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Thema: Mir geht es schlecht!

  1. #11
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    03.04.2006
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    587

    Standard AW: Mir geht es schlecht!

    Hallo Nicole,
    mein Glaube beruht auf eigene Erfahrungen - denn ich bin als junger Mensch einmal von den Ärzten zurückgeholt worden. Tatsache aber ist, das meine Zeit noch nicht gekommen war.
    Ich kann in deine Situation hineindenken - die Schuldgefühle das du nicht da warst, als Mutter starb.
    Doch sicher solltest du deine Mutter so im Kopf behalten, wie du sie zuletzt gesehen hast - und nicht wie sie in den letzten Minuten mit dem Leben ringt.
    Für mich ist es einfach - ich sage mich, Gott hat es so gewollt - und er weiß warum.
    Ich habe meine erste Frau, die an Leukämie starb auch nicht in ihren letzten Stunden beistehen können, obwohl ich jeden Tag im Krankenhaus war - Tag für Tag und viele Stunden.
    Als sie gehen mußte, war ich so müde, das ich tief schlief und erst von den Telefonanruf des Krankenhauses geweckt wurde.
    eS LIEGT NICHT IN UNSEREN ERMESSEN - UND SOMIT NICHT IN DEINER vERANTWORTUNG ZU EINEM BESTIMMTEN Zeitpunkt an einen besonderen Ort zu sein. Vieles hätte dich abhalten können nicht dort zu sein, wo du es für deine Pflicht hielst zu sein.
    Du warst nicht daheim - und so glaube ganz einfach an die Fügung von oben, das es so für dich besser war. Du fühlst keine Zeichen - das du die letzten Stunden deiner Mutter nicht miterleben mußtest, kann ein solches Zeichen sein.
    Wünsche dir einen Tag voller Hoffnung - und denke daran - auch Tomas kann wenig dafür, das er zu einer bestimmten Zeit nicht da ist.
    Nehmt Euch in den Armen - und versucht Euch Trost zu geben - und lebt nicht in Vorwürfen. Es ist wie es ist - doch gemeinsam kann man den Weg ins morgen viel leichter schaffen.
    Ganz lieben Gruß
    Rudi

  2. #12
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    Löchgau
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    363

    Standard AW: Mir geht es schlecht!

    Liebe Nicole,
    wie versprochen noch ein Nachtrag zu Tod Deiner Mama!
    Du fragst ob es irgendwann leichter wird!
    Ich kann Dir nur erzählen wie es bei mir war!
    Mein Papa, war schon lange sehr krank und ans Haus gebunden, er hatte in den letzten Monaten seines Lebens seine Lebensfreude verloren.
    Er war immer ein sehr aktiver und selbstbestimmter Mensch, der gern gereist ist und viel unternommen hat.
    Als er dann immer mehr zu Pflegefall wurde, war das sehr schwer für ihn zu akzeptieren. Er wurde depressiv und zu nehmend dement.
    Als er dann auch noch einen Hirnschlag bekam und nicht mehr sprechen und selbstständig essen konnte ( er wurde künstlich ernährt) hatte er auch keinen Lebenswillen mehr.
    Ich bin meinem Vater in Denken und Fühlen immer sehr ähnlich gewesen und mir wurde zunehmend klar, das dieses dahin wegitieren, nicht das war was er wollte.
    So konnte ich dann auch leichter loslassen, ich sehe seinen Tod als Erlösung.
    Er hat sich aus dem Körper befreit, der zunehmend seinen Dienst versagte und jetzt kann seine Seele wieder frei fliegen.
    Natürlich wollte auch ich ihn nicht verlieren, hätte ihn gern noch lange bei mir gehabt, aber unter diesen Umständen wäre es egoistisch gewesen, sich an das Leben zu klammern, das für ihn nicht mehr lebenswert war.
    So habe ich dann dem Arzt gesagt, keine lebensverlängende Massnahmen, keine Wiederbelebung, keine künstliche Beatmung....
    Es wäre nur eine Verlängerung des Leidens gewesen, da eine Besserung seines Zustands nicht mehr zuerwarten war.
    Das war Freitag nachmittag , am Samstag morgen ist er gegangen!
    Glaub mir, es war die schwerste Entscheidung meines Lebens und auch in mir kamen Gedanken hoch wie: Was wäre gewesen wenn...
    Darauf gibt es keine Antwort und ich weiss das diese Entscheidung in seinem Sinne war.
    Wir waren haben noch geschlafen als er starb und wurden vom Krankenhaus informiert und sind dann sofort hingefahren.
    Meine Mutter hat lange darunter gelitten, das sie in den letzten Minuten nicht bei Ihm war.
    Sie hatte das Gefühl sie hätte Ihn im Stich gelassen!
    Ich hatte dieses Gefühl nicht. Ich kann nicht erklären warum, aber ich hatte das Gefühl Ihn gehen zulassen, war mein letzter Liebesdienst den ich noch für Ihn tun konnte.
    Am Anfang fehlte er mir auch überall, mittlerweile denke ich nicht mehr mit Trauer an ihn, sondern mit einem Lächeln.
    Ich bin Dankbar so einen Menschen zum Vater gehabt zu haben, der mir den Weg ins Leben gezeigt hat, der in hohem Masse Anteil hatte, das aus mir ein selbstbewusster , gesunder Mensch wurde, der seinen Platz im Leben gefunden hat.
    Ich bin Dankbar dafür das er mich hat laufen lassen!
    Aber im Hintergrund immer das Gefühl der Sicherheit vermittelte!
    Ich denke gern an viele schöne Stunden, an endlose Diskussionen, an viele Reibereien, an zärtliche Momente, an viele Reisen (er hat mir die Welt gezeigt),an den Fels in der Brandung,der für seine Familie alles gab!
    und wenn ich heute mal nicht weiter weiss, dann gehe ich mit Ihm ins Zwiegespräch und stell mir vor was er geraten oder getan hätte und dann liegt der Weg wieder offen vor mir.
    Gib Dir Zeit, liebe Nicole, geb Dir Zeit zum Trauern, nur wenn man die Trauer zu lässt kann man irgendwann mit dem Verlust leben lernen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft für Mittwoch, das ist ein schwerer Tag,
    aber wenn er vorüber ist, wirst Du auch wieder etwas Ruhe finden.

    Liebe Grüsse KIKI

  3. #13
    Registriert seit
    14.07.2006
    Beiträge
    189

    Standard AW: Mir geht es schlecht!

    hallo,

    DANKE, danke für eure worte.
    sie sind wirklich tröstend, auch wenn ich sie weinend lesen muss.

    danke auch weil ihr mir beisteht obwohl es ein glücksspielsucht-forum ist.

    liebe grüße
    nicole

  4. #14
    Registriert seit
    09.06.2008
    Beiträge
    29

    Standard AW: Mir geht es schlecht!

    Hallo liebe Nicole,

    das mit deiner Mutter tut mir sehr sehr leid. Mein Beileid!!!!!
    Ich hoffe das der Schmerz irgendwann weniger werden wird.....

    Habe schon sehr lange hier nicht mehr gelesen und jetzt habe ich mich ein wenig durchgelesen bzw. es versucht. Aber ist ja wohl eine ganze Menge passiert. Winnetou etc. Habe immernoch nicht ganz vestanden warum - aber auch erstmal egal!!!!!

    Wie geht es dir und deinem Mann??? Wie war seine Therapie??? Ist er mittlerweile schon zuhause und hast du eine besserung feststellen können???

    Ich wünsche dir für alles was noch auf dich zukommt ganz ganz viel Kraft.

    Lg Selina

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