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Thema: Psychotests in Suchtberatung

  1. #11
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,

    nur ganz kurz - weil muss gleich zur Arbeit.

    Es gibt kein Urteil und keine Verurteilung. (Es gibt da zwei Menschen, die sehr wertvoll sind). Und es gibt viele Wege um ans Ziel zugelangen. Das ist alles richtig.

    Aber, die Grundlage um all diese Wege zu gehen, den richtigen überhaupt erst mal zu finden und später wirklich ans Ziel zu kommen sind nichts anderes als
    Härte und Kompromisslosigkeit ohne wenn und aber und hauptsächlich gegen sich selbst. Und das gilt für beide Seiten. Dabei ist es völlig egal, wie lang' die Spielerkarriere bereits ist.

    Mit anderen Worten: es reichen keine 50 %, keine 70% keine 99,9 % Willen, Stärke, Kompromisslosigkeit und Härte. Ohne 100 % läuft gar nichts.

    Ich hoffe doch sehr, dass Du trotzdem gut schlafen konntest und
    wünsche Euch beiden einen schönen Tag

    Marlies

  2. #12
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Charlotte,
    danke für Deine Erklärung über die Tests und wie sie aufgebaut sind.
    Ich denke man sollte da auch einfach auf die Erfahrung der Suchtberater vertrauen, die lassen sich sicher nicht so schnell ins Boxhorn jagen und können die gegebenen Antworten gut beurteilen auf ihren Wahrheitsgehalt.
    Es geh ja letztlich auch gar nicht um das Ergebnis allein, denn wie schon gesagt, er zweifelt nicht an, ein Problem zu haben, oder Spieler zu sein.
    und da bezieh ich jetzt auch gleich Mikesch (guten Morgen Kätzchen) mit ein.
    Nein, wir haben nicht gut geschlafen und heute Morgen auch direkt verpennt, naja egal, war nur ne 1/2 std.
    Er hat sich gestern noch ziemlich aufgeregt und auch meine Reaktion als Ablehnung empfunden. Es war schwer Ihm zu erklären wie die Reaktionen gemeint waren und warum so reagiert wird. Ich habe es verstanden, denke in vielen Punkten ähnlich.
    Das Thema lässt mich auch heute Morgen nicht los...
    Sternchen schrieb " ihr nehmt beide nicht viel von dem an was man Euch sagt"
    Du schreibst " bei der Einstellung ist jedes weitere Wort verlorene Liebesmüh"
    Das hat mir zumindestens schon weh getan!
    Wisst Ihr, es ist ja nicht so, das Ihr in dem was Ihr schreibt nicht Recht habt, wie gesagt ich denke in vielen Punkten ähnlich, aber ich lebe täglich mit diesem Mann zusammen, und ich sehe viele Dinge, die in so einem Chatgespräch überhaupt nicht zum Tragen kommen,
    Erschwerend kommt hinzu, das er sich oft missverständlich ausdrückt und sehr wage bleibt in seinen Aussagen.
    (z.B. wenn Du ihn fragst, na schmeckt es dir? dann kommt , hmmm ist jetzt nicht so schlecht... soll heissen es schmeckt mir sehr gut)
    So ist es im täglichen Leben, genau wie bei diesem Thema.
    Für jemanden, der Ihn nicht kennt, ist das natürlich nicht zu verstehen, und man zweifelt an seinem Willen....
    Ich aber sehe seine Bemühungen, ich sehe das er regelmässig zu seinen Terminen geht, das er sich dort auf alles einlässt, weil er Hilfe will und weil er da raus will...
    Noch vor ein paar Monaten wäre es undenkbar gewesen, das er sich überhaupt auf so einen Test eingelassen hätte.
    Er war in sehr hohem Masse verschlossen, liess niemanden in seine Seele blicken, nicht mal sich selbst.
    Das hat sich sehr verändert und das er im Chat mit für Ihn ja eigendlich Fremden überhaupt über Probleme spricht, grenzt fast schon an ein Wunder.
    Auch deshalb entsteht vielleicht der Eindruck, ich stehe ihm immer bei, aber gestern habe ich nur versucht zuerklären was er da meint, mit dem was er sagt. weil ich sah das ihr irgendwie die ganze Zeit aneinander vorbei geredet habt.
    Mir geht es auch oft so, wie Sternchen sagt , ich möchte Dich schütteln, weil ich denke, es kommt alles irgendwie nicht an, da o es hin soll, aber das ist nicht so, es scheint nur so.
    Mir kam vorhin beim Kaffee so ein Gedanke, denn ich nachher auch bei RR ansprechen werde.
    Ich glaube nämlich das Grundproblem ist im Moment, nicht der fehlende Wille etwas zu ändern und das Leben wieder in den Griff zubekommen, nein der ist da, zu 100%, aber das Ziel....
    Ich glaube der Fehler liegt da, das er sich wünscht, das er denkt , glaubt und hofft, er kann den Zustand von 2005 wiederherstellen, bevor er zum erstenmal eine Spielhalle betrat.
    Das Begreifen, das das nicht fkt. , das es darum geht für immer mit der Sucht zu leben und sie zubeherrschen, das fehlt noch bei ihm.
    Versteht Ihr was ich meine? Das würde auch diesen seltsamen Wunsch erklären, irgendwann dort hin zugehen und allen zu beweisen, das er kein Problem mehr hat.
    Ich hoffe ich habe das Chaos in meinem Kopf verständlich rüberbringen können.

    Liebe Grüsse KIKI

  3. #13
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki

    ich habe irgendwie das Gefühl, das RR es schaffen wird..weiß auch nicht wieso

    die ganzen Mahnungen Hinweise und und und,,sind sicher sehr wichtig und sehr lieb gemeint..doch auch ich denke..so 100% kann kein anderer in den Anderen reinschauen..man kann aufmerksam machen..mehr nicht

    so kann es auch passieren..das man durcheinander und unsicher wird..manchmal zu recht..manchmal aber auch zu unrecht...

    Jeder Betroffene muss da ganz genau hin fühlen was für ihn stimmig ist...

    Jeder kann eh nur das machen oder schaffen was ihm Momentan möglich ist...
    die Möglichkeiten werden sich mit Erkenntnissen auch ändern manchmal

    Ich glaube einfach ein festes Fundament in sich..mit seinen Gedanken und Gefühlen und Handeln im Einklang zu sein...ist die Quelle allen SEINS

    gibt man da mehr Beachtung hin..löst sich ein Suchtproblem auch leichter..wenn nicht sogar von allein (wobei ich nicht weiß ob ich Sucht wirklich kenne und deffiniere)

    Es ist einfach so schwierig sich einzugestehen..das man nicht die Kontrolle über sich hat..das man Ferngesteuert ist durch Sucht..durch Kontrollverlust

    deshalb ist man geneigt einige Zeit..sich das immer wieder zu beweisen....
    dazu kommt noch der Wohlfühlfaktor beim Spielen...warum soll man den Aufgeben?? ( da man wenn man an den Wohlfühlfaktor denkt..nicht gleichzeitig an das Negative Horror Abstürzr denken kann )

    mir hat glaube ich geholfen..als ich folgendes wahrnahm..dachte und fühlen konnte:

    ich gestand mir ein das ich spass am Spielen habe und dies auch haben darf

    ich gestand mir weiter ein..wenn ich auf diese Art meinen Spass ausleben wolle weiter...ich die Konsekenzen hart zu tragen habe (ist Fakt)

    Ich gestand mir ein das mir ein Verbieten nichts bringt...daher entschloss ich mich für 24 Std auf Alternativen als Spass zu konzentrieren..des weitern..was in mir abgeht....mich kennen zu lernen

    Ich gestand mir ein Kontrolle über das Spielverhalten nicht mehr zu haben
    ich gab es auf mir dies Beweisen zu wollen...

    danach kamen Wochen der Unsicherheit..Angst vor mir selber....
    da ich las das dies ganz normal ist..und anderen auch so geht..machte es mir Mut und konnte es annehmen ohne mich übergroß meines eventuellen Versagens zu schämen...

    Ich suchte mir Schutzmassnahmen in Kritischen Momenten...
    konnte meinem Mann sagen...es fühlt sich für mich gerade gefährlich an..bitte lass mich nicht aus den Augen usw

    inzwischen hat sich das gelegt...fühle immer mehr das mein Wille fest ist und
    kann kritischen unbewussten Auslösern aufspüren und entgegenwirken...

    Mein Wille ist nicht mehr nur vom Kopf..sondern mit meinem Gefühl identisch geworden...

    denke noch nicht mal mehr..an 24 std..sondern nur noch im JETZT

    Ich denke Austausch und reden ist überaus wichtig in dieser Zeit

    Ich wünsche euch dass RR lernt sich damit Wohlzufühlen...sich zu spüren und zu äußern

    lg Charlotte

  4. #14
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,

    habe leider wenig Zeit aber ich wollte Dir doch noch kurz antworten.
    Du hattest in Deinem Eingangsthread folgendes geschrieben:
    -------So kam er gestern zum Beispiel nach Hause und erzählte mir, das herauskam, dass er zwar hochgradig suchtgefährdet ist , laut seiner Punktezahl, aber eine tatsächliche Abhängigkeit vom Glüchsspiel noch nicht vorliegt.
    Ich war da natürlich skeptisch, habe aber auch gesehen wie es ihn freute und habe ihm diese Freude erstmal gelassen.
    Aber es beschäftigt mich natürlich sehr...
    Wer hat damit Erfahrung, was wird da gemacht und wie zuverlässig sind solche Tests.----

    ich war erstaunt, dass Du ihm diese Freude darüber gelassen hast.
    Wieso Freude darüber?
    Wie konnte Anton sich denn darüber freuen, wenn er doch wie er sagt weiss,
    dass er spielsüchtig ist?
    Passt das zusammen?
    Wieso lässt Du ihm diese Freude, die keine sein dürfte?
    Machst Du da dann die Augen einfach zu oder wie machst Du das?
    War das in dem Moment vielleicht auch einfacher für Dich?
    War es vielleicht aber auch unehrlich zu ihm und vor allem unehrlich vor Dir selbst?
    Ich habe Dich als ziemlich clevere, bodenständige Frau kennengelernt aber weshalb
    schaltest Du all das ab, wenn es dabei auch um Gefühle geht?
    Das eine muss das andere doch nicht ausschliessen?
    Dann stellst Du die Frage, wie zuverlässig diese Tests sind......
    Einerseits beschäftigt Dich das Ergebnis...nämlich, dass Anton „nur“ suchtgefährdet
    sei, auf der anderen Seite hättest Du gerne die Bestätigung, dass es vielleicht
    wirklich nur so ist.
    Deine Antennen schwingen nicht umsonst und lassen Dich das Ergebnis anzweifeln,
    oder meinst Du nicht?
    Damit wäre meine erste Antwort auf Deinen Eintrag ein wenig erläutert.
    Auch wenn Du schreibst, dass ich Dir mit meiner Antwort nicht geholfen habe, so dachte
    ich wohl, dass Du auch mit wenigen Worten das verstehen würdest, was ich Dir
    sagen wollte.

    Du sagst es gibt viele Wege nach Rom.....und dass die Hintergründe bei bspweise
    Mikesch und mir nicht identisch waren.
    Die Hintergründe waren vielleicht nicht identisch aber der Schmerz, der Druck
    und der Wille aufhören zu wollen ganz sicher.
    ......und der Beginn war ganz sicher identisch....mit 100%iger Ehrlichkeit dem
    Partner gegenüber.
    Bei unserem Gespräch hatte ich Dir ja auch gesagt, dass ich das bei Anton nicht spüre
    und ich bin überzeugt davon, dass man diesen Druck, oder besser diese
    Entscheidung auch genau SO treffen muss.
    Es wäre so schön, wenn ihr BEIDE nicht erst ganz unten ankommen müsstet, um
    genau diesen Druck spüren zu können.
    Mikesch hat das mit den Prozenten mehr als treffend formuliert.
    Da muss ich nichts hinzufügen.

    Ich habe gestern ganz bewusst versucht, Anton in die Enge zu treiben aber
    leider hatte dieser Versuch ein anderes Ergebnis zur Folge als das, was ich
    damit bezwecken wollte.
    Wenn Anton die Dinge, die ich gesagt habe als „vom hohen Ross herunter“
    empfindet und mir dann sagt, ich solle aufpassen, dass der Schuss nicht nach
    hinten los geht, so von wegen ich hätte ja eine 20jährige Spielerkarriere hinter
    mir und damit versucht, mir „was zu drücken“, dann habe ich ehrlich gesagt
    wenig Lust, weiter etwas bewirken zu wollen, was mir vermutlich eh nie
    gelingen würde.....leider......

    Vielleicht ist es besser für mich, einfach nur abzuwarten.
    Fällt mir ehrlich gesagt schwer, bei 2 Menschen wie Euch beiden aber ich
    werde es versuchen.....ich denke, mich berührt das im Moment auch zu sehr.

    Sternchen*

  5. #15
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Charlotte, danke für Deinen Beitrag und auch das Mut machen...
    Das mit dem Kontrollverlust das hat er tatsächlich noch nicht verstanden, denn als ich ihn heute nochmal darauf an sprach und auch auf sein seltsames Ziel das er sich da gesetzt hat, blieb er dabei und meinte wenn das so ist, dann wäre er auch Gitarren süchtig, davon kann er auch nicht loslassen :( !!! Was für ein hinkender Vergleich.
    Ich weiss aus Erfahrung das bei ihm auch sehr viel Trotz dabei ist, aber er hat die Zusammenhänge der Sucht noch nicht begriffen.
    Ich hoffe natürlich auch das wir es schaffen werden, aber so davon überzeugt bin ich schon eine Weile nict mehr.

    Hallo Sternchen,
    als erstes muss ich mal was richtig stellen:

    Ich war da natürlich skeptisch, habe aber auch gesehen wie es ihn freute und habe ihm diese Freude erstmal gelassen.

    Wegen diesem Satz habe ich gestern Nacht nachdem Chat auch noch richtig einen auf die Mütze bekommen.
    Er meinte wieso schreibst Du sowas, das hört sich ja so an als wäre ich heimgekommen und hätte gejubelt, hurra ich bin nicht süchtig.
    Nein, so war es nicht, er hat es mir erzählt und ich hatte den Eindruck eine wenn auch stille Freude bei Ihm zu sehen.
    Ich habe mich da getäuscht!!!
    Er sagte, ich freue mich darüber nicht, ich weiss das ich Spieler bin.
    Vielleicht hätte ich doch lieber vor meinem Beitrag mit ihm über mein Gefühl und meine Zweifel reden sollen.
    Hätte ich auch noch gemacht, aber Ihr wart schneller.
    Ich hatte dem auch gar nicht so grosse Bedeutung bei gemessen, wollte eigendlich nur wissen, wer welche Erfahrungen mit solchen Tests hat und ob sie zuverlässig sind.
    Damit habe ich Ihm wohl keinen Gefallen getan und es für Euch in einem falschen Licht erscheinen lassen.
    Ihn nicht gleich drauf anzusprechen war ein Fehler, aber an dem Abend war es spät, er war erst im Beratungsgespräch und dann in der SHG.
    Ich wollte Ihm einfach nicht auch noch mit meinen Fragen drangsalieren.
    Habe mir angehört was er erzählte und die falschen Schlüsse gezogen.
    Normalerweise, sag ich immer was ich denke, frage nach bei dem was er erzählt, nur Vorgestern halt nicht.
    Er sagt sonst immer überfall mich nicht gleich wenn ich nach Hause komme und frag mir Löcher in den Bauch.
    Das wollte ich diesmal anders machen FEHLER;FEHLER;FEHLER!!!
    Diesmal hiess es dann warum redest du nicht mit mir darüber , bevor du sowas schreibst.
    Mikesch hat Recht: wenn sie schreibt , Das Mädel ist zutiefst verunsichert und versucht verzweifelt Dir die Stange zu halten....
    Ja, ich bin verunsichert:
    Ich weiss im Moment nicht was Richtig und was Falsch ist, im Umgang mit Ihm.
    Das ging mir noch nie so!
    Ich weiss nicht ob er wirlklich offen und ehrlich ist, wie er sagt, oder ob ihr Recht habt mit Eurer jahrelangen Erfahrung und Euren Zweifeln.
    Ich weiss nicht ob er auf dem richtigen Weg ist, wie er meint, oder auf dem falschen, wie Ihr es denkt.
    Ich hab dazu im Moment keine eigene Meinung.
    Ich weiss auch nicht ob Ihr wirklich eine hohe Ross Position habt, wie Anton meint, oder einfach nur den klareren Blick eines Aussenstehenden, der diese Erfahrungen alle schon gemacht hat.
    Ich hab keine Ahnung, ich hab im Moment kein Gefühl dafür!!!
    Nur dazu noch kurz, weil ich muss ins Geschäft:

    Ich habe gestern ganz bewusst versucht, Anton in die Enge zu treiben aber
    leider hatte dieser Versuch ein anderes Ergebnis zur Folge als das, was ich
    damit bezwecken wollte.

    Ich kenne Ihn mittlerweile zehn Jahre und vielleicht glaubst Du mir wenigstens das:
    Wenn Du Anton in die Enge treibst, wirst Du nie ein Ergebnis erzielen, weil dann bricht er aus und galoppiert genau in die entgegengesetzte Richtung als Du ihn lenken wolltest.
    Er ist niemand, den man mit Druck zu einer Erkenntnis bringt, eher im Gegenteil, dann geht er auf Konfrontation und vergiss dann ein konstruktives Gespräch.
    Deshalb hab ich ja gestern auch versucht im Chat noch zu intervenieren und zu vermitteln, leider ohne Erfolg, es wurde nicht gehört!!!

    Ich könnte noch viel schreiben , aber ich muss jetzt los!!!

    Vielleicht hören wir uns die Tag mal, weil persönlich ist immer noch was anderes wie Chat und Forum.


    Liebe Grüsse KIKI

  6. #16
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Liebe Kiki,

    endlich Feierabend und die letzten 3 Stunden beim Bügeln hatte ich extrem viel Zeit über das Thema insgesamt noch einmal nachzudenken, obwohl auch mich das gesamte Gespräch gestern abend die letzte Nacht und auch den ganzen Tag nicht wirklich loslies.

    Beim Lesen Deiner Beiträge von heute lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Am liebsten hätte ich mich ins Auto gesetzt und Dich von Deinem Zuhause weggeholt, damit Ihr beide einmal jeder für sich ganz allein die Gelegenheit bekommt, diesem Teufelskreis der Gedanken und Worte zu entrinnen und wieder Luft zu schnappen um dann evtl. ein wenig klarer zu sehen. Meine falschen Gedanken! Ich weiß es sehr wohl!

    Warum beim Lesen Deiner Beiträge heute? Nun, Du entschuldigst, wo es nichts zu entschuldigen gibt. Du beschwichtigst, wo es nichts zu beschwichtigen gibt. Du versuchst zu vermitteln, wo es nichts zu vermitteln gibt. Du streust Asche auf Dein Haupt. Asche, die dort nicht hingehört. Du erklärst, wo es nichts zu erklären gibt. Mit anderen Worten: Du übernimmst wieder die Verantwortung. Für Dinge, die nicht Du gesagt oder getan hast.

    Wir hatten gestern mit RR eine kontroverse Diskussion. Nicht mehr und nicht weniger. Jeder hat seinen Standpunkt vorgetragen, jeder hat seine Meinung vertreten. Ich war und bin ihm nicht böse. Dazu habe ich auch überhaupt kein Recht und das werde ich mir auch nicht anmaßen. Es ist allein sein Ding, was er davon macht, wenn wir ihm unsere Erfahrungen mitteilen. Wir können nur warnen und wenn konkret Hilfe eingefordert wird, diese auch geben, sofern es in unserer Macht steht. Ich denke, Du verstehst, was ich damit sagen möchte. Und leider gilt das gleiche auch für Dich. "Leider" wieder falsch, aber auch ich bin nur ein Mensch.

    Und jetzt, jetzt reden wir wieder über ihn. Du, Sternchen, Charlotte und auch ich. Und jetzt sehe ich auch noch einmal ganz klar den Fehler. Warum redet er nicht selbst? Warum übernimmst Du das für ihn? Auch Du, Kikilein, hast keine andere Chance - für Dich, für Ihn, für Euch beide, als ihm den Teil der Verantwortung für sich selbst in seine eigenen Hände zu geben und ihm damit seine eigene Chance zu geben. Die Chance, zu genesen, die Chance noch tiefer in die Sucht zu fallen, die Chance, das Leben in die eigene Hand zu nehmen und für sich selbst das Beste (wobei auch das Schlechteste manchmal das Beste sein kann) zu tun.

    Wie schwierig das ist, erfahre ich gerade bei Dir (bei Euch) an mir selbst, weil Ihr Beide, aber ganz besonders Du mir -wie schon des öfteren bemerkt - sehr ans Herz gewachsen seid/bist. Und das beruht ja nun offensichtlich auf Gegenseitigkeit, grins.

    Auch ich werde Euch ein kleines Stückchen loslassen müssen. Das ist mein Weg, auch wenn er schwer fällt. Das soll aber nicht heißen, dass ich mich von Euch zurückziehe, sondern nur aus dem Thema. Wenn Ihr konkrete Fragen habt oder Du einfach nur mal "kuscheln" möchtest, weißt Du, wo und wie Du mich erreichen kannst.

    Gute Nacht und einen gesunden "Nachholschlaf" wünsche ich uns allen
    von Herzen

    Marlies

  7. #17
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Mikesch,
    jetzt aber mal langsam, in meinen Beiträgen gibt es nichts wo es einem kalt den Rücken runterlaufen müsste und hier geht auch nichts ab, wovon man mich retten oder wegholen müsste.
    Es ist ganz einfach so, ich habe mich etwas verrannt.
    Ich habe mir zu viele Meinungen angehört , anstatt auf meine eigene zu vertrauen.
    Egal was Ihr mir hier erklären wollt, von wegen ich beschwichtige, entschuldige, übernehme die Verantwortung über sein Leben!
    Es liegt nunmal in meiner Natur, das ich versuche Dinge zu erklären oder auch zu vermitteln, wenn ich merke das da was schiefläuft.
    Es liegt auch in meiner Natur, mich um die Menschen, die meine Familie sind, wie Patrick, Anton, meine Mutter, zu kümmern, zu helfen, zu unterstützen, auch man Dinge abzunehmen, wenn ich merke das sie ihnen zu schwer sind.
    Ich bin sehr wenig egoistisch, was meine Familie betrifft, ich gebe vielleicht auch aus Eurer Sicht mehr als ich bekomme, aber ganz ehrlich Marlis,
    das kann man nicht aufrechnen und es wäre mir auch egal!!!
    Es geht mir gut damit, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben! Ich werde mich nicht in meiner ganzen Persönlichkeit ändern und wandeln, nur weil in irgendwelchen Suchthandbüchern drinn steht, das der Angehörige, an sich denken, sich abgrenzen, oder was auch immer soll.
    Ich will mich nicht abgrenzen, ich will ihn nicht im Regen stehenlassen, ich werde auch nicht zu lassen das er in irgendein , immerwieder zitiertes Loch fällt, das will ich nicht, und das werde ich nicht tun.
    Ich war in meinem ganzen Leben bisher immer in der Lage, die Dinge für mich so zu regeln, das es letztlich gut war für meine Familie und für mich.
    Ich habe dabei auf mich und meine Stärke vertraut, warum ich das in den letzten Tagen und Wochen in Zweifel gezogen habe weiss ich auch nicht!
    Wenn ich mir meinen Beitrag von gestern durchlese, dann läuft es mir tatsächlich den Rücken runter, aber nicht aus den gleichen Gründen wie Dir,
    sondern wegen meiner Unsicherheit, was Anton betrifft.
    Ich weiss der Mann liebt mich , ich weiss er tut grade alles was für ihn möglich ist, an sich und der Sucht zu arbeiten , ich weiss er will es schaffen , ich weiss er will eine glückliche gemeinsame Zukunft für uns.
    Schämen sollte ich mich das es angezweifelt habe.

    Warum er nicht selber redet, weil er nicht will, ganz einfach!!!
    Ich rede auch nicht für ihn hier sondern für mich, über mein Empfinden und wie ich es sehe , weil ich ihn kenne.

    Es hat sich im übrigen bestätigt, als ich ihn gestern nochmal fragte,
    Ja, er war sauer, weil er das was ihr geschrieben habt als hochnäsig und besserwisserisch empfand, weil er meinte, ihr habt 20-30 Jahre gebraucht um zu der Erkenntnis zu gelangen, das ihr kämpfen wollt gegen die Sucht.
    Er war nach zwei Jahren an dem Punkt, vielleicht auch grade weil ich nicht so agiert habe , wie immer geschrieben wird, sondern mich eingemischt habe und zwar heftigst.
    Er war sauer darüber und hat deshalb provoziert.
    Das wollte ich erklären, in dieser Provokation, aber spiegelt sich nicht seine wirkliche Einstellung wieder was den Kampf gegen die Sucht betrifft.

    Nun gut, jetzt haltet mich für naiv, co-abhängig, für treudoof, oder was immer ihr wollt, zieht Euch zurück oder auch nicht!
    Nehmt mich wie ich bin, so wie am Anfang auch, aber versucht nicht mich zu ändern, das geht nach hinten los.

    Mir jedenfalls geht es nicht besser wenn ich mich von einem Menschen den ich liebe oder auch nur mag zurückziehe, weil mich was belastet!
    Wenn es bei Dir und Sternchen anders ist, auch okay!

    Also bis bald
    Liebe Grüsse Kiki

  8. #18
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,
    nun..bin doch der Aussagen die du hier von deinen Freund weitergibst etwas ins Schlucken gekommen.
    Warum?
    In der Regel dauert es schon eine beträchtliche Zeit, bis der Spielsuchtkranke sein Problem erkennt - und für sich zugibt.
    2 Jahre sind da eine sehr kurze Zeit. Entschuldige - doch ich sehe dadurch, das dein Freund eventuell schon früher seine Problematik erkannt hat - und nur die letzten 2 Jahre für sich als Sucht erkennen möchte.
    Natürlich sind wir beim ersten angehen unserer Sucht alle euphorisiert - und der festen Meinung ich bin stärker (besser) als die anderen. Ich lasse es für mich nicht soweit zu.
    Ich denke nicht, das dein Freund seine Sucht im ersten Anlauf besiegt - wohl eine relativ lange Zeit nicht spielen wird.
    Natürlich ist es etwas anmassend, was ich hier von mir gebe. Doch anmassend war auch zu sagen, andere haben 20 oder 30 Jahre gebraucht ,das sie was tun.
    Bei vielen sah es im Anfang aus wie bei deinen Freund - keine Unterschiede.
    Aber auch ein rückfallen in der Sucht, wenn es im Leben mal ganz anders läuft als erwartet. Was dein Freund von sich gibt ist mangelnde Erfahrung im punkto Suchtverhalten - und auch zu wenig Wissen und Erfahrung mit anderen Suchtkranken.
    So gab es für mich nach einigen Jahren der Spielfreiheit einen enormen Rückfall ins Suchtverhalten, als meine erste Frau an Leukämie verstarb...
    so gab es nach zweiter langjähriger Spielfreiheit eine zweite Rückfallphase, als ich Arbeitsplatz verlor und mir klar wurde, das durch Krankheit und Alter eine Wiedereingliederung ins Berufsleben höchst fraglich wurde.
    Wie er mit seiner Sucht klar kommt, wird die Zukunft zeigen, wenn es Schicksalsschläge gibt - wobei ich jedoch hoffe, das sie ihm erspart bleiben.
    Liebe vermag jedoch viel bei einem Suchtkranken - sie ist jedoch nicht das Allheilmittel. Gerade bei einer großen Liebe werfen Phasen der Unstimmigkeit mit dem Partner den Suchtkranken ziemlich schnell ins Suchtverhalten zurück.
    Auch ein Ding - hab ja für sie und der Familie aufgehört - jetzt dieser Stress hier..auch das kann ein Rückschritt ins alte Suchtverhalten bedeuten.
    Nach dem ersten Anlauf gegen die Sucht zu behaupten..ich mache nach 2 Jahren..andere erst nach 20..also bin ich anders..ist ganz einfach ein Trugschluß.
    Viele von uns kämpfen seit vielen Jahren um ihre Abstinenz. Und es gab lange Phasen, wo wir es glaubten geschafft zu haben..bei mir bis zu 10 Jahre.
    Die letzte Spielfreiheit 7 Jahre. Also habe ich von den letzten 30 Jahren 13 Jahre gespielt. 13 Jahre zuviel.
    Was dir geschrieben wurde ist die Aufforderung aus eurer - seiner Euphorie die Spielsucht nicht zu unterschätzen - das wurde gewollt - so lese ich es.
    Weder ich - noch die Menschen, die dir hier geantwortet haben, wünschen Euch unsere Negativerfahrungen - wir sagen nur, sie können kommen - seit dann nicht zu enttäuscht - rechnet und lebt damit - auch zum Schutz Eurer Liebe. Das ist was ich vermitteln möchte.
    Wir - meine Partnerin und ich - haben in unserer Liebe die Gefährlichkeit der Sucht unterschätzt - und eine große Liebe ist daran zerbrochen.
    Macht bitte nicht den gleichen Fehler.
    Lieben Gruß - auch an deinen Mann

    Rudi

  9. #19
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Lieber Gerri,
    Ich stimme Dir zu in dem was Du schreibst, auch das habe Ihm schon oft gesagt, hab Ihn gefragt, was ist wenn irgndetwas schiefläuft in Deinem Leben, bist Du gefeit davor, wieder in die alten Verhaltensweisen zurückzufallen.
    Hab ihm erzählt von Suchtgedächnis, das jeder hat, von Rückfällen andere auch nach vielen Jahren, das die Sucht etwas ist, was uns ein Lebenlang begleiten wird und was wir immer im Auge behalten müssen...
    Mir ist das alles klar, ich weiss das....
    Nur was soll ich tun, wenn die Suchttherapeutin ihm dann sagt, bei Ihnen Herr.... ist es nicht so schlimm, an Hand der Auswertung, wird es bei ihnen leichter, da den Ausgang zu finden....
    Wer hat jetzt Recht und was meinst Du wem er glaubt, Euch mit Euren Erfahrungen oder Ihr... lass ich mal so stehen!!!
    Mensch Gerri, es geht mir doch gar nicht darum, die Augen zu verschliessen oder Anton für was besseres zu halten!
    Worum es mir ging war, das ich es wenig hilfreich finde, ihm permanent den Willen abzusprechen, das er wirklich gegen die Sucht kämpfen will.
    Ich weiss auch, das er da noch einen weiten Weg vor sich hat, das er noch Rückschläge erfahren muss um Dinge zu verstehen!
    Aber mit in die Engetreiben und Druck wirst Du ihm das nicht vermitteln, sondern eher das Gegenteil erreichen, nämlich Trotz!!!
    Das mit den 20-30 Jahren war übrigens eine Aussage von Ihm , die ich so nicht teile!!!
    Nur um das klarzustellen, ich habe Ihm gesagt, das es keinen Unterschied macht ob, man 2 oder 20 Jahre süchtig ist.
    Ich habe Ihm auch gesagt er soll annehmen, als gut gemeint und als gemachte schmerzliche Erfahrung, nur liess sich das nach diesem Chat so nicht mehr an ihn vermitteln, da er dicht gemacht hat.
    Ich denke aber auch, das in manchen Dingen die Messlatte etwas zu hoch liegt, nach so kurzer Zeit....
    Er kann doch noch gar nicht alles erfassen , ihm fehlt die Erfahrung , er steht noch ganz am Anfang der Therapie , er tut nach seinem Gefühl das Beste und das Möglichste, im Moment, kann man ihm das absprechen?
    Im mangelden Willen unterstellen? Das finde ich destruktiv, das will er nicht hören und kann dann auch die Aussagen die dahintersehen und durchaus richtig sind nicht erfassen...

    Was ich in dem letzten Beitrag meinte, war aber die Sache die mich betrifft...
    Mich wachrütteln wollen, ich bin hellwach...
    Mich rausholen wollen...ich will gar nicht weg..
    Mich oder mein Verhalten im Umgang mit der Sucht ändern wollen, wozu...
    Ich bin wie ich bin, ich will mich nicht ändern und anfangs war das ja auch für alle so toll...
    Ich bin immer noch nicht blind, ich weiss was los ist, auch was passieren kann, ich bin nicht anders wie am Anfang...
    Ich war verunsichert, ja , aber ich denke mein Weg ist richtig und war bis hierher richtig!
    Ich habe ihn unterstützt und geholfen und werd das auch weiter tun, nicht blind, nicht blauäugig, sondern wachsam...
    Ich möchte hier weiterhin berichten können, auch mal Trost und Unterstützung bekommen und weiter von Euren Erfahrungen lernen, auch um sie Anton zu vermitteln und Ihm Anstösse zu geben!

    Das wäre mein Wunsch!!!

    Liebe Grüsse Kiki

  10. #20
    Registriert seit
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    Standard AW: Psychotests in Suchtberatung

    Hallo Kiki,

    Deinen Eintrag habe ich mehrmals aufmerksam gelesen. Ich möchte Dir dazu gerne berichten. Versuche dir eine Mail zu schreiben- habe gesehen, das man dir Mailen kann- durch die Fachstelle-. Meine Meinung fällt anders aus, als die vieler hier, weshalb ich keine Angriffsfläche bieten möchte. Weiter will ich mich mal wieder eine Zeitlang zurücknehmen mit schreiben hier, wie ich bereits mitteilte.

    Liebe Grüsse
    Boomer

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