Hallo Sabiene,

mich hat Dein Anfangsbeitrag sehr berührt.

Du hast genau das wiedergegeben, was ich auch fühlte, wenn ich in die Halle ging. Allerdings ging es später noch viel weiter bei mir.

Ich wollte nicht dort hin, aber wurde wie von etwas Unsichtbarem dort hin gerissen, regelrecht. Mein Auto fuhr in die Richtung, obwohl ich dort nicht hinwollte. Mir war sauschlecht (verzeih' diesen Ausdruck), ich hatte streckenweise Schüttelfrost, mir liefen die Tränen, ich mußte mich fast übergeben und trotzdem,trotzdem fuhr ich hin und ging ich hinein.

Drinnen war dann alles weg, sobald ich vor dem Automaten saß. Und dann wollte ich dort nicht wieder weg, weil ich genau wußte, wenn ich aufstehe und nach draußen gehe, wenn sich die Scheiben für mich nicht mehr drehen, dann wird es noch viel schlimmer sein. Es wird mir noch dreckiger gehen. Natürlich habe ich das damals nicht so gesehen. Das ist mir erst viel später klar geworden.

Genau so war es auch und mit jedem Mal sah ich klarer, dass ich mir Hilfe suchen musste. Und irgendwie konnte ich lange Zeit und viele Male den Gedanken immer wieder verdrängen. Aber es fiel auch immer schwerer.

Es war als wäre ich ein Mensch, der doppelt ist, der eine der spielt und der andere der der Spielerin über die Schulter schaut und das einfach nicht verstehen kann, was da geschieht.

Erst als ich mir Hilfe suchte und auch fand, hatte der ganze Spuk ein Ende.

Ich wünsche Dir gute 24 Stunden

Mikesch