Hallo Kiki,
nun..bin doch der Aussagen die du hier von deinen Freund weitergibst etwas ins Schlucken gekommen.
Warum?
In der Regel dauert es schon eine beträchtliche Zeit, bis der Spielsuchtkranke sein Problem erkennt - und für sich zugibt.
2 Jahre sind da eine sehr kurze Zeit. Entschuldige - doch ich sehe dadurch, das dein Freund eventuell schon früher seine Problematik erkannt hat - und nur die letzten 2 Jahre für sich als Sucht erkennen möchte.
Natürlich sind wir beim ersten angehen unserer Sucht alle euphorisiert - und der festen Meinung ich bin stärker (besser) als die anderen. Ich lasse es für mich nicht soweit zu.
Ich denke nicht, das dein Freund seine Sucht im ersten Anlauf besiegt - wohl eine relativ lange Zeit nicht spielen wird.
Natürlich ist es etwas anmassend, was ich hier von mir gebe. Doch anmassend war auch zu sagen, andere haben 20 oder 30 Jahre gebraucht ,das sie was tun.
Bei vielen sah es im Anfang aus wie bei deinen Freund - keine Unterschiede.
Aber auch ein rückfallen in der Sucht, wenn es im Leben mal ganz anders läuft als erwartet. Was dein Freund von sich gibt ist mangelnde Erfahrung im punkto Suchtverhalten - und auch zu wenig Wissen und Erfahrung mit anderen Suchtkranken.
So gab es für mich nach einigen Jahren der Spielfreiheit einen enormen Rückfall ins Suchtverhalten, als meine erste Frau an Leukämie verstarb...
so gab es nach zweiter langjähriger Spielfreiheit eine zweite Rückfallphase, als ich Arbeitsplatz verlor und mir klar wurde, das durch Krankheit und Alter eine Wiedereingliederung ins Berufsleben höchst fraglich wurde.
Wie er mit seiner Sucht klar kommt, wird die Zukunft zeigen, wenn es Schicksalsschläge gibt - wobei ich jedoch hoffe, das sie ihm erspart bleiben.
Liebe vermag jedoch viel bei einem Suchtkranken - sie ist jedoch nicht das Allheilmittel. Gerade bei einer großen Liebe werfen Phasen der Unstimmigkeit mit dem Partner den Suchtkranken ziemlich schnell ins Suchtverhalten zurück.
Auch ein Ding - hab ja für sie und der Familie aufgehört - jetzt dieser Stress hier..auch das kann ein Rückschritt ins alte Suchtverhalten bedeuten.
Nach dem ersten Anlauf gegen die Sucht zu behaupten..ich mache nach 2 Jahren..andere erst nach 20..also bin ich anders..ist ganz einfach ein Trugschluß.
Viele von uns kämpfen seit vielen Jahren um ihre Abstinenz. Und es gab lange Phasen, wo wir es glaubten geschafft zu haben..bei mir bis zu 10 Jahre.
Die letzte Spielfreiheit 7 Jahre. Also habe ich von den letzten 30 Jahren 13 Jahre gespielt. 13 Jahre zuviel.
Was dir geschrieben wurde ist die Aufforderung aus eurer - seiner Euphorie die Spielsucht nicht zu unterschätzen - das wurde gewollt - so lese ich es.
Weder ich - noch die Menschen, die dir hier geantwortet haben, wünschen Euch unsere Negativerfahrungen - wir sagen nur, sie können kommen - seit dann nicht zu enttäuscht - rechnet und lebt damit - auch zum Schutz Eurer Liebe. Das ist was ich vermitteln möchte.
Wir - meine Partnerin und ich - haben in unserer Liebe die Gefährlichkeit der Sucht unterschätzt - und eine große Liebe ist daran zerbrochen.
Macht bitte nicht den gleichen Fehler.
Lieben Gruß - auch an deinen Mann
Rudi