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Thema: Psychotests in Suchtberatung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,
    nun..bin doch der Aussagen die du hier von deinen Freund weitergibst etwas ins Schlucken gekommen.
    Warum?
    In der Regel dauert es schon eine beträchtliche Zeit, bis der Spielsuchtkranke sein Problem erkennt - und für sich zugibt.
    2 Jahre sind da eine sehr kurze Zeit. Entschuldige - doch ich sehe dadurch, das dein Freund eventuell schon früher seine Problematik erkannt hat - und nur die letzten 2 Jahre für sich als Sucht erkennen möchte.
    Natürlich sind wir beim ersten angehen unserer Sucht alle euphorisiert - und der festen Meinung ich bin stärker (besser) als die anderen. Ich lasse es für mich nicht soweit zu.
    Ich denke nicht, das dein Freund seine Sucht im ersten Anlauf besiegt - wohl eine relativ lange Zeit nicht spielen wird.
    Natürlich ist es etwas anmassend, was ich hier von mir gebe. Doch anmassend war auch zu sagen, andere haben 20 oder 30 Jahre gebraucht ,das sie was tun.
    Bei vielen sah es im Anfang aus wie bei deinen Freund - keine Unterschiede.
    Aber auch ein rückfallen in der Sucht, wenn es im Leben mal ganz anders läuft als erwartet. Was dein Freund von sich gibt ist mangelnde Erfahrung im punkto Suchtverhalten - und auch zu wenig Wissen und Erfahrung mit anderen Suchtkranken.
    So gab es für mich nach einigen Jahren der Spielfreiheit einen enormen Rückfall ins Suchtverhalten, als meine erste Frau an Leukämie verstarb...
    so gab es nach zweiter langjähriger Spielfreiheit eine zweite Rückfallphase, als ich Arbeitsplatz verlor und mir klar wurde, das durch Krankheit und Alter eine Wiedereingliederung ins Berufsleben höchst fraglich wurde.
    Wie er mit seiner Sucht klar kommt, wird die Zukunft zeigen, wenn es Schicksalsschläge gibt - wobei ich jedoch hoffe, das sie ihm erspart bleiben.
    Liebe vermag jedoch viel bei einem Suchtkranken - sie ist jedoch nicht das Allheilmittel. Gerade bei einer großen Liebe werfen Phasen der Unstimmigkeit mit dem Partner den Suchtkranken ziemlich schnell ins Suchtverhalten zurück.
    Auch ein Ding - hab ja für sie und der Familie aufgehört - jetzt dieser Stress hier..auch das kann ein Rückschritt ins alte Suchtverhalten bedeuten.
    Nach dem ersten Anlauf gegen die Sucht zu behaupten..ich mache nach 2 Jahren..andere erst nach 20..also bin ich anders..ist ganz einfach ein Trugschluß.
    Viele von uns kämpfen seit vielen Jahren um ihre Abstinenz. Und es gab lange Phasen, wo wir es glaubten geschafft zu haben..bei mir bis zu 10 Jahre.
    Die letzte Spielfreiheit 7 Jahre. Also habe ich von den letzten 30 Jahren 13 Jahre gespielt. 13 Jahre zuviel.
    Was dir geschrieben wurde ist die Aufforderung aus eurer - seiner Euphorie die Spielsucht nicht zu unterschätzen - das wurde gewollt - so lese ich es.
    Weder ich - noch die Menschen, die dir hier geantwortet haben, wünschen Euch unsere Negativerfahrungen - wir sagen nur, sie können kommen - seit dann nicht zu enttäuscht - rechnet und lebt damit - auch zum Schutz Eurer Liebe. Das ist was ich vermitteln möchte.
    Wir - meine Partnerin und ich - haben in unserer Liebe die Gefährlichkeit der Sucht unterschätzt - und eine große Liebe ist daran zerbrochen.
    Macht bitte nicht den gleichen Fehler.
    Lieben Gruß - auch an deinen Mann

    Rudi

  2. #2
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Lieber Gerri,
    Ich stimme Dir zu in dem was Du schreibst, auch das habe Ihm schon oft gesagt, hab Ihn gefragt, was ist wenn irgndetwas schiefläuft in Deinem Leben, bist Du gefeit davor, wieder in die alten Verhaltensweisen zurückzufallen.
    Hab ihm erzählt von Suchtgedächnis, das jeder hat, von Rückfällen andere auch nach vielen Jahren, das die Sucht etwas ist, was uns ein Lebenlang begleiten wird und was wir immer im Auge behalten müssen...
    Mir ist das alles klar, ich weiss das....
    Nur was soll ich tun, wenn die Suchttherapeutin ihm dann sagt, bei Ihnen Herr.... ist es nicht so schlimm, an Hand der Auswertung, wird es bei ihnen leichter, da den Ausgang zu finden....
    Wer hat jetzt Recht und was meinst Du wem er glaubt, Euch mit Euren Erfahrungen oder Ihr... lass ich mal so stehen!!!
    Mensch Gerri, es geht mir doch gar nicht darum, die Augen zu verschliessen oder Anton für was besseres zu halten!
    Worum es mir ging war, das ich es wenig hilfreich finde, ihm permanent den Willen abzusprechen, das er wirklich gegen die Sucht kämpfen will.
    Ich weiss auch, das er da noch einen weiten Weg vor sich hat, das er noch Rückschläge erfahren muss um Dinge zu verstehen!
    Aber mit in die Engetreiben und Druck wirst Du ihm das nicht vermitteln, sondern eher das Gegenteil erreichen, nämlich Trotz!!!
    Das mit den 20-30 Jahren war übrigens eine Aussage von Ihm , die ich so nicht teile!!!
    Nur um das klarzustellen, ich habe Ihm gesagt, das es keinen Unterschied macht ob, man 2 oder 20 Jahre süchtig ist.
    Ich habe Ihm auch gesagt er soll annehmen, als gut gemeint und als gemachte schmerzliche Erfahrung, nur liess sich das nach diesem Chat so nicht mehr an ihn vermitteln, da er dicht gemacht hat.
    Ich denke aber auch, das in manchen Dingen die Messlatte etwas zu hoch liegt, nach so kurzer Zeit....
    Er kann doch noch gar nicht alles erfassen , ihm fehlt die Erfahrung , er steht noch ganz am Anfang der Therapie , er tut nach seinem Gefühl das Beste und das Möglichste, im Moment, kann man ihm das absprechen?
    Im mangelden Willen unterstellen? Das finde ich destruktiv, das will er nicht hören und kann dann auch die Aussagen die dahintersehen und durchaus richtig sind nicht erfassen...

    Was ich in dem letzten Beitrag meinte, war aber die Sache die mich betrifft...
    Mich wachrütteln wollen, ich bin hellwach...
    Mich rausholen wollen...ich will gar nicht weg..
    Mich oder mein Verhalten im Umgang mit der Sucht ändern wollen, wozu...
    Ich bin wie ich bin, ich will mich nicht ändern und anfangs war das ja auch für alle so toll...
    Ich bin immer noch nicht blind, ich weiss was los ist, auch was passieren kann, ich bin nicht anders wie am Anfang...
    Ich war verunsichert, ja , aber ich denke mein Weg ist richtig und war bis hierher richtig!
    Ich habe ihn unterstützt und geholfen und werd das auch weiter tun, nicht blind, nicht blauäugig, sondern wachsam...
    Ich möchte hier weiterhin berichten können, auch mal Trost und Unterstützung bekommen und weiter von Euren Erfahrungen lernen, auch um sie Anton zu vermitteln und Ihm Anstösse zu geben!

    Das wäre mein Wunsch!!!

    Liebe Grüsse Kiki

  3. #3
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,

    Deinen Eintrag habe ich mehrmals aufmerksam gelesen. Ich möchte Dir dazu gerne berichten. Versuche dir eine Mail zu schreiben- habe gesehen, das man dir Mailen kann- durch die Fachstelle-. Meine Meinung fällt anders aus, als die vieler hier, weshalb ich keine Angriffsfläche bieten möchte. Weiter will ich mich mal wieder eine Zeitlang zurücknehmen mit schreiben hier, wie ich bereits mitteilte.

    Liebe Grüsse
    Boomer

  4. #4
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Liebe Boomer,
    vielen Dank für Deine ausführliche Mail, ich werde versuchen Dir heute im Laufe des Tages zu antworten, wenn das über die Fachstelle geht.
    Schade finde ich, das Du hier nicht offen schreiben willst.
    Du solltest keine Angst haben, eine Angriffsfläche zu bieten, nur weil Du Deine Meinung vertrittst.
    Ich denke auch nicht, das so was von denen die hier an dem Thread beteiligt sind zu erwarten wäre.
    Ich weiss das es Dir dabei um eine bestimmte Person geht, aber findest Du nicht, das Du demjenigen, einen Stellenwert einräumst, der Ihm nicht zusteht, wenn Du Dich so in die Defensive treiben lässt?
    Ich kann Deine Entscheidung akzeptieren, wenn es Dir nicht gut tut hier zu schreiben, aber vertreiben lassen solltest Du Dich nicht.

    Liebe Grüsse KIKI

  5. #5

    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Mikesch,
    ich denke mal das Problem mit solchen Dingen ist wenn man Freundschaft oder Liebe mit reinbringt. Also Persönlichkeiten. Ich dneke auch weiter man sollte immer ab da wo man irgendwie Persönlichkeit mit reinbringt ein Pause machen.

    Und bei Kiki, ja wenn du nicht Co Abhängig bist dann is es niemand. Ich sehe das völlig wertfrei. Du verteidigst den Anton ja wie eine Wölfin die Jungen. Nur dass dein Verteidigen nicht wie bei den Woflswelpen Schutz bringt sondern Verderben für Anton. Bitte begib dich selber in Behandlung bei einen Psychologen oder der Beratungsstelle.

    Sucht ist brutal hart, wie Mikesch schon geschrieben hat reichen da 99% nicht, dann lass den Anton seine 100% Erfahrung machen, ich kenne ihn ja gar nicht, aber so wie im Moment hilfst du ihm nicht, da schadest du nur. Ich weiss natürlich auch du willst das nicht, aber deine Krankheit Co. Abhänigkeit
    treibt dich dahin oder wie immer man das auch ausdrücken will.

    Lieben Gruß
    Harry

  6. #6
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Ich war schon mehrfach in einer Beratung, was nicht festgestellt wurde ist eine Co-Abhänigigkeit!
    Im übrigen rücken auch immer Therapeuten davon ab, Angehörigen zu raten, sich vom Abhängigen zu distanzieren oder abzugrenzen.
    Das Co-Abhängig sein im bisher definierten Sinne wird so kaum noch getestet.
    Sich zu engagieren, dem Partner zur Seite zu stehen, beim Bekämpfen seiner Sucht, Ihn zu unterstützen und Halt zugeben wenn er Ihn braucht, hat nichts mit Co-Abhängigkeit zutun.
    Ich unterstütze RR in keinster Weise in seinem Suchtverhalten!
    Ich würde nie für Ihn Lügen!
    Ich gebe Ihm kein Geld zum Spielen!
    Ich ignoriere keine Lüge oder Ungereimtheit!
    Ich verschliesse meine Augen nicht bei etweiligen Rückfällen!
    Ich bin wachsam und hinterfrage alles was mir auch nur im Ansatz komisch vorkommt!

    Was ich nicht mache ist Ihm den Willen absprechen, das er die Sucht besiegen will!
    Was ich nicht mache ist Ihm das Gefühl geben , das ich nicht an Ihn glaube!
    Was ich nicht mache ist Ihm das Gefühl geben, das alles was er tut und was er macht nicht gut genug ist oder nicht reicht!
    Ich achte auf Verhaltensänderungen und mahne und warne, wenn ich spüre das etwas in die falsche Richtung geht!
    Würde er seine Bemühungen aufgeben und sich der Sucht ergeben, würde ich gehen, ohne mich umzuschauen!
    Solange ich sehe, das er gewillte ist gegen die Sucht zukämpfen und mit Hilfe von Therapie und Beratung einen Weg sucht, sein Leben wieder in die richtigen Bahnen zulenken, solange werde ich an seiner Seite sein und Ihn nach Kräften unterstützen.

    Alles andere wäre für mich ein Verrat an unsere Liebe!
    Ich fände es armseelig zu sagen, Du hast ein Problem, na dann schau mal wie Du klarkommst, wenn Du es gelöst hast, kannst Du Dich ja melden.

    Wenn mich dafür hier irgendjemand für Co-Abhängig hält, mir den eigenen Willen oder den Verstand abspricht, frei entscheiden zu können und klaren Auges zu sehen was passiert, dann ist das halt so!
    Damit kann ich sehr gut leben!
    Womit ich nicht Leben kann ist meinen Partner , in der schwierigsten Phase seines Lebens , allein zulassen und Ihm nicht zu helfen.

    Gute Nacht KIKI

  7. #7

    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,
    bitte vergiss mal einen MöOment den Knatsch den wir hatten. Ich wollte dir da nur schreiben, was ich empfinde wenn ich dich lese ohne dass es mich persönlich betrifft.

    Was ich damit meine wenn ich von Co. Abhängigkeit spreche ist Anton zu verteidigen wenn er nach hause kommt und erzählt er wäre vielleicht ja doch nicht süchtig sondern nur gefährdet.

    Ich weiss auch nicht was für ein Psychologe oder Psychologin ihm das wo attestiert hat. Mir hat mein Chefarzt in der letzten Klinik und ein Psychologe gesagt, dass es wohl so sein, dass man Alkoholismus und jede Art von Sucht mit sehr viel Aufwand beherrschen könnte.

    Meine Reaktion bei beiden war: Wenn sie nicht sofort mit dem Blödsinn aufhören stehe ich auf der Stelle auf und fahre nach hause. Ich habe nicht 26 Jahre lang trocken gelebt, hart dafür damas gekämft damit sie mir das hier jetzt mit so einem blöden spruch kaputt machen.

    Es waren übrigends 2 verschiedene Stellen. Der Psychologe war ambulant, zu dem gehe ich heute auch nicht mehr. Der Chafarzt war stationär.

    Als trockener Süchtiger muss man meiner Meinung nach auch eigene Entscheidungen treffen. Dem Arzt, dem Psychologen macht es nichts wenn ich wieder nass bin aber mir.

    Lieben Gruß
    Harry

  8. #8
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Was ich damit meine wenn ich von Co. Abhängigkeit spreche ist Anton zu verteidigen wenn er nach hause kommt und erzählt er wäre vielleicht ja doch nicht süchtig sondern nur gefährdet.

    Ich habe Ihn nicht verteidigt, sondern lediglich das wiederholt, was die Betreuerin in der Beratung zu ihm gesagt hat.
    Ich habe es als Frage formuliert, in Form, dessen, das ich wissen wollte, wie zuverlässig solche Tests sind und nicht behauptet, das er nicht süchtig ist.
    Das hat im übrigen Anton auch nicht behauptet!
    Er selber sagt von sich, er sei Spieler, er habe ein Problem, das hat er auch nachdem Test gesagt, so habe ich das auch hier rein geschrieben.
    Niemand hat behauptet, weder er noch ich, das es anders wäre.

    Also wo liegt hier das Problem, doch wohl nicht in meiner Frage oder in der Aussage, der Betreuerin, sondern darin, das wiedermal nicht richtig gelesen und daraus dann irgendwelche "Diagnosen" abgeleitet werden, die ich anmassend und diskreditierend empfinde.
    Wenn jemand bei mir eine "Krankheit" ,wie Du schreibst, diagnostiziert, dann hat er einen Dr. vorm Namen stehen und heisst mit Sicherheit nicht Harry.


    Gruss KIKI

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