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Thema: Rückfall und die Angehörigen

  1. #11
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    Hallo Harry,

    Ich kann mich sheepyis` Beitrag nur Wort für Wort anschliessen.
    Ja, es fühlt sich mit jeder Lüge, mit jedem Betrug beschissener an.
    Mit jedem neuen mal, geht mehr kaputt, sinkt die Hoffnung das sich was ändert.
    Wenn Dir jemand auf die Wange schlägt, schmerzt es beim erstenmal einwenig, schlägt er aber 10,20,30 mal auf die selbe Stelle wird der Schmerz unerträglich.
    Jeder hat seine eigene Grenze, wieviel er aushalten kann.
    Der eine zieht schon nach dem ersten Schlag den Kopf ein, der andere hält auch beim 20igsten mal dagegen.
    Ich muss ach Nicole recht geben.
    Nicht wir Angehörigen machen mit unserem Krankhaften Mistrauen alles kaputt, sondern die Spieler mit Ihren Lügen.
    Würden wir nicht permanent angelogen, wären wir auch nicht misstrauisch.
    Dieses Misstrauen ist vom Spieler hart erarbeitet , oft über Jahre, also kann man auch nicht erwarten, das wir Angehörigen sofort wieder auf Vertrauen umschalten, wenn jemand eine Therapie macht.
    Sicher ist das eine Massnahme, die alle Achtung verdient und in der man den Spieler 100% unterstützen sollte, aber es macht nicht von heute auf morgen alles gut.
    Es bedarf Bewährung!!!
    Bei Dir und Deiner Heidi scheint ja irgendwie alles anders und besser zu laufen, wie bei allen anderen, sei es euch gegönnt.

    Versuch aber bitte nicht immer deine Erfahrungen und Meinungen 1 zu 1 auf andere zu stülpen und verurteile sie weil sie anders denken und fühlen wie Du.

    Nicole, Moon, sheepyi, selina und alle Angehörgen incl. mir haben das Recht,
    Misstrauisch, Traurig und auchmal stocksauer zu sein, bei allem was wir so erleben und erlebt haben.
    Das hat nichts mit Hass oder Verachtung zu tun, den jede von uns würde sofort gehen, so wie selina jetzt, wenn sie das für Ihren Mann empfinden würde.

    Du sagst, der Spieler kann nicht dafür, wenn er zwischen Outing und Therapie rückfällig wird. Man muss ihm Zeit geben für die Veränderung.
    Gut das gleiche nehmen wir aber auch in Anspruch.
    Zeit unsere Wunden zu lecken und Zeit das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen.

    Grüsse Kiki

  2. #12
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    hallo kiki,

    auch zu deinem beitrag kann ich nichts mehr hinzufügen.
    er spricht mir ebenfals aus der seele.

    ich scheine noch viel wut und enttäuschung in mir zu tragen denn ich kann diese worte noch nicht so klar ausdrücken wie du und sheepy.

    wir werden sehen was davon losgelassen wird wenn das angehörigenseminar kommt. ;-)

    liebe grüße
    nicole

  3. #13
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    Liebe Nicole,

    Ich denke, wenn Du an dem Wochenende, diese Gespräche führst, wenn Du eine Veränderung bei Deinem Mann spürst, wenn Du dort positive Entwicklungen siehst, dann wirst Du ruhiger und viel von Deiner Wut wird verrauchen.
    Ich glaube was Dich grade umtreibt, ist die Ungewissheit was Dich erwartet und wie es sich anfühlt und die Angst vor zu viel verfrühter Hoffnung und die dann vielleicht eintretende Enttäuschung, vor der Du Dich schützten willst.
    Also lass es auf Dich zukommen und mach Dir keinen Druck.
    Nimm Dir die Zeit die Du brauchst, um den Gefühlsschalter wieder umzulegen.
    Wenn man sollange auf etwas gewartet hat und schon fast keine Hoffnung mehr hatte und es trifft dann plötzlich ein , dann finde ich es normal wenn man es erstmal etwas argwöhnisch beäugt. Wäre bei mir nicht anders.
    Liebe Grüsse Kiki

  4. #14
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    Hallo liebe Angehörige,
    da habt ihr meinen Beitrag aber mal total faslch verstanden. Niemand soll es so machen wie Heidi und ich, jeder soll es so machen wie es bei ihm geht.

    Ich erzähle doch nur von unseren Erfahrungen, ich schreibe doch nur lieber früher als später die Reissleine zu ziehen, nämlich dann wenn noch etwas Vertrauen da ist. Warum muss man solange warten bis gar nichts mehr geht.

    Wenn Angehörige zum Beispiel 100 Enttäuschungen aushalten, warum kann man dann nicht schon bei 98 auf einer Therapie bestehen. Das meinte ich mit warum ist dieses mal vor der Therapie das letzte was passieren darf. Warum meint man man ab dann nicht eine Enttäuschung mehr aushalten.

    Duch die LZT ist doch ein Zeichen gesetzt worden, es jetzt nochmal ganz anders zu versuchen, nicht mit Beteuerungen ich höre auf, sondern mit 3 - 6 Monate durch die Hölle gehen, ja Hölle sowas ist die LZT wenn man sie richtig macht. Es gibt natürlich auch immer wieder welche die meinen war ja gar nicht so schlimm, die sind dann aber auch nicht an ihr Innerstes gegangen, die werden dann auch rückfällig, oder ihr Leben lang unzufrieden abstinent.

    Ich seh doch auch die Enttäuschungen nicht als einfach zu verkraftende Situation. Ich mein damit doch nur, wenn man so viel Enttäuschungen hinter sich hat, war ist dann die Angst vor einer letzten so groß, weil es die letzte ist? Weil man meint danach Schluss zu machen.

    Ich kann nur von den Erfahrungen von Heidi und mir erzählen, ich will die doch niemand überstülpen, jeder hat doch seinen eigenen Kopf. Was Fakt ist, Heidi hat bei mir in der LZT eine große Änderung im Wesen und auch äusserlich bemerkt. Und auf Grund dessen hat sie mit auch nochmal 100% Vertrauen geschenkt, und ich habe dieses Vertrauen auch nie mehr beschädigt.
    Ich wollte gleich nach meiner LZT in meine Stammkneipe, und ich wollte letztes Wochenende mit meinem Kumpel ins Casino. Ich wollte mir beweisen, dass ich das kann. Und ich kann das. Ohne Rückfall, ohne Nervenzusammenbruch von der Heidi.

    Mir geht es doch nur darum, die LZT vor Vernichtung des Letzten Vertrauens zu machen. Der Spieler braucht ein kleines bischen Vertrauen, ein kleines Pflänzchen, das er hegen und pflegen kann, um daraus mal wieder eine große allem trotzende Eiche werden zu lassen.

    Ich weiss nicht, warum man hier immer wieder, wenn ich von Heidi und mir erzähle, dies als Angriff sieht. Es sind Erfahrungen von Heidi und mir, nicht mehr und nicht weniger. Ich denke mal hier soll doch ein Erfahrungsaustasuch stattinden oder etwar nicht?

    Vielleicht ist es aber auch so, dass doch die Casinospieler, so verschieden gegenüber der Automatenspieler sind, nur das wurde hier ja immer abgestritten.

    Lieben Gruß
    Harry

  5. #15
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    hallo harry.
    ich seh deinen beitrag keinesfalls als angriff.
    ich hab nur versucht dir zu erklären was in mir vorgeht.
    und ich denke ....allen ernstes...wir meinen tatsächlich dasselbe!
    die verzweiflung steigt beim angehörigen..und mit jedem rückfallsteigt auch die angst was einen erwartet..nämlich die trennung.von dem partner den man liebt.sonst wär man ja nicht zusammen.
    dieses grauen vor dem letzten schritt...DEN HABEN WIR SCHON!!
    und wir beten doch nach jeder lüge,,,LASS ES DIE LETZTE GEWESEN SEIN.

    und noch was....was meinst du...mit reissleine ziehn solange noch vertrauen da is?
    bei mir war es nach der ersten lüge schon weg.....
    bin ich falsch?
    wenn ich einen partner kennenlern..mich verliebe..alles rosa is...und ich aufwache weil ich den hammer der lüge krieg....mmmm...dann is bei mir erstmal schicht im schacht.
    dann is das vertrauen weg...
    ein beispiel.
    es ist nicht lange her da hatten wir ein intensives gespräch mit einem nassen zocker.der an seiner seite eine frau hat die ihn wirklich unerstützt in der suchtbekämpfung-und wie ich finde RICHTIG unterstützt.
    der aber seine frau doch heftig belügt.
    ich fragte ihn wie es ihm wohl ginge,wenn seine frau ihn belügen und hintergehen würde.
    er sagte:" ganz ehrlich?"
    "ja,ganz ehrlich.."
    " dann wär für mich sofort schluß!"

    dem möchte ich nix mehr hinzufügen.

    nur noch eins.
    kiki und selina....da sind wir mal hundertprozent konform,tolle beiträge!

    lieben gruß!!
    sheepyi

  6. #16
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    sorry..hab mich vertan...nicole meinet ich..kiki und nicole mit ihren beiträgen....selina spukt mir im kopf rum...lol

  7. #17
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    Hallo Sheepyi,
    es geht darum, dass ja im Normalfall, vorher oft versprochen wird ich höre auf, und das dann nie eingehalten wird, weil es allein auch gar nicht geht.

    Ich meine da nicht ein Vertrauen dazu zugeben, sondern einen Vertrauensbruch VORHER aufzuhören, VORHER die LZT anzufangen.

    Ich kann nicht verstehen, hier und auch in Alkoholsuchtforen, warum man so lange wartet, bis man dem Partner die Pistole auf die Brust setzt, und endlich verlangt, eine Therapie oder ich verlasse dich.

    Lieben Gruß
    Harry

  8. #18
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    hi harry,

    ich kann nur von mir sprechen ... ich habe torsten nie gezwungen eine lzt zu machen weil ich der meinung bin/war das es dann nichts gebracht hätte.
    er muss schon von selber drauf kommen das er ein problem hat.

    ich war ja auch der meinung alles im griff zu haben und es hat ja relativ gut geklappt, ich bin nicht pleite aber es hat halt nicht gereicht. natürlich wäre es so nicht ein lebenlang gegangen aber erstmal hat es gereicht.

    torsten meinte in der ersten woche seiner therapie (per post) er hätte schon was von einer lzt gelernt und es hätte auch vor 5 jahren geholfen wenn ich ihn gezwingen hätte ABER er sagte auch das er sich nicht sicher ist das er es vor 5 jahren dann danach auch gelassen hätte. weil er ja immer der meinung war es kontrollieren zu können.

    liebe grüße
    nicole

  9. #19
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    Ich kann ja nur von mir sprechen.
    Ich wusste von Anfang an, daß Haniball süchtig ist, habe ihn ja kennengelernt als er in der ersten Stationären war.

    Somit wusste ich, daß es ein langer Weg ist und man nicht trocken aus der Therapie wiederkommt. Ich habe mit Rückfällen gerechnet.
    Ein Therapeut fragte mich auch schon mal, wie lange würden sie sowas mitmachen?
    Das kann man so nicht sagen.
    Ich merke, mit jedem mal, als es rauskam, daß er noch spielte ging etwas in mir kaputt, aber Haniball gibt mir so viel, daß es immer wieder heilte, zumindest das meiste.

    Wenn solche Situationen öfters vorkommen, dann tut es immer mehr weh, so wie einem Mückenstich, den man immer wieder aufkratzt.
    Und dann kann es sein, daß man nach dem 6. Mal, oder nach dem 48. Mal oder wann auch immer merkt, daß der Partner einem mehr nimmt als das er gibt.

    Und jetzt, wo ich merke, daß er von sich aus in die Klinik wollte und auch etwas in ihm passiert, gehe ich den Weg mit ihm.

    Aber ich für mich habe gemerkt, daß es nicht mehr so oft passieren darf, sonst will ich die Beziehung nicht mehr. Das hat fast weniger mit dem Vertrauen zu tun, sondern mit der Energie die bei mir flöten geht.

    Lieben Gruß!

  10. #20
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    Standard AW: Rückfall und die Angehörigen

    Was nutzt es wenn ich einen Spieler zur LZT oder sonst wa zwinge,
    erstens gar nichts , zweitens gar nichts, drittens gar nichts,

    weil er muss es wollen, absolut freiwillig sonst kann er sich auch nicht drauf einlassen.
    weil er sich vermutlich gar nicht zwingen lassen würde.
    weil auch das ja wieder so etwas wie eine Lüge wäre.

    Ausserdem was heisst warum wir Angehörige warten bis das Vertrauen weg ist.
    Es müsste doch wohl ehr heissen warum der Spieler wartet bis gar nichts mehr geht.

    Wir sind nicht verantwortlich dafür, das der Spieler was gegen seine Sucht tut, sondern können Ihn nur begleiten.

    Wir sind nicht verantwortlich dafür das das kleine Pflänzchen nicht vertrocknet, das er hegen und pflegen soll. sondern er...

    Liebe Grüsse Kiki

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