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Thema: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

  1. #1
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    Standard Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Typische Merkmale eines Zockers:

    Ein Zocker fühlt sich klein.
    Ein Zocker hat kein Selbstwertgefühl.
    Ein Zocker hat Angst, nicht verstanden zu werden.
    Ein Zocker schämt sich.
    Ein Zocker traut sich nichts zu.
    Ein Zocker gibt auf.
    Ein Zocker ist ein Verlierer im Leben.


    Was tut der Partner für seinen Zocker??

    Der liebende Partner verwaltet sein Geld.
    Der liebende Partner teilt Taschengeld ein.
    Der liebende Partner kontrolliert.
    Der liebende Partner braucht Beweise, dass er vertrauen kann.
    Der liebende Partner begleitet seinen Spieler bei vermeintlich unangenehmen Schritten.
    Bank, SHG, Suchtberatung, Therapie etc......
    Der liebende Partner hält seinen Zocker KLEIN!

    Ich bin der Meinung, dass ein Zocker, der aufhören möchte zu spielen,
    viel mehr aus eigener Initiative unternehmen muss.
    Zuerst also alles aus EIGENEM Antrieb.
    Z.Bsp Scheckkarte abgeben etc.....
    Freiwillig Kassenbelege vorzeigen......verlässlich sein...und und und
    Ein Zocker wird niemals dauerhaft spielfrei werden weil er es auf Druck des Angehörigen
    muss sondern nur aus eigenem Gefühl heraus, das wohl leider erst dann
    kommt, wenn man entweder/und/oder emotional/finanziell am Ende ist.
    Ein Zocker kann nicht stark werden, wenn er bei allem was er tut
    Hilfe erhält.
    Er kann nicht sagen ICH habe es geschafft, endlich zur Beratung zu gehen.
    Er muss sagen, WIR waren bei der Beratung.....also bleibt er wieder „klein“.
    Den eigenen kleinen Hintern mal hochkriegen, das muss er lernen
    um genau diese Erfolgserlebnisse zu haben, die ihn dann letztlich stärken.
    Schafft er das möglicherweise nicht so richtig alleine, dann braucht er einen Menschen,
    der ihm in den Allerwertesten tritt und nicht einen, der ihn an den Händen nimmt und hoch
    zieht.
    Behütet und betüttelt Eure Zocker nicht zu sehr.
    Soll es ein Konto mit selbst zu verwaltenden Geld geben und der Zocker sich das
    zutrauen, dann lasst es ihn auch verwalten!!!!!
    Entweder das Vertrauen ist da oder es ist nicht da.
    Was soll also ein kontrolliertes Konto?
    Dann kann man auch mit Taschengeld weitermachen.
    Ein Zocker, der spielen will, kann dies auch wenn er ein solches kontrolliertes Konto oder
    Taschengeld hat.

    Ich kann irgendwie auch nichts mit dem Satz anfangen: Ein Zocker muss /sollte 2 Jahre
    trocken sein, bis er sein Geld wieder selbst verwalten darf/kann.
    Ich hatte meine Karte 3 Wochen freiwillig abgegeben.
    Danach wollte ich sie zurück.
    Meine Eigenständigkeit wieder zurück haben. Mich nicht wie ein kleines Kind
    fühlen, sondern eigenverantwortlich sein.
    Es hat funktioniert.
    Vielleicht auch deswegen, weil mein Entschluss beim Abgeben der Karte glasklar war.
    ICH WILL NICHT MEHR SPIELEN.
    Es war nicht, ich sollte aufhören oder ich muss aufhören, weil kein Geld mehr
    da war sondern ICH HÖRE AUF.

    ICH ICH ICH ICH ICH.
    Bei diesem Entschluss kann es kein WIR geben.

    Ich hoffe, dass ich einigermassen rüberbringen konnte, was ich sagen wollte.

    Es gibt nur HOPP oder TOPP

    Jedes Verzeihen, jede Inkonsequenz beim Androhen von Konsequenzen bei
    einem Rückfall ist eine Verlängerung des Zockens.

    Für die Spieler und die Angehörigen wünsche ich mir ein wenig mehr
    ICH
    anstatt immer nur WIR.

    Sternchen*

  2. #2
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Sternchen,
    es gab zwei Dinge die mein Leiden als Zocker unnötig verlängert haben:

    erstens wenn ich Gewonnen hatte, dauerte es mit Verlieren Qualvoll lang!

    zweitens: wenn sich jemand (ich nenne sie die Krisendiebe) in Probleme die ich zu Kösen hatte einmischte, deren Lösung für mich ein Plus an "Erwachsen" werden und Verantwortung übernehmen zur Folge gehabt hätte. So wurde ich immer wieder zum Depp gemacht!

    Sternchen du hast es gut formuliert das Problem, was folgen sollte sind die "Lösungsmöglichkeiten" Und Strategien....

    Lieben Gruss



    Claus

  3. #3
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    hallo....
    ja,das klingt ja alles gut.
    der zocker kommt also eine zeit nach dem rückfall zu mir und sagt." DU,ICH WILL MEIN GELD WIEDER SELBST VERWALTEN."
    dann werde ich ihn erstmal groß ansehn...mir wird all das durch den kopf schießen was WIR schon zusammen erlebt haben (durch die sucht)...ich werde vermuten er will sein geld haben um es zu verzocken...ich werde denken *...will er mich jetzt verklapsen??*

    ich als angehörigen bekam hier auf meinen hilfeschrei nach einem rückfall die antwort:" SEI NICHT SO NAIV,WER EINEM SPIELER GLAUBT HAT SELBER SCHULD!"

    und man sollte nicht vergessen daß SPIELEN (DAS spielen von dem hier die rede ist!) eine sucht(!!) ist,eine alles zerstörende sucht! es ist keine kleine MACKE die man (der spieler) einfach so abstellen kann mit dem gedanken:ich WILL jetzt nicht mehr!das kann sicher in einzelnen fällen so klappen...wenn edr spieler das im kopf klarhat und wirklich in seinen tiefsten gehirnzellen was umgepohlt hat... aber in 99,9% der fälle wird es wieder zu rückfällen kommen -meine persönlich meinung.

    natürlich könnte ich als partnerin meines zockers sagen:"hier,deine bankkarte,du packst das schon!" dann würde ich fortan in angst und sorge leben,weil ich meinen partner liebe,weil ich angst vor enttäuschungen hab,angst daß er sich selber schadet(und damit auch mir).ich hätte sorge daß er sich selbst wieder in diese netz aus lügen und heimlichkeiten verstrickt und daran erstickt.
    ich könnte natürlich auch gleichzeitig mit der übergabe der bankkarte die trennung vollziehn,damit ich den abstand habe-sozusagen als selbstschutz.
    will ich das?
    WAS WILL ICH DENN ÜBERHAUPT???
    ich kann das für mich einfach nicht beantworten.

    ich will detlef so wie ich ihn auch kennengelernt habe:als liebevollen geduldigen lustigen aufmerksamen menschen in den ich mich verliebt hab.
    ich will ihn nicht so wie er auch sein kann:als schauspieler,als lügner betrüger und dieb.

    mein spieler hat zwei jahre lang mein vertrauen gehabt!
    er hat seine finanzen selbst verwaltet,er hat mich zwar um rat gefragt und ich hab ihm tips gegeben,aber aber er war selbst verantwortlich!
    J E T Z T weiß ich: er hat mich zwei jahre lang verarscht.

    darum lesen sich eure berichte aus meiner sicht seltsam.
    lieben gruß
    regina

  4. #4
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Regina,

    kommst Du kurz in den chat?

    Sternchen*

  5. #5
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    war da...du leider nich mehr,schade.

  6. #6
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Ihr Lieben,

    erstmal freut es mich, das hier wieder etwas Leben ist im Forum!!!

    Das was Sternchen, da schreibt mag ja teils zutreffend sein, ist sicher richtig was das Seelenleben , der Spieler betrifft und auch das daraus resultierende Verhalten als Angehöriger, der sich nicht getrennt hat, sondern sich entschieden hat, bei dem spielkranken Partner zu bleiben.
    Aber mir gefällt eigendlich schon die Überschrift nicht:
    Der armen kranke Zocker und der böse alles bestimmende Angehörige? oder was?
    Wie sieht denn die Lösung dieses Problems aus?
    Wie ist es in jeder individuellen Situation, den kein Spieler und kein Angehöriger ist gleich, also gibt es auch keine Patentlösung, auch wenn es Parallelen gibt.

    Eigeninitative, klar, ein wichtiger Schritt, wieder ins Leben zurück zu finden, die erwarte ich auch....
    Denn unbedingten Willen, die Sucht zu besiegen, setze ich in dem Moment voraus, wenn ich mich entscheide, bei meinem Partner zu bleiben.
    Ich habe Anton gefragt, wie er es empfindet, was bin ich!!!
    Der Partner, der ihm alles abnimmt, der immer die Hände reicht und Ihn klein macht?
    Er meinte, ich wäre der Hinterntreter vorm Herrn, okay und jetzt???
    Er meint, das würde bei Ihm viel Druck erzeugen, weil ich ständig erwarte, das er die Dinge die er tun muss, sofort erledigt und nun???

    Was tun wenn er es trotzdem nicht macht? Wenn als Antwort kommt mach ich morgen, hab ich nicht geschafft, hab ich vergessen???
    Immerhin, er gibt es zu, sagt nicht mehr hab ich gemacht und lügt somit...
    Ein Fortschritt??? Ne, es nervt!!!!

    Dann der Aspekt: er geht tagsüber arbeiten, geht Montags Abend in die Suchtberatung und Mittwochs in die SHG, übrigens, eigenständig und freiwillig, nicht weil ich mit gehe, oder Termine mache, oder weil ich es will...
    Donnerstags und Freitags gibt er Gitarrenuntericht und hilft Freitag Abends und Samstag Abend im Cohiba!
    Ich bin tagsüber daheim, gehe nicht mehr nebenher arbeiten!
    Ist es nicht normal in einer Partnerschaft, ihm dann Dinge die ich erledigen kann auch mal zuabnehmen?
    Wann soll er es denn machen, siehe Wochenplan????
    Das sehe ich nicht in Verbindung mit der Sucht...Das ist für mich selbstverständlich, das man sich die Dinge aufteilt!
    Mach ich Ihn dann deshalb klein??? Ne, es geht ja um unser gemeinsames Leben!!!
    Mache ich es nicht, kriege ich doch auch Probleme, nicht nur er, weil wir ebend zusammen leben und nicht getrennt in verschiedenen Wohnungen....
    Ausserdem wäre es nicht fair, ihm alles zu Schultern und mich zurück zu lehnen, mit den Worten.. ist Dein Ding, Du musst selbstständig werden, weil Du Spieler bist....
    Würde ich bei einem gesunden Partner doch auch nicht machen....

    Es ist zu einfach immer zu sagen, grenz Dich ab als Angehöriger, kümmer Dich um Dich, e.c.t.
    Ich vertrete nach wievor die Meinung, dann brauche ich auch keinen Partner...in einer Partnerschaft macht man die Dinge gemeinsam und nicht jeder für sich. (Punkt)*schmunzel*

    Das mit dem kontrollierten Konto , da geb ich Dir recht, entweder oder...
    Es juckt mich schon Kontoauszüge zu holen, hab es aber bisher nicht getan, wozu, er hat sein Geld und mehr bekommt er nicht, was er jetzt letztlich wirklich damit macht, kann ich eh nicht nachvollziehen, dann müsste er wirklich alle Kassenzettel abliefern, und ich müsste alles nachrechnen, aber was haben wir damit erreicht?
    Eigenständigkeit sieht anders aus!!! Also würde es uns kein Stück weiterbringen, er würde sich weiter kontrolliert fühlen und ich wäre weiter der Kontrollfreak, der ich nie war früher und auch nicht mehr sein will...

    Was die Pünktlichkeit betrifft, das Bescheid sagen, ist es gut im Moment!

    Was mir auffällt, in letzter Zeit, ist , das wir wieder lernen müssen mit einander zu reden.
    Er reagiert oft genervt und gereizt, wenn ich Dinge mit Ihm besprechen will, die zuerledigen sind,wirft mir aber andererseits vor, das er seine Eigenständigkeit verloren hat und sich überrollt fühlt.
    Okay, aber wenn ich es mir recht überlege, vielleicht ist er auch einfach überfordert, will einfach nur auf der Couch liegen und entspannen, würde mir vielleicht auch so gehen, bei dem Pensum an Arbeit und Terminen, die er in der Woche hat.

    Dennoch, ich habe Ihm gestern gesagt, ich will nicht alles allein entscheiden, alles allein machen, ich erledige es schon, weil er keine Zeit hat, aber ich will das wir die Dinge besprechen, das er Bescheid weiss, sich auch auskennt, das er involviert ist, und dadurch auch das Gefühl los wird, entmündigt zu sein!
    Er meinte, ja er will das auch, er versteht was ich meine und wird versuchen, sich da zu ändern...

    Fazit:
    Bei allem Richtigen, was Sternchen da schreibt, muss man die Individuelle Situation mit in Betracht ziehen.
    So ist es halt bei uns, Momentan...

    Liebe Grüsse Kiki

  7. #7
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hallo Kiki

    ich möchte dir da mal meine Gedanken und eigenen Gefühle mitteilen

    Ich hätte auch gesagt..du hast schon recht...du musst mich kontrollieren

    das wäre der verstand gewesen..aber das gefühl in mir wäre weiterhin dagegen gewesen...es kotzte mich an..kontrolliert und ferngesteurert mich zu fühlen...
    trotz kam in mir auf....und das endetete im Spielen-...auch wenn ich vom Verstand her einsichtig war

    Es ging darum..dass ich mir selber beweisen musste Verantwortungsvoll handeln zu können..nein sagen zu können...oder auch zu etwas ja zu sagen..wo alle anderen sagen du bist bescheuret....ich wollte die konsequenzen selber spüren...damit ich mich entlich irgendwann alleine Entscheiden konnte..

    der Letzte total Abrutsch..war eine Woche intesives Spielen..nur aus trotz...
    bis ich endlich merkte..nur mit dem Trotz komme ich nicht weiter..komme ich nicht an das Ziel..selber zu entscheiden..den das war mein Recht...selber eine Entscheidung zu treffen...das musste ich lernen mir selber einzugestehen..und musste mein Mann lernen..dies auch so anzunehmen..zu akzeptieren..

    Der schache Zocker und der übermächtige Partner..heißt ja nicht gleichn der böse Partner...hier geht es doch um etwas ganz anderes...

    Natütlich hast du recht..wenn du sagst das ist Alles immer individuell..ja das ist es

    Aber gerade bei Anton..und darauf hab ich dich schon mal aufmerksam gemacht...der nie sein Ich selber ausleben durfte..wegen der Kontrollierenden Eltern...hat ganz betimmt schwirigkeiten bei diesem Thema..

    einerseits..kennt er es nicht anders..andererseits..hat er sich sein Lebenlang dagegen gesträubt..und er weiß bis heute noch nicht wie es sit und was es heißt...Nur für sich Verantwortung zu haben und nur für sich dei Konsequenzen kalkulieren muss..immer hatte er das Außen ( Eltern oder jetzt dich ..oder auch Arbeitger usw)mehr im Blick als sich selber...

    Er kann es vielleicht nicht zuordnen..doch er fühlt es ..ohne es mit Worten erklären zu können...
    Frag ihn doch mal bitte..würde mich interessieren..was er dazu meint.

    Natürlich hast du auch recht damit, wenn du sagst..wenn fehler gemacht werden..müsst ihr beide diese Ausbaden...das sit in einer Partnerschaft ja meist so..
    Doch wenn man weiß das der eine Partner unzuverlässig ist..sich in gewissen richtungen schützen muss..dann wäre man blöd es nicht zu tun..oder??

    Man kann jetzt hingehen und meinen den anderen kontrollieren zu können...
    aber dies geht meist in die Hose..wie das Zocken selber auch..auch hier gibt es keine absolute kontrolle....da kann man noch so aufpassen

    oder man schütz sich so..das der Partner einem mit dem was er macht nicht mit hineinziehen kann..zbs Kontotrennung..Gütertrennung..gemeinsame Kosten aufteilen usw

    Ich finde es einfach gefährlich und auch selbstbetrügerisch..wenn der Partner eines Süchtigen meint..diesen kontrollieren zu können.

    Was rauskommt..sind nur Enttäuschungen..irgendwann einmal

    Der Partner kann aller höchstens Hilfestellung bei der eigenen Kontrolle und Schutzmassnahmen des Spielers geben.

    Man kann dies Alles nur ansprechen..was jeder daraus macht..ist eine andere Baustelle...so müssen Spieler wie auch die Angehörigen ..ihre eigenen Erfahrungen sammeln..um ihren Weg finden zu können

    lg Charlotte

  8. #8
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Liebe Charlotte,

    sich geb ich Dir da recht, wenn es sich ausschliesslich darum drehen würde, das er zockt oder nicht und es sich um die daraus resultierenden Konsequenzen drehen würde.
    Darum geht es doch bei uns gar nicht, sondern um Dinge des normalen Lebens, es geht um die Abwicklung des Verkaufs der Wohnung e.c.t
    Das sind die Dinge wo ich ihn unterstütze und die ich mache, weil er gar keine Zeit dafür hat und das finde ich normal und richtig, so wie es in jeder anderen Beziehung ohne Spielsuchthintergrund , doch auch wäre.
    Nur weil ich mit einem Spieler zusammen bin, bin ich doch nicht automatisch übermächtig oder gar Co.-abhängig, nur weil ich das tue.
    Was die Kontrolle betrifft, schrieb ich ja, das ich sie mir weitestgehend verkneife, weil ich es eh nicht verhindern kann, wenn er wirklich zocken will.
    Wir haben diesen Konsens getroffen, er hat sein Konto mit einem bestimmten Betrag und damit kann er tun und lassen was er will.
    Hopp oder Topp, wie Sternchen schon sagte...
    Das Anton sich nicht eigenständig fühlt, liegt auch daran, das er sich aus allem rausgehalten hat in dem letzten Jahr, aber nicht weil ich es so wollte, sondern weil er kein Interresse zeigte.
    Ich habe ihn immer über alles informiert, gefragt, wie wollen wir dies oder jenes machen und nie auch nur im Ansatz eine befriedigende Antwort erhalten, also hab ich dann selbst agiert und gemacht wie ich es für richtig hielt.
    Das will er ja jetzt selber ändern, er will sich einbringen und das ist auch gut so und wichtig.
    Für sein Selbstwert und auch für mich, denn mich stört es schon massiv, das er so passiv ist.
    Das mache aber nicht ich durch mein Verhalten, das ist hausgemacht von Ihm selbst.
    Wir haben darüber gesprochen und er meinte, das es so wäre!
    Es kommt nur wenig bis gar kein Anstoss von Ihm!
    Das ich damals , alles für Ihn in die Hand nahm, nach seinem Outing, das ist schon wahr und ich hätte, anders gehandelt, hätte ich es zu der Zeit besser gewusst, aus heutiger Sicht auf jedenfall, nur kann man es nicht rückgängig machen.
    Ich habe was das betrifft dazu gelernt, würden neuerliche Probleme auftauchen, die im Zusammenhang mit dem Zocken stehen, würde ich sie nicht wieder für ihn regeln.
    Alles andere mache ich gern und ich finde es richtig.
    Er wirkt oft sehr unbeholfen und unsicher in vielen Dingen, er muss das aber auch erst wieder erlernen.
    Früher hat Ihm keiner so schnell was vorgemacht, sagt gestern ein langjähriger Freund zu mir, heute fällt es ihm schon schwer, in der Firma seine Adresse ändern zulassen.
    Er hat mich tatsächlich reingerufen, das ich seiner Chefin erkläre, das die Kopie der Anmeldung reicht, wenn nicht soll sie die LST-Karte, nochmal mitgeben und wir lassen es auf dem Amt ändern.
    Das ist erschreckend, aber was soll ich machen, so ist er halt momentan, noch.
    Als wäre er 18 und hätte noch nie sowas gemacht.
    Ich weiss auch nicht, er ist bis vor zwei Jahren als Key-Accounter um die Welt gejettet und hat seine Reisen geplant und organisiert und jetzt so...
    Aber, ich bin sicher, mit zunehmender Spielfreiheit und desso länger die Therapie geht, ändert sich das auch wieder.
    Aber so richtig erklären kann ich mir das auch nicht, denn in der Firma, macht er sein Geschäft ja gut und sorgfältig, nur im privaten tut er sich enorm schwer.
    Kann es sein, abgesehen von der wirklich knappen Freizeit, das er zu sehr mit sich und seinem Problem beschäftigt ist, um sich mit anderen Dingen zu befassen?
    Wenn es so wäre und das die Genesung beschleunigt, halte ich ihm gerne den Rücken frei.
    Ich werde morgen mal mit Ihm darüber reden.

    Liebe Grüsse Kiki

  9. #9
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    hallo,

    also ich weiß gar nicht was ich da schreiben soll, bin fast ein wenig verärgert so nach dem motto der "übermächtige" angehörige ist schuld das sein süchtiger spielen geht.

    ich sehe das mal ganz anders. torsten war schon zocker als ich ihn kennen lernte und ehrlich warum geht es immer darum das der angehörige den zocker verlassen soll .... wenn es denn dem zocker nicht passt so zu leben warum verläßt ER dann nicht den angehörigen??

    wenn mein mann keine initiative zeigt trocken zu werden und ich ihn nicht verlasse und er mich nicht verläßt dann hat er wohl auch die konsequenzen zu tragen. diese konsequenzen sind nicht ihn klein zu machen, denn meiner meinung nach macht er sich selber klein. die konsequenzen sind mich und unser geld zu schützen, nicht im armenhaus zu landen und bei uns half es. er zockte zwar auch immer wieder aber er konnte uns nicht in die scheiße reiten und tat es auch nicht im sinne von krediten oder schulden.
    ich gab ihm mehrfach auf sein verlangen sein karte wieder, sein eigenes konto aber die letzten 3 jahre gab es für mich da keine diskussionen mehr. pech oder. andererseits verlangte ich aber auch nicht das er eine therapie macht oder zur SHG geht oder zur suchtberatung. ich wartete ab und wußte beim nächsten ding muss er gehen. das hatte er wohl gespürrt und er bemühte sich eine therapie zu machen aber ich hätte ihn nie gezwungen oder gar einen termin für ihn ausgemacht und er mußte alleine hin .... denn für mich stand fest ... ER muss es alleine machen.

    torsten war allerdings noch nie der eigenständigste oder gar der reifste partner was aber auch okay war als wir noch kein kind oder verantwortung hatten. irgendwann kommt der tag an dem man verantwortung zeigen muss und erwachsen werden muss. bei ihm kam das nicht. es hies immer machste das und machste das und kannste da mal einen termin machen und schwup die wup war ich die MAMA. das lag aber wohl weniger am spielen oder weniger daran das ich ihn KLEIN machte.

    doch ja solche sätze wie oben können mir echt aufstoßen. wie hier schon 100 mal geschrieben ist kein zocker, kein angehöriger oder jede situation gleich.

    ich für meinen teil habe alles in meiner macht getan das ICH nicht unter gehe und mal ehrlich das finde ich auch richtig solange mein mann icht einsichtig war. am anfang war das noch anders aber wenn doch keine einsicht von ihm kommt ..... was kann/soll der angehörige denn sonst tun?

    ich weiß nicht ob ich mich bei allem so deutlich ausdrücken konnte.
    ober ob meine antwort eher durcheinander ist.

    danke fürs zu hören
    liebe grüße
    nicole

  10. #10
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    Standard AW: Der kleine Zocker und der übermächtige Partner

    Hi ihr lieben

    ich denke nicht das es so gemeint ist..dass er Angehörige schuld ist das ein Spieler Süchtig ist und auch nicht das er der "böse" ist.

    Es ist auch immer alles viel zu komliziert und individuell um alle und alles über einen Kamm zu scheren..

    Jeder kann sich andere Erfahrungen auch nur annhören und schauen was bei ihm selber dann vielleicht ähnlich sein könnte..

    Wie du Kiki auch schon sagst..heute würdest du vieles anders machen..und das ist ja auch ok..jeder macht immer das Beste was ihm Einfällt...mehr geht ja nicht
    und wenn man dann später erkennt..so wäre es auch gegangen oder besser gewesen..hilft uach nicht weiter..sondern schützt höchstens vor ähnlichen Situationen..

    und es kann schon sein..das ihm seine Auseinandersetzung mit sich selber zur Zeit unsicher macht und auch Energie kostet..na klar

    Auch Nicole was Nicole sagt ..kann ich gut nachvollziehen und hab auch selber so gehandelt bei meinem Mann....ich habe geschützt und gerettet was zu retten und zu schützen war...damit nicht Alles zusammen krachte....

    All dies ist für alle Beteiligten eine schwierige Situation..wo man nur hoffen kann..dass sie gut ausgeht...und die Hoffnung stirbt ja immer zuletzt..

    manchmal lohnt es sich..manchmal auch nicht...Se la Vie oder wie das heißt :-)

    lg Charlotte

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