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Thema: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    123

    Standard Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Typische Merkmale eines Zockers:

    Ein Zocker fühlt sich klein.
    Ein Zocker hat kein Selbstwertgefühl.
    Ein Zocker hat Angst, nicht verstanden zu werden.
    Ein Zocker schämt sich.
    Ein Zocker traut sich nichts zu.
    Ein Zocker gibt auf.
    Ein Zocker ist ein Verlierer im Leben.


    Was tut der Partner für seinen Zocker??

    Der liebende Partner verwaltet sein Geld.
    Der liebende Partner teilt Taschengeld ein.
    Der liebende Partner kontrolliert.
    Der liebende Partner braucht Beweise, dass er vertrauen kann.
    Der liebende Partner begleitet seinen Spieler bei vermeintlich unangenehmen Schritten.
    Bank, SHG, Suchtberatung, Therapie etc......
    Der liebende Partner hält seinen Zocker KLEIN!

    Ich bin der Meinung, dass ein Zocker, der aufhören möchte zu spielen,
    viel mehr aus eigener Initiative unternehmen muss.
    Zuerst also alles aus EIGENEM Antrieb.
    Z.Bsp Scheckkarte abgeben etc.....
    Freiwillig Kassenbelege vorzeigen......verlässlich sein...und und und
    Ein Zocker wird niemals dauerhaft spielfrei werden weil er es auf Druck des Angehörigen
    muss sondern nur aus eigenem Gefühl heraus, das wohl leider erst dann
    kommt, wenn man entweder/und/oder emotional/finanziell am Ende ist.
    Ein Zocker kann nicht stark werden, wenn er bei allem was er tut
    Hilfe erhält.
    Er kann nicht sagen ICH habe es geschafft, endlich zur Beratung zu gehen.
    Er muss sagen, WIR waren bei der Beratung.....also bleibt er wieder „klein“.
    Den eigenen kleinen Hintern mal hochkriegen, das muss er lernen
    um genau diese Erfolgserlebnisse zu haben, die ihn dann letztlich stärken.
    Schafft er das möglicherweise nicht so richtig alleine, dann braucht er einen Menschen,
    der ihm in den Allerwertesten tritt und nicht einen, der ihn an den Händen nimmt und hoch
    zieht.
    Behütet und betüttelt Eure Zocker nicht zu sehr.
    Soll es ein Konto mit selbst zu verwaltenden Geld geben und der Zocker sich das
    zutrauen, dann lasst es ihn auch verwalten!!!!!
    Entweder das Vertrauen ist da oder es ist nicht da.
    Was soll also ein kontrolliertes Konto?
    Dann kann man auch mit Taschengeld weitermachen.
    Ein Zocker, der spielen will, kann dies auch wenn er ein solches kontrolliertes Konto oder
    Taschengeld hat.

    Ich kann irgendwie auch nichts mit dem Satz anfangen: Ein Zocker muss /sollte 2 Jahre
    trocken sein, bis er sein Geld wieder selbst verwalten darf/kann.
    Ich hatte meine Karte 3 Wochen freiwillig abgegeben.
    Danach wollte ich sie zurück.
    Meine Eigenständigkeit wieder zurück haben. Mich nicht wie ein kleines Kind
    fühlen, sondern eigenverantwortlich sein.
    Es hat funktioniert.
    Vielleicht auch deswegen, weil mein Entschluss beim Abgeben der Karte glasklar war.
    ICH WILL NICHT MEHR SPIELEN.
    Es war nicht, ich sollte aufhören oder ich muss aufhören, weil kein Geld mehr
    da war sondern ICH HÖRE AUF.

    ICH ICH ICH ICH ICH.
    Bei diesem Entschluss kann es kein WIR geben.

    Ich hoffe, dass ich einigermassen rüberbringen konnte, was ich sagen wollte.

    Es gibt nur HOPP oder TOPP

    Jedes Verzeihen, jede Inkonsequenz beim Androhen von Konsequenzen bei
    einem Rückfall ist eine Verlängerung des Zockens.

    Für die Spieler und die Angehörigen wünsche ich mir ein wenig mehr
    ICH
    anstatt immer nur WIR.

    Sternchen*

  2. #2
    Registriert seit
    03.04.2006
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    324

    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Sternchen,
    es gab zwei Dinge die mein Leiden als Zocker unnötig verlängert haben:

    erstens wenn ich Gewonnen hatte, dauerte es mit Verlieren Qualvoll lang!

    zweitens: wenn sich jemand (ich nenne sie die Krisendiebe) in Probleme die ich zu Kösen hatte einmischte, deren Lösung für mich ein Plus an "Erwachsen" werden und Verantwortung übernehmen zur Folge gehabt hätte. So wurde ich immer wieder zum Depp gemacht!

    Sternchen du hast es gut formuliert das Problem, was folgen sollte sind die "Lösungsmöglichkeiten" Und Strategien....

    Lieben Gruss



    Claus

  3. #3
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    13.06.2008
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    214

    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    hallo....
    ja,das klingt ja alles gut.
    der zocker kommt also eine zeit nach dem rückfall zu mir und sagt." DU,ICH WILL MEIN GELD WIEDER SELBST VERWALTEN."
    dann werde ich ihn erstmal groß ansehn...mir wird all das durch den kopf schießen was WIR schon zusammen erlebt haben (durch die sucht)...ich werde vermuten er will sein geld haben um es zu verzocken...ich werde denken *...will er mich jetzt verklapsen??*

    ich als angehörigen bekam hier auf meinen hilfeschrei nach einem rückfall die antwort:" SEI NICHT SO NAIV,WER EINEM SPIELER GLAUBT HAT SELBER SCHULD!"

    und man sollte nicht vergessen daß SPIELEN (DAS spielen von dem hier die rede ist!) eine sucht(!!) ist,eine alles zerstörende sucht! es ist keine kleine MACKE die man (der spieler) einfach so abstellen kann mit dem gedanken:ich WILL jetzt nicht mehr!das kann sicher in einzelnen fällen so klappen...wenn edr spieler das im kopf klarhat und wirklich in seinen tiefsten gehirnzellen was umgepohlt hat... aber in 99,9% der fälle wird es wieder zu rückfällen kommen -meine persönlich meinung.

    natürlich könnte ich als partnerin meines zockers sagen:"hier,deine bankkarte,du packst das schon!" dann würde ich fortan in angst und sorge leben,weil ich meinen partner liebe,weil ich angst vor enttäuschungen hab,angst daß er sich selber schadet(und damit auch mir).ich hätte sorge daß er sich selbst wieder in diese netz aus lügen und heimlichkeiten verstrickt und daran erstickt.
    ich könnte natürlich auch gleichzeitig mit der übergabe der bankkarte die trennung vollziehn,damit ich den abstand habe-sozusagen als selbstschutz.
    will ich das?
    WAS WILL ICH DENN ÜBERHAUPT???
    ich kann das für mich einfach nicht beantworten.

    ich will detlef so wie ich ihn auch kennengelernt habe:als liebevollen geduldigen lustigen aufmerksamen menschen in den ich mich verliebt hab.
    ich will ihn nicht so wie er auch sein kann:als schauspieler,als lügner betrüger und dieb.

    mein spieler hat zwei jahre lang mein vertrauen gehabt!
    er hat seine finanzen selbst verwaltet,er hat mich zwar um rat gefragt und ich hab ihm tips gegeben,aber aber er war selbst verantwortlich!
    J E T Z T weiß ich: er hat mich zwei jahre lang verarscht.

    darum lesen sich eure berichte aus meiner sicht seltsam.
    lieben gruß
    regina

  4. #4
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    123

    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Regina,

    kommst Du kurz in den chat?

    Sternchen*

  5. #5
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    war da...du leider nich mehr,schade.

  6. #6
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    363

    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Ihr Lieben,

    erstmal freut es mich, das hier wieder etwas Leben ist im Forum!!!

    Das was Sternchen, da schreibt mag ja teils zutreffend sein, ist sicher richtig was das Seelenleben , der Spieler betrifft und auch das daraus resultierende Verhalten als Angehöriger, der sich nicht getrennt hat, sondern sich entschieden hat, bei dem spielkranken Partner zu bleiben.
    Aber mir gefällt eigendlich schon die Überschrift nicht:
    Der armen kranke Zocker und der böse alles bestimmende Angehörige? oder was?
    Wie sieht denn die Lösung dieses Problems aus?
    Wie ist es in jeder individuellen Situation, den kein Spieler und kein Angehöriger ist gleich, also gibt es auch keine Patentlösung, auch wenn es Parallelen gibt.

    Eigeninitative, klar, ein wichtiger Schritt, wieder ins Leben zurück zu finden, die erwarte ich auch....
    Denn unbedingten Willen, die Sucht zu besiegen, setze ich in dem Moment voraus, wenn ich mich entscheide, bei meinem Partner zu bleiben.
    Ich habe Anton gefragt, wie er es empfindet, was bin ich!!!
    Der Partner, der ihm alles abnimmt, der immer die Hände reicht und Ihn klein macht?
    Er meinte, ich wäre der Hinterntreter vorm Herrn, okay und jetzt???
    Er meint, das würde bei Ihm viel Druck erzeugen, weil ich ständig erwarte, das er die Dinge die er tun muss, sofort erledigt und nun???

    Was tun wenn er es trotzdem nicht macht? Wenn als Antwort kommt mach ich morgen, hab ich nicht geschafft, hab ich vergessen???
    Immerhin, er gibt es zu, sagt nicht mehr hab ich gemacht und lügt somit...
    Ein Fortschritt??? Ne, es nervt!!!!

    Dann der Aspekt: er geht tagsüber arbeiten, geht Montags Abend in die Suchtberatung und Mittwochs in die SHG, übrigens, eigenständig und freiwillig, nicht weil ich mit gehe, oder Termine mache, oder weil ich es will...
    Donnerstags und Freitags gibt er Gitarrenuntericht und hilft Freitag Abends und Samstag Abend im Cohiba!
    Ich bin tagsüber daheim, gehe nicht mehr nebenher arbeiten!
    Ist es nicht normal in einer Partnerschaft, ihm dann Dinge die ich erledigen kann auch mal zuabnehmen?
    Wann soll er es denn machen, siehe Wochenplan????
    Das sehe ich nicht in Verbindung mit der Sucht...Das ist für mich selbstverständlich, das man sich die Dinge aufteilt!
    Mach ich Ihn dann deshalb klein??? Ne, es geht ja um unser gemeinsames Leben!!!
    Mache ich es nicht, kriege ich doch auch Probleme, nicht nur er, weil wir ebend zusammen leben und nicht getrennt in verschiedenen Wohnungen....
    Ausserdem wäre es nicht fair, ihm alles zu Schultern und mich zurück zu lehnen, mit den Worten.. ist Dein Ding, Du musst selbstständig werden, weil Du Spieler bist....
    Würde ich bei einem gesunden Partner doch auch nicht machen....

    Es ist zu einfach immer zu sagen, grenz Dich ab als Angehöriger, kümmer Dich um Dich, e.c.t.
    Ich vertrete nach wievor die Meinung, dann brauche ich auch keinen Partner...in einer Partnerschaft macht man die Dinge gemeinsam und nicht jeder für sich. (Punkt)*schmunzel*

    Das mit dem kontrollierten Konto , da geb ich Dir recht, entweder oder...
    Es juckt mich schon Kontoauszüge zu holen, hab es aber bisher nicht getan, wozu, er hat sein Geld und mehr bekommt er nicht, was er jetzt letztlich wirklich damit macht, kann ich eh nicht nachvollziehen, dann müsste er wirklich alle Kassenzettel abliefern, und ich müsste alles nachrechnen, aber was haben wir damit erreicht?
    Eigenständigkeit sieht anders aus!!! Also würde es uns kein Stück weiterbringen, er würde sich weiter kontrolliert fühlen und ich wäre weiter der Kontrollfreak, der ich nie war früher und auch nicht mehr sein will...

    Was die Pünktlichkeit betrifft, das Bescheid sagen, ist es gut im Moment!

    Was mir auffällt, in letzter Zeit, ist , das wir wieder lernen müssen mit einander zu reden.
    Er reagiert oft genervt und gereizt, wenn ich Dinge mit Ihm besprechen will, die zuerledigen sind,wirft mir aber andererseits vor, das er seine Eigenständigkeit verloren hat und sich überrollt fühlt.
    Okay, aber wenn ich es mir recht überlege, vielleicht ist er auch einfach überfordert, will einfach nur auf der Couch liegen und entspannen, würde mir vielleicht auch so gehen, bei dem Pensum an Arbeit und Terminen, die er in der Woche hat.

    Dennoch, ich habe Ihm gestern gesagt, ich will nicht alles allein entscheiden, alles allein machen, ich erledige es schon, weil er keine Zeit hat, aber ich will das wir die Dinge besprechen, das er Bescheid weiss, sich auch auskennt, das er involviert ist, und dadurch auch das Gefühl los wird, entmündigt zu sein!
    Er meinte, ja er will das auch, er versteht was ich meine und wird versuchen, sich da zu ändern...

    Fazit:
    Bei allem Richtigen, was Sternchen da schreibt, muss man die Individuelle Situation mit in Betracht ziehen.
    So ist es halt bei uns, Momentan...

    Liebe Grüsse Kiki

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