das ich durch die Sucht nie mehr gewinnen kann, weil ich einfach erst aufhöre wenn ich pleite bin. Was helfen da Gewinne wenn auch große ich behalt die ja eh nicht.

    Was auch schwierig war, die Abgrenzung, aber auch das denke ich mal habe ich gut hinbekommen, sonst wäre der eine Rückfall nicht so glimpflich abgegangen. Ich muss jetzt nur aufpassen, dass ich deswegen nicht auf den Gedanken komme, den viele beim Rückfall haben, ach schau mal ist, ja gar nichts passiert, da kann ich wieder mal Roulette spielen, ich habs ja doch im Griff.

    Mein Leben, mein Verhalten ändern, das kommt bei mir jetzt, nachdem ich bei der Sucht stabil bin, und nicht vorher oder während der Sucht, da geht das meiner Meinung nach in die Hose. Wenn ich irgendeine schlimme Krankheit z.B. Leberversagen habe, dann bekämpfe ich doch auch erst mal die Krankheit, und dann die Ursache Alkoholiker oder sowas in der Art.

    Wenn sich jemand dadurch verarscht fühlt, wegen meiner Frage wie sich Spieldruck anfühlt, dann sollte der, bevor er auf den Gedanken kommt er würde verarscht, drüber nachdenken, was ich anders mache als er/sie. Das würde ich in so einem Fall auf jeden Fall tun. Wenn ich dann nichts anderes finde, ja dann wäre ich auch der Meinung der will mich verarschen. N bischen viel verarschen, aber sorry mir ist sonst keine passendes Wort eingefallen.

    Lieben Gruß
    Harry

  2. #2
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    35

    Standard AW: Spieldruck

    Hallo Harry,

    also...ich will mal versuchen, MEINEN Spieldruck zu erklären:
    Wie du weisst, bin ich Online-Poker süchtig. Wichtig zu wissen ist, dass ich nie (von ein paar Ausnahmen abgesehen) Roulette oder z.B. Black Jack spielen würde. Ich glaube, ich will eben nicht ein reines Glücksspiel spielen. Also gehe ich davon aus, dass ich beim Pokern (da ich ja nicht gegen die Bank spiele) bessere Chancen habe. Ich mache mir vor, ich habe ja etwas Einfluss auf mein Spiel. Dem ist beim Pokern sicher so - obwohl ich Pokern absolut für ein Glücksspiel halte.
    Zu meinem Spieldruck an sich: Der Druck baut sich bei mir auf durch Langeweile, die Vorstellung meine Bankroll auszubauen u.a.
    Vor allem diese Kundenbindung der Anbieter macht mir zu schaffen - schon ausgeklügelt von denen: noch soundsoviele Punkte sammeln, dann sind sie Bronze-Spieler, haben Zugang zu Freeroll-Turnieren, können das erspielen und das gewinnen bla bla bla.
    Also kommt Motivation hinzu.
    Dann am Pokertisch (online): Spieldruck und Sucht durch das schnelle Wechselbad der Gefühle. Gewinn und Verlust, Gewinn und Verlust - und dass schnell. In meinem Körper steigt der Adrenalin-Spiegel unaufhörlich, meine Synapsen blitzen hin und her. Da ist auch schon der Kreis der Sucht - der Teufelskreis.
    Spieldruck. Das heißt für mich, ich drücke mich durch das Spiel aus. Spielen, spielen, weiterspielen - schreit mein Hirn, ich vernehme es nur noch durch den Tunnelblick, habe nicht die Zeit ans Telefon zu gehen, das neben meiner Tastatur liegt. Könnte ja gute Karten verpassen!
    Die Zigarettenasche auf meiner Maus staubt kurz auf, wenn ich dann doch kurz aufstehen muss, um meiner Katze etwas zu Fressen zu geben....
    dass schaffe ich noch, liebe ja mein Haustier!
    Aber nun gleich wieder zurück, noch einen Einsatz, erhöhen, folden, weitermachen, weitermachen!!!!
    Ob ich gewinne oder verliere - ich weiss, dass das Adrenalin in meinem Kreislauf Stunden brauchen wird, bis es sich abgebaut hat....
    Dann doch endlich - es mögen Stunden sein - PC herunterfahren, atemlos und aufgeputscht stehe ich am Fenster und sehe hinaus.
    Kinder spielen, Autos huschen durch den Regen, Spaziergänger mit Schirm....

    ...und ich habe gespielt, die ganze Zeit. Was hätte ich auch sonst machen können? Du hättest leben, ja richtig leben können in der Zwischenzeit, flüstere ich mir selbst zu.
    Mein Druck ist noch lange nicht verschwunden, er wird immer ein Teil meines Lebens sein - aber ich weiss, ich kann zurechtkommen mit ihm. Habe die Kraft ihn von meinem Brustkorb zu nehmen, so kann ich besser atmen!

    Langsam gehe ich vom Fenster weg. Es gibt noch vieles andere zu tun. Mein AusDRUCKen durch das Spiel, dass ist nur eines von meinem vielseitigen Charakter - UND ICH HABE VIELES, JA SOGAR SEHR VIELES ZU GEBEN.

    Und tatsächlich, nach dem Regen vorhin sehe ich doch (nicht zu glauben!) die ersten Strahlen der Sonne durch mein Fenster scheinen.
    Noch eine Chance!

    Ich wünsche Dir Harry und uns allen einen schönen Tag!
    Man sieht sich

    Jürgen (Jürgen13)

  3. #3
    Registriert seit
    06.01.2008
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    22

    Standard AW: Spieldruck

    Hallo Harry,

    ich weiß zwar nicht warum du dich verarscht von mir fühlst, wenn ja dann ist das deine Sache.
    Ich entscheide selbst auf welche Beiträge ich antworte und bei dir bin ich mir nicht so sicher wie ernst du hier die ganze Thematik der Spielsucht siehst. Für mich ist dies sehr wichtig, beeinflußt sie mein Leben und das nicht gerade positiv. Ich will sie bekämpfen um meinem Leben wieder einen Sinn zu geben. Ich kann darüber keine Witze machen ,dafür ist die ganze Sache zu ernst.

    es grüßt Christa

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