Liebe Marlies,
konnte nicht eher antworten, weil ich mit Fieber und einer Nierenbeckenentzündung flach lag. Auch heute geht es mir noch nicht gut, aber deutlich besser als die Tage vorher.
Du hast viele Aspekte in deinen Eintrag eingebracht - wo wohl jeder einzelne Aspekt schon eine Antwort für sich brauchte.
Der Berufszweig Taxifahrer..insbesondere der Nachtfahrer wohl eine speziell gefährdetet Gruppe in Sachen Spielsucht. Auch mir blieb nicht verborgen, das so mancher Kollege da sein Problem hat.
Nun - ich war ja nicht immer Taxifahrer- das kam eher aus der Arbeitslosigkeit heraus, als meine Firma Pleite machte und ich mit 55 keine Anstellung mehr als Bauleiter mit Seiteneinstieg bekam..irgendwie muß es ja weitergehen.
Also machte ich erst mit 55 meinen Taxischein.
Doch viel interessanter scheint mir doch der Punkt Freundschaft zwischen Mann und Frau auf einer Ebene , die das übliche sprengt..nämlich ohne einen erotisch, sexuellen Hintergrund.
Das Problem liegt ja hier dabei, das man jemand sehr mögen muß, um ihn als echten und wahren Freund einzustufen. Jemand vom anderen Geschlecht besonders mögen, ohne mehr zu wollen..um es mal so gekünselt auszudrücken, ist ja ein wenig wider der Natur - und bis zu dieser Frau war es auch für mich kaum denkbar, das eine solche Freundschaft dauerhaft funktionieren kann - weil eben irgendwann einer mehr als Freundschaft möchte. Ist ja auch nichts schlimmes, sondern durchaus natürlich.
Deswegen sehe ich schon in einer solchen Freundschaft etwas ganz besonderes.
Aber es eröffnet Ansichten und Perspektiven, die man in einer Freundschaft mit Gleichgeschlechtlichen nicht finden kann. Nämlich eine besondere Intensität des Austausches. Niemals brachte eine Person es fertig, das ich mich so sehr öffnete ..und ich weiß, das es gegenseitig ist - und deswegen von einer ganz besonderen Wertstellung für mich.
Sie ist eine große Stütze für mich,auf den Weg zu mich selbst zu finden - mich mal deutlich zu sehen. Eine Person die mir offen ins Gesicht sagen kann, wenn ich nach ihren dafürhalten etwas beschönige oder verheimliche..und ich sage dir, nach genauer Betrachtung lag sie da noch nie falsch..nur manchmal brauchte es Zeit, es sich selbst einzugestehen.
Also..eine Freundschaft zwischen Mann und Frau - wenn es geht - ist eine wunderbare Erfahrung.
Mit den SHGs Habe ich früher eben nicht solche Probleme gehabt - war sicher auch noch nicht so sensibel.
Heute stört mich das Unaufrichtigkeit mancher Teilnehmer - die Selbstdarstellung mancher anderen doch sehr. Kann damit momentan nicht umgehen und habe mich deswegen aus Gruppen zurückgezogen. Vielleicht finde ich ja irgendwann wieder eine Gruppe in der ich mich wohlfühlen kann - denn das ist ja die Voraussetzung sich zu öffnen.
Aber wenn jemand kommt, ich hab letzte Woche gespiellt..diese Woche gehe ich dann wieder..frage ich mich, was der in der SHG denn bezweckt..und wenn ich dann von anderen höre, er ist ja wenigstens ehrlich, muß ich mich fragen, was mir eine solche Ehrlichkeit bringen soll.
Du kannst dir vorstellen, das ich das nicht kommentarlos schlucken konnte - aber ich denke für solche Dispute brauche ich die Gruppe nicht ..sondern zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit im wechselnden geben und nehmen - das muß mir eine Gruppe geben können - sonst bringt es mir nichts.
Auch wieder etwas lang geworden.
Ich hoffe dir selbst geht es auch weiterhin gut unfd freue mich mit dir, das dein Abstand zum Spiel ständig wächst. Auch bei mir geht es wieder aufwärts.. da bin ich mir ganz sicher.
Dir - und allen anderen
lieben Gruß
Gerri